Sittardsberg: Sparkasse läßt alte Bäume roden

Ich berichtet gestern von einer für heute anstehenden Rodungsaktions der IMD(Stadt) am Sittardsberg. Wie sich heute herausstellte wurde die Rodung etlicher alter Bäume von der Sparkasse beauftragt.

Die hat vor, gemäß einem bisher nicht vom Stadtrat abgesegneten neuen Filialkonzept von 2015, eines ihrer neuen Kompetenzzentren dort zu errichten.

Grundstückseignerin ist wohl noch die IMD(Stadt) und die macht dafür den auf dem Gelände noch wohnenden Mietern in einem Haus das Leben zu Hölle. Einer Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen hatten die Mieter nämlich entschlossen widersprochen, nun werden anscheinend andere Geschütze aufgefahren. Immerhin will die Sparkasse bis 2022 dort gebaut haben.

Schilderungen, wie bei Zwangsräumungen und bei Sanierungsarbeiten z.B. in Bruckhausen  vorgegangen wurde, erinnern eher an Länder mit autoritären Strukturen als an den deutschen Rechtsstaat mit einer angeblich funktionierenden Demokratie.

So wird der Familie am Altenbrucher Damm der Abriss eines Nebengebäudes nach Ostern angekündigt, wobei dieses im Prinzip Teil des Mietobjektes ist. Das müsste der Vermieter die IMD(Stadt) wissen.  Sie weiß es sicher auch, doch was schert es sie scheinbar, wenn dadurch der Stress der Betroffenen umso grösser wird. Immerhin trifft es auch einen alten kranken 76-jährigen.

Nun mag man denken was schert mich deren Mietproblem, doch wer ein bisschen weiter denkt müsste auf den Trichter kommen, dass es ihn auch locker selbst mal so treffen könnte.  Ich gehe davon aus das die Leute im aktuellen Sanierungsgebiet Hochheide noch ihr blaues Wunder erleben werden. In der Form dass der Stadt scheissegal ist wer als BürgerIn bei (Um-/Bau-)Vorhaben wie leidet, Hauptsache das Ding wird im Sinne einiger weniger durchgezogen. Mit Stadtentwicklung, Bürgerbeteiligung hat das alles nichts zu tun.

So ist auch das Sparkassenkonzept viele kleine Filialen zu schliessen und einige grosse Kompetenzzentren zu bauen nicht unbedingt besonders kunden- und volksnah.

Man will dadurch der digitalen Konkurrenz Paroli bieten, die teils vollkommen ohne erreichbare Filialen auskommt.  Statt sich aber dazu zu entschliessen ev. derart gegenzusteuern, dass man genau das Gegenteil macht als der Konkurrenz nachzuäffen, und ganz viele kleine Filialen baut um kundennah zu sein, baut man nun eher Protzbauten. In denen arbeiten am Ende jedoch nicht mehr Leute sondern nur ein paar wenige. Der Digitalisierung sei Dank.

Was nun mit den Mietern am Sittardsberg geschieht, geschieht im Prinzip nur etwas anders mit den Kunden und mit den Mitarbeitern der Sparkasse, sie werden entweder abgespeist oder entsorgt. Das ist nur eine Frage der Zeit.

Mal ganz abgesehen von dem Verkehr den so ein Zentrum dann am Sittardsberg verursachen wird.  Mal abgesehen von den Bäumen die dafür sterben mussten, mal abgesehen davon das am Ende die Rechnung der Sparkasse vllt. aufgehen mag, denn wenn nicht, zahlen wir alle den Preis dafür, da die Sparkasse im Prinzip uns allen gehört.

Da im Verwaltungsrat, der 2015 das Ganze absegnete, Leute saßen und sitzen die auch ansonsten die Fäden in der Stadt ziehen (Mettler, Enzweiler, Link), dürfte das alles nicht verwunderlich sein.

Und das ein Bürgermeister der Linken schon vor geraumer Zeit mit der Familie Kontakt hatte, doch nichts als leere Versprechen abgab und auf meine Nachfrage mir mit Anwälten drohte, gibt dem Vorgang das nötige Geschmäckle und zeigt uns möglicherweise exemplarisch auf wie sehr der lange Arm der Macht reicht. Mit Sozial-Demokratie, mit christlich-sozial,  mit grün und links und rechts hat das längst nichts mehr zu tun. Hier geht es ums Geschäft, um Einfluß, um Privilegien und um Machterhalt, um fast jeden jeden Preis.

Wir als Bürger sind Beiwerk, Melkkühe und max. Steigbügelhalter.