MdL Bischoff lässt antworten

Am 31. März hatte ich die zwei Duisburger Bundestagsabgeordneten Bas und Özdemir sowie die vier Landtagsabgeordneten Bischoff, Börner, Jäger und Philipp angeschrieben und gefragt ob sie denn die Bundestagsschrift zu einer möglichen Pandemie aus dem Jahre 2012/2013 kennen würden (https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf) und was sie daraufhin unternommen hätten. Heute kam eine Antwort aus dem Hause Bischoff. Lesen Sie den vollständigen Mailwechsel, zuoberst meine Rück-Antwort:

 

Guten Tag Herr Czyz,

die Antwort verwundert mich, denn was spielt es für ein Rolle wenn Herr Bischoff z.Z. viel Papier(???) zu Corona erhält, es geht um das was er 2012/2013 erhalten hat. Damals ging es jedoch nicht konkret um Corona, sondern um einen mögliches Pandemieszenario.

Ich stelle fest, ein Bundestagspapier erreicht also prinzipiell nicht die Landtage bzw. deren Abgeordnete.

Da frage ich mich schon wie es sich denn mit Gesetzesvorhaben und -texten etc. verhält.

Gruß

www.duistop.de

M. Schulze

 

Am 03.04.2020 um 13:56 schrieb Christoph.Czyz@landtag.nrw.de:

Sehr geehrter Herr Schulze,

im Auftrag von Herrn Bischoff übersende ich ihnen diese Nachricht. Herr Bischoff bekommt zur Zeit enorm viel Papier zu dem Thema Corona-Krise. Das von ihnen genannte Papier von 2012/2013 kennt er nicht. Als Gewerkschafter setzt sich Herr Bischoff seit langem für bessere Bezahlung im Pflegebereich ein.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Czyz

Mitarbeiter

Rainer Bischoff MdL

 

 

 

Von: Michael Schulze <schulze.schulze@t-online.de>
Gesendet: Dienstag, 31. März 2020 19:09
An: Bischoff, Rainer (SPD) <Rainer.Bischoff@landtag.nrw.de>
Betreff: Presseanfrage: Was haben Sie eigentlich getan …

 

 

… als Sie von diesem Szenario erfuhren?

Lesen Sie besonders ab Seite 55: https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf

Corona-Shutdown allerorten. Doch frappierender ist: Schutzmasken fehlen, Beatmungsgeräte, Schutzbekleidung, Testsets usw.

Was haben Sie als unsere sechs Duisburger Spitzenleute in Bundestag und Landtag eigentlich getan als sie von dem Papier im Jahr 2012/2013 erfuhren, oder kennen sie das gar nicht?

Und haben Sie sich für die bessere Bezahlung der Pflegekräfte eingesetzt? Für die Digitalisierung, was z.B. Unterricht zuhause viel einfacher ermöglichen würde.

 

 

www.duistop.de

Michael Schulze

3. Erinnerung(!!!) mit Fragen an den neuen Chef der wfbm – Stillschweigen im Hause wfbm

Guten Tag Herr Schmanke,

wir hatten kurz nach Ihrem Antritt bei der wfbm bereits einen Kontakt.
Ich habe nun eine erneute Anfrage:

1. Wie steht es um das Verfahren gegen Frau Rogg, gibt es dazu Neuigkeiten?

2. Wie steht es mit der Bezahlung der Mitarbeiter mkit Handicaps, ist diese nun verbessert/erhöht?

3. Im Zusammenhang mit den Vorfällen um Frau Rogg gab es auch 3 Belege, s. 3 Anlagen, die etwas fragwürdig sind und zu denen es noch keinerlei Erklärungen gibt.

Zum einen handelt es sich um einen Barbeleg/Kassenbon über mehr als 9.000 EURO(mehr als 3/4 des späteren Rechnungs-Betrages) aus dem Kleinen Prinzen auf dem der handschriftliche Vermerk „Marketing Massnahme Hochzeit OB Link“ vermerkt ist. Dies bzgl. ist fraglich was es damit auf sich hat.
Ausserdem gibt es eine Bewirtungsrechnung anläßlich der Hochzeit auf dem lediglich 7% MWST ausgewiesen sind. Die MWST. müsste aber 19% betragen, gemäß Lieferschein und Art der Leistungserbringung.
Können Sie zu diesen beiden Angelegenheiten etwas sagen?

Wie immer ist auch diese Anfrage bereits online auf www.duistop.de.

Gruß und Dank vorab

www.duistop.de

Michael Schulze

 

Anmerkung: Bei dem Telefon-Gespräch mit Herrn Schmanke, der die Nachfolge von Rosalyne Rogg angetreten hat, wirkte er ziemlich aufgeschlossen und versprach mir jederzeit für weitere Fragen zur Verfügung zu stehen. Inzwischen habe ich es zum 4. Mal(s.o.) versucht – ohne eine Antwort oder gar eine Reaktion zu erhalten.

Meine Vermutung: Er wurde inzwischen von OB Link bzw. dessen Einflüsterin Kopka eingenordet und darauf verpflichtet keinerlei Antworten zu geben, geschweige denn überhaupt nur zu zucken, wenn ich ihn anschreibe.

Nochmalige Anfrage bei den WBD wegen fehlendem Kanalanschluß bei Politiker-Haus

Guten Morgen Herr XXX,

(In Kopie an Thomas Patermann (WBD) und Katrin Susanne Gems (DUISTOP).)

ich komme nochmals auf den bei Ihnen als Pressesprecher vor einigen Wochen angefragten Vorgang A…strasse XXX, Familie XXX, zurück.

Bisher habe ich von Ihnen in der Sache keinerlei sachdienliche Auskünfte bekommen.

Sicher ist laut meiner Recherchen inzwischen, dass der/die Hausbesitzer eine Baugenehmigung in 2015 zum Um-/Ausbau des Hauses A…strasse XXX erhalten hat/haben. Die Um-/Ausbauten erfolgten auch tatsächlich.

Damit einhergehend müsste in 2015 auch die Anschlußsituation an das öffentlich Kanalnetz thematisiert worden sein. Dieser Abwasseranschluß ist meines Wissens bis heute nicht erfolgt(trotz gültiger Satzung der WBD inkl. Anschlusszwang), demzufolge hätte die Baugenehmigung eigentlich nicht erfolgen dürfen.

Seit ich Sie das erste Mal angeschrieben habe sind Sie und ggfs. die WBD in Kenntnis des Vorgangs und scheinen den Zustand weiterhin und wider besseren Wissens sowie unter Missachtung der eigenen Satzung weiter zu dulden, so meine Annahme.

Dass ein Politiker bzw. seine Familie anscheinend in den Genuß einer gewissen Vorzugsbehandlung kam/kommt, während sich Normalbürger an die Gesetze, Satzungen etc. halten müssen, gibt der Sache (dazu im Wahljahr) eine besondere Note.

Ich bitte Sie diesbezüglich um eine kurzfristige Stellungnahme.

Sollten Sie persönlich den Vorgang inhouse nicht entsprechend weitergeleitet haben, ergeben sich u.U. persönliche Konsequenzen, da Sie möglicherweise eine Ordnungswidrigkeit „schützen“, ev. in Kombination mit dem Schutz einer bestimmten Person/mehrerer Personen zu deren Eigennutz, z.B. in Form von Kostenersparnissen. Kanalanschlüsse haben keinen Selbstzweck, sondern sind  aktiver Umwelt- sowie Infektionsschutz. Dies brauche ich Ihnen aber eigentlich in Zeiten von Corona nicht zu erklären.

Auch dazu bitte ich um eine kurzfristige Stellungnahme.

Gruß  

www.duistop.de

Michael Schulze

Logport VI: König Staake kriegt seine Umgehungsstrasse in Walsum – wetten?

Als König von Duisburg wurde Erich Staake, der unumstrittene duisport-Chef genannt, als die Walsumer kürzlich erst aus der Zeitung erfuhren, dass auf dem alten Papierfabrik-Gelände von Haindl ein neues riesiges Logistikzentrum entstehen soll. Die Umgehungsstrasse, die den LKW-Verkehr umleiten soll musste aber erst noch vom Rat grünes Licht bekommen.

So geschah es dann auch vorgestern in einer abgespeckten Ratssitzung in Form des Haupt- und Finanzausschusses. Corona sei Dank. Wer anderes erwartet hatte, ist doof.

Der Haken an der Sache, die Walsumer müssen nun selbst noch der Umgehungsstrasse zustimmen bzw. keine grossartigen Einwände dagegen haben, die sie nicht haben werden, weil sonst der LKW-Verkehr ihr Leben beeinträchtigt, so wie dies bei Logport-Vorhaben im Stadtgebiet anscheinend immer der Fall ist, fragen wir z.B. mal die Friemersheimer.

Alles in allem also eine abgekartete Sache. Erst setzt man den Walsumern so ein Logistik-Ding vor die Nase, natürlich trimodal, aber das sagte man vor 20 Jahren auch schon für die anderen Logports voraus, wobei inzwischen die LKWs mit ihren negativen Begleiterscheinungen überwiegen, und nun dürfen sie auch noch der Umgehungsstrasse keine Steine in den Weg legen … äh … auf die Strasse legen. Friss oder stirb ist in Duisburg ein beliebtes Stilmittel. Garniert mit den lobenden Worten vom OB zur Zusammen-„Arbeit“ von Stadt und duisport („Arbeit“ wird es eher nicht gewesen sein, eher eine Art Umtrunk), mit Versprechen von neuen Arbeitsplätzen (LOL) und der Tatsache, dass er selbst Walsumer ist, eine durchaus schluckbare Kröte.  Mensch Walsumer, reisst Euch zusammen, einer von Euch(=OB) tut das doch auch und ist noch stolz darauf!!!

Immerhin sollen täglich nur 40 LKWs rumbrettern, während es zu Haindl-Zeiten angeblich 400 am Tag waren.  Letztere Zahl, angegeben von einem duisport-Mitarbeiter, bezweifle ich mal und auch bei den 40 LKWs am Tag wird es künftig wohl eher nicht bleiben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-umgehungsstrasse-fuer-containerterminal-logport-vi-id228818145.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/duisburg-walsumer-fuehlen-sich-bei-logport-vi-uebergangen-id228269151.html

Ach ja, die Umgehungsstrasse wird in zwei Bauabschnitten roundabout 40 Mio. EURO kosten, wenn es denn dabei bleibt bis zur angeblichen Fertigstellung 2024/2025, Förderanträge sind gestellt. Schon bei dieser Investitionssumme stellt sich die Frage, ob sich das alles tatsächlich rechnet.

Für den Steuerzahler.

Nochmals ach ja, bis zur Fertigstellung der neuen Strasse donnern die LKWs natürlich durch Walsum. Aber in Corona-Zeiten lernen wir gerade wie wichtig solche LKWs sind um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Keine LKWs = nix zu beissen und kein Klopapier.

Ich empfehle deshalb dem Herrn Staake nun noch schnell  einen Logport VII mitten in Duisburg auf den Weg zu bringen. Schlagende Argumente dafür gibt es im Moment reichlich. Wenn Logport VII auch noch Hallen voll mit Klopapier zu bieten hat, dann sind Bedenken überhaupt nicht zu befürchten.

Was haben unsere gut-bezahlten SpitzenpolitikerInnen eigentlich getan …

… als Sie von diesem Szenario erfuhren?

Lesen Sie besonders ab Seite 55:

https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf

Corona-Shutdown allerorten. Doch frappierender ist: Schutzmasken fehlen, Beatmungsgeräte, Schutzbekleidung, Testsets usw.

Was haben unsere sechs aktuellen Spitzenleute aus Bundestag und Landtag eigentlich getan als sie von dem Papier im Jahr 2012/2013 erfuhren, oder kennen sie das gar nicht?

Und haben Sie sich für die bessere Bezahlung der Pflegekräfte eingesetzt? Für die Digitalisierung, was z.B. Unterricht zuhause viel einfacher ermöglichen würde.

Gemeint sind:

Bas und Özdemir(beide MdB) sowie Philipp. Jäger, Bischoff und Börner(alle vier MdL)

Frau Bas ist immerhin angeblich im Gesundheitsbereich schwer aktiv oder eben auch nicht.

Alle sechs habe ich heute deshalb mal angefragt. Ex-MdB Mahlberg verschone ich, ich traue ihm eh nicht zu irgendwas Sinnvolles gemacht zu haben.

Lesen Sie bitte auch:

https://www.tagesspiegel.de/wissen/coronavirus-erfolgreich-bekaempft-wie-taiwan-den-covid-19-ausbruch-verhinderte-und-die-who-davon-nichts-wissen-will/25613942.html

 

Einzelhandel: Bommann im Krisensprech-Modus – War und ist nicht vieles absehbar?

Der Boss des hiesigen Einzelhandelsverbands ist ja seit gefühlten Jahrhunderten bekannt für seine treffsicheren Analysen zum Einzelhandelsgeschehen (LOL), nun ist er natürlich auch und natürlich zu Recht in den Corona-Krisensprech-Modus übergegangen.

https://www.radioduisburg.de/artikel/duisburger-einzelhandel-in-tiefer-krise-550416.html

Tja, das Virus sorgt dafür, dass es den ohnehin schon arg gebeutelten stationären Händlern noch schlechter geht und den Online-Händlern, sollte der Warenstrom seitens der Hersteller nicht abreissen,  immer besser. Haben Online-Händler ihren Sitz in einem weltweiten Steuerparadies oder TOP-Steuerberater, dann waren sie ja bisher auch von sonstigen über sie kommende Unheile und Seuchen wie Steuergesetze und -eintreiber verschont.

Nun, Herr Bommann übt sich eigentlich wie die meisten seiner Verbandszunft in der Formulierung von Binsen, nicht aber in der lautstarken Kritik des Systems. Er gibt lediglich wohlfeil pseudo-akademisch zum Besten was eh jeder Dödel weiß.

Und anstatt echte Hilfestellungen anzubieten, die nur daraus bestehen könnte mal die eigene Website so zu aktualisieren, dass man als Mitglied weiß, wie man aktuell an Staatsknete kommt, ein einfacher Link genügt, nur elendes Rumgelaber.

https://ehv-duwes.de/startseite/

Ich hatte selbst geforscht wo ich denn die zentralsten Regierungsinfos zu Corona herbekomme, nicht auf www.bund.de, sondern auf www.bundesregierung.de bin ich fündig geworden.

https://www.bundesregierung.de/breg-de

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/info-unternehmen-selbstaendige-1735010

Nur am Rande: Eine Verlinkung von sämtlichen Bundesseiten dorthin wäre auch nicht schlecht.

Damit Meister Bommann in dieser schweren bleiernden  Zeit was zu tun hat empfehle ich ihm mal einen zweifachen Ausflug in die Vergangenheit. Erstens auf die Seite http://www.bz-duisburg.de/DU%20Politik/2012_OB_Bahnhofsvorplatz.html

Dort wo es um die Ausgestaltung des Bahnhofsvorplatzes geht und um das unsägliche Gebäude das inzwischen den Zugang zur Königstrasse versperrt. Einst als Hauptsitz von Multi Development geplant, ist es nun das Mercator One von Torsten Toeller. Sieht irgendwie nicht viel anders aus.

Hier wird deutlich was man in Zukunft vorhaben könnte, wenn dem Einzelhandel und seinem Hauptstandort in der City der baldige Garaus gemacht wurde(auch wegen Corona). Ich hatte es ja bereits mehrfach angedeutet und es liegen sicherlich auch schon lange Pläne bereit. Wobei man -so denke ich – nun Corona dafür danken wird den passenden Anlaß und Vorwand zu liefern.

Wir werden uns noch wundern (ich und wenige Ausnahmen nicht) was plötzlich nach Corona alles geplant wird. Mit frischem Mut und mit Sprüchen wie „Wir brauchen jetzt erst recht Leuchttürme gegen die Krise/Rezession und/oder für den Aufschwung.“ wird munter ans Werk gegangen. BedenkenträgerIn darf man dabei nicht sein, man stört ja sonst den Aufschwung.

Darum wird also wohl kaum einer dagegen sein, Hauptsache es passiert was. Neues Verwaltungsgebäude, neue City und eine Multifunktionsarena in Wedau(=MSV-Stadion), weil das Dach ja eh kaputt ist. Alles wird noch einfacher durchgewunken. Alles wird in die Hände weniger gegeben, die von Corona und anderen Seuchen eh nicht/nie gebeutelt werden.

Mich graust es schon.

OB Link wird sich als Retter gerieren und wehe denen die was anderes sagen. Wenn es hart kommt, wird sogar eine Statue zu seinen Ehren errichtet.

Womit ich bei der zweiten Empfehlung für Bommann wäre. Ich empfehle ihm einen Blick auf ein Papierchen von 2012/2013, was für Corona von heute sicherlich als Blaupause dienen dürfte (ab Seite 55). Alles was jetzt läuft haben sich einige bereits längst ausgedacht, nur das wiederum andere darauf nicht so richtig regiert hatten, bis der Einschlag dann kam.

https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf

So fehlen trotz Vorwarnung Masken, Desinfektionsmittel, Kittel etc. Und auch die Pflegekräfte wurden nicht besser bezahlt. Und die Digitalisierung wurde auch nicht vorangetrieben, was z.B. Unterricht zuhause viel einfacher ermöglicht hätte. Versäumnisse, Versäumnisse, Versäumnisse.

So ist es auch  mit dem jetzigen fetten Einschlag in das Kontor des stationären Einzelhandels. Alles war irgendwie bereits längstens absehbar. Man konnte sich mit ein wenig Lebenserfahrung vorstellen, dass ein schon krankes System  den nächsten harten Schlag nicht überleben würde. Nur hat eben jemand wie Bommann auch nur einfach weiter gemacht und erzählt und erzählt und erzählt.

Es wird also spannend den nächsten Innenstadt-Pakt-Event zu erleben, wenn es dazu überhaupt noch kommt.

Leseempfehlung zum Schluß:

https://m.tagesspiegel.de/wissen/coronavirus-erfolgreich-bekaempft-wie-taiwan-den-covid-19-ausbruch-verhinderte-und-die-who-davon-nichts-wissen-will/25613942.html

Mülheim: Kämmerer zaubert vier Mio. EURO her – Schuldenerlass für Städte in weiter Ferne?

Gastbeitrag der MBI, Mülheim

 

Den NRW-Kommunen droht wegen Corona der finanzielle Kollaps. Allein Essen und Dortmund könne 2020 ein dreistelliger Millionenbetrag an Steuereinnahmen fehlen. WAZ vom 25.3.20-Corona: „NRW-Kommunen droht Finanzkollaps“

Und Mülheim, bekanntlich auch ohne Corona bereits unangefochten Schulden-Königin von ganz NRW? Dort scheint diese Problematik noch nicht zur Kenntnis genommen worden zu sein. Dazu z.B. der bisher nicht veröffentlichte folgende Leserbrief einer Mitbürgerin:

„Mülheims Kämmerer Frank Mendack stellt 4 Millionen EURO zur Verfügung, damit die Stadt in der Corona-Krise schnell und unbürokratisch handeln kann. Das Geld habe er aus dem Jahresüberschuss 2019 ins laufende Haushaltsjahr übertragen, so Mendack. So stehe es schnell zur Verfügung, wenn es gebraucht werde.“

Dies ist die offizielle Nachricht, die in den lokalen Medien zu lesen ist.

Es stellen sich Fragen, schwerwiegende Fragen. Woher hat Herr Mendack, der uns während des ganzen Jahres 2019 beteuert hat, dass kein Geld für gar nichts da ist, dieses Geld, diesen Haushaltsüberschuss?

Wieso wurden Bürger gegeneinander aufgebracht, auf das perfideste gegeneinander ausgespielt, wenn der Kämmerer jetzt einen Überschuss von 4 Millionen EURO aus dem Hut zaubert?  Wieso mussten zum Beispiel die Mieten für Veranstaltungsräume so sehr erhöht werden, um am Ende des Jahres 2020 ca 8.000,- EURO extra Gewinn zu machen, wenn der Kämmerer doch 4 Millionen EURO Überschuss hat?

Es stellen sich aber auch ganz andere Fragen: Nämlich die, wofür er das Geld ausgeben will und wenn ja, warum ? Die Corona -Krise und ihre Folgen müssen vom Land und vom Bund getragen werden und es wäre Aufgabe eines kompetenten Kämmerers,  jegliche Extrakosten von den Mülheimer Bürgern abzuwenden, und sich beim Land und beim Bund für die Bürger stark zu machen.

Herr Mendack: Sie schulden den Mülheimer Bürgern viele Antworten.

Zur Zeit aber herrscht Funkstille seitens der Stadt Mülheim, wenn es nicht um das Corona-Krisenmanagement geht! Doch über kurz oder lang wird auch der Mülheimer Kämmerer Farbe bekennen müssen.

Zur Erinnerung:

Die kleine Großstadt Mülheim mit etwas über 172.000 Einwohnern ist unangefochten NRW-Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Verschuldung mit ca. 11.500 €/Kopf, hat über zwei Milliarden Schulden, über 1,1 Mrd. € Kassenkredite („Kredite zur Liquiditätssicherung“) und noch schlimmer ein negatives „Eigenkapital“ von über 600 Mio. €, d.h. eine hoffnungslose bilanzielle Überschuldung. Außerdem war/ist die Heimat bzw. Herkunft vieler Großindustrieller und Konzerne wie Stinnes, Thyssen, Tengelmann, Aldi-Süd, Metro-Beisheim, RWE-FWH-Grosmann usw. laut Bertelsmann-Studie die deutsche Großstadt mit dem höchsten Verschuldungstempo im vergangenen Jahrzehnt.

Wie in all den Jahren vorher hatte die sog. Aufsicht des RP den Mülheimer Haushalt 2019 im Nachhinein kurz vor Jahresende doch erneut genehmigt. Auf 18 Seiten mühte sich die Finanzaufsicht redlich, mit komplizierten oder schwammigen Umschreibungen die desolate Mülheimer Haushaltslage irgendwie doch noch genehmigungsfähig zu schreiben. Hätte die Düsseldorfer Behörde das nicht getan, hätte sie einen Sparkommissar schicken müssen. Das hätte Arbeit bedeutet.

Wie das insgesamt nach Ende des Corona-shutdowns aber in einer bereits finanziell vorher an die Wand gefahrenen Stadt wie Mülheim weitergehen wird, steht in den Sternen. Es erscheint z.Z. auch mehr als unwahrscheinlich, dass der vor Corona vom Bund beabsichtete große Schuldenerlass für hoch verschuldete Kommunen noch eine Chance hat bei den gigantischen Rettungspaketen von Bund und Land, um bei dem shutdown das Schlimmste abzuwenden.

 

Außer Corona scheint noch ein anderes Virus unterwegs zu sein

Zur Zeit ist es ein vogue, so belegen es ja auch aktuelle TV-Werbespots von ALDI, Edeka und Co., den unermüdlichen Helfern und Helferinnen des Alltags zu danken. Da ist das Pflegepersonal, die Ärzte und Ärztinnen, das Verkaufspersonal, die Polizei und Feuerwehr usw. – kurz alle die den Laden weiter am Laufen halten. Kann man machen, aber:

Ey ALDI, Edeka und alle anderen, wie wäre es denn mal damit Euren Leuten einfach mehr zu bezahlen anstatt sie mit ein paar warmen Worten und auch noch zu Werbezwecken lediglich abzuspeisen?

Rauf mit dem Mindestlohn und viel bessere Bezahlung im Pflegebereich!

Nun zum erwähnten möglichen 2. Virus: Man könnte beim Lesen der Zeilen in der RP zum Thema „DANKSAGUNG“ seitens der Duisburger Stadtwerke  vermuten, dass bei den Stadtwerken ein 2. Virus am Werk ist – nämlich einer der dort die Gehirne befallen hat.

Oberboss Markus Wittig und seinen Werkern scheint nichts Besseres eingefallen zu sein, als den Stadtwerketurm anstatt wie üblich in grün, nun in weiß anstrahlen zu lassen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/coronavirus-duisburg-stadtwerketurm-erstrahlt-aus-solidaritaet-in-weiss_aid-49784797

Und OB  Link ist auch total begeistert. Na dann werde ich ab sofort aus Solidarität meinen  Zucker im Tee links herum anstatt rechts herum verrühren.

Ach ja, die schmalzigen Zeilen von Herrn Wittig (Zitat)„… das solidarische Handeln jedes Einzelnen ist in diesen Zeiten enorm wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt …“ sind dermaßen peinlich, weil sie simple Platitüden verkünden die zu jeder Zeit gelten sollten.

 

 

ÖPNV: SPD und CDU sind doch die Guten … für ’ne Lachnummer

Nach den erheblichen Beschwerden wegen des zuletzt in Kraft getretenen Nahverkehrsplans im Duisburger Stadtgebiet will man nun nachbessern … äh … verbessern. Das alles soll am 30. März im wegen Corona personell abgespeckten Rat bzw. in einer quasi alternativ zum Rat umfunktionierten Ausschußsondersitzung  beschlossen werden.

Dabei gerieren sich die Partei-Granden und Fraktionsbosse Sagurna und Enzweiler so als wäre die hiesige GROKO an den jetzigen Fehlplanungen überhaupt nicht beteiligt.

Wahrscheinlich hat man bei einem gemeinsamen Waldspaziergang den Nahverkehrsplan in einem Astloch steckend gefunden. Leider erdacht und ersonnen von irgendeinem Unfähigen, während die beiden Spitzenleute davon ausgingen es sei der ÖPNV-Waldgott himself gewesen und der kann sich ja nichts Beklopptes für die Menschen ausdenken. Sie nahmen das Ding mit und präsentierten es ohne vorher mal draufzuschauen.

Nun -aktuell- verkauft man die Ausbesserungen der bisher schlechten Planungen als Verbesserungen, was natürlich wieder mehr kostet, was man aber wahrscheinlich auch vorher durch die Verschlechterungen eingespart hatte. Das Ganze garniert man mit warmen Worten wie „Wir haben die Anregungen der Bürger ernst genommen …“ und verkreuzt hinter dem Rücken die Finger.

Wie dem auch sei, es verhält sich „vereinfacht“ im Prinzip so:

Ich gebe Hans zehn Pommes und sage ihm das wäre ganz schön viel und ganz schön doll. Doch Hannes meint „nein“, weil früher gab es 20 Pommes für das selbe Geld. Dann verspreche ich ihm alles viel besser zu machen und gebe ihm wieder 20 Pommes. Die zusätzlichen Pommes sind aber teurer.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-spd-und-cdu-wollen-stadtbahnen-oefter-fahren-lassen_aid-49708069

Wer Wahlen gewinnen will ist im Wahljahr gut beraten sich einzuschleimen, nach der Wahl wird alles wahrscheinlich wieder einkassiert. Da kommt einem Corona dann ganz recht.

Wie gut, dass man wahltechnisch auch immer noch ein paar besonders schlaue und taffe Sprüche raushaut die, wie in diesem Falle, die RP gerne hilfreich veröffentlicht. Ich bitte also sich mal folgenden Anfangsspruch einer wahren PR-Kaskade an Weisheiten auf der Zunge zergehen zu lassen: „Auch zukünftig wird es einen hohen Bedarf an Mobilität in unserer Stadt geben.“

Ein Satz so wertvoll wie: „Auch zukünftig wird es einen hohen Bedarf an Klopapier in unserer Stadt geben.“ Rhetorisch vom Allerfeinsten was wohlfeile Wahlwerbung so zu bieten hat und was unbedingt auch in einen Überlebensratgeber für die City gehört. Mir fällt dazu nur ein: „Nachts ist es kälter als draussen, also bleib tagsüber drinnen.“

 

 

 

Corona überall, Dildos nach Hause und PolitikerInnen ohne Aufgaben

Die Corona-Krise hat uns weiterhin gebannt fest im Griff, da werden so manche HändlerInnen und Anbieter von Dienstelistungen kreativ. Eine ursprünglich juxe Idee von einem Dildo-Taxi samt Gleitcreme-Begleitung wurde inzwischen anscheinend in die Tat umgesetzt, so dass man nun dem OB einen Streich spielen könnte, in dem man ihm per Dildo-Boten eine Gleitcreme ins Rathaus überbringen lässt.

Dagegen dürften aus Mangel an Besuchern unsere vier ansonsten schon trägen SPD-Landtagsabgeordneten Philipp, Jäger, Börner und Bischoff so ziemlich vollkommen joblos sein. Die von Ihnen ansonsten durchgeführten Landtagsführungen diverser Gruppen bleiben ja zur Zeit auf Eis und was sollen sie sonst machen ausser eben wie gewohnt nichts?

Ähnlich wie diverse Sportgrössen könnten sie sogar mind. 90% ihrer üppigen Bezüge in dieser Zeit spenden.

Herr Bischoff soll angeblich verzweifelt beim Markieren eines Fussballfeldes erwischt worden sein, denn auch seine sonstigen Aufgaben beim SSB liegen wohl brach, so dass er den Haus- und Platzmeistern der Sportanlagen aushilft. Die wollen das aber gar nicht, zumal der MdB schon mal Feldhandball mit Fussball verwechselt, was zu urigen Spielfeldkreationen führt.