FDP-Duisburg: Ein lustiger kleiner Verein, man spürt die grosse Politik

Anlässlich der jüngsten Vorstandswahl bei der nicht gerade besonders auffälligen und erwähnenswerten Duisburger FDP, bisher Oliver Alefs und künftig Oliver Alefs an der Spitze, habe ich aktuell aus der RP das Folgende erfahren (Zitat):

„Wir haben gemeinsam als Team viel für unsere Mitglieder erreicht“, sagte er. Die FDP sei als Partei der Mitte „ein wichtiges Element in dieser Gesellschaft und in der Bundesregierung ein wichtiges Element“.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/fdp-in-duisburg-bestaetigt-oliver-alefs-als-kreisvorsitzender_aid-108281521

Tja, so lauten ECHTe Lachnummern, in diesem Falle von Alefs himself. Und wenn man sich auf der Website der FDP umguckt, dann fällt mir nur das neue Titelbild auf und ansonsten die selbe Öde und Trostlosigkeit wie immer.

Das Witzigste ist noch der Antrag aus dem letzten Jahr, der aber wohl irgendwie auf nur wenig Gegenliebe stieß:

Duisburg sichtbarer machen, auch auf Autobahnbeschilderungen

https://fdp-duisburg.de/vorlage-beschluss-copy/

Mit sowas beschäftigen sich die wirklich wichtigen Menschen in dieser Stadt.

Und dann findet man lediglich drei(!) weitere Forderungen seit dem 21. Mai 2021:

Wasserstoffindustrie Made in Duisburg

Ein souveräner Weg in die Digitalisierung

Next Level Bürgerbeteiligung

Macht 1,3 Forderungen pro Jahr.

Das wars. Wie heisst es in der RP (s.o.)? Viel erreicht!?

Aha, was denn genau? Irgendein Hiwi hätte ja wenigstens mal nächtens DUISBURG IST ECHT auf alle Autobahnschilder malen können. Bundesweit.

Und hier noch ein Antrag, probiert den mal! Alle Schilder an den Stadträndern, da wo Duisburg aufhört, sollen ausgetauscht werden gegen Schilder mit dieser Aufschrift:

Wehe Du fährst raus aus Duisburg, dann FDP (=Fresse Dick Penner)

 

 

Marxloh: ALDI vs. Stadt

Am 22. Dezember berichtete ich darüber, dass sich ALDI laut WAZ aus Marxloh zurückziehe. Die bisherige Filiale im Marxloh-Center wurde geschlossen.

Jetzt aber gibt es neue Entwicklungen, denn ALDI will in Marxloh eine neue Vorzeigefiliale bauen lassen, auf einem Gelände gegenüber von Grillo, das man bereits von dem Chemieunternehmen erworben hat.

Just auf dem Gelände will aber die Stadt ein Parkhaus errichten lassen, weil Marxlohs Kern autofreier werden soll und dann dort geparkt werden könnte. Ich berichtete bereits.

ALDI wiederum liegt mit seinem Vorhaben knapp ausserhalb des Bereichs in dem solche Einzelhandelsprojekte erlaubt sind, doch andererseits darf dort im Moment überhaupt nicht gebaut werden, weil dazu erst ein neuer Bebauungsplan beschlossen werden müsste.

ALDI hat zwar ein Rückgaberecht für das Gelände an Grillo doch davon macht man im Moment noch keinen Gebrauch, da nichts endgültig entschieden ist.

In das leerstehene Ex-ALDI-Ladenlokal im Marxloh-Center soll übrigens ein anderer Discounter einziehen. Es wird befürchtet, dass der neue ALDI, falls der überhaupt gebaut würde, viel Kundschaft und Frequenz abziehen könnte, womit das Marxloh-Center samt seiner Mieter wirtschaftlich gefährdet wäre.

 

 

JuDu: Politisch für Duisburg so brauchbar wie Flatulenz beim ersten Date – #fragmahmut

Zum Beleg ein aktuelles, leicht gekürztes Zitat aus der WAZ die just über einen erneuten Wechsel an der Fraktionsspitze von Junges Duisburg (JuDu) berichtet.

Ziel der Politik von JuDu sei es, die Probleme der Bürgerinnen und Bürger zu lösen und Duisburg zukunftsfähig zu machen: „Die Fraktion wird dafür mit (…) weiter deutliche Akzente in der Duisburger Politik setzen.“

Deutliche Akzente? Geht’s noch, ach, die letzte Forderung nach der Bezahlkarte für Flüchtlinge in Duisburg ist gemeint. Ja, das war deutlich und der Wink mit dem Zaunpfahl, dass JuDu auch voll hart sein kann – im Sinne von hart durchgreifen und entschlossen handeln etc.

Und dabei könnte man annehmen bei Junges Duisburg handelt es sich eher um junge Leute, doch inzwischen sind es meist gesetzte Ältere, die es sich irgendwie politisch bequem gemacht haben, denn viel kommt von denen nicht.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/article241793780/Junges-Duisburg-waehlt-einen-neuen-Fraktionsvorsitzenden.html

Gucken wir uns mal den Arbeitskreis(AK) „Inhalt“ an.

https://junges-duisburg.de/inhalt/

Zitat: Der AK Inhalt ist so etwas wie die Denkfabrik von Junges Duisburg.

Ach Du meine Scheisse.

Es geht um (Zitat): Von mehr Sauberkeit in Grünanlagen und auf Spielplätzen über WLAN in öffentlichen Einrichtungen bis hin zur Gestaltung der Innenstadt.

Jawohl, die ganz-ganz grossen Themen dieser Zeit.

Die dann fortgesetzt auch auf der Fraktionsseite nachzulesen sind auf die verlinkt wird.

https://judu-fraktion.de/

Dort werden jede Menge Fragen und Forderungen aufgelistet, doch Antworten oder Lösungen findet man nicht.

Ein Beispiel:

https://judu-fraktion.de/wp-content/uploads/2024/01/Litfasssaeulen-werden-zu-Muellschleudern1516.pdf

Zitat anläßlich einer Fragestellung an den Ausschuss für Stadtentwicklung zur Vermüllung von Litfaßsäulen:

Litfaßsäulen sind eine traditionelle Form der Straßenwerbung, die seit über 100 Jahren auch zum Stadtbild von Duisburg gehören. Durch immer häufiger vorkommende Starkregenereignisse und starke Windböen werden die Plakate auf den Litfaßsäulen jedoch aufgeweicht und fallen häufig ab. Zudem werden die Plakate oft übereinander geklebt und lassen sich somit sehr leicht von Passanten abreißen. Die abgerissenen und abgefallenen Überreste der Plakate führen zu einer Verschmutzung der direkten Umgebung der Säulen.

Also ehrlich gesagt, ich empfinde die Wahlwerbung auch immer als Vermüllung, aber nicht weil Plakate teils wegen Abreissens die Umgebung vermüllen, sondern ihrer selbst wegen.

Ein Beispiel:

Dafür liebe ich Mahmut Özdemir für sein neues FB-Reel-Format „#fragmahmut“.

https://www.facebook.com/100057950744003/videos/642883354531987?__so__=permalink

Unterzeile:

Neues Reel Format #fragmahmut ! Ich starte dieses brandneue Format, um Eure Fragen zu beantworten. Was möchtet ihr über die lokale Duisburger Politik …

Tja, in den letzten Jahren hatte ich schon die ein oder andere Frage, nur der Mahmut antwortet nie.

Fazit:

JuDu ist politisch unbrauchbar

und

#mahmutantwortetnie

QED

 

 

Bei der DVV duzen sich jetzt alle

Für die rund 4.300 Mitarbeitenden des Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzerns (DVV) gibt es ab sofort eine neue interne Regel.

Alle duzen sich, und das unabhängig von Alter und Status. Das soll aber kein Zwang sein. Und das dürfte dann ja auch für die Töchter wie die Stadtwerke gelten.

Tja, dann wäre es noch interessant zusätzlich zu erfahren ob das auch für Aussenstehende gilt, also ob ich die alle duzen darf bzw. soll und ob ich den OB auch duzen darf, denn der ist bei der DVV Aufsichtsrat: https://www.dvv.de/konzern/geschaeftsfuehrung-aufsichtsrat

„Hey, Du alte Socke“ dürfte dann ja teils Standard werden – im Vorstandsbüro.

Oder in meinem Fall: „Ey, Sören, ich brauch‘ ’ne Auskunft von Dir, aber fix.“

 

TKS dementiert Berichte über Einsparungen

Laut VDI-Nachrichten von heute dementiert TKS aktuell die inzwischen mehrfach in bundesweiten Medien und auch hier verbreiteten Angaben über die geplanten Einsparungen u.a. in Form einer Senkung der jährlichen Produktionskapazität von rund 12 auf 8-9 Mio. Tonnen und auch den möglichen Wegfall von bis zu 5.000 Jobs.

https://www.vdi-nachrichten.com/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-will-hochofen-in-duisburg-abschalten-5000-jobs-in-gefahr/

Richtig ist allerdings, dass über ein Umstrukturierungsprogramm derzeit beraten wird, da die Stahlsparte schwächelt und wohl auch die Markt- und Konjunkturbedingungen in naher Zukunft nichts Besseres verheissen.

Voraussichtlich im April soll es dann Neuigkeiten von TKS dazu geben.

Merkwürdig nur, dass sich laut Handelsblatt, darauf hatte ich mich in meinem letzten Artikel über TKS erst gestern bezogen, niemand von TKS zu den angeblichen Einsparungen „äussern“ wollte.

Fazit:

Dann warten wir mal ab, wer sich demnächst äussert, zuletzt waren es ja vor allem Konzern-Chef Lopez und AR-Vorsitzender Gabriel, oder ob nun alle brav abwarten bis TKS sein Konzept im April vorlegt.

Nachtrag:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stahl-duisburg-thyssenkrupp-ministerium-dringt-auf-mitarbeiterbeteiligung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240229-99-172058

 

 

Baumarktbau: Kann irgendjemand diese Sprüche noch hören und ernst nehmen?

„Wir entwickeln unsere Stadt stetig weiter und entscheidend dafür ist auch, dass wir aufgegebene Industrieflächen wie hier an der Düsseldorfer Straße zügig neu nutzen. So gewinnen wir die Flächen, die wir für Unternehmensansiedlungen und öffentliche Aufgaben brauchen.“

So wird OB Link anläßlich eines Baumarktneubau-Spatenstichs in Wanheimerort zitiert, wo er pressewirksam zur Schaufel griff.

Naja, gerade verkündet ThyssenKrupp Steel einschneidende Veränderungen und Entlassungen und Link freut sich über einen Baumarktbau. Zugegeben ein etwas größerer.

https://www.baumarktmanager.de/erster-spatenstich-fuer-neuen-hornbach-baumarkt-in-duisburg-29022024

Ich weiß, Link würde inzwischen auch jede Pommes-Bude feierlich einweihen, also gönnen wir ihm das Vergnügen.

Ernst zu nehmen ist das alles nicht mehr. Auch hinsichtlich der zügigen Neunutzung von Industriebrachen. Vollkommen ungeklärt und intransparent sind nämlich die Abläufe nach der industriellen Nutzung, besonders hinsichtlich der Altlasten. Die Stadt antwortet regelmässig nicht auf Fragen von mir dazu. Und z.B. auch ArcelorMittal (rühmt sich selbst wegen Nachhaltigkeit) war bisher nicht bereit mir Auskünfte zum Gelände in Hochfeld zu geben, dort wo nun RheinOrt entstehen soll.

Immerhin hat in Wanheimerort der Entwickler des ehemaligen Industriegeländes der Didier-Werke der Stadt einen Teil des Geländes nebenan verkauft, damit diese dort eine Gesamtschule errichten kann.

Sollte die Schulbaugesellschaft das hinbekommen, dann dürfte irgendwann Link wieder dort aufschlagen, eine Schüppe ergreifen und Ähnliches absondern.

Tja und dann wären da noch die Baumarkteröffnung, die Baumarktjubiläen, die Solidaritätsfeiern mit den Baumarktbeschäftigten, die Eröffnung des Baumarkt-Kinderspielzentrums, der Bau der Baumarkt-Solar-Tankstelle, …

So, ich muß jetzt fix zur Heiligsprechung einer Friteuse und darf pressewirksam die letzte Befestigungschraube eindrehen, sowie die erste Pommes einwerfen. Die wiederum wurde von einem mit grünem Wasserstoff hergestellt-angetriebenen Kartoffel-Häcksler gedrechselt, den ich bereits vor drei Wochen sakral-gesegnet und eingeweiht habe.

Wie sagt man so schön? Eines Tages wird der Döner den OB … äh … Menschen ersetzen.

 

TKS: Die Katz is aussem Sack

Seit knapp zwei Jahren kündige ich es an, zumindest dass es größere Probleme bei TKS geben könnte. Nun ist es raus, nachdem ich noch vorgestern einen Artikel zu den jüngsten Äusserungen von Sigmar Gabriel zu seiner Situationseinschätzung von ThyssenKrupp Steel veröffentlicht hatte:

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2024/02/27/gabriels-aeusserungen-ueber-thyssenkrupp-steel-klingen-wie-ein-offenbarungseid/

Heute nun also die nächste TKS-Hiobsbotschaft vor allem für die Beschäftigten aber auch für viele die als Zulieferbetriebe dranhängen.

Die Konzernmutter Thyssenkrupp plant Einschnitte bei ihrer Stahltochter. Der Vorstand von Thyssenkrupp Steel arbeite angeblich an einem Konzept, das eine Schließung von mindestens einem Hochofen und zwei Walzwerken am Standort in Duisburg vorsehe, so aktuell u.a. das Handelsblatt aus Düsseldorf.

Die Planungen beinhalteten derzeit einen Rückbau auf acht bis neun Millionen Tonnen Produktionskapazität, also rund ein Drittel weniger als bisher. Insidern zufolge könnten durch diese Pläne mindestens 5.000 der 27.000 Jobs bei der Stahlsparte überflüssig werden. In Duisburg sind rund 13.000 Menschen beschäftigt.

Thyssenkrupp wollte sich laut Handelsblatt dazu nicht äußern.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/industrie-thyssen-krupp-will-stahlsparte-massiv-verkleinern/100018869.html

Ich gehe davon aus, dass noch mehr Jobs bei TKS gefährdet sind. Das wird dann ev. Stückchen für Stückchen ans Tageslicht kommen.

Meine bisherige Vermutung, dass ev. bis nach einer der nächsten wichtigen Wahlen gewartet wird, bestätigt sich allerdings damit nicht. Der finanzielle Druck dürfte inzwischen zu gross sein um noch weiter warten zu können.

ByeBye Stahlstadt und schade für alle Beschäftigten.

Unsere politisch Verantwortlichen vor Ort, die sonst immer so grosse Sprüche klopfen, äussern sich bisher auch lieber nicht. Ich schätze mal, nun geht den OBerkümmerern im Duisburger Rathaus der Arsch mindestens leicht auf Grundeis. Wobei ihre eigenen Posten bzw. Berufswege ja gut abgesichert sind, denn für besonders Verdiente findet sich ja immer ein lauschiges Plätzchen.

Und Bas, Philipp, Özdemir, Sagurna und Co. erarbeiten bestimmt gerade eine ihrer auch sonst so herzig-mutigen, tranig-triefenden und verständnisvollen Beileidsbekundungen aka

„Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten.“

Jaja. Steht Ihr mal und setzt Euch ’nen Schutzhelm auf!

 

Ursula von der Leyen: Eigentlich wollte ich es mir verkneifen …

… aber angesichts dessen was Martin Schirdewahn von den Linken über die Europa-Politikerin erfragt hat, muss ich doch mal wieder zu meinen Kotz-Eimern greifen. Und zum Beißholz.

Denn EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen reist besonders häufig mit dem Privatjet, obwohl PolitikerInnen dienstlich bevorzugt die Bahn oder Linienflugzeuge nutzen sollen. 2023 entfielen 80% aller Flüge von EU-KommissarenInnen allein auf sie.
Selbst von Brüssel nach Straßburg flog sie mit dem Privatflugzeug, obwohl es auf der Strecke eine schnelle Zugverbindung gibt.

Hinsichtlich des Klimawandels sind PolitikerInnen und Politiker eigentlich angehalten bei Dienstreisen vorzugsweise mit Bahn oder Linienflugzeug zu reisen.

Wer uns, die wir wahrscheinlich im Schnitt mit wenig Geld auskommen müssen als von der Leyen, zum Energiesparen anhält, aber sich selbst lieber jeweils einen fetten Schluck aus der Privatjet-Luxuspulle gönnt, ist eigentlich komplett unten durch.

Fazit:

Vorbildlich wie eh und je. Wasser predigen, aber Wein saufen.

Passt aber alles tippi-toppi zum horrenden Frisör-Etat von Bas und Co.

War der Adel nicht schön längst asbach?

Braucht jemand noch ’ne Brust-OP, in Südkorea, mit ’nem Privatjet hin und zurück?

 

 

DB Cargo: Probleme, Umstrukturierungen, Entlassungen

Die DB Cargo hat Probleme mit ihrer Rentabilität und macht wohl erneut riesigen Verluste. Nun soll umstruktiert werden und man will Teilbereiche in vier Tochterunternehmen aufteilen und ausgliedern.

In Duisburg-Wedau befindet das Herz der DB Cargo, dort ist die Schaltzentrale für sämtliche Schienenprozesse, Zugsteuerungen usw.  – nicht nur für Deutschland sondern auch für ganz Europa.

Und mit der Umstrukturierung geht auch ein Stellenabbau einher, vorerst sollen 300 Jobs wegfallen, später ev. nochmals 150. Die zuständige Gewerkschaft EVG sowie sämtliche Betriebsräte lehnen die Umstrukturierungen vollends ab und haben ein Gegenkonzept erarbeitet, was den Konzern aber angeblich nicht interessiert.

Die EVG kritisiert den aus ihrer Sicht geplanten „Schrumpfkurs, denn gehen die riskanten Pläne nicht auf, verzockt der Vorstand die Zukunft von DB Cargo“ so EVG-Funktionäre unisono. Befürchtet wird, dass die Konkurrenz oder aber vor allem LKW die Aufträge übernehmen werden.

Die horrenden Verluste (bis zu knapp 700 Mio. EU)  in den vergangenen Jahren wurden von der Konzern-Mutter, der Deutschen Bahn, jeweils ausgeglichen. Dabei handelt es sich ev. um eine versteckte Form staatlicher Beihilfe. Derzeit läuft ein Beihilfeverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland, denn der Bund ist Hauptanteilseignerin der Deutschen Bahn AG.

 

Gabriels Äusserungen über ThyssenKrupp Steel klingen wie ein Offenbarungseid

Der Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp Sigmar Gabriel geistert gerade mit Horrorgeschichten über die Stahlsparte durch die Presse.

„Wir können so nicht weitermachen.“ ist nur ein beispielhaftes aktuelles Zitat, in diesem Falle aus der WAZ:

https://www.waz.de/wirtschaft/article241761984/Gabriel-zu-Thyssenkrupp-Wir-koennen-nicht-so-weitermachen.html

Tja, Mitte 2022, also vor fast zwei Jahren hatte ich zusammen mit zwei Ex-Mitarbeitern (Ingenieuren) von SMS, der Firma aus Düsseldorf die nun das Duisburger Werk umbaut bzw. transformiert, ThyssenKrupp Steel (TKS) über 40 Fragen gestellt. Und schon damals war abzusehen was da auf uns zukommen könnte.

Über 10 Wochen brauchte die PR-Abteilung für knapp die Hälfte der Fragen, der Rest wurden einfach ausgelassen. Und die Antworten waren nur in wenigen Fällen wirklich aussagekräftig und erhellend. Auch meine 2023 nachgeschobenen Fragen an TKS zu den künftigen Jobs waren nicht zufriedenstellend beantwortet worden.

Dann kürzlich beklagte TK-Boss Lopez öffentlich woher denn der viele Strom für die grüne Stahlproduktion kommen soll.

Und: Die Duisburger TKS-Beteiligung HKM steht auf der Kippe.

Plus: Die Wasserstoffförderungen des Verkehrsministeriums in Berlin wurden ausgesetzt.

Es ist ordentlich viel Sand im Getriebe.

Und nun Gabriel, der auch einen Jobbabbau bei TKS nicht mehr ausschliesst und die Frage stellt woher denn der künftige Umsatz kommen soll. Letztes Jahr hatte er noch Zölle auf chinesischen Stahl gefordert, weil absehbar sein dürfte, dass TKS jetzt schon nicht mehr und erst recht nicht mehr in der Zukunft wettbewerbsfähig sein wird. Die derzeitigen Umsatzzahlen sind ein Indiz.

Dazu noch eine Krise einer der wichtigsten Abnehmerbranchen, der deutschen Autoindustrie, die sich ebenfalls transformieren muß, usw. usf.

Das alles war wie gesagt 2022 absehbar, ich hatte das auch so kommentiert und seitdem in Abständen immer wieder thematisiert.

Und das was Gabriel nun äussert, klingt genau wie das was ich vorgestern hier veröffentlichte.

Wenn dann auch noch der Tscheche Kretinski 50% des Stahlunternehmens übernehmen sollte werden hier alle Dämme brechen, die bereits jetzt stark beschädigt sind.

Das alles will und wollte aber niemand in der Stahlstadt wissen, vor allem auch die nicht die noch über zwei Milliarden an Subventionen locker machten (Bund und Land). Und auch die grossen Wirtschaftsblätter interessierten sich nicht dafür, ich hatte die meisten bereits im Herbst 2022 angeschrieben. Die Reaktionen waren gleich null.

Letztens erstens entpuppte sich auch die DEKA, Fondsgesellschaft der Sparkassen, als wenig interessiert, obwohl doch der DEKA-Chef noch in diesem Januar den Konzern und die Stahlsparte öffentlich massiv kritisiert hatte.

Ich fasse zusammen: Man will es wohl lieber nicht genau wissen um darüber nicht berichten zu müssen. Oder man hält sich aus politischen Gründen besser zurück.

Denn falls TKS „fällt“ und davon gehe ich aus, zumindest wird am Ende nicht mehr viel davon in Duisburg übrig bleiben, dann ist das ein weiterer Sargnagel in bezug auf die Ampelpolitik und das Gerede über die Deindustrialisierung Deutschlands wird noch schriller.

Für zukunftsträchtige Industrien hat man nicht gesorgt, vor allem nicht in Duisburg, oder man hat sie kaputtgemacht (u.a. Solar und Wind). Dafür förderte man alte Industrien und z.B. Benkos Signa.

Wer politisch von alldem profitieren dürfte , ist wohl leicht zu erraten.

Ich gehe davon aus, dass aus diesem Grund TKS um jeden Preis solange finanziell unterstützt wird wie es nur geht. Zumindest bis zu einer bestimmten Wahl. Dann brechen die Dämme. Stark angezählt im Überlebenskampf ist TKS allemal.

Duisburg bleibt dann am Ende nur noch die Logistik (allerdings nicht der HighTech-Teil davon, den gibt es hier nicht). In der wird bereits so viel und so schnell automatisiert, dass auch diese Jobs flöten gehen werden.

Duisburg ist zukunftslos.

Nachtrag:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stahl-duisburg-thyssenkrupp-stahlsparte-ig-metall-fordert-gesamtkonzept-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240227-99-144425