Eins vorweg: Man darf MinisterInnen auslachen, man darf OBs auslachen und auch jene die den Vorgenannten im Sinne von unterwürfiger und/oder ängstlicher Gefolgschaft alles nachplappern.
Dies nicht nur in Bezug auf Aussagen wie von Bärbel Bas in Sachen Rente, für die sie von den Arbeitgebern ausgelacht wurde, sondern auch in bezug auf Wasserstoff-Versprechen wie sie in Duisburg seit mehreren Jahren ohne Unterlass und anscheinend ohne jedwedes eigenes Nach- und Überdenken posaunt werden.
Ich kann ja verstehen, dass man eine neue Wirtschaftserzählung sucht und nötig hat, gerade für Duisburg, aber allein schon daran wie viel Fördergeld man dazu braucht um sie aufrechtzuerhalten, kann man erkennen wie wackelig sie war und ist.
Wenn nicht noch irgendeine bahnbrechende Erfindung gemacht wird, erweist sich Wasserstoff als viel zu teure Idee und/oder eine die immer siechend am Steuertropf hängen wird. Nicht in allen Bereichen, aber in den wesentlichen.
Heute titelt der Spiegel passenderweise wie folgt:
Der Wasserstoff-Traum ist geplatzt, die Energieversorger setzen neuerdings auf Stromspeicher
Und darin nachzulesen ist was eigentlich schön längst klar war, klar ist und sich immer deutlicher abzeichnet. Wasserstoff wird wohl eher nicht Duisburgs neue Erfolgsgeschichte schreiben.
Die einzige Wasserstoff-Tankstelle in Duisburg ist dicht -ich berichtete- und dabei begann es 2019 doch so verheissungsvoll:
https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/wasserstoff.php
Ein aktueller Kommentar dazu von Stadtspitze und DBI? Fehlanzeige.
Ich vermute, die brüten jetzt sicher was aus wie man alles doch noch umwenden und neu erzählen kann.
Die Transformation und der Umbau von TKS in Sachen Direktreduktion stockt. Der beauftragte Düsseldorfer Anlagenbauer SMS hat seine Arbeit noch nicht einmal aufgenommen. Ich berichtete ebenfalls bereits.
2022 habe ich mit TKS ein grosses Interview gemacht. Vom mageren Ergebnis wollte niemand etwas wissen, für mich war es schon zu der Zeit ein Zeugnis des künftiges Versagens jemals grünen Stahl herstellen zu können. Und vor allem zu marktgerechten Preisen.
Ob mögliche, wahrscheinlich hochsubventionierte Rüstungsaufträge aushelfen können ist ebenso fraglich. Würde man 3.000 Panzer mit je 30 Tonnen Stahl herstellen, käme man in der Summe nur auf 90.000 Tonnen. Gucken Sie mal wieviel Tonnen TKS z.Z. jährlich (noch) produziert!
Und selbst wenn die neue Anlage steht will man es erstmal auf absehbare oder vielleicht sogar unabsehbare Zeit mit herkömmlichem Erdgas versuchen.
Wobei wir gerade aus dem Spiegel (s.o.) erfahren wie teuer Erdgas werden wird.
Zitat aus dem Spiegel-Beitrag:
Tendenziell steigende CO₂-Preise verteuern Erdgas. Der Bund und die EU verlangen von der Branche absehbar Pläne zum Ausstieg aus der Erdgasversorgung. Vielerorts hat die kommunale Wärmeplanung begonnen, in der es um Alternativen zum Erdgas geht. Und wenn mehr Verbraucher auf Wärmepumpen oder Fernwärme umsteigen, verteilen sich die Kosten für den Betrieb der Gasleitungen auf weniger Abnehmer. Das lässt zusätzlich die Netzentgelte steigen. Gas wird noch unattraktiver.
Fazit:
Ich schrieb es in einem der letzten Artikel bereits als dringliche Fragestellung:
Wann wird wenigstens die Wirtschaft in Duisburg mal lauthals und für alle hörbar aufschreien und den Verantwortlichen die Leviten lesen?
Und ich meine ausdrücklich nicht die verbale Wattebäuschchen-Werferei der IHK, des Unternehmerverbands, des Einzelhandelsverbands – alle drei meine allerliebsten Freunde gepflegter Inkompetenz.
Die Parteien stehen übrigens in puncto Inkompetenz und Leisetreterei den Vorgenannten in nichts nach.
Nur ein Beispiel: Die FDP-Forderung nach Autobahnschildern mit Duisburg-Aufschrift.
Mit so einer blamablen Scheisse (SORRY!) beschäftigt sich die Politik. Oder mit Hundekotbeuteln.
Dazu vollkommen inkompetente Dienstleister die nicht einmal Plastikbänke sorgsam aufstellen können (Nasser Arsch!) aber von Aufenthaltsqualität labern.
Verdammt, wo ist mein Beißholz!
