FDP mahnt Neutralität des OB an

Die SPD-Wahlplakate mit dem Konterfei des OB stossen vielen sauer auf, besonders auch dem politischen Gegner. So mockiert sich die FDP aktuell über das von Link angeblich nicht eingehaltene Neutralitätsgebot, zumal er, wie jetzt bekannt wurde, auch für das Amt als hiesiger SPD-Vorsitzender -zusammen mit Sarah Philipp- im Dezember kandidieren will.

Das Neutralitätsgebot gebietet einem OB als Verwaltungsvorstand, sich nicht in die Politik einzumischen. Für einen SPD-Genossen im Amt des OB natürgemäß keine leichte Aufgabe.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/fdp-kritisiert-ob-link-verstoesst-gegen-neutralitaetsgebot-id230104956.html

Aber ganz ehrlich, was soll’s. Lasst ihn doch machen, ich bin auf dieses Thema bisher gar nicht eingestiegen. Wir erleben, so wie auch bisher schon, wie die langjährig geduldete lokale Autokratrie sich verfestigt hat und sich nun in immer höhere Weihen emporhebt oder heben lässt.

Ratsleute und die die es werden wollen, die politisch so stumm sind wie altes Toastbrot, sollten sich nicht aufregen. Durch ihr permanentes Nicht-Verhalten während der ablaufenden Legislatur, ausser Amtsinhaber ev. in Ratssitzungen, begünstigen sie doch ein solches Verhalten des OB. Ja sie ermuntern ihn geradezu, denn der denkt doch mit seinem schlichten Gemüt: Mal sehen wie weit ich noch gehen kann.

Gerade hat doch Hafenchef Schlipköther in einer Walsumer Bürgerversammlung/-fragerunde aufgezeigt wie auf verbale Weise „offene Hose“ geht.  Lesen Sie bitte dazu einen der letzten Artikel.

Auch in diesem Fall haben wir es m.E. mit einer gesteigerten Überschätzung und Kritik-Empfindlichkeit zu tun die bestimmten Leuten irgendwann anhaftet, wenn man ihnen nicht zwischenzeitlich mal klar macht wie es laufen muss.

Mich würde also nicht wundern wenn die kleine Duisburger Clique an Entscheidern irgendwann jegliche politische Scham und jeglichen demokratischen Anstand eingebüsst hat. Viel fehlt nicht mehr.

Deshalb schlage ich ich vor, legitimiert sie doch am 13.9. nicht auch noch.

Fazit: Wer als künftiger SPD-Chef seine eigenen Leute deklassieren will, macht es genau so.

SPD-Wahlwerbung im August 2020 mit Arbeitslosen-Zahlen bis 31.12.2019

Ein aufmerksamer Leser hat mir folgende SPD-Wahlwerbung zugemailt. Seine mitgesendet Kritik richtet sich gegen die von der SPD allzu positiv dargestellte Arbeitslosenentwicklung in Duisburg.

So endet die gezeigte Kurve mit dem Jahr 2019 und beginnt mit dem Jahr 2014, dem Jahr in dem die SPD gewählt wurde. Wir haben aber August 2020.

So zeigt ein Blick in die Juli-Statistik der Arbeitsagentur eine Quote von 12,8% und der Blick in die Juni-Statistik eine von 12,4%. Im folgenden Link gibt es oben eine Zeitleiste, dort kann man die gewünschten Monate aufrufen.

https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/BA-Gebietsstruktur/Nordrhein-Westfalen/Duisburg-Nav.html

Insofern hätte man mit weitaus aktuelleren Zahlen „arbeiten“ können, selbst bei einem gewissen Vorlauf für die Werbeanfertigung.  Der Haken: 12,4% oder 12,8% sind weitaus näher dran an den 13,1% im Jahr 2014.

Nun kann man einwenden, die neuesten Zahlen aus 2020 sind Corona geschuldet. Aber dann bitte kann man auch einwenden, dass zwischen 2015 und 2019 die Zahlen auch hätten wesentlich geringer sein können, dann wären sie jetzt nicht wieder so hoch.

Wie sagt man so schön passend: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Zwar wurde hier nichts gefälscht, aber irgendwie weggelassen. Da es sich pro Jahr um die Jahres-Mittelwerte handelt, kann dieser Wert für das Gesamtjahr 2020 auch noch nicht angeben werden.

Fragen an die GfW wegen Büroflächen-Vermittlung im „Kontorhaus“ im Innenhafen

Guten Morgen Frau Angerhausen-Reuter,

aufgrund dieses WAZ-Artikels

https://www.waz.de/staedte/duisburg/immobilien_duisburg/neuer-grossmieter-fuers-kontorhaus-im-innenhafen-duisburg-id230098044.html

habe ich einige Fragen an Sie.

In dem Artikel geht es um die An-/Vermietung von Büroflächen im sog. Kontorhaus im Innenhafen. Die AOK will ab 2021 darin 6.500 qm anmieten.

Als Vermittlerin wird die GfW genannt, als Vermieterin eine luxemburgische Firma namens Blue Colibri.

Die Höhe der Kaltmiete wird mit 13 EURO/qm angeben, die Nebenkosten mit rund drei EURO.  Die Laufzeit des Vertrages mit 10 Jahren.

Meine Fragen dazu:

1. Welche Vermittlungsrolle hat die GfW konkret eingenommen, wurde Sie von der AOK beauftragt oder von Blue Colibri?

2. Kommt die Vermittlung einer Maklertätigkeit gleich?

3. Hat die GfW bzw. haben Mitarbeitende einen Maklerschein?

4. Wie hoch war der personelle und finanzielle Aufwand für diese Vermittlung?

5. Wie hoch sind die Einnahmen für diese Vermittlung?

6. Kann auch jeder andere x-beliebige Anbieter von gewerblichen Objekten sowie x-beliebige Nachfrager nach gewerblichen Objekten in den Genuss der GfW-Leistungen kommen?

Diese Mail geht in Kopie an den OB sowie an Katrin-Susanne Gems, DUISTOP-Redaktionsmitglied.

Gruß

 

www.duistop.de

Michael Schulze 

 

Nachträglicher Link der im Schreiben an die GfW fehlt:

http://www.bcc.gg/case-details/schifferstrasse-duisburg-076.html

 

Danke an Hafenchef Schlipköther für „Leute wie Sie habe ich noch immer im Griff.“

Ja, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Schlipköther von Duisport kann auch anders. Weshalb er bei einer Sonderveranstaltung der BV Walsum in einer sog. Fragestunde die Beherrschung verlor.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-hafen-chef-verliert-beherrschung-bei-fragestunde-id230094682.html

In der Sache hatte mich heute ein Beteiligter vor Ort angerufen und den Vorgang bestätigt. Angeherrscht hatte der Unbeherrschte einen CDU-Mann, der kritische Fragen zu Logport VI in Walsum stellte.

Und überhaupt sieht Schlipköther die Arbeit der Hafengesellschaft nicht gewürdigt, seine Person wohl auch nicht, und die Duisburger wollen auch keine Arbeitsplätze.

UPPS, da würde ich an seiner Stelle mal nicht so verallgemeinern. Und fürs Gebetgebuch oder Poesiealbum Herr Schlipköther, ziehen Sie nicht die Arbeitsplatzkeule wenn es um Standortentscheidungen geht. Da fühle ich mich immer leicht erpresst.

Aber okay, dann koppeln wir gerne Ihre Bezüge an Ihre Versprechungen. Und im Übrigen verwechseln Sie Herrn und Diener nicht, um es ein wenig überzogen auszudrücken.

Uns Bürgern gehört der Hafen über die Besitzanteile von Land und Stadt. Land und Stadt, das sind immer noch wir. Und Sie sind unser Angestellter und haben zu funktionieren. Und grosse Fresse geht gar nicht in unserem Betrieb.

Wie Schlipköther den angesprochenen CDU-Mann im Griff hat kann ich mir vorstellen, weiß es aber nicht genau. Körperliche Überlegenheit schliesse ich mal aus, dann kann es z.B. der gute Draht zu einer CDU-Person weiter oben in der Hierarchie sein.

Der Satz deutet aber daraufhin welche Allmachtsphantasien manche Leute in Duisburg plagen, wenn man Ihnen nur genug Geld und Macht gibt.

Fazit: Rauswerfen den Mann oder Container anmalen lassen!

23 neue smarte Laternen in der City – Fragen an den OB

Guten Morgen Herr Link,

ich habe folgende Fragen zu den neuen 23 multifunktionalen Laternen auf der Friedrich Wilhelm Strasse:

1. Können Sie mir bitte den Link(ins Ratsinfosystem) zur Ratsentscheidung über die Anschaffung und Folgeaufwendungen zu den neuen Laternen senden.
2. Wer hat die Laternen geliefert und gab es dazu einen Auschreibungsprozess? Wie hoch sind Anschaffungskosten?
3. Wer hat die Laternen installiert und hab es dazu einen Auschreibungsprozess? Wie hoch sind die Installationskosten?
4. Wie und bei wem werden die Daten (Messdaten PLUS Video-, Audiofiles und Direktzugriff) die erfasst werden gespeichert und wie lange? Wer hat wie Zugriff auf die Daten? Wird verschlüsselt?
5. Wie hoch sind die jährlichen Unterhaltskosten und wer ist für den Unterhalt technisch verantwortlich?
6. Welche jährliche Ersparnis ergibt sich durch den Wechsel zu LED-Leuchten? Energieverbrauch und Unterhalt(Austausch etc.)

Danke.

www.duistop.de

Michael Schulze

Smart oder blödsinnig? Auf jeden Fall zum Spielen, zum Lernen und zum Überwachen.

Auch grosse Jungs brauchen Spielzeug, damit sie abends nach Hause zu Mama kommen können und was zu erzählen haben. Im Rahmen von SmartCityDuisburg (www.smartcityduisburg,.de gehört immer noch mir) wurden aktuell 23 neue unscheinbare Laternen auf der Friedrich-Wilhelm-Strasse in Betrieb genommen. Und angeblich haben es die Dinger in sich, fast so wie ein Ü-Ei.

Zum einen kann man damit leuchten was ja in Duisburg nunmal sehr wichtig ist. Dann fällt immer auch in Lichtschein auf den Tippgeber, in dem Falle den OB, der in China die Dinger gesehen hat und dann zuhause und im Büro rumbettelte, weil er sie unbedingt auch bei uns haben wollte.

Ob man dazu unbedingt nach China reisen musste, eher nicht. Und das es LED-Leuchten sind, ist inzwischen auch kein Grund mehr um ein Faß aufzumachen und Loblieder anzustimmen.

Dann können die Dinger auch noch messen, die Temperatur zum Beispiel. Also die der Umgebungsluft und nicht die an der Stirn, im Ohr oder im A….!

Ja und dann gibt es auch noch WLAN für alle und Kameras. Letztere natürlich nur zur Verkehrs- und Parkraumüberwachung. Klaro. Die Deals der Dealer am/im Kantpark und die Besucher*Innen/Kunden*Innen des Job Centers können also vollkommen beruhigt sein. Ach ja nicht zu vergessen die Mikros, die sogar die Fürze der auf dem Boulevard spazierengehenden Omas aufnehmen können. So kann man allein am Geräusch feststellen welche Oma öfter da lang geht, in welche Richtung und ob ev. ein Darmleiden vorliegt. Eine automatische SMS an mind. drei Facharztpraxen und einen Wunderheiler erfolgt prompt.

Bei zuviel Gestank werden dann die ebenfalls in den neuen Laternen verbauten Ventilatoren angeschaltet – was ich mal kurz dazu gedichtet habe.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/smarte-laternen-in-duisburg-koennen-auch-sehen-und-hoeren-id230094330.html

Natürlich wird von offizieler Seite betont, dass der Datenschutz auf jeden Fall gewahrt bleibt. Man will doch keine chinesischen Verhältnisse. Also kein Punkt in Flensburg und keine Rentenkürzung wenn Onkel Willi die Strasse bei rot- leuchtender Ampel überquert.

Naja, aber man hat uns auch gesagt, dass die Corona-bedingten Gastro-Gästelisten never-ever von irgendjemand sonst als dem kellnernden Personal eingesehen werden. Und dann gestern diese Geschichte:

https://www.spiegel.de/consent-a-?targetUrl=https%3A%2F%2Fwww.spiegel.de%2Fpanorama%2Fgesellschaft%2Fcorona-daten-missbrauch-in-restaurants-und-kneipen-wer-alles-interesse-an-den-nummern-hat-a-59d0fc94-afd2-4f97-91ec-393d36dc93c2&ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Also wenn ich OB wäre anstelle des OB, dann würde ich auf all die unsmarten Ideen die mir bei Kameras und Mikrofonen in den Sinn kommen nicht verzichten. Ich glaube das hatten ihm auch schon einige HUAWEI-Leute geflüstert, denn mit denen hat er ja einen LOI geschlossen.

Fazit: Der Mund-Nasen-Schutz war noch nie so wichtig. Nicht zu vergessen die Furz-Dämpfer für „inne“ Schlüpper.

Und was die WAZ wohl mal wieder nicht gefragt hat: Was kostet das alles in der Anschaffung und im laufenden Betrieb?

Das frage ich jetzt mal den OB, denn dem haben wir die Dinger ja zu verdanken.

 

Mahnwache erinnert an den Nuklearwaffeneinsatz der USA auf japanische Städte

Mit dem Abwurf von Atombomben über die japanischen Städte HIROSHIMA und NAGASAKI verübten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten am Ende des II. Weltkrieges einen nie dagewesenen Genozid. Hauptsächlich an den Zivilisten, der städtischen Infrastruktur der japanischen Städte und den Versorgungseinrichtungen der Region. Militärische Einrichtung waren von dem Einsatz der Nuklearwaffen so gut wie nicht betroffen.

Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 500 Metern um Ground Zero und immer noch 59 Prozent im weiteren Umkreis von 0,5 bis einem Kilometer. Bis heute sterben damalige Einwohner Hiroshimas an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung. Einer Studie zufolge waren neun Prozent der Krebserkrankungen, die von 1950 bis 1990 bei Überlebenden auftraten, eine Folge des Abwurfs. Die Überlebenden der Atombomben werden in Japan als Hibakusha bezeichnet.

Jürgen Hagenguth vom Friedensforum Duisburg: „Die heutigen Nuklearwaffen der Atommächte übertreffen die Vernichtungskraft der Nuklearsprengköpfe, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, um das Tausendfache.“

In Duisburg hat sich das Friedensforum einer deutschlandweiten Aktion angeschlossen und ein Großplakat gebucht. In Duisburg, wie an 245 weiteren Orten im Bundesgebiet, wird ein eindrucksvolles Bild der zerstörten Stadt Hiroshima auf Plakatwänden zu sehen sein. Das Duisburger Friedensforum appelliert damit an die Bundesregierung, die katastrophalen humanitären Folgen eines Nuklearwaffeneinsatzes anzuerkennen und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu ratifizieren.

Um ein friedliches Zeichen zu setzen ruft das Friedensforum Duisburg zur Teilnahme an einer Mahnwache am 6. August, im Gedenken an die Atombomben-Opfer, am Life-Saver-Brunnen in der Duisburger Innenstadt auf.

Am 6. August, von 19:00 bis 22.00 Uhr, am Life-Saver-Brunnen auf der Königsstraße

Nie wieder Krieg! – Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! – Keine US-Nuklearsprengköpfe auf deutschem Boden weder in Büchel oder anderswo! Dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten! – Atomwaffen ächten und abschaffen!

Der Schöne und die Biest? Özdemir aber sowas von kaltgestellt. Brrr.

Jetzt ist es raus, das Schöne und der Biest oder so ähnlich, haben bei der SPD vor das Ruder zu übernehmen.

Nun ist auch klar warum auf einigen verheimlichten Wahlplakaten der OB ein Dötschkinn auf der LINKen Seite hat. Mac(h)mut Özdemir hat ev. seinem Unmut freien Lauf gelassen?

Jetzt wird nämlich verkündet, dass mit Link als Gallionsfigur nicht nur im Wahlkampf getrommelt wird, sondern der vielbeschäftigte Mr. OBusy nun auch mit Frau Philipp Anfang Dezember als SPD-Vorsitz-Dreamteam kandidieren will.

Und Özdemir guckt in die Röhre. Hatte es vor Monaten noch geheissen Philipp und Özdemir gemeinsam, hatte Philipp sich zunehmend distanziert und Özdemir im Regen stehen lassen. Der will nun allein(schnief) auf dem Duisburger Parteitag antreten.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/link-und-philipp-wollen-spd-duisburg-als-doppelspitze-fuehren-id230084008.html

„For Sarah with love“ dürfte dann wohl in Özdemirs Poesiealbum gestrichen werden.

Die Stelle des SPD-Vorsitz ist vakant weil Vorsitz-Abonnent Ralf Jäger nicht mehr zur Verfügung steht.  Fraktionschef ist Bruno Sagurna.

Ladensterben, Tod der City, Entwicklungen verschlafen – Altmaier will dagegen halten

Der Begriff polis, griechisch für Stadt, hat eine eindeutige Beziehung zum Begriff Politik. Nun sind die -auch corona-bedingten- Probleme des innerstädtischen Handels auch ganz oben in der Politik angekommen. Minister Altmaier will sich des Themas annehmen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/peter-altmaier-will-ladensterben-verhindern-und-innenstaedte-in-der-pandemie-retten-a-c8336523-3d88-4088-bbd2-3ebb7d1db149

Reichlich spät, mindestens 10 Jahre zu spät und mit wenig Aussicht auf Erfolg, finde ich.

Hier ein Rede-Text von mir aus dem Jahre 2016, anläßlich eines Handelsmeetings:

Warum noch in einem Laden einkaufen gehen?

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland braucht eine neue TOP-Positionierung, da er mit vielen Problemen zu kämpfen hat, die erstens hausgemacht sind, die zweitens durch neue Wettbewerber und drittens durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen.

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland leidet im Wesentlichen unter …
a) Online-Konkurrenz
b) Nachfolge- und Nachwuchsproblemen
c) Service- und Verkaufsmängeln beim Personal
d) Billiganbietern, Preisdumping
e) hohen Mieten in 1a-Lagen, Uneinigkeit der Vermieter
f) schlechten Frequenzen in 1b- und niedrigeren Lagen
g) schlechtem Marketing und Angebotsmix etc.
h) mangelnder Kaufkraft in Mittelzentren und darunter
i) Filialisierung und Franchising
j) Preis- und Qualitätstransparenz durch Digitalservices wie Preisvergleichs- und Bewertungsportale
k) einfallslosen Verbänden und Funktionären
l) verwöhnten und cleveren Kunden
m) Ideen- und Konzeptlosigkeit, Uniformität

Abhilfe schaffen kann nur ein grundsätzliches Umdenken. Der Einzelhandel vor Ort und auch seine Organisations-Overheads wie z.B. City-Marketer oder Center-Manager müssen sich viel stärker auf seine Stärken konzentrieren.
Der stationäre Einzelhandel hat nur die Möglichkeit sich mit seinen Stärken von der Konkurrenz -besonders der digitalen- zu unterscheiden.
Preisschlachten mit Gutscheinen, Rabatten, Deals und Sales sind auf Dauer vollkommener Unsinn, weil sich die meisten Kunden zu reinen Schnäppchenjägern entwickeln. Als Kunde erwartet man immer billigere, noch preiswertere Produkte und Dienstleistungen. In letzter Konsequenz könnte der Handel alles kostenlos abgeben. Ausserdem führen diese Formen des Preismarketings zu ständigen Preisvergleichen, zum „Showrooming“ und zu schwindender Kundenbindung. Wenn es einen hohen Preisnachlass gibt, wird eben auf Vorrat gekauft, was dazu führt dass Kunden tage- oder wochenlang nicht wiederkommen, also später auch zum regulären Preis nicht kaufen.

Damit ist gleichzeitig das eigentlich „normale“ Preisniveau dauerhaft zerstört.
Einzig und allein Wertschätzung sowie standhafte, profitable Preise und individuelle Preisnachlässe (z.B. bei A-Kunden, Topkunden) sind langfristig noch markt- und unternehmenstauglich.
Dazu braucht der stationäre Handel „Live-Aktionen“, weil Live-Erfahrungen von Angeboten, Produkten sowie das Ambiente und direkte menschliche Kontakte online eben nicht möglich sind. Kurz: Er muß es „wert“ sein, daß der Kunde ihn aufsucht.
Und er braucht Personal das in der Lage ist Kunden-Wertschätzung und standhafte, profitable Preise bzw. individuelle Preisnachlässe gleichermaßen zu vermitteln.

Ausserdem muß er nützlichen, aussergewöhnlichen und individuellen Service bieten, den man sonst nirgends findet und einen Händler von der Konkurrenz(offline und online) unterscheidbar macht.
So wird auch ein weiterer wichtiger Kundenvorteil vermittelt: Die Exklusivität. Nur da gibt es …, das bekommt man nur bei …, nur die bieten … usw.
Zusätzlich wirkt der Zusammenschluß zu schlagkräftigen Organisationsstrukturen wie City-Marketing oder Shopping-Center, um gemeinsam Konzepte umzusetzen und eine einzigartige große Auswahl vor Ort anzubieten und um auch von Synergien (z.B. bei der Werbung) zu profitieren. Der alleinkämpfende Einzelhändler ist ansonsten in Ober- und Mittelzentren zum Scheitern verurteilt und hat vielleicht in einem Urlaubsort noch Überlebenschancen.

Schlußendlich ist in Deutschland eine Kundschaft entstanden und quasi dazu erzogen wurde sich wesentlich auf den Preis zu konzentrieren. Dementsprechend dürften alle Arten von kostenlosen Zusatz-, Neben-, Extra-, oder Mehrwertleistungen wohl das beste Angebot darstellen. Getreu dem Motto „Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“ freuen sich Kunden noch am allermeisten über Produkte und Leistungen für die sie nicht bezahlen müssen. Es versteht sich allerdings von selbst das Kunden einen sensiblen Sinn für den Wert und Nutzen von kostenlosen (Mehrwert-)Leistungen haben. Hier mit den billigsten Mitteln trumpfen zu wollen ist eher kontraproduktiv. Ebenso kontraproduktiv ist eine Überschwemmung der Kunden mit kostenlosen Leistungen. Der Gewöhnungseffekt führt zu Langeweile und Anspruchsdenken. Kreativität und Abwechslung sind auch hier gefragt und eine Mehrwertleistung muß auch nicht immer gratis sein. Clever gemacht sind Kunden sogar bereit dafür zu bezahlen. Wenn es in der Summe auch noch einen Preisvorteil ergibt, umso besser. Die Grenzen zwischen dem eigentlichen Leistungsangebot und dem zusätzlichen besonderen Kundenservice sind dann allerdings teilweise fließend.

Die üblichen Verdächtigen aus den Handeslverbänden predigen die inzwischen ebenso üblichen Durchhalte-Formeln sowie Lösungen in Form von Social-Media-Marketing, Multi-Channelling etc. Da wird das heimatliche Shoppen, das Vor-Ort-Einkaufen propagiert, als wäre dies für Kunden tatsächlich ausschlaggebend.
Das alles kostet Zeit und Geld. Durchhalte-Parolen helfen nur den Verbandsfunktionären selbst, können sie damit doch weiter ihre Existenzen rechtfertigen. Wenn man sich die Webseiten und Online-Initiativen des stationären Handels anschaut dann weiß man in über 90% der Fälle warum das nicht klappen kann, spätestens dann wenn man es mal mit einem Smartphone macht.
Was den angeblichen Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit im Laden angeht, sollte man sich vor Augen führen wieviel Zeit und Geld (z.B. tanken, Fahrschein) man braucht um erstmal im Laden zu sein. Ganz abgesehen davon dass online die Auswahl schier unbegrenzt ist und man in der Zeit die man zum Ladengeschäft und zurück braucht auch was Besseres tun kann.

Da kann es also wesentlich entspannter sein einen Sameday-, One-Hour- oder 15-Minutes-Delivery-Service in Anspruch zu nehmen.
Und was den angeblichen Vorteil der Beratung vor Ort angeht, so ist dies vollkommener Unsinn. Online oder auch per Telefon hat man doch sehr viel mehr Möglichkeiten informiert und beraten zu werden.
Um das alles zu erkennen braucht man keine Studien und großartige Befragungen durchzuführen wie sie derzeit jede Woche auf dem Neuigkeiten-Markt erscheinen. Nur fünf Minuten nachdenken, sich ein wenig online tummeln, mal in der City bummeln gehen und ein paar kurze Gespräche mit Tochter/Sohn, Ehefrau/Ehemann und Oma/Opa genügen schon um zu wissen was los ist. Nur kann man dann nicht die Schuld auf andere schieben getreu dem Motto: Die haben aber gesagt … .

Fazit:
Alle Händler – offline und online- stehen schon heute permanent unter dem Druck ihr Angebot und ihren Kundenservice an die sich stetig verändernden Marktverhältnisse und Kundenbedürfnisse anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und die momentan wichtigste Herausforderung ist sicherlich der Einfluss der Digitalisierung. Wie ist mit Technisierung, Digitalisierung, Showrooming, Social-Media-Marketing und Multi-Channelling umzugehen, wie kann man damit Erfolg haben?
Allein das Internet bietet den Kunden zwei mächtige Möglichkeiten die es vorher in dem Ausmaß nicht gab:

1. das Preisvergleichen und 2. das Bewerten.

So kann es dazu kommen das Kunden in Preisvergleichsportalen suchen, das „günstigste“ kaufen und den Anbieter dann wegen fehlendem Kundenservice (Nur deshalb war`s ja so günstig!) schlecht bewerten. Ein Teufelskreis.
Zusätzlich hat der stationäre Handel aufgrund des steigenden Filialisierungsgrads noch ein anderes gravierendes Problem: Wie bietet man trotz der Uniformität der Innenstädte und Einkaufszentren individuelle Anreize für den Einkauf?
Allein seine Stärken werden dem stationären Einzelhandel helfen zu überleben, außer vllt. man ist der einzige Händler vor Ort bei dem alle kaufen müssen.