Wenn ich DuisburgerInnen frage wie denn die Medien in Duisburg politisch verteilt bzw. verortet sind, so antworten in über 90% aller Fälle die Befragten wie folgt:
RP => CDU (ev. FDP)
WAZ/NRZ => SPD
Die anderen Parteien spielen keine Rolle.
Angesichts dieser relativen Eindeutigkeit verwundert ein „wenig“ wie zahm und bedächtig die WAZ/NRZ ein aktuelles Interview mit dem OB-Kandidaten der AfD geführt hat. Jene Partei, die auch die Blauen genannt wird, und dabei ist quasi ohne viel Aufwand die Parlamente und wohl auch die Stadtparlamente zu erobern. Duisburg könnte sozusagen als erste grosse Stadt an der Reihe sein.
Ich hätte das Interview auch geführt, nur bin ich bzw. ist DUISTOP ganz anders aufgestellt und teilt gleichermassen gegen alle aus. Um es mal ganz salopp zu formulieren.
AfD-Kandidat Carsten Gross gibt sich ziemlich siegessicher und die WAZ/NRZ lässt ihm auch den notwendigen Raum. Richtig kritisch wird es nie.
Eine Frage ist ganz witzig: So wird Gross gefragt ob er denn genug Erfahrung für das Amt mitbringe. Seine Antwort ist simpel gestrickt und er verweist auf mind. fünf Jahre politischer Aktivitäten vor Ort. Gross in Erscheinung getreten ist Gross dabei allerdings nicht.
Knalliger wäre gewesen er hätte mit dieser Gegenfrage gekontert: „Was für eine blöde Frage, wieviel Erfahrung hatte Sören Link denn als er antrat?“
In dem Zusammenhang fehlt mir auch die Nachfrage wie sich Gross denn seine künftige Einsamkeit im Rathaus vorstellt – umgeben von lauter SPD-GenossenInnen und CDU-SympathisantenInnen die dort alle weiter beschäftigt sind.
Dass auch er verkündet sich für alle DuisburgerInnen einzusetzen ist die Parade-Floskel schlechthin und deshalb darf sie nicht fehlen. Geschenkt.
Ansonsten ist viel die Rede von Sicherheit und vom „weg vom grünen Stahl“. Gross arbeitet übrigens bei HKM.
Alles in allem viel zu wenig und viel zu floskelhaft. Substanz ist kaum vorhanden, was auch anhand des schmalen Wahlprogramms der Partei für Duisburg erkennbar ist.
Fazit:
Links Problem dürfte sein, dass er auch nicht besser ist. Trotz Amtsbonus. Und das muss man in 13 Jahren erstmal hinkriegen.
Die SPD dürfte sich Gedanken um die WAZ/NRZ machen (müssen), denn selbst langediente GenossenInnen wie z.B. die Freses aus Walsum wurden bereits traktiert weil sie nur der CDU ein „LIKE“ verpassten. Ich berichtete gestern bereits.