Anwohner vs. zweite Logistik-Halle – Wie die Logistik Duisburg frisst.

Hatte der OB nicht vor wenigen Monaten angekündigt, es sei Schluß mit der weiteren Ausdehnung der Logistik in Form von Hallen und LKW-Verkehr in Duisburg.

Nun, das war wahrscheinlich ein genauso leeres Versprechen wie 2012, als er ankündigte für maximale Transparenz bei den Verwaltungsvorgängen im Zusammenhang mit der LoPa 2010 zu sorgen.

Der Mann hat es eben ECHT drauf für Begeisterung zu sorgen, bei Erich Staake and friends.

Dagegen sorgt aktuell die geplante 2. Halle auf der Mercatorinsel bei den Anwohnern in Ruhrort für Ärger. Und einer ärgert sich ganz besonders. Dr. Dirk Schirok hat deshalb am 17. August eine Eingabe an den Rat der Stadt gemäß §24 GO NRW gesendet.

Im Prinzip kritisiert er, ebenso wie andere und ich das schon diverse Male gemacht haben, folgende zwei Probleme ganz besonders:

Es werden keine nennenswerten Arbeitsplätze entstehen, schon angesichts des hohen Automatisierungsgrades in der Logistik nicht.

Die Emissionen(Lärm, Abgase) durch LKW-Verkehre werden steigen.

Und: Die Monostruktur der Wirtschaft die bei uns in Duisburg durch die Logistik bereits entstanden ist, wird durch den weiteren Zubau von wichtigen und top vermarktbaren Flächen im wahrsten Sinne des Wortes zementiert.

Kosmetik-Vorschläge wie Gewerbesteuersenkungen (aktuell von JuDu/DAL – ich berichtete) um läppische 21 Punkte, können da auch nichts mehr reissen, wenn alles an Lebens- und Wohnwert verschandelt ist.

Nicht umsonst macht deshalb Link ja so dolle Wahlwerbung mit dem Begriff „LEBENSWERT“. Diese Werbung ist natürlich ein Schlag in die Fresse von uns allen und ganz besonders von denen die explizit unter den Auswirkungen der Logistik zu leiden haben. Eigentlich müsste es im Gegenzug Anzeigen wegen Körperverletzung hageln.

Die Zeche zahlen wir dann später wie immer alle. Erich Staake und Co. haben dann längst ihre Altersruhesitze dort bezogen wo es schön ist.

Wenn Dr. Schirok viel Pech hat werden demnächst auch in „seiner“ Strasse die LKWs parken die nicht rechtzeitig abgefertigt werden konnten. Wo die Fahrer zur Toilette gehen sollte man Link mal vorsorglich fragen. Wie ich den OB und seinen Intellekt einschätze wird der sagen: „Dann sollen die Fahrer halt mal nix trinken und nix essen.“ Tja, einer der „Strassenstrich“ wahrscheinlich auch für „Kinderkreidemalerei im Freien“ hält, lebt eben in seiner lebenswerten Welt.

Einziger Trost was den Hallen-Ausblick angeht, dürfte der grandiose Vorschlag aus dem Hause DUISPORT sein, die Aussenwände der Halle doch maritim zu gestalten. Und das in einer Entfernung von rund 300 km zum Meer. So geht Vollverarschung.

Hier die Eingabe von Dr. Schirok im Originalwortlaut:

An die
Stadt Duisburg
– Rat der Stadt
/Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr –
Burgplatz 19
47051 Duisburg

17.08.2020

Eingabe nach § 24 GO NRW

Aufhebung der Baugenehmigung für das Duisport-Projekt „Halle 2“ auf der Mercatorinsel in Ruhrort

Begründung des Anliegens:

Ein Stadtrat kann sich irren und Fehlentscheidungen treffen, die zu äußerst nachteiligen und langfristigen Folgen für die weitere Stadtentwicklung führen. Rückblickend betrachtet, kann Duisburg hierfür als ein markantes Beispiel angesehen werden, insofern andere, um den Strukturwandel konkurrierende Ruhrgebietsstädte, wie insbes. Bochum, Essen oder Dortmund mittlerweile in praktisch allen relevanten Belangen, wie Beschäftigungsquote, Durchschnittseinkommen, Ausbau des ÖPNV, Kulturangebot, Anzahl der Handwerksbetriebe u.a.m. deutlich besser aufgestellt sind, sodass die Frage mehr als lohnenswert erscheinen mag, ob es wirklich eine gute Idee war, einseitig darauf zu setzen, die Stadt Duisburg in herausragenden Wasserlagen in zentralen Stadtbereichen mit deutlich unterwertiger Nutzung durch Logistikbetriebe zu verbauen und die Entwicklung hin zu einer pulsierenden und lebenswerten Stadt auf viele Jahrzehnte hin zu blockieren.
Am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr markiert Ruhrort auf dem Stadtplan das Herz dieser Stadt. Erstaunlicherweise gibt es kaum einen Duisburger Stadtteil, der seitens der Stadtentwicklung weniger Interesse erfährt. So konnten sich dort nahezu unbemerkt monströse billige Hallenbauten breit machen, deren Baugenehmigungen durch die entsprechenden Gremien lautlos abgenickt wurden, und die, neben ihrer Stadtbild-zerstörenden Unansehnlichkeit, großenteils prekäre Arbeitsverhältnisse und insbesondere eine Unmenge an zusätzlichen LKW-Verkehren mitten in diese Stadt brachten, mit der Folge enormer Lärm- und Abgasemissionen und dem erhöhten Verschleiß von Straßen- und Brückeninfrastruktur. Und die überdies nichtmals einen Wasserstraßenanschluss benötigen.
Die Anfrage der SPD-Fraktion und Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 10.10.2019 zur Frage der Beschaffenheit von Arbeitsplätzen, die durch den Betrieb der ersten Halle auf der Mercatorinsel entstanden sind (um eine etwaige weitere Bebauung beurteilen zu können), ist unbeantwortet geblieben (Vorlage 19-1129, Aktenzeichen IV/90-94 Dorok, 8750).
Statt dessen ist durch die Presse nunmehr zu erfahren, dass die Ausschreibungen für den Bau der „Halle 2“ bereits liefen.
Soll derart mit dem Entwicklungspotential dieser Stadt verfahren werden? In jeder anderen Stadt würden in vergleichbaren Lagen mit hoher Wahrscheinlichkeit ganze neue Quartiere mit tausenden von Arbeitsplätzen entstehen.
Ich beantrage daher
einen Dringlichkeitsbeschluss des Rates zwecks sofortigen Stopps aller beauftragten Maßnahmen zur Errichtung der „Halle 2“ und eine sorgfältige Prüfung aller diesbezüglich erteilten Baugenehmigungen.
Auch beantrage ich, in Erweiterung des o.g. Antrag der Ratsfraktionen, die Darstellung der genauen Beschaffenheit aller durch die „Halle 1“ bereits entstandenen Arbeitsplätze, insbesondere die Anzahl von Teilzeitstellen, Minijobs, ggf. Werkverträgen o.ä. und den Durchschnittsverdienst der unteren 50% der Einkommensbezieher.

Nach meinen eigenen Lärmpegelmessungen mit einem hierfür zertifizierten Gerät übersteigt der wasserseitige Hafenlärm an der Dammstrasse in Ruhrort nach der TA Lärm nicht nur während der ausgewiesenen Ruhezeiten oftmals die zulässigen Grenzwerte (bezogen auf ein Mischgebiet, wie es hier nach Auskunft der Stadt vorliegt). Dies ist auch ohne anliegende Schiffe mit laufenden Dieselgeneratoren der Fall (in diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass die im letzten Jahr von der Duisport AG auf dem Leinpfad pressewirksam installierten 3 Landstrom-Entnahmestellen zum Einen keinesfalls dem Bedarf gerecht werden und andererseits entgegen der bestehenden Rechtslage trotzdem nicht konsequent genutzt werden). So zeigen die Messungen an meiner Wohnung im 3. Altbaustock während der Ruhezeiten bereits jetzt regelmäßig Durchschnittswerte um 45 db(A), d.h. dem Grenzwert für den Anlagenbetrieb nach der TA Lärm. An anderen Wohnungen wird es wahrscheinlich mehr sein. Wie mittlerweile allgemein bekannt sein sollte, macht Lärm tatsächlich krank, und es ist auch Aufgabe der Kommune, sich um die Gesundheit ihrer Bürger erkennbar zu bemühen.
Ich beantrage daher zudem
Die Erstellung eines fachgerechten Lärmschutzgutachtens, welches die Lärmbelastung der wasserseitig am Hafenmund lebenden Anwohner vollständig erfasst und explizit Stellung dazu nimmt, welche zusätzlichen Lärmbelastungen durch einen LKW-Verkehr infolge des Betriebes einer „Halle 2“ bei vorherrschender Windrichtung (Südwest) an der gegenüberliegenden Uferbebauung zu erwarten sind.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Dr. Dirk Schirok

 

JuDu/DAL: Gewerbesteuer runter – Die Wirtschaft jubelt und will unbedingt nach Duisburg

JuDu/DAL, die Altersmogelpackung unter den hiesigen Parteien,  will eine Woche vor der anstehenden Wahl im Wirtschaftsausschuss am 4. September punkten. Mit Spannung erwartet die Wirtschaft bereits die Entscheidung, will doch Junges Duisburg die derzeitige Gewerbesteuer von 520 um sage und schreibe 21 Punkte auf 499 senken. Das Versprechen dahinter gilt vor allem den ansiedlungswilligen Unternehmen. Nach der simplen ALDI-Methode, Hauptsache hinten steht eine „99“, so denkt sich wahrscheinlich die Mannschaft rund um JuDu-Mann Dr. Wedding, könne man Firmen-Entscheider für Duisburg begeistern.

https://www.judu-dal.de/wirtschaftsstandort-duisburg-foerdern-gewerbesteuern-runter/

Der umtriebige Wedding, der aber eigentlich lieber Beigeordneter in Emmerich geworden wäre, vergisst leider einige wichtige Dinge die Unternehmen bei ihren Entscheidungen für Standorte berücksichtigen. So gibt es etliche sog. weiche und harte Faktoren. Und die sind von Unternehmenstyp zu Unternehmenstyp je nach Branche vollkommen unterschiedlich. Dazu zählen z.B. folgende Gesichtspunkte: Kaufkraft, Personalverfügbarkeit, Image, Gewerbe-Mietkonditionen, Wohn- und Freizeitmöglichkeiten für Mitarbeitende,  … um nur einige zu nennen.

21 Punkte weniger als bisher sind natürlich obendrein ein Witz. In Monheim liegt der Wert bei 250, zum weiteren Vergleich: in Oberhausen liegt er allerdings bei 580 und in Mülheim bei 550

Ich empfehle deshalb Herrn Wedding mit seinem 499er-Vorschlag ein Rückgewinnungs-Telefonat mit Herrn Flemming und Herrn Blank von Blank Bau sowie mit Torsten Toeller(Fressnapf) zu führen. Die Herren haben Unternehmenssitze in Monheim gewählt, Flemming und Blank u.a. für ihre Quartier Wilhelmshöhe GmbH.

Fazit: Wenn die Dinge doch nur so einfach wären wie Wedding & Co. sich das vorstellen. Er wäre ja auch lieber mit fetter Vergütung Emmericher Beigeordneter geworden, vllt. deshalb seine schlichte Idee für Duisburg?

 

 

Schwachsinn Achse-Kuhlenwall-Umgestaltung – auch Fördergeld ist Steuergeld

Schon mal was vom IHI gehört? Vom Integrierten Handlungskonzept Innenstadt? Zurückgehend auf den Masterplan von Sir Norman Foster im Jahre 2007 geht es angeblich um Maßnahmen der Innenstadtaufwertung.

12 Jahre nach Foster, also vor rund einem Jahr startete deshalb mit Bürgerbeteiligung ein planerischer Wettbewerb, der nun von einem Planungsbüro aus Berlin gewonnen wurde.

Ziel des Wettbewerbs: Die Umgestaltung der Achse Kuhlenwall.

Sieht man sich die Fotos vom jetzigen Zustand an oder geht man direkt vor Ort die Strecke entlang, so entsteht nicht unbedingt der wirklich zwingende Eindruck die Strecke bedürfe einer Totalerneuerung. Mit ein paar guten Landschaftsgärtnern und laufender Pflege wäre es meiner Meinung nach getan. Das ist natürlich viel zu lapidar.

Da man seitens der Stadt aber Fördergelder(=Steuergelder) abgreifen kann und will, startete man den Wettbewerb.

Frappierend die schmalzig-schwachsinnigen Worte von OB Link und Baudez Linne anlässlich der aktuellen Verkündung des Gewinnerbüros.

Zitat(Auszug):

„Dem Sieger ist es gelungen, die Achse Kuhlenwall als zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen erheblich aufzuwerten. Für die Weiterentwicklung unserer Innenstadt ist das ein großer Gewinn“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Beigeordneter und Jurymitglied Martin Linne ergänzt: „Der Kuhlenwall soll künftig als eine durchgehende, lineare Grünachse ausgebildet werden. Es wird eine intuitiv wahrnehmbare, durchgängige Hauptwegeverbindung entlang der Grünachse definiert und gleichzeitig werden die notwendigen Querverbindungen, beispielsweise zu dem angrenzend entstehenden Mercatorviertel, hergestellt. Der Siegerentwurf soll in einem nächsten Schritt zur Städtebauförderung angemeldet und anschließend umgesetzt werden.“

Fragen an Link: Wie kann eine derartige Verbindung, am unteren Ende der Königstrasse, für Fußgänger und Radfahrer, die zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen sein?  Und wer braucht diese Verbindung an dieser Stelle wenn am oberen Ende eine gleichartige Verbindung fehlt, was zumindest einen Rundgang möglich machen würde? Und wieso wird die Innenstadt mit dieser eigentlich geringwertigen Achse weiterentwickelt?

Frage an Linne: Konnten Sie sich zwischen intuitiv und wahrnehmbar nicht entscheiden und haben deshalb beide Worte kurzerhand einfach kombiniert?  Klingt gebildet ungebildet. Und noch was: Es gibt keine erwähnenswerten Querverbindungen zum geplanten Mercatorviertel, sondern das Viertel liegt einfach am Wegesrand, es wäre ja Schwachsinn an der Stelle einen Zaun zu errichten, weshalb man eben Zuwegungen schafft. Ach ja, durchgehend ist ein sicherlich passender Begriff in dem Zusammenhang, durchgängig eher nicht.

Fazit: Wer nix Sinnvolles zu sagen hat und schwafeln will sollte besser still sein oder als Clown und Alleinunterhalter im Zirkus auftreten. Bei allen 12 Entwürfen kann ich auch nicht erkennen welche besonderen Leistungen diese enthalten, ausser Rasenflächen anlegen, Bänke aufstellen, Abfallbehälter aufstellen. Alles Ideen die keine sind, weil es sich um Selbstverständlichkeiten handelt.

Nach wenigen Jahren sieht dann alles wieder so aus wie jetzt, weil die Stadt sich von dem Moment der Erstellung an nicht mehr weiter kümmern wird.

Vllt. wird sogar noch der jetzige Baumbestand gefällt und neu gepflanzt, es würde mich nicht wundern.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000108450.php?p=%2Findex.php%2C%2Fallgemein%2Fnewsdesk%2Findex_54228.php%2C108450

https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/kuhlenwall.php

Zum Schluß noch ein Glanz-Spruch aus dem 123. Übungsleiterbuch („Reden und nix sagen.“) für angehende Verwaltungsfachleute im gehobenen Dienst:

„Wenn irgendwelche nicht näher erläuterte Umstände es erlauben, könnten wir gewiss versuchen, etliche Aspekte immerhin den gewünschten Gegebenheiten anzupassen.“

 

 

 

Kurz vor der Wahl scheint alles möglich

Der Hafen wächst und wächst und deshalb sollen nun wahlwerbewirksam die drängendsten LKW-Probleme in Rheinhausen/Friemersheim angegangen werden. Drei unterschiedlich grosse Parkplätze für Nacht- und Wochenend-Warteplätze will die Stadt schaffen und Aufenhalts- und Duschräume für die Fahrer sollen die ansässigen Logistiker „liefern“.

So die neuesten Verlautbarungen aus dem Hause Link.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-will-lkw-verkehr-mit-konzept-in-den-griff-kriegen-id230247602.html

Na, dann wird man aber in den betroffenen Wohngebieten echt erleichtert sein. Und wenn dann auch noch das smarte LKW-Leitsystem mit App  in dreihundert Sprachen funktioniert und die Fahrer abkassiert werden, ist die Welt in Ordnung.

Deshalb kann der Hafen einfach munter weiter wuchern. Bis eben die nächsten Probleme auftauchen. Und das werden sie. Zumal ja auch nicht klar ist, dass so ein Leitsystem wirklich funktioniert. Besser wäre also wenn die Empfänger oder Versender von Waren Ihrerseits die Stellplätze auf ihren Geländen bereitstellten.

Ich gebe nämlich mal Folgendes zu bedenken. Nur mal so angedacht, ein LKW-Fahrer braucht einen Stellplatz, schaut in die App und sieht, da ist noch einer frei. Also fährt er los und stellt erst kurz vor seinem Eintreffen fest, der Platz ist gerade besetzt worden. Diesen Vorgang nehmen wir rein rechnerisch hundert Mal an oder tausend Mal!? Denn es werden ja nicht so viele Stellplätze vorhanden sein wie LKW-Fahrer sie brauchen. Und natürlich nicht unbedingt  in der Nähe des Abhol- bzw. Aufladeortes.

Ich sag mal: Viel Spaß. Am Ende hat man ev. eine smarte Leuchtturmprojekt-App, aber nicht die Lösung für das eigentliche Problem.

Schlichtweg besteht das darin, dass aus dem ehemals trimodalen Hafen ein zu zu 80% monomodaler Hafen geworden ist. Und die Logistikfirmen haben die Problem samt der Folgekosten einfach der Allgemeinheit überlassen.

Die drohen wahrscheinlich mit Weggang und Wegzug und damit indirekt mit Arbeitsplatzverlusten und Steuerausfällen. Ob aber wirklich so viele Vollzeitarbeitsplätze verloren gingen, wage ich mal zu bezweifeln. Bei derart vielen SubSubSub-Vertragspartnern wird der eigentliche Arbeitsplatz wahrscheinlich nicht bei uns, sondern irgendwo in Süd-Ost-Europa wegfallen. Was er aber auch nicht wird, denn der süd-ost-europäische Arbeitgebende, dessen Personal  und Equipment(LKWs, Hubgeräte wie Ameisen etc.) sind ja bei der Kundschaft flexibel vor Ort. Er kann seinen Sitz auch im Urwald haben oder auf dem Mond, Hauptsache die Personalkosten und Arbeitsverträge werden in dem Land zugrunde gelegt in dem sie am vorteilhaftesten sind.

Macht die internationale Reederei-Branche schließlich auch so.

Fazit: Würde man all die Entstehungskosten(= Fördergelder) und die Folgekosten usw. mal einpreisen in die angebliche Erfolgsgeschichte des Hafens, die uns ja seit 20 Jahren vorgekäut wird, kommt dabei ev. nur ein schlechter Deal heraus.

Hoffentlich bezahlen die Logistikfirmen wenigstens die App!?

 

 

DVG-Verluste wie in Stein gemeisselt und Marcus Wittig meisselt mit

Anläßlich der neuerlichen Änderungen an den ÖPNV-Fahrplänen, anläßlich des gestiegenen Wasserverbrauchs während er letzten Wochen und anläßlich der Auswirkungen von Corona auf das laufende Geschäft, hat sich kürzlich Marcus Wittig, Vorstand der DVV und auch verantwortlich für die Tochter DVG, in der RP geäussert.

Was mich am meisten beschäftigt sind nicht die teils immer noch unzureichenden Fahrpläne etc., sondern die Arroganz mit der einer der bestbezahltesten Manager einer städtischen Beteiligung sich die DVG-Verluste unabänderlich schönredet.

Innerhalb des DVV-Konzerns schreibt die DVG-Tochter ständig rote Zahlen. Da stellt man sich schon die Frage, ob einer wie er das DVG-Dilemma nicht beenden kann.

Doch Wittig meint „Nein“. Das liege schon an den Infrastrukturkosten. So würde ein Diesel-Bus im Durchschnitt 350.000 Euro kosten, ein Elektro-Bus rund 750.000 EURO. Dazu kämen die Wartungskosten. Usw. blablabla … Aber, so seine Entschuldigung, Bus und Bahn gehören nun einmal zur Daseinsvorsorge.

Was bedeuten soll: Egal was es kostet und welche Verluste entstehen, Busse und Bahnen müssen sein. Da kann man nix machen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-dvv-chef-marcus-wittig-ueber-den-neuen-oepnv-fahrplan_aid-52764309

Das sieht eine renommierte Unternehmensberatung aus München ganz anders, wenngleich ich deren Ansichten nicht ausnahmslos teile. Ich habe dazu ganz andere Ideen, die u.a. vom gemeinschaftlichem Einkauf mehrerer Städte sowie einem ruhrgebietsweiten ÖPNV ausgehen.

https://www.rolandberger.com/de/Publications/%C3%96PNV-kann-durch-neue-Technologien-deutlich-rentabler-werden.html

In Sachen DVV/DVG und Wittig stelle ich mir rückblickend den Ablauf seines Bewerbungsgesprächs vor. Auf der einen Seite der OB und seine Mannen die den Bewerber Wittig auf Herz und Nieren löchern.

„So Herr Wittig, nun zum leidigen Thema DVG und bitte verzeihen Sie uns, dass wir Sie damit überhaupt behelligen. Mit der DVG fahren wir buchstäblich jährlich Verluste ein , wie wollen Sie das ändern? Immerhin zahlen wir Ihnen ein fürstliches Gehalt!“

Antwort Wittig: „Gar nicht, ist halt so, müssen Sie mit leben. Basta, aber trotzdem will ich mein Geld.“

„Okay, das verstehen wir, Sie sind engagiert. Wann können Sie anfangen?“

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-so-viel-verdienten-manager-der-stadt-2018-mehr-id228270061.html

Fazit 1: Die Verluste der DVG sind anscheinend derart zementiert, was dazu führt, dass jeder der sich daran versucht von vorneherein die beste Entschuldigung für sein Versagen gleich parat hat. Es ist eben ein Naturgesetz, dass der ÖPNV nur Miese macht.

Fazit 2a*: Das Schöne an Holdinggesellschaften und -strukturen ist, dass man Erträge und Kosten schön brav verteilen und aufteilen kann und damit Managergehaltssprünge und – boni immer an die gewinnträchtigen Unternehmensteile koppeln kann.

Fazit 2b*: Würde man nun hingehen und Managergehaltssprünge und – boni an die DVG-Ergebnisse koppeln, würde sich wohl kein Manager mehr finden lassen. Oder aber die DVG macht plötzlich Gewinne, dafür jedoch eine andere Holdingtochter nicht mehr, was man eben nicht so schlüssig naturgesetzlich begründen kann.

 

*ganz vereinfacht dargestellt

Mülheim: Parteiloser Kandidat Bilo spricht Tacheles

Weil Links Wahlschachzug 2017 ihm zu einer Amtszeit von acht Jahren verholfen hat, findet am 13. September in Duisburg keine OB-Wahl statt. Anders als in den meisten anderen Städten und Kommunen, so auch in Mülheim. Dort wollen 10 Kandidaten*innen zur OB-Wahl antreten. U.a. auch der parteilose Unternehmer Horst Bilo.

Der hat sich nun erstmals zu einigen brennenden Themen geäussert und Tacheles geredet.

https://www.lokalkompass.de/muelheim/c-politik/ob-kandidat-bilo-nimmt-stellung-zu-politischen-entscheidungen_a1423296

Die von ihm vorgebrachten Kritikpunkte ähneln denen in Duisburg so dermassen frappierend, dass eigentlich nur ein einziger Schluß  daraus gezogen werden kann: Es muß ganz entscheidend mit der SPD zu tun haben, denn die sitzt auch in Mülheim seit Jahren an den entscheidenden Hebeln.

Bilo geht u.a. auf die Vorfälle um ein Bauprojekt …

… am Schlippenweg ein und nennt es ein weiteres Beispiel dafür, was in Mülheim ganz fürchterlich schief läuft. Zitat: „Das ist ganz genau das Vorgehen, das unsere schöne Stadt dahin gebracht, wo sie sich seit Jahrzehnten befindet: In einem Sumpf aus Filz und Milliarden-Schulden.“

Am Schlippenweg habe man den Preis ganz bewusst so niedrig angesetzt, dass der Stadtrat nicht gefragt werden musste. Laut Bilo wollten die Verantwortlichen alles still und heimlich und am besten ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit über die Bühne bringen. 4,7 Hektar(47.000 qm) für weniger als 500.000 Euro. Laut Bilo verkaufe Mülheim ständig seinen Besitz, aber an der Gesamtsituation verbessere sich nichts.

Für Bilo ist es auch kein Wunder, dass Mülheim zwei Milliarden Euro Schulden plagen. Was ihn besonders stört ist, dass es dafür kein Bewusstsein zu geben scheint. Verantwortliche machen seiner Meinung nach weiter wie bisher, ohne Ansätze,  dass jemand aus der Politik etwas daran ändern möchte.

Die zwei Hauptprobleme die Bilo sieht

Erstens das Posten-Geschacher und zweitens ständig defizitär arbeitende Gesellschaften mit städtischer Beteiligung sowie trotzdem fette Gehaltssummen.

Willkommen im Club Herr Bilo und viel Erfolg bei der Wahl.

 

SPD-Genossen wie die Good-News-Wegelagerer

Mahmut Özdemir, der Duisburger Sunnyboy der SPD im Bund ist sich für nichts zu schade. Kaum dass es was Positives zu vermelden gibt, schon ist der fesche Mahmut zur Stelle. Und natürlich in Wahlkampfzeiten umso mehr, braucht man doch jede noch so tolle News für sein Renommee. So ähnlich wie Markus Söder der sich jederzeit als Corona-King und Supermacher aufspielt, aber in der Testpraxis versagt.

Beim neuesten News-Coup hat Özdemir, der natürlich gleich auch seine Bundeskollegin Bas ins Spiel bringt, so lange vor den Toren der Feuerwehr campiert und ausgeharrt bis ein neues Löschfahrzeug zu übergeben war.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2020/08/13/die-feuerwehr-duisburg-bekommt-ein-neues-loeschgruppenfahrzeug-finanziert-aus-bundesmitteln/

Dann sprang er aus dem Zelt und schrie: „IchIchIch war es der es möglich machte dieses wunderschöne neue Lösch-Fahrzeug hier in Duisburg übergeben zu können.“

In Wirklichkeit hätte sich auch Zwerg Nase hinstellen und Selbiges verkünden können.  Keiner von beiden hat(te) jedoch bei der Zuteilung der Fahrzeuge irgendwie seine Finger im Spiel.

Dazu genügt ein Blick in diesen Text:

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BBK/DE/2019/07/PM_Fahrzeuguebergabe_LF_KatS_Niedersachsen_u_NRW.html

Dort heisst es u.a. (Zitat): Der Bund übergibt die Löschfahrzeuge nach einem abgestimmten Schlüssel: Alle Bundesländer sollen möglichst gleichmäßig mit der ergänzenden Ausstattung versorgt werden. Die Innenministerien der Länder bestimmen dann selbst, bei welchen Kreis- und Gemeindefeuerwehren die Fahrzeuge stationiert werden.

Deshalb meine Empfehlung an Landtags-Sarah Philipp: Jetzt aber huschhusch in die Puschen und „IchIchIch habe dafür gesorgt, dass …!“ verkünden.

Wenn also demnächst mal wieder eine hochmoderne Furz-Kontroll-Laterne aufgestellt wird, dann ist bestimmt ein Genosse nicht weit und verteilt Zwiebeln und/oder Bohnen.

 

Initiative „Saubere Luft“ mit Maut-Idee für die Logistik

Offener Brief von Norbert Bömer, BI „Saubere Luft“

Jetzt wird es für die LKW-Lawine von Logport 1 in Richtung der beiden Autobahnen A40 und A59 ernst: Zwei Monate lang wird während der Bauarbeiten am Marientor die bisherige Zufahrt über die Brücke der Solidarität gesperrt, der komplette Verkehr wird über die L 473 zur A57 Richtung Krefeld-Gartenstadt geführt und kann dann über das Kreuz-Moers seine Fahrt Richtung Osten bzw. rechtsrheinisch Richtung Süden nehmen.

Für uns Umweltschützer aus Rheinhausen ist dies eine faustdicke Überraschung, die wir ausdrücklich begrüßen. Endlich wird mal zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger dem Logistik-Verkehr ein echter Umweg von ca. 20 km zugemutet. Die Alternative wäre ein vollständiger Verkehrskollaps in den Wohngebieten von Bergheim und Hochemmerich gewesen, besonders auf der Schwarzenberger- und Magarethenstrasse, sowie auf der frisch sanierten Friedrich-Ebertstrasse einschließlich der Stüning-Kreuzung. Auch die Bürger in Hochfeld können in diesen zwei Monaten aufatmen, dürfen die LKWs doch tagsüber und nachts nicht mehr über die Karl-Jarres-Strasse zur A59 donnern.

Natürlich ist jetzt der Zubringer L 473 extrem belastet, die LKW-Staus konnte ich schon beobachten. Sie gingen von der Kruppstrasse über die Gaterwegbrücke bis zur Kreuzung Bachstrasse/Rheingoldstrasse in Friemersheim. Diese Herausforderung sollten aber die Großlogistiker auf Logport 1 in gemeinsamer Kooperation kreativ annehmen und die LKW- Ströme zeitlich über den Tag steuern und in ihrem eigenen Interesse mit digitalen Hilfsmitteln auf Zeitfenster verteilen. Auch die Hafen AG dürfte daran ein geschäftliches Interesse haben.

Wahrscheinlich unfreiwillig belegt diese mit Bauarbeiten am Marientor begründete Verkehrsführung, dass der Bau einer durchgehenden Osttangente durch das Rheinvorland zur A40 ein Irrweg und vollständig überflüssig ist, dazu noch extrem teuer und zerstörerisch für Mensch und Umwelt. Auch wenn die große Koalition von SPD, CDU und Herrn Staake von der Hafen AG noch so sehr dafür trommeln.

Unsere Alternative ist ein seriöses digitales Konzept der Verkehrslenkung durch ein Mautsystem, welches für die LKWs die unerwünschten Durchfahrten und Parkaufenthalte in Wohngebieten extrem verteuert, im Vergleich zur erwünschten Routen über eigens dafür gebaute Zubringer wie z.B. die L 473. Unser Arbeitstitel für dieses Projekt heißt „City-Maut“. Ähnlich wie bei der LKW-Maut auf den Autobahnen benötige ich dafür keinen einzigen Polizisten. Kollege Computer ermittelt rechtssicher die Kosten und die Großlogistiker bis hin zu den armen Schluckern der scheinselbständigen LKW- Nomaden werden ganz schnell ihre Routen anpassen. Busse, Feuerwehr und Anliegerverkehre sind digital leicht rauszunehmen und das ganze ließe sich mit etwas politischem Willen innerhalb von zwei bis drei Jahren bestimmt realisieren.“

Kontakt:

Norbert Bömer, Bürgerinitiative „Saubere Luft“, Am Kruppsee 8, 47229 Duisburg, Tel. 01573 4 913 912

Mal ’ne gute Idee, wenn’s denn funktioniert.

OB Link und Digidez Murrack trumpfen derzeit mit einer ganzen neuen smarten Idee auf. Angesichts der Notwendigkeiten der Digitalisierung und der besonderen Umstände durch Corona haben beide aktuell neue Services auf www.duisburg.de angekündigt.

Man will künftig den üblichen Gang zu den Ämtern und Behörden quasi überflüssig machen. Naja, das ist in Wirklichkeit gar nichts Neues und nichts was sich die beiden ausgedacht haben, sondern lediglich eine bundesweite  Gesetzesvorgabe (Onlinezugangsgesetz) die es umzusetzen gilt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/serviceportal-der-stadt-duisburg-erspart-gang-zur-behoerde-id230208132.html

https://service.duisburg.de/login

Zu dumm, dass die Sache für beide auch noch weitere Schönheitsfehler hat. Erstens ist das wirklich Gute daran der zentrale Service des Landesportals auf www.servicekonto.nrw, also nicht von Duisburg, Link und Murrack.  Dort kann man sich nämlich gleich für ganz NRW registrieren, muß das also nicht mehr für jede Stadt und Kommune einzeln machen. Das erleichtert vieles, wenn man ev. mal umzieht usw.

Soll ja ab und zu vorkommen.

https://servicekonto.nrw/serviceaccount/

Zweitens ist das Ganze eine Hiobsbotschaft für den eh schon gebeutelten Handel und die Gastronomie, besonders in der City. Wenn immer weniger Leute raus müssen um zu Ämtern und Behörden zu gehen und zu fahren, dann gehen und fahren sie auch nicht mehr in die Stadt und kaufen weniger vor Ort ein.

Drittens werden die Parkgebühren- und Knöllchen-Einnahmen sinken, die ÖPNV-Umsätze sinken, usw. Das schlägt sich im Stadtsäckel nieder.

Andererseits ist das Ganze gut für die Umwelt, wenn sich manche Fahrt einsparen lässt.

Richtig interessant für das Stadtleben wird es dann, wenn immer mehr Leute auch noch im Homeoffice bleiben, wenn Homeschooling möglich ist und in Mode kommt, wenn einfache ärztliche Diagnosen per Videochat erfolgen.

Und: Spätestens jetzt dürfte auch dem dööfsten Kirchturmpolitiker auffallen, wie mit dem Einzug des Digitalen das Kartenhaus der bisherigen kommunalen  Insel-Glückseligkeit zusammenfällt.

Ich sehe jetzt schon die kommenden Online-Portale vor meinen Augen, wenn es jedermann und -frau möglich sein wird mit einer NRW-weiten Registrierung und wenigen Mausklicks sich das Beste vom Besten in den Kommunen herauszupicken ohne dafür jeweils dort erscheinen zu müssen.

Erstwohnsitz hier, Hundesteuer dort, Auto hier angemeldet, Firma dort.

Deshalb ist es gut, dass Link und Murrack besser nicht erzählen wie es möglicherweise weitergehen könnte und welche Auswirkungen bevorstehen, es könnte einige Leute beunruhigen. Das will ja niemand. Wobei ich auch nicht glaube, dass die beiden das Ganze mal zu Ende gedacht haben. Sie sind doch happy laufend frohe Botschaften verkünden zu können.  Zumal vor der Wahl. Das haben sie jahrelang trainiert und das hat immer funktioniert.

Deshalb schlage ich schon mal vorsorglich vor, die Stadträte abzuschaffen. Künftig kann sich nämlich die gesamte Bürgerschaft, einmal auf dem NRW-Portal ordentlich registriert, am gesamten politischen Entscheidungsprozess beteiligen und dem OB und seinen Mannen die Aufträge erteilen wie er was LEBENSWERT umzusetzen hat.

Link ist ja ein lupenreiner Demokrat, das wird er sicherlich toll finden. LACH-KICHER-BRÜLL.

 

 

6-Seen-Wedau: 300,400 und in Bestlagen auch 1.000 EURO pro qm – Wir haben es ja.

Gerade verkündet die Gebag anläßlich der Erschließung des Neubaugebietes Am Alten Angerbach, dass 50mal mehr Interessenten als Grundstücke vorhanden sind, da wird auch schon der nächste Immo-Hammer pressemässig rausgehauen. Immerhin will man das Gelände auch dieses Jahr erneut auf der EXPO REAL ganz dolle präsentieren.

In 6-Seen-Wedau werden die Grundstückpreise nämlich zwischen 300 und 400 EURO und in Bestlagen, welche das auch sein mögen, bis zu 1.000 EURO pro qm betragen. Ich wette demnächts kommt heraus, dass sich bereits jetzt  1.000mal mehr Interessenten als Grundstücke im Vergabepool der Gebag befinden.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/immobilien-das-kostet-bauland-im-begehrten-6-seen-wedau-id229426258.html

Investoren werden sich also wahrscheinlich schon jetzt die Händchen wund reiben und Bernd Wortmeyer wird in den Himmel aufgenommen. Er darf, wenn alles glatt geht, künftig unweit von Gott sitzen. Halleluja.

Rein rechnerisch kommen auf künftige Bauherren und -damen folgende Kosten zu (Beispielsrechnung mit einer 100 qm Fläche in EURO):

Grundstück                                                                             40.000,–

Baukosten (2 Etagen, Garage, Garten etc.)   400.000,–

Notar, Grundbuch, etc.                                                      10.000,–

Grunderwerbssteuer (6,5%)                                           2.600,–

Macht schlappe 452.600 EURO für ein kleines Eigenheimchen, wenn man selbst bauen würde oder bauen lässt. Wie die Konditionen im Falle eines Vollerwerbs nach kompletter Fertigstellung aussehen könnten, sei dahingestellt. Dafür stehen die Neubauten schön alle in Reih und Glied, eng an eng, mit Blick in Nachbars Schlafzimmer inkl. Geräuschkulisse. Das Nachbarsgestöhne beim Babymachen wird dann natürlich von den neuesten Strassen-Laternen der Marke „OB LINK LUX 2020 VISION“ aufgenommen und ausgewertet. Schon am Tag darauf gib es dann Post vom Gynäkologen und vom Gleitmittelhändler.

Und wenn künftig in der Gegend der Eismann dreimal klingelt, dann könnte es auch der Zwangsversteigerer sein, der schon mal umhergeht um all die Häuschen mit einem kleinen Kreuzchen zu markieren die in Bälde unter den Hammer kommen, weil die Hypothek nicht mehr zu stemmen sein wird.

Die vielen finanziell Unterprivilegierten aus dem Duisburger Norden liegen derweil rund um das Gelände in den Büschen oder am Zaun und lachen sich kaputt.

Fazit: Bei den qm-Preisen macht es Sinn Investor zu sein und in die Höhe zu bauen, dann regnet’s Kohle. Nur komisch, dass Link meinen Vorschlag gemäß GO §24 auch in 6-Seen-Wedau (so wie auf der Duisburger Freiheit) einen Bürgerfonds aufzulegen seit Monaten nicht den Rat einbringt.

 

Nachtrag:

In dem ursprünglichen Beitrag gab es zwei falsche Berechnungen, der Grundstückskaufpreis und die Steuer wurden für das obige Rechenbeispiel zu hoch angesetzt. Sorry dafür.