Gebag-Desaster: Was wusste eigentlich AR-Chef Bruno Sagurna zu welchem Zeitpunkt und was tat er?

Die Gebag, 100%ige Stadttochter, wird wohl zerschlagen, übrig bleibt eventuell nur noch eine Rumpfgesellschaft mit der Hälfte der jetzigen Belegschaft. Die Tochter Gebag FE, der die grossen Neubaugrundstücke gehören, wird wohl in die Stadt eingegliedert, was mit den anderen kleineren Beteiligungen passiert ist mir noch unklar.

Soweit habe ich es bereits berichtet.

Das gesamte Desaster, noch grösser als das Küppersmühle-Versagen, zeigte sich schon sehr früh, zumindest was meine Einschätzungen betraf. Schon als die beiden Grossgrundstücke 6-Seen-Wedau und Duisburger Dünen übernommen wurden, zu vollkommen überhöhten Konditionen, ahnte ich wie es mit einer geschätzten Quote von 9:1 gegen die Gebag ausgehen würde.

Im letzten Jahr dann die „Gereiztheit“ des Sparkassen -Chefs beim Thema Gebag und ihrem Finanzgebaren, die Hinhalteparolen der Stadtspitze, der Wortmeyer-Vorfall und die zwei anonymen Briefe an DUISTOP (s.u.),  die Verschwiegenheit der Stadtspitze auf alle meine kritischen Fragen plus die Verdruckstheit des Aufsichtsrat-Chef der Gebag Bruno Sagurna, der auch der hiesigen SPD-Fraktion im Rat vorsteht.

Eine typische Gemengelage die nichts Gutes verheisst, wenn man Duisburg kennt.

Es gibt also genug Anlaß die Rolle des Letztgenannten mal in Frage zu stellen. Immerhin sitzt er dem Aufsichtsrat der Gebag vor und damit einher gehen Pflichten und Rechte.

Ich vermute Sagurna wurde wohlüberlegt platziert. Was er womöglich als Ehre empfand und wohl immer noch empfindet war letztendlich ein Kalkül.

Mit anderen Worten: Ich denke, man holte sich lieber einen mit nur wenig bis Null Aufsichtsambitionen als einen scharfen Hund mit viel Ahnung von der Materie.

Es verwundert also nicht wenn auch Sagurna mir nicht antwortet.

Wir dürfen gerade miterleben wie die Feuerwehr nach einem Skandal oder Skandälchen (da gibt es in Duisburg nämlich wesentlich größere Kaliber) sich quasi neu aufstellt. Ich berichtete bereits.

Dort soll nun das vollzogen werden was längst überfällig war, bei der Gebag steht das jetzt bevor.

Es zeigt also, dass die aktuellen Vorgänge bei der Feuerwehr und nun die bei der Gebag keine Einzelfälle sind, sondern komplettes strukturelles und womöglich weiterhin anhaltendes Versagen in allen Bereichen von Verwaltung und städtischen Beteiligungen bis hinein in die Stadtspitze.

Dr. Bonn von der Sparkasse musste wohl oder übel auf den Busch klopfen weil er womöglich sonst gegen interne und externe Regeln und Gesetze verstossen hätte.

In anderen Gesellschaften die der Stadt gehören ist das längst nicht Usus weil eben Strafen meist nicht zu befürchten sind. Die Stadt schafft es fast immer wieder irgendwie alles hinzudeichseln. Und Link schafft es immer wieder sich aus der Affäre zu ziehen – ich erinnere mal an den Fall Rogg/Spaniel/wfbm.

Ob und inwieweit man Sagurna und die anderen Gebag-AR-Mitglieder zur Rechenschaft ziehen kann, erschliesst sich mir noch nicht. Eine Insolvenz der Gebag wird es wohl nicht geben, insofern läge eine mögliche Verschleppung nicht vor. Einen möglichen kritischen Ansatz sehe ich bei den überhöhten Grundstücks-Kaufpreisen und deren bilanzielle Bewertungen.

Der Rat wird in einer Gebag-Sondersitzung in der nächsten Woche wohl alles wie gewöhnlich durchwinken. Sagurna und ev. andere müssten sich dann ihrer Stimmen enthalten, aber so wie ich dieses demokratische(?) Gremium einschätze liesse es ihm womöglich auch durchgehen, wenn er sich kurzerhand einfach selbst von jeder Fragwürdigkeit und möglichen Schuld freispricht und entsanktioniert.

Interessant auch die Zurückhaltung von Link angesichts all der negativen Schlagzeilen. In puncto MSV ist er dagegen voll dabei und anläßlich des Aufstiegs natürlich immer ganz vorne und mittendrin.

Und von Bas und Özdemir gibt es nicht wie bei TKS und den geplanten Entlassungen die gewohnten Solidaritätsbekundungen. Die Gebag-Mitarbeitenden, die grösstenteil gar nichts dafür können was die Spitze versemmelt hat, gehen ohne jedes Mitleid. Es sind für Bas und Özdemir ja auch nicht ausreichend viele um PR-tauglich zu sein.

Was die diversen Andeutungen in den beiden anonymen Briefen betrifft, die ich unmittelbar nach dem Wortmeyer-Abgang erhielt, so ist auch diesbzgl. die Sache noch längst nicht erledigt.