In der letzten Woche wurde offiziell bekannt, dass auch in Teilen von Beeck, Bruckhausen und Marxloh die Nutzung von Gartenbrunnen durch die Stadt verboten wurde.
Grund: Wasserverseuchung durch Schadstoffbelastung des Grundwassers. Nicht der erste und wohl auch nicht der letzte Fall in Duisburg. Zuletzt berichtete ich häufiger vom selben Problem in Homberg. Hier ausgelöst durch die Firma VENATOR bzw. ihre Vorgängerin Sachtleben. Das Ganze kochte nach einem PR-Fehler der Stadt hoch ist aber bis heute vollkommen intransparent.
Auch in diesem Fall gilt schön länger ein Verbot der Wasserentnahme aus den Gartenbrunnen.
Im Falle der oben genannten drei Stadtteile dürften die Belastungen auch auf Industriebetriebe zurückzuführen sein. Ob es schon ältere Vorfälle sind oder jüngere ist mir nicht bekannt, denn wie immer gibt mit die Stadt keinerlei Auskunft.
Die Stadt betont zwar erneut, dass das Grundwasser grundsätzlich nicht als Trinkwasser zu nutzen sei, doch eine Umweltbelastung und mögliche Gesundheitsgefahr stellt es trotzdem dar.
Insofern beruhigt mich sowas wenig, zumal auch nie geklärt wird ob die Verseuchung wirklich entgültig gestoppt wurde, wie umfangreich und gesundheits- und umweltgefährdend sie ist und wer die Sanierung übernimmt und bezahlt.
Am Ende zahlen wir alle wohl in jeder Beziehung die Zeche. Apropos, wieviele kleine Kinder haben denn schon ohne Schutzanzüge in Gärten gespielt die bis vor kurzem noch mit verseuchtem Brunnenwasser gewässert wurden?
Und selbst wenn die Belastungen keinerlei wesentlichen physischen Auswirkungen haben sollten, psychisch macht es etwas mit den Leuten, da deutlich wird wie mit ihnen umgegangen wird. Ziemlich nachlässig, denn eigentlich müsste die Stadt sofort und ohne Rücksicht für transparente Aufklärung sorgen, auch im Sinne einer vorsorgenden und vorbeugenden Kommune. Was auch Teil einer positiven Imagebildung ist. Aber wem erzähle ich das? Die Image-DBI hat zwar rund 30 Leute um sich tagein-tagaus zu kümmern, aber sie veranstaltet lieber wohlfeile Wasserstoff-PR-Events – wie ich letztens erst berichtete.
Und angesichts dessen was ich heute hier schildere ist ein geplatztes enkelfähiges Ruhrort auch nur ein weiterer Ausweis kompletten Versagens und blosser Rhetorik. Um noch eins draufzusetzen:
Wenn wir den Duisburger Boden wegen der vielen Schadstoffe mal nicht mehr betreten sollten, dann hilft uns eine Seilbahn ungemein.
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