Lesenswert! Und ersetze Mülheim durch Duisburg!

Anfang Dezember 2018 hat der Mülheimer Rat eine Grundsteuererhöhung um 39% beschlossen bzw. durchgepeitscht. Ein maroder Haushalt der einst so reichen Stadt zwang ihn quasi dazu. Der Haushalt für 2018(!!!) wurde daraufhin nachträglich aus Düsseldorf genehmigt. Nun gehen die Mülheimer dagegen auf die Barrikaden.

Eine Petion soll den Rat dazu bewegen die Erhöhung wieder rückgängig machen. Ich erinnere daran, dass wir eine derartige Erhöhungsorgie eigentlich auch in Duisburg hatten (zwischen 2012 und 2015 – also zu Links 1. Amtszeit) und ich rechne damit, dass mit dem Gedanken einer Wiederholung  bereits gespielt wird.

Hier die erbosten und wütenden Kommentare unsere Nachbarn. Man kann durchaus Mülheim durch Duisburg ersetzen und „sagt“ in fast allen Fällen nichts Falsches:

https://www.openpetition.de/petition/kommentare/nein-zur-beschlossenen-grundsteuererhoehung-in-muelheim-an-der-ruhr

Lesenswert!

 

Schock: Hochfelder sollen für Strasse bezahlen – Anrainer sauer auf die Stadt

Der langjährige Aus- und Umbau der Wanheimerstasse in Hochfeld hat endlich ein Ende, doch das wirklich dicke Ende für die Anwohner bzw. Hausbesitzer ist ihnen gerade in den Briefkasten geflattert. Das sind die Gebührenbescheide für eben diesen Strassenausbau. Rund 17% der Gesamt-Kosten sollen sie übernehmen. Bürgerbeteiligung auf andere Art.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-sauer-weil-sie-strassensanierung-bezahlen-muessen-id216258721.html

Der Ärger ist gross, mancheiner geschockt, weil diese Kosten vorher nicht angekündigt wurden, was die Stadt hätte tun können, aber nicht tun musste – soviel zur Bürgerfreundlichkeit.

Am meisten ärgert die Hausbesitzer und besonders die Geschäftsleute der jahrelange Ärger mit der Baustelle, die viele Geschäfte behindert und auch einige Geschäftsleute zum Aufgeben gezwungen hat. Umso bitterer nun auch noch die Geldforderung.

Da trifft es sich passend wenn der Bund der Steuerzahler NRW aktuell eine Unterschriftensammlung genau gegen diese Art Bürgerbeteiligung an den Strassenbauten z.Z. „am Laufen hat“. Ebenso gab es 2018 bereits eine Petition der Freien Wähler NRW:  https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-von-strassenausbaubeitraegen-in-nordrhein-westfalen

Und dann ist im Jahr 2020 die nächste Kommunalwahl, die zwar mit den privaten „Bauzuschüssen“ (da gesetzlich Landessache) nicht so viel zu tun hat, aber den hiesigen Verantwortlichen einen richtig fetten Denkzettel verpassen könnte. Denn so manche Strassensanierung in Duisburg wäre ev. gar nicht nötig, wenn die Stadt sich  um regelmässige Instandhaltungen kümmern würde und wenn die Logistik sich nicht auch noch die „zivile“ Infrastruktur ohne Rücksicht auf die Folgen zunutze machen würde.

Zoff zwischen Land und Stadt wegen Tunnelbau der A59

CDU-Verkehrsminister Hendrik Wüst und die Duisburger SPD um Ex-NRW-Innenminister Ralf Jäger zoffen sich aktuell wegen des geplanten Tunnelausbaus der A59. Der Tunnel soll die A59 auf ca. 2 km unter die Erde bringen. So will es gerne die Stadt, die SPD und angeblich auch die Mehrheit der Bürger – meint SPD-Chef Bruno Sagurna.  Letzteres wage ich mal arg zu bezweifeln, ich will es z.B. nicht – das hatte ich vor kurzem bereits in einem Artikel dazu geschrieben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/geplanter-ausbau-a59-tauziehen-um-den-tunnel-hat-begonnen-id216251625.html

NRW-Verkehrsminister Wüst ist mehr oder weniger gegen den Tunnel und würde wohl eher die oberirdische Variante begrüßen. Jägers SPD-Truppe will den Tunnel. Ein Bauzeitvergleich könnte Aufschluß geben über das was die Autofahrer erwartet. Die Tunnelvariante selbst bei offener Bauweise, also nicht durch Vortrieb, könnte 12 Jahre dauern. Ich erinnere mal an BER, Stuttgart21, Elbphilharmonie, … sowie an 12 Jahre Staus. Von den geplanten 600 Mio EU an denen sich NRW beteiligen soll mal ganz abgesehen.

Tja, ein ehemaliger Gross- und Aussenhandelskaufmann wie Jäger jongliert  eben mit gern mit etlichen Milliönchen, die wir alle aufbringen müssen.

Wüst wirft der Stadt und den Genossen vor die Sache ziemlich spät angeschoben zu haben. Ich werfe denen das genauso vor. Und ich werfe ihnen vor bisher in keinster Weise irgendwie mal das Grundproblem bei der Wurzel angepackt zu haben, nämlich die ungehindert flächenfressende Krake „Logistik“ in Duisburg.

Na da gibt es inzwischen interessante Lager-Lösungen von der Industrie wie man in anderen Ländern mit Häfen beobachten könnte, wenn man denn wollte. Demnächst werden wir von DUISTOP dazu einen Vorschlag an den Rat einreichen. Noch ist es aber so, dass sich die Logportflächen ausbreiten und erheblichen LKW-Verkehr nachsichziehen – auch in kleineren Nebenstrassen inkl. der Wohngebiete. Dann gehen die Strassen kaputt und Jäger will Geld für den Neubau ev. auch von den Anwohnern. Und wer meckert wird abgespeist mit den barschen Worten: „Dafür schafft die Logistik aber soooooooooo viele Arbeitsplätze!!! Und wenn Du das nicht willst, dann musst Du bald zum Jobcenter und dann gibts Sanktionen.“ Hier schließt sich der Kreis meiner Phantasien von einem neuen Grossduisburg mit Grossindustrie und Grossmannssucht, so wie es früher einmal war.

Dabei konnte und kann es für den ein oder anderen Business-Man ein Supergeschäft sein früg genug schon mal zu wissen, welcher Acker in einigen Jahren Containerfläche werden wird. Da wäre es doch super, wenn wir alle das auch mal wüssten, um uns an dem Spiel „Spekulier Dir Dein Duisburg!“ beteiligen zu können.

Apropos, nur so nebenbei, weil mir das irgendwie gerade einfällt und bevor ich es wieder vergesse, selbst wenn es nicht zum Thema passt: Wie lautet übrigens das Spendenkonto der SPD in Duisburg?

Fazit: Ich schlage vor die Jäger-Truppe läßt sich auf folgendes ein: Wir koppeln die Bauzeitentwicklung und die Baukostenentwicklung der Tunnelvariante an die persönlichen Finanzen der Truppenmitglieder. Soll heissen: Lasst den Tunnel bauen, sagt uns aber wer bezahlt wen, wie teuer es wird, wie lange es dauert usw. Alles was dann nicht klappt müsst Ihr aus eigener Tasche bezahlen plus öffentliches Auspeitschen.

Hätte man bei TheCurve und beim Landesarchiv auch schon so machen sollen.

 

 

Stadtwerke erhöhen Preise für Strom und Gas – angeblich moderat – Preisvergleich lohnt sich

Vor genau einer Woche war in den üblichen Duisburger Medien zu lesen, dass die Stadtwerke ihre Preise für Energie angeblich moderat erhöhen würden.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadtwerke-duisburg-erhoehen-ab-maerz-preise-fuer-strom-und-gas-id216203445.html

Naja, die Erhöhung gegenüber dem bisherigen Gaspreis sowie Strompreis der Stadtwerke mag ja moderat sein, doch das Niveau der Stadtwerkepreise war und ist bereits hoch.

Ein einfacher Preisvergleich zeigt, die Duisburger Stadtwerke liegen z.Z. (um 2 Uhr morgens am 21.1.2019) beim Gas fast 500 EURO über dem günstigsten Tarif anderer Anbieter und beim Strom rund 200 EURO darüber.

Verglichen habe ich einen Drei-Personenhaushalt mit 100qm Wohnfläche und beim Gas mit 11.000 kw/h und beim Strom mit 3.300 kw/h Jahresverbrauch und das auf zwei Portalen für Energiepreisvergleiche – testsieger.de und check24.de

Bei den Stadtwerken habe ich die Preise der unterschiedlichen Tarifmöglichkeiten(Gas sechs und Strom 11 Vertragsarten) gemittelt.

Die Frage die sich jetzt ergibt lautet: Wieso sind die Preise der Duisburger Stadtwerke für Gas und Strom so hoch? Ich würde mir als Anteilseigner(Duisburg) die Geschäftsleitung mal ins Haus bestellen, um sechs Uhr morgens, also noch eine  Stunde früher als letztens Andreas Scheuer den Bahnvorstand. Dann haben die wenigstens einen Grund nicht so ausgeschlafen zu sein wie es die Hochglanzwerbung verspricht.

Ah, ich verstehe, da heisst es auf der Website https://www.stadtwerke-duisburg.de/engagement/heimvorteil/ in Auszügen:

Ihr Heimvorteil: … lokaler Versorger … , faires Preis-Leistungs-Verhältnis.

… unsere Verantwortung für den Standort und für … Duisburg. Aus diesem Grund engagieren wir uns … unsere Stadt lebenswerter.

Es spricht vieles dafür, die Stadtwerke Duisburg als Energieversorger zu wählen … Engagement … für Duisburg.

Ich fasse mal zusammen: Die Stadtwerke tun mehr für Duisburg als alle anderen Versorger dies tun, deshalb wahrscheinlich auch die höheren Preise.

Blöd nur, dass die Preise ja z.B. auch für Münchener gelten und die haben wenig von dem Engagement hier in Duisburg.

Kann es also sein, dass wir hier verarscht werden, weil ja die drei Macher auf dieser Seite

https://www.stadtwerke-duisburg.de/unternehmen/vorstand/

einfach nur gerne so weitermachen würden wie bisher, weshalb sie uns hier in Duisburg Honig um den Mund schmieren. Dabei könnte es vielleicht betriebswirtschaftlich besser sein mehr Kunden zu haben, mehr umzusetzen und dann bei Erfolg die Profite an die Stadt abzudrücken, die dann damit was Vernünftiges macht. Obwohl man Letzteres auch nicht erwarten darf. Ein Dilemma.

Nun werden die drei Herren mir vorrechnen, dass nur wie bisher, also mit weniger Kunden, die aber mehr zahlen, die Erträge zu erwirtschaften sind die man braucht. Ein Modell, dass die Albrecht-Brüder im preissensiblen Deutschland nicht verfolgt haben.

Ich „schlage“ dann mit dem Argument zurück, wie es denn wäre die Stadtwerke mal grundsätzlich zu entschlacken und einer Kosten-Fastenkur zu unterziehen. Bei dem 21-köpfigen Aufsichtsrat würde ich klitzeklein anfangen, denn da sitzen sicher zudem eine Menge Leute ohne Ahnung vom (Energie-)Business.

https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_i/20/beteiligungsbericht.php

Auch die Abführung von Gewinnen an die Konzern-Holding-Mutter DVV sollte mal auf den Prüfstand. Was hat die DVV mit den 44,454 Mio EURO von der SWDU aus 2017 gemacht, denn sie selbst hat weitweit weniger für 2017 an Duisburg überwiesen? Liegt vllt. da der Hase im Pfeffer?

Ach, da sitzen ja die selben Personen im Vorstand. Und im AR sitzen sogar 24 Personen. Wobei eine Person besonders auffällt, der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Sie erraten es kaum, der Name ist: Knil Nerös. Der Mann mit der schicken Brille der Duisburg attraktiver machen will.

Es gibt kein Recht auf Faulheit! Schwachsinn!!! Wie faul sind Börner, Bischoff, Philipp und Jäger?

Es gibt kein Recht auf Faulheit! So titelte 2001 u.a. das manager-magazin gemäß einer Ansage des damaligen Kanzlers Gerhard Schröder im Zusammenhang mit der Agenda 2010, der Änderung des Sozialsystems und der Einführung von Hartz IV.

Schwachsinn: Natürlich gibt es ein Recht auf Faulheit, das nehm ich mir jeden Tag. Wir wissen jedoch alle was Schröder so sozial gemeint hat und wahrscheinlich heute auch noch meint.

Wenn man sich die derzeitige Diskussion um die Sanktionen anhört dann kommt dieser Spruch in der einen oder anderen Form ja wieder aus  zahlreichen Mündern, dann ist manchmal auch von Schmarotzern die Rede und Ähnlichem. Was dabei völlig vergessen wird ist die Diskussion darum, inwiefern in unserem System nicht nur die am unteren Ende schmarotzen -wenn dort überhaupt davon geredet werden kann- sondern auch am oberen Ende.

Hartz IV ist vor allem -für mich- der Versuch Angst zu schüren bei den Habenden, diese Angstmacherei aber zu kaschieren mit etwas was ich mit „die Armen diffamieren“ umschreiben würde.

In der Katharsis gibt es ähnliche Anwendungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Katharsis_(Psychologie)

Gleichzeitig fühlen sich die Habenden zufriedengestellt, weil nach unten abgegrenzt. Ich fühl mich besser weil ich weiß anderen geht`s schlechter. Und den Job erledigen auch noch irgendwelche Leute für mich. Weil ich zahl ja schließlich Steuern. Und die Hartz-IV-Empfänger sollen sich mal nicht anstellen, die sind ja schließlich sogar „Kunden“ und werden auch kundenfreundlich behandelt.

Lesen Sie meinen Artikel/Erfahrungsbericht aus Duisburg: http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2019/01/15/irrsinn-bei-der-arbeitsagentur-wer-sich-das-alles-nur-ausdenkt/

Es gibt im Jobcenter sehr viel Gleichmacherei und wenig Differenzierung, wenn man erstmal die heiligen Hallen der Arbeitsagentur betreten hat. Von dem Moment an ist man irgendwie Opfer.

Man hat zwar ein Recht auf Leistungen, aber dann auch die Pflicht zu kuschen, nur steht das in keinem sinnvollen Verhältnis zueinander.

Dort sind keine Menschen die mir in irgendeiner Weise Respekt zollen, noch welche vor denen ich welchen haben müsste, zB weil sie mir aus Überzeugung helfen wollen oder weil sie bessere Infos haben als ich selbst.

Dort arbeiten Menschen die selbst als „Kunden“ dort wären, wenn sie dort nicht arbeiten würden. Also mit Angst den Job machen und zwar so wie das System es ihnen vorgibt.

Sie wissen also aus täglicher Praxis wie es wäre wenn … Im Prinzip ein sich selbst ständig disziplinierendes System an Willfährigen.

Und das vieles an Argumenten der Habenden und Hartz-IV-Systemverteidiger eine Lachnummer ist, wissen wir doch spätestens seit dem wir wissen was z.B. Abgeordnete an Vergütungen und Diäten bekommen, an Pensionen und dann auch noch nebenbei in zig Positionen zusätzlich Geld verdienen gehen können. Oder Manager die trotz Minderleistungen den goldenen Handschlag bekommen oder sogar zu höheren Weihen samt höherer Bezahlung weggelobt werden.

Wobei Politiker und Manager nicht zwingend faul sind, irgendwas machen sie schon, aber ist es so viel wert wie zB die Bezahlung unserer NRW-Landespolitiker – mit je 11.000 EU pro Monat? Ich kenne Krankenschwestern die im Schichtdienst am Rande der Erschöpfung arbeiten und 3.000 brutto bekommen.

Unsere vier Duisburger SPD-MdLs Börner, Bischoff, Philipp und Jäger haben auf meine Nachfrage bisher noch nie darauf geantwortet was sie denn konkret für Duisburg machen. Ich gehe davon aus: Nichts.

Aus welchem Grund bekommen Sie dann 11.000 EURO? Ist dass nicht viel zu zu viel, wo bleiben hier die Sanktionen und Kürzungen wegen Minderleistungen. Für mich sind das politisch die absoluten Unterperformer, doch wo und bei wem müssen sie sich rechtfertigen? Warum müssen sie nicht auch transparent aufzeigen wann sie was genau machen bzw. gemacht haben.

Die bleierne Zeit der letzten GROKO-Findung hat gezeigt: Deutschland funktioniert auch auf personal-politischer Sparflamme ganz gut. Aber was ist wenn deutschlandweit mal für einen Monat alle Müllwerker einfach ihren Job verweigern? Oder alle Krankenschwestern nicht zur Arbeit erscheinen? Alle Polizisten ihre gesamten Überstunden am Stück abfeiern?

Dann ist die Kacke aber echt am Dampfen.

Oder gucken Sie sich den Subventionsdschungel und die Fördergelder an, da gibt es teils Geld für nix oder für etwas, für das keiner wirklich was leistet.

Wo bleibt da der Aufschrei und die Aufgeregtheit auch diese Leute als Schmarotzer zu bezeichnen, so wie manchen HARTZ-IV-Empfänger?

Vllt. sollte man die Subventionen und Fördergelder einfach mal Hartz IV nennen und andererseits Hartz IV dann eben Subventionen und Fördergelder?

 

 

Krützberg hat in Sachen Schule wahrscheinlich total versagt: Note 6 – setzen!

„Ich bin KEIN Mann für schnelle Fälle.“ so die Überschift eines Artikels aus dem Jahre 2017 als Thomas Krützberg(SPD) ein weiteres seiner vielen Ämter übernahm.

Der Beigeordnete leitete bis dato „NUR“ das Dezernat für Familie, Bildung und Kultur. Dann kam noch das Sozialdezernat hinzu.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/ich-bin-kein-mann-fuer-schnelle-faelle_aid-20668693

Da hatte der Mann also schon ein fettes Amt und kriegte gleich noch eins, dabei schlug und schlägt er sich auch mit etlichen weiteren Posten rum (u.a. AR bei der wfbm), ich berichtetet letztens noch davon.

Letztlich weiß jeder Blödmann, dass der Tag nur 24 Stunden hat und wer so viele Ämter hat wie Krützberg, ist entweder Gott, Trump oder eben in manchen Ämtern ein Versager.

Was sich am Duisburger Schulhimmel nicht erst seit gestern zusammenbraut, müsste eigentlich ständig laut krachend über dem Mann zusammenschlagen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-schulen-warnen-vor-dem-kollaps_aid-35689759

Demnach braucht Duisburg in den kommenden Jahren bis zu 20 neue Grund- und bis zu 10 neue weiterführende Schulen. Die aktuelle Schulentwicklungsplanung in Duisburg wird als „nicht zukunftsorientiert“ bezeichnet.

Und von dem Sanierungsstau an Duisburger Schulen rede ich erst gar nicht.

Ich weiß auch nicht ob Thomas Krützberg überhaupt einen Plan hat. Bisher wird irgendwie nur immer rumgedoktert und PR-mässig rumgelabert. Man hat zwar keine Schulen, aber bei SmartCityDuisburg-Events zum Thema Bildung kann man so richtig bildungsstark auf die Kacke hauen.

Dass Sie kein Mann für schnelle Fälle sind, Herr Krützberg, das merken wir. Vielleicht konzentrieren Sie sich mal auf nur ein Amt, für das Sie immerhin schon gut genug entlohnt werden oder machen Platz für bessere Leute!  Letzteres gefiele mir übrigens besser.

Denn diese Strippenzieherei durch Ämterhäufung, von der mir einige Leute berichten, wenn die Sprache auf Sie kommt, bringt scheinbar in Sachen Schule nichts und niemanden sinnvoll weiter.

Es soll auch eine größere Gruppe von Migranten-/Flüchtlingskindern geben, die überhaupt nicht beschult werden, obwohl Schulpflicht besteht.

Auch im sozialen Bereich bemerke ich etliche Katastrophen wie zB die Fälle wfbm und ZOF zeigen. Fälle die in Ihre Amtszeit fallen. Von einer inzwischen besseren Bezahlung der behinderten  wfbm-Mitarbeiter habe ich auch noch nicht Neues gehört. Immerhin sitzen Sie dort im Aufsichtsrat.

So wüsste ich im Zusammenhang mit ZOF gerne mal ob die neuen Streetworker von 2013 tatsächlich 1 Mio. EU bis 2016 bei der Stadt eingespart haben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadt-duisburg-will-durch-effektivere-jugendhilfe-einsparen-id8702205.html

Und im Duisburger Kulturleben sehe ich mehr dunkle als helle Stellen. Dazu aber ein anders Mal mehr. Übrigens: Wird die Oper immer noch mit jährlich 10 Mio. EURO subventioniert? Und die Mercatorhalle auch? Sie sind ja GF bei DuisburgKontor und DuisburgKontor Hallenmanagement, das müssten Sie also ganz genau wissen.

 

 

LoPa-Prozess: Schlechteste Werbung für Duisburg zur besten Sendezeit

Ich hoffe OB Link ist gestern Abend sein Dauergrinsen aus dem Gesicht gefallen. Seine kürzliche Forderung nach mehr Attraktivität für Duisburg kann er sich auch wohin stecken.

Wer gestern Abend das „heute Journal“(ZDF) um 21.45 Uhr gesehen hat und  Duisburg liebt, dem wird schlagartig klar geworden sein, die Angeklagten im   LoPa-Prozess werden wohl glimpflich davonkommen.  Andere die dort sitzen sollten, sind gar nicht erst angeklagt worden.

Nach fast neun Jahren müssen die Hinterbliebenen und damals Verletzten diese bittere Pille schlucken. Ein Vater aus Spanien sagte im TV-Beitrag sinngemäß: Es ist, als würde meine Tochter ein 2. Mal sterben.

Und was hatte Link noch getönt am 2. Jahrestag(2012) – ab Minute 4.50:

VIDEO

Er, der letztlich von Sauerlands Rausschmiss durch die Bürger profitiert hat, hat dadurch unausgesprochen auch ein Erbe übernommen. Aber was weiß ein Ex-Schul-Verwaltungs-Laufbahn-Leisetreter und Politamateur, der von Ziehvätern wie Mettler und Jäger die Flasche bekam und bekommt, schon von Stil und Rückgrat, wenn es doch letztlich um die Partei und Macht geht?

Auch nur ein weiterer Versager.!? Transparenz? Fehlanzeige. Aufklärung? Fehlanzeige. Stellen und Kaltstellen von Organisationsversagern? Fehlanzeige.

So wird das Ganze zur schlechtesten Werbung für Duisburg, „geht“ inzwischen durch sämliche Medien und läßt das Image der Stadt nochmals um etliche Prozentpunkte sinken.

Aber keine Bange, manche Typen erkennen darin ihre Chance, denn wer am Boden ist, ist umso besser zu überwältigen.

Ich hoffe Sie wissen was Sie bei der nächsten Kommunalwahl zu tun haben.

Ach ja, was ich noch so richtig zum Kotzen finden, sind die Sprüche von einigen Zeitgenossen die sich inzwischen z.B. über Ex-OB-Sauerland ganz versöhnlich äussern: „Der konnte ja gar nicht so viel dafür.“ Der Ausgang des Prozesses, wie er sich nun abzeichnet, wird dem weiteren Vorschub leisten.

Noch allerdings geht der Prozess vorerst weiter.

Bas und Özdemir: Mimimi … gegen Aushöhlung von Tarifverträgen … Mimimi … wein, heul, schnief …

Echte demütige Anteilnahme am Schicksal der real,-Beschäftigten zeigen aktuell unsere beiden SPD-Bundesgenossen und Bundestags-Hinterbänkler Bärbel Bas und Mahmut (passend ausgesprochen: MachMut) Özdemir.

Solidarität mit den real-Beschäftigten die derzeit von betrieblichen Veränderungen in schwerem Fahrwasser bei der Handelskette real,- betroffen sind.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/solidaritaet-mit-real-beschaeftigten_a1055757

Um Kosten zu senken will man sich angeblich aus der bisherigen Tarifbindung lossagen. Das würde zur Aushöhlung der Verträge und zu Lohndumping führen, so die beiden amateurhaften Profipolitiker. Die SPD möchte dagegen faire Bedingungen und Tarifverträge. AHA.

So, und nun werfen wir mal einen Blick auf die gar nicht so alte Vergangenheit der DDVG. Kennen Sie nicht, liebe LeserInnen? Tja, das ist der Name des SPD-eigenen Zeitungs-Verlags-Imperiums mit zahlreichen Beteiligungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Druck-_und_Verlagsgesellschaft

https://www.ddvg.de/

Und wenn man mal ein wenig recherchiert dann findet man so einige interessante Artikel, die die aktuellen Forderungen von Bas und Özdemir ein wenig, ich sag mal, dreist und würgereiz-fördernd erscheinen lassen.

Denn wie wir wissen müssen besonders die Dinosaurier der Medienlandschaft, die gedruckten Zeitungen, immer noch per Zeitungsboten in die Briefkästen verbracht werden. Ja und bei der Bezahlung waren oder sind die DDVG-Eigentümer (=SPD) nicht gerade auf das bedacht, was sie für andere wie real,- so wohlfeil und PR-wirksam predigen.

Hier nur zwei Beispiele(Links) für Verlogenheit („Mimimi“) vorab. Wer noch überlegt ob und wie das alles zusammenpasst, dem sei geraten so manche politische PR-Meldung der SPD-Genossen mal unter dem Gesichtspunkt der Besitzverhältnisse und des Verhältnisses von Redaktion und Verlagsleitung zu prüfen.  Sie kennen doch den SPD-Schlager „Wessen Hand mich füttert den beiß ich nicht.“

https://www.achgut.com/artikel/sozialabbau_fuer_das_spd_zeitungsimperium

https://www.mdr.de/investigativ/zeitungszusteller-mindestlohn-rente-100.html

Weitere erhält man wenn man bei google „DDVG Mindestlohn“ eingibt und sich dann die News anschaut.

 

Kantpark: Eine unendliche Geschichte endlich zu Ende?

Was ist beim Umbau eines relativ kleinen Parks eigentlich so schwierig? Keine Ahnung. Der Kantpark jedenfalls wird nicht fertig. Doch! Denn jetzt gibt es angeblich einen neuen Fertigstellungstermin. Die Stadt verkündet derzeit, dass die Arbeiten spätestens im März größtenteils erledigt sein werden.  Restarbeiten könnten dann noch an der Düsseldorfer Straße anfallen. Die Kosten für den Umbau sind bereits von 1,4 auf 2,3 Millionen Euro gestiegen.

Irrsinn bei der Arbeitsagentur: Wer sich das alles nur ausdenkt?

Erst wollte ich über meine Story folgende Überschrift setzen: Wenn Du 50 Jahre und älter bist, dann werde bloß nicht arbeitslos. Ich glaube aber, dass was ich mit der Arbeitsagentur hier in Duisburg, online und am Telefon erlebt habe, ist ein mustergültiges Stück für Irrsinn. Mag sein, dass ein schlichteres Gemüt damit lässiger umgehen kann, ich kann es nicht.

So fing alles an: Im heissen Spätsommer letzten Jahres entschied ich mich(57) ohne Not einen Job zu suchen. Was einfaches, für max. 15-20 Stunden die Woche, nix was unbedingt meinen bisherigen Berufsweg fortsetzen sollte und was auch keine Karriereperspektiven bieten muss. Um ein wenig unter Menschen zu kommen, dabei was Interessantes zu tun und  vllt. noch was dazuzulernen. Früher habe ich mal doziert. Das war auch noch befriedigend wenn die Teilnehmer damit was für sich anfangen konnten.

Da jeder von uns einen Anspruch auf die Vermittlung und Beratung durch die Arbeitsagentur hat, ich kannte die noch als Arbeitsamt, dachte ich mir es sei eine gute Idee damit anzufangen. Als erstes registrierte ich mich auf www.arbeitsagentur.de. Keine grosse Sache und flugs gemacht. Das erste Problem entstand als es darum ging den Lebenslauf und die Fähigkeiten einzugeben. Dies war angesichts meiner Berufs-Vita seit meinem 17 Lebensjahr schier unmöglich, da ich so viele unterschiedliche Dinge gemacht hatte, die das System aber gar nicht aufnehmen konnte.  Vor allem weil es dazu verleitete die möglichen angebotenen offenen Stellen immer mehr und einseitiger zu fokussieren. Was ich aber nicht wollte. Inzwischen hatte ich auch meinen beruflichen Werdegang soweit in Worte gefasst und die Skills aufgelistet, beides mit Foto als .pdf, dass auch eine Veröffentlichung beider Dokumente meiner Ansicht nach gereicht hätte. Ich hätte dann nur noch angeben müssen was ich suche – fertig. Ging aber so einfach nicht. Irgendwie landete man immer bei speziellen Angeboten. Wer also Ingenieur war, landet automatisch bei Ingenieursjobs.

Also blieb nur der Schritt zu mailen, anzurufen oder eben persönlich zur Arbeitsagentur zu gehehen. Mailen war zwecklos, da alle Mails nicht beantwortet wurden. Telefonisch ging auch nicht da keine Nummern dafür angegeben waren. Also erkundigte ich mich nach den Öffnungszeiten, nahm meinen Personalausweis mit und die beiden .pdfs und ging an einem schwülheissen Donnerstag Nachmittag, da ist länger auf – bis 18 Uhr, zur Arbeitsagentur in Duisburg – unangemeldet. Links vom Eingang sind mehrere Glaskabinen in denen auch zwei Mitarbeiterinnen sassen.  An dem Tag war nicht viel los, ich konnte sofort an den für mich zuständigen Schalter.  In dem Glasverhau war es wohl noch heisser als eh schon und die Dame mittleren Alters war schon sichtlich genervt. Ich brachte mein Anliegen vor und konnte ihre Antwort gar nicht verstehen, denn aufgrund der Hitze wedelte sie mit einem Fächer permanent vor ihrem Mund herum während sie sprach. Das führte dazu, dass ich immer lauter sprach weil ich dachte auch sie würde ihre Stimme erheben oder erkennen wie physikalisch unsinnig es ist beim Sprechen mit einem Fächer vor dem Mund zu wedeln. Nach einer gewissen Zeit bruchstückhafter Konversation bekam ich irgenwie raus, dass Termine so wie ich dachte gar nicht möglich sind, vor allem nicht mehr an diesem Donnerstag, alle Termine vergeben und kein Berater mehr verfügbar. Ich soll doch gefälligst an einem anderen Tag wiederkommen, vorher alles ins System eingeben und dann … dann hätte ich vllt. auch Anspruch auf Leistungen. Letzteres wollte ich jedoch gar nicht haben, hier deutete sich aber an wie einseitig die Leute der Arbeitsagentur inzwischen bereits denken: Jeder der kommt will irgendwie Leistungen vom Amt und deshalb muß man jedem gleich klar machen: Spurst Du nicht, kriegst Du nichts.

Der Rest ging unter weshalb ich  noch lauter wurde was die beiden ständigen Wachleute im Hintergrund des Foyers aufmerksam werden ließ.

Ich fragte dann noch, ob sie mich verarschen wolle und warum das niemand auf der Website angekündigen würde und ging, sichtlich angesäuert. Das war’s für’s erste.

Am nächsten Tag versuchte ich mich nochmals am System, aber da hatte sich an dem grundsätzlichen Problem über Nacht natürlich nichts geändert.

Also nahm ich mir vor an einem anderen Tag erneut dort aufzulaufen, dann wenn es weniger schwül sein würde und die Gemüter abgekühlter.

Ich lief also wenige Zeit später erneut auf und musste mich diesmal in eine längere Schlange einreihen und vor dem besagten Glaskasten warten. Die Wachleute waren auch schon da und standen sich die Füße platt.

Ich kam dann endlich an die Reihe und erzählte meinen Spruch erneut: „Ich suche einen simplen Job für 15-20 Stunden in der Woche, blablabla, ich will keine Leistungen.“

„Ja haben Sie denn Ihre Daten bereits erfasst?“ „Nein habe ich nicht, das ist nicht so einfach, weil … .“ Weiter kam ich nicht weil ich dann in einen Raum zitiert wurde in dem ich meine Eingaben an agentureigenen PCs vornehmen sollte. Den beiden anwesenden Damen erklärte ich das Problem, sie erfassten meine Basisdaten anhand meines Ausweises anscheinend nochmals mit ihren PCs  und dann sollte ich an Ort und Stelle  ran. Das lehnte ich ab weil mir klar wurde man verstand nicht worum es ging. Als ich nämlich erklärte, dass das Erfassungssystem nicht so strukturiert sei um meine Angaben sinnvoll einzugeben, wurde mir ganz klar gesagt,  nur so oder eben nicht. Also ging ich unerledigter Dinge und bekam natürlich auch keinen nachfolgenden Termin, der nur direkt danach möglich gewesen wäre, wenn ich doch brav gewesen wäre.

Eine Woche später rief ich die Beschwerdehotline der Arbeitsgagentur an, man verstand auf anhieb mein Problem, vor allem auch dass ich keine Leistungen in Anspruch nehmen will und versprach mir auch so einen Termin. Allerdings musste ich die Beschwerdestelle noch zweimal anrufen bis endlich kurz vor Weihnachten mein persönlicher Termin feststand.

Dazu rüstete ich mich mit Personalausweis und Lebenslauf und Skills-Liste aus und traf auf eine junge Angestellte, Alter Mitte bis Ende 20 – geschätzt.

Die machte gleich klar, nachdem ich mein Problem geschildert hatte, dass ich genauso behandelt würde wie jeder andere Arbeitslose, egal was ich eigentlich will. Naja, was anderes wollte ich ja gar nicht, es würde sich aber im Laufe des Gesprächs noch zeigen was gemeint war. Wir gingen den Lebenslauf durch und sie erfasste anscheinend meine Daten in den scheinbar für Sie passenden Rubriken oder nur meine Stammdaten. Wir wunderten uns noch darüber, dass ich inzwischen zwei Accounts hatte. Wie das möglich war konnte sie nicht erklären.

Anhand meiner Schilderung und ihrer Einschätzung käme ich ja wohl besonders für CallCenter-Tätigkeiten in Frage. Genau das hatte ich vorher jedoch als unerwünscht angegeben, ebenso wie Lager&Logistik sowie Sicherheit. Tja, da gäb es aber ganz viel bei CallCenter und nicht viel anderes. Angeblich fast 2.000 offene Stellen. Sie könnte mir sofort die Fa. Vonovia in Duisburg empfehlen, die hätte sich noch vor kurzem in der Agentur vorgestellt und suche händeringend 30 Leute bis Ende des Jahres für ihr hauseigenes CallCenter zur Kundenbetreuung. Die Stellendaten und Kontaktdaten könne sie mir aber weder ausdrucken noch geben. Ich fragte dann, ob sie denn die Vonovia-Leute kenne, nein war die Antwort, die Präsentation erfolgte vor den Agenturbetreuern für Unternehmen nicht vor den Betreuern der Arbeitssuchenden. Das fand ich irgendwie befremdlich.

Ich beschwerte mich noch darüber, dass es scheinbar keine wirklich persönliche Betreuung gäbe, obwohl doch immer von Kunden die Rede sei. Nein, diese Art Betreuung gäbe es nicht, alle würde gleichbehandelt. Aha. Dass ich keine Sonderbehandlung wünschte war klar, aber das meine Vita auf die aller anderen zu einer Durchschnittsvita morphologierte war mir neu.

Woraus denn ihr Job bestehen würde wollte ich noch wissen. Das sei ihr Job. Aha. Sie könne jetzt nur mein Profil mit den Stellen abgleichen und dann bekäme ich Post.  Post mit den Stellenangeboten, ich ahnte Fürchterliches.

Sorry, aber ihr Job ist überflüssig, denn sie macht nur was ich im Prinzip auch von zuhause aus kann.  Ach ja, wer keinen Internetzugang hat, der könnte sie brauchen. Oder fragt einen Freund.

Zum Schluß musste ich noch verpflichtend unterschreiben wie man mich sanktioniert, wenn ich mich nicht rechtzeitig bewerbe, nicht regelmässig nachweise mich zu bewerben usw. Einzige Folge in meinem Fall: Man stellt die Vermittlung für 12 Wochen ein. Die wie oben beschrieben ja gar keine ist, denn per Internet kann ich das Ganze ja auch selbst erledigen. Ich bin also mein eigener Vermittler, krieg aber nix dafür.

Bereits wenige Tage später bekam ich die ersten Angebote per Post. Inzwischen sind es ca. 20 Angebote in drei Sendungen. 80% CallCenter, was ich ja nicht wollte aber nun notgedrungen über mich ergehen lassen musste. Und da man gezwungen ist auch Anfahrzeiten bis zu 1,5 Stunden in Kauf zu nehmen, waren da auch Angebote dabei die nicht aus Duisburg oder Umgebung waren.

Da ich gerade mal in guter Schreiblaune bin, hier zwei Erfahrungen mit eben diesen CallCentern, von den ich alle testweise natürlich mal kontaktierte.

Alle von mir angerufenen CallCenter arbeiten entweder für eine Bank, für zwei Internetprovider oder mehrere Stromanbieter.

Die auf die ich mich näher einließ war eins im hintersten Essen-Bredeney und eins hier in Stadtmitte.

In dem Essener sollte ich für 10 EURO brutto pro Stunde Bank-Kunden von A-Z betreuen helfen. Gerne auch 20 Stunden die Woche im Wechseldienst. Allerdings sollte ich anfangs sechs Wochen Vollzeit für die Ausbildung bei vollem Gehalt durchmachen. Aha, dann ersetze ich mal eben nach sechs Wochen jeden Bankberater mit dreijähriger Ausbildung und ev. zusätzlicher Berufserfahrung. Wenn das die Bankkunden wüssten. Naja, ich kenne zumindest  den Namen der Bank.

In dem Duisburger sollte ich für 9,19 EURO brutto die Stunde genervte Online-Kunden eines namhaften Online-Providers in der Reklamationsabteilung beglücken. Auch 20 Stunden möglich in Schichtarbeit. Und wenn ich brav sei, bekäme ich noch 70 Cent pro Stunde zusätzlich als Bonus, wenn ich zB immer pünklich sei. Naja, Mindestlohn sieht anders aus und was mögen die Kunden des Providers denken, wer sich da ganz motiviert um ihre Anliegen kümmert.

Hinzuzufügen sei noch, dass die Dame am Telefon mich dazu ermunterte doch bitte besonders  motiviert zu sein, als ich keck bemerkte, ob sie es ernst meinte, dass ich für 9,19 EURO die Stunde mich anmeckern lassen soll für etwas was ich nicht verbockt habe. Egal. Schließlich gibt es ja Leute die zahlen sogar nur um dominant angemeckert zu werden.

Als dann in der letzten Woche eine Zeitarbeitsfirma aus Gelsenkirchen mich direkt anschrieb und sich auf meinen Account bei der Arbeitsagentur bezog, platzte mir irgendwie der  Kragen. Ich wusste gar nicht, dass ich der Agentur erlaubt hatte meine Daten rauszugeben.

Deshalb versuchte ich mich in den von mir angelegten Account einzuloggen und das zu prüfen. Das ging aber nicht, da Benutzername nicht mehr aktiv.

Also schrieb ich letzten Freitag die Zentrale in Nürnberg an um zu erfahren was los sei und wollte gleichzeitig sämtliche über mich gespeicherten Daten wissen – mit Bezug auf die DSGVO.

Gestern dann gab es am Vormittag zwei Anrufversuche von „Private Nummer“, also mit Rufnummernunterdrückung. Am Nachmittag dann der dritte Versuch den ich annahm. Es war angeblich ein Mitarbeiter der Arbeitsagentur Duisburg der mich informierte, dass  mein 1. Account kurzerhand in den 2. (jüngeren) verfrachtet wurde.  Ich fragte noch wieso überhaupt sowas möglich gewesen sei, zwei Accounts zu haben, bei den selben persönlichen Daten. Ja sie hätten einen Abgleich gemacht und dann gehandelt. Ist allerdings nicht die Antwort auf meine Frage. Ich beschwerte mich noch, weil ich nun keinen Zugang hätte, das Passwort des anderen Accounts kannte ich nicht/nie und weil mir keiner über die Zusammenlegung Bescheid gegeben hätte.

Lapidare Antwort: Ist eben so. Basta. Eat it or die. Dann wollte ich von ihm die Zugangsdaten haben, doch die dürfe er mir wegen Datenschutz nicht aushändigen. Dass er aber bis dahin schon mit jemandem ihm Unbekannten über meine Sachen gesprochen hatte kam ihm nicht in den Sinn (Hinweis: Es erfolgte keinerlei Identitätsprüfung). Die Zugangsdaten bekäme ich per Post.

Was denn mit den Auskünften über meine gespeicherten Daten wäre, fragte ich zum Schluß. Nun, dazu bekäm ich einen Termin bei meiner Betreuerin (s.o.), nur so ginge das und ausserdem dürfe das 30 Tage dauern.

Warum man die Auskünfte nicht in meinen Account einstellen kann entzieht sich meiner Kenntnis. Nun muß ich wieder zum Amt … äh … zur Agentur und mit der guten jungen Frau sprechen. Kostet Zeit, Nerven und ist für meinen Intellekt wie Vollverblödung.

Einen Job habe ich noch nicht. Bei der Auswahl an CallCenter-Angeboten ist das auch nicht verwunderlich. Die anderen 20% Stellen(Beerdigungsinstitut, Sicherheitsdienst, Sanitätshaus, …) haben alle nicht geantwortet, vllt. bin ich denen zu alt, zu erfahren, zu blöd. Keine Ahnung. Ich glaube auch nicht, dass es jemanden beruflich interessiert, besonders nicht die Arbeitsagentur.

Die Absagen sind übrigens alle Standardschreiben aus ein und derselben Schublade, mal mehr oder weniger einfühlsam.

Bei einem CallCenter-Bewerbungstelefonat wollte man erstmal eine Viertelstunde mit mir quatschen und hatte angeblich meinen Lebenslauf vorliegen. In den 15 Minuten sollte ich dann schildern was ich bisher gemacht hatte – mit eigenen Worten. Tja, der Lebenslauf enthielt nicht meine eigenen Worte, die hatte ich woanders geklaut.  Geht es noch bekloppter?

Eine CallCenter-Dame fragte mich ob ich schon mal telefoniert hätte. Ich daraufhin: „Was mache ich gerade mit Ihnen?“ Ja das hat Niveau.

Und obwohl die ständig suchen(Personal-Fluktuation im Jahr teils bis zu 60%) und auch Leute mit C3-Deutschkenntnissen brauchen, die Vergütung ist und bleibt  miserabel. Deutschland = Niedriglohnland.

Vorgestern hab ich mich kurzerhand bei der Arbeitsagentur selbst beworben. Was die können, das kann ich auch – und wird wahrscheinlich besser bezahlt, sicher bin ich mir aber nicht.

Apropos Vonovia, die händeringend suchten. Pustekuchen. Die zu erreichen war schon ein Witz. Auf einer Online-Seite war eine Karriere-Nummer angegeben und ich landete in der Handwerkerabteilung für Reparaturdienste. Schlußendlich habe ich gemailt und bekam eine Absage. Wieso findet eine Firma händeringend keine Leute und dann plötzlich doch in so kurzer Zeit? Das muß mit der guten Arbeit der Arbeitsagentur zusammenhängen. Oder die Leute haben sich verschuldet wegen Weihnachten und nehmen jeden Job der kommt.

Zum Schluß habe ich nun die Pressestelle der Arbeitsagentur angemailt und für DUISTOP um einen Interview-Termin gebeten, um alles Selbsterlebte mal zu klären bzw. mir erklären zu lassen. Ich bin gespannt. Die Zusage steht noch aus.

Mein Irrsinnsfazit bis jetzt:

Bei der Arbeitsagentur einen geeigneten und engagierten Berater zu finden ist scheinbar nicht möglich.

Individuelle Beratung und Vermittlung inkl. Kenntnisse über Arbeitgeber und den Markt sind nicht möglich bzw. nicht vorhanden.

Dauernd wird mit Leistungskürzung gedroht, obwohl man gar keine will. Unter Gleichbehandlung verstehe ich anderes als Drohungen.

Der Empfang im Foyer ist dauer-genervt und herablassend. Gnade denen die sich nicht so gut „wehren“ können. Da ist Herumgeschubstwerden auf dem Schulhof schöner.

Am besten man sucht selbst im Internet auf www.arbeitsagentur.de oder auf anderen Jobportalen.

Wer kein IT-Genie mit Harvard-Studium ist und schon über 50 Jahre alt der wird wahrscheinlich dasselbe erleben wie ich, hoffentlich ist er oder sie nicht darauf angewiesen. Gleiches kann allen passieren die jünger sind und vllt. bald den Job verlieren, weil die Digitaliserung zuschlägt oder weil eine Turboausbildung von sechs Wochen und ein Stundenlohn von 10 EURO  auch ausreichen.

Als 57-jähriger  wird man blöd angeguckt, wenn man arbeiten will, freiwillig nur 15-20 Stunden die Woche, wenn man keine hohen Ansprüche an die Bezahlung stellt, aber eben auch nicht ausgenutzt werden will oder kompletten Scheiß machen will.

Ich habe mich zu keiner Zeit und nie als Kunde gefühlt. Und ist man geistig rege, am besten Gehirn abschalten oder zuhause lassen.

Die eine Hand weiß dort nicht was die andere tut. Es gibt scheinbar Betreuung für alles und jeden, nur nicht für das Richtige.

Beim Arbeitsamt war es wahrscheinlich besser – vor 40 Jahren. Ich musste aber nie hin. Ich hab es nur gehört.

Die Möglichkeiten des Digitalen werden nur bruchstückhaft angeboten und umgesetzt: Ich habe gerade einen neuen Account angelegt – mit etwas geändertem Benutzernamen, aber mit dem alten Passwort und mit meinem tatsächlichen Namen und meinem tatsächlichen Geburtsdatum.  Besonders die beiden letzten Angaben müssten eigentlich mindestens geprüft werden.