ÖRR unter Druck: ZDF-Journalist Halbach packt aus im NRW Kultur- und Medienausschuss

Über vier Stunden lang tagte am gestrigen Tag ab 15.30 Uhr der Kultur- und Medienausschuss NRW. Der wohl interessanteste Teil beginnt ab Minute 2:45:40. Ab diesem Zeitpunkt nimmt der geladene Experte Andreas Halbach (Journalist u.a. für Frontal(ZDF)) Stellung zu fragwürdigen Vorgängen bei „unserem“ öffentlichen Rundfunk und Fernsehen (ÖRR).

Dabei geht es um Undemokratie, Unjournalismus, Unpressefreiheit sowie Arbeitskettenverträge plus Machtmissbrauch udgl. unschöne Dinge die wir per Zwangsbeitrag alle mitfinanzieren und die schon lange in der Kritik stehen, aber immer wieder als Verschwörungserzählungen abgebügelt werden. Halbach weiss wovon er spricht, kommt und stammt er doch sozusagen mitten aus dem Umfeld das er nun so exklatant anprangert.

https://www.landtag.nrw.de/home/mediathek/video.html?kid=77b69112-26cc-43d6-891e-9589b290f009

Hier Andreas Halbachs Reaktion (im Vorfeld) auf seine Einladung als Experte für den Ausschuss:

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST18-2798.pdf

1. Zitat(Auszug): „... das Akzeptanzdefizit des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks ist real – sichtbar etwa in rückläufigen Einschaltquoten und in Teilen der Gesellschaft spürbarer Entfremdung.“

2. Zitat(Auszug): „In der öffentlichen Wahrnehmung steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk zunehmend unter dem Vorwurf der Einseitigkeit oder Nähe zu politischen Mehrheiten. Lange habe ich solche Kritik für unbegründet gehalten. Doch aus eigener Erfahrung erkenne ich inzwischen strukturelle Defizite, etwa beim Beschwerdemanagement oder beim Schutz redaktioneller Unabhängigkeit.“

 

Fazit:

Ich bin wirklich gespannt wie der ÖRR und vor allem Frontal aber auch andere ansonsten investigative oder zumindest investigativ anmutende Formate  auch bei der ARD inkl. den Regionalsendern darauf reagieren – wenn sie es  überhaupt tun.

Zu Herrn Halbach auch noch ein paar Worte. Warum er nun als geladener Experte so vom Leder zieht kann ich nur vermuten. Ansonsten hätte er dazu eigentlich schon viel öfter als DJV-Vertreter die Gelegenheit gehabt.

https://journal-nrw.de/zdf-studio-nrw-wahlerfolg-fuer-den-djv/

Mit dem DJV habe ich meine Erfahrungen gemacht, durchgehend schlechte, denn der DJV hat keinen Finger gerührt als ich seine Vertretungen in Berlin, Düsseldorf und in Duisburg anschrieb und meinen konkreten Fall inkl. der jahrelangen Auskunftsverweigerungen seitens OB Link und „seiner“ Verwaltung etc. ausführlich schilderte. Das mag u.a. auch am grossen Einfluss von verdi und der SPD auf den DJV liegen, so meine Vermutung.

Tja und auch eine Mitgliedschaft würde mir verwehrt (ich verdiene mit DUISTOP kein Geld), ebenso wie der Erhalt eines Presseausweises, den ich andererseits für überflüssig halte und als Zensurmittel betrachte.

https://www.djv.de/fileadmin/user_upload/DJV/INFORMATIONEN/infos_zum_djv/DJV-Aufnahmerichtlinien_Beschluss_06.2014_Ergaenzg_06.2015.pdf

Der Begriff Journalist/in als Tätigkeits- und/oder Berufsbezeichnung ist übrigens nicht geschützt. Man darf sich so bezeichnen ohne um Erlaubnis bitten zu müssen oder dafür eine Akkreditierungstelle zu benötigen.