Filialisten meiden die Duisburger Königstraße – kein Wunder

Filialisten, also Einzelhändler mit mehreren oder gar vielen Filialen, meiden inzwischen den Standort Königstraße. Zumindest wenn es um Neuansiedlungen geht.

City-DU e.V. um Frau Bungardt – unsere fähigste  und einzige Citymanagerin – will Maßnahmen einleiten, um das zu ändern.

Lächerlich: Die hätten schon längst eingeleitet werden müssen. Doch seit Jahren werden wir mit Jubelmeldungen abgespeist. Märkte alle ganz toll, Leerstand geht zurück, viele Kunden auf dem Weihnachtsmarkt und in den Läden, tolle neue Projekte von Investoren. Neubau hier, Umbau da, neue hastenichgesehen.

Da scheint doch irgendwie diese Kunde bei den Expansionsplanern der Filialisten nicht angekommen zu sein.

Die Königstraße, die früher als 1a-Lage galt, wird als solche heute nicht mehr bezeichnet. Nur noch in direkter Nähe zum Forum und von dort bis zum Kuhtor – das sind Lagen die noch bevorzugt werden.

Die Königsgalerie wird sehr negativ bewertet.

Das alles konnten die Duisburger Händler und Gastronomen am letzten Mittwoch beim Innenstadt-Dialog aus dem Mund eines Handelsexperten live erfahren.

Ich kann das nur bestätigen. Wie gut, dass man sich um Blumenkübel und Stromkästen sorgt und 200.000 EU p.a. für Streetworker ausgibt.

Ach ja, nicht zu vergessen, dass man ev., vllt., mal schau’n, man weiß noch nicht, die Händlerchen und Gastronömchen bei Google Maps einträgt.

Herrlich.

Ich glaube Jeff Bezos freut sich jedesmal wenn er sowas liest. Einfacher kann man dem Mann das Geldverdienen nicht machen. Da fällt mir ein, ich muß noch schnell was bestellen.

Dass auch die hiesige Presse die Jubelspiele seit Jahren unterstützt, weil sie ja sonst ihren Gewerbe-Kunden(den Händler und Gastronomen) in die Parade fahren müsste, ist auch nur ziemlich kurz gedacht. Es kommen ja keine neuen Kunden nach – hier will ja keiner hin.

Ihre Bedeutung sinkt zudem tgl. weil ihre Auflage sinkt – mit jedem Abonennten der stirbt und jedem der mal ein wenig was anderes liest. Ja, die ehemaligen Königsmacher der Politik und Wirtschaft haben bald ausgedient, ist nur eine Frage der Zeit.

Und auch die angeblichen Journalisten sind gar keine mehr. Oft unterbezahlt oder als Freelancer auf eigene Rechnung macht Journalismus ja auch keinen Spaß, weil es nichts mehr einbringt. Investigativ nachgefragt wird eh nicht, kommentiert wird vielfach nur wohlwollend, das meiste wird als PR-Meldung nur kurz bearbeitet und dann fast 1:1 übernommen.

Da lob ich mir den Ex-Redakteur der nun bei der DVV den Pressesprecher macht. Der hat es echt richtig angefangen. Gratulation und schönen Gruß.

Nur leider wird so ein gut bezahlter Job eben nicht tgl. vergeben, ansonsten würde ich bald auch anfangen nur noch Hymnen zu dichten wie diese:

Oh, die Ihr bei der Verwaltung so gütig und nett,

Und der OB, so attraktiv und männlich adrett,

Lasst Euch von mir unterstützen im Lauten,

Euch loben und preisen.

Auf das ein Job mein Konto vergoldet im Leisen.