Skandal: Steag plant Verbrennungsanlage für Sondermüll

von Ulrich Scharfenort

Dass die Steag behauptet ein weiteres Kraftwerk zu bauen, ist wohl ein
schlechter Scherz. Erst einmal ist so ein Vorhaben zwangsläufig
umweltverträglichkeitsprüfungspflichtig und da es keine Offenlage gab
kann es sich nur um Planungen handeln. Zweitens wäre das kein Kraftwerk,
sondern eine Sondermüllverbrennungsanlage. Drittens gibt es bereits eine
Müllverbrennungsanlage in Oberhausen, die bereits jetzt nicht
ausgelastet ist und ebenfalls Holz verbrennen kann. Viertens würde das
Kraftwerk in eine Umweltzone liegen, was nur zulässig wäre, wenn das
Müllverbrennungskraftwerk keine Stickoxide ausstieße, was
verfahrenstechnisch unmöglich ist.

Dass Holzverbrennung umweltfreundlich wäre, ist ein Märchen. Die Bäume
wachsen langsamer nach, als sie verbrannt werden, damit sind auch
Holzverbrennungsanlagen klimaschädlich und keine erneuerbaren Energien.

Die Müllverbrennungsanlage Oberhausen ist nicht so weit entfernt, also
besteht nicht nur keinerlei Notwendigkeit, sondern wird im Gegenteil die
Bevölkerung unnötig belastet, weil Herr Staake billig Paletten entsorgen
will.

Ich habe nun mal nachgefragt, bei der Stadt Duisburg und der Bezirksvertretung:

Sehr geehrte Mitmenschen*,

wie ich der heutigen Zeitung entnahm, baut die Steag angeblich bis 2022
eine als Kraftwerk verkaufte Holzmüllverbrennungsanlage.

Das klingt fast so als wäre dies bereits nach UVPG genehmigt worden,
obwohl dies nicht der Fall sein kann, da es weder eine Offenlage noch
eine Beteiligung der Öffentlichkeit gab, obwohl sich dies bei einem
derartigen Vorhaben quasi von selbst ergibt, dass die Öffentlichkeit
beteiligt werden muss.

Zudem stellt sich mir die Frage, ob der Bebauungsplan überhaupt den Bau
eines Kraftwerks erlaubt.

Ich hoffe doch, dass hier nicht der gleiche Genehmigungsschmu, wie beim
Logport I-Gelände veranstaltet wird, der auch heute noch viele Frage
aufwirft.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Scharfenort (Duisburg-Rheinhausen)

(* Aus Respekt vor allen Geschlechtern, verwende ich eine
geschlechtsneutrale Anrede.)