Unsere Wirtschaftseminenz Meurer meldet sich zu Wort. WOW.

Aktuell kursiert eine Studie unter 401 deutschen Städten die Duisburg auf dem vorletzten und Gelsenkirchen auf dem letzten Platz sieht, zumindest was das durchschnittliche Einkommen der jeweiligen Bewohner betrifft. Heute Abend lief das auf allen TV-Kanälen zur besten Sendezeit.

Meurer, seinerseits Chef der hiesigen GfW, kontert nun gegen all die, die hämisch unterwegs sind, und meint sicher auch mich, der ich das Einkommensdilemma gestern bereits auf DUISTOP kommentiert hatte.

Sein Vorstoß in der altehrwürdigen Haus- und Hofpostille WAZ

https://www.waz.de/staedte/duisburg/pro-kopf-einkommen-in-duisburg-was-die-studie-nicht-sagt-id217017401.html

zieht einen Vergleich mit Starnberg der Nummer 1 in der Liste. Schließlich sei dort das Durchschnittseinkommen besonders hoch, was aber auch bedeutet, dass man dort von der vielen Kohle nicht viel hat, weil alles auch besonders  teuer ist. Im Prinzip sind die Starnberger eigentlich schlechter dran als die Duisburger.

Ein echter Schlaumi der Mann, weshalb er ja auch die GfW leitet. Doch was der gute Mann in seinem PR-Eifer vergisst, wäre folgerichtig auch die Aufforderung, die Starnberger sollten einfach nach Duisburg ziehen. Ihre Villen, Arbeitsplätze und gute Bezahlung nehmen sie einfach mit. Ach ja die Gegend, Wohnlage, gute Luft und Natur sowie Familie und Freunde auch.

Schon ist alles wieder im Lot. Duisburg 1, Starnberg 400.

Weshalb er ja im zweiten Teil seiner Äusserungen auch ein besseres Image für Duisburg verspricht. Also liebe Starnberger, seid herzlich willkommen, wir haben bis dahin alle Schrottimmobilien soweit geräumt, Niedriglohnanbieter vergrämt, damit ihr hier wohlbehalten leben und arbeiten könnt. Und bringt bitte auch die CSU, den FC Bayern und Söder mit. Denn wir haben hier nur die SPD, den MSV und den Link. Kreuze hängen wir auch noch auf. „Glück auf.“ … äh … „Ozapft is.“

Jetzt angesichts dieser ernüchternden Zahlen, wobei doch sonst immer heile Welt verkündet wird, das Image aufbessern zu wollen, wieder mal, ist doch reichlich verwegen, in Wirklichkeit jedoch ein erneutes Armutszeugnis.

Womit will man denn das Image aufpolieren? 2017 fragte ich nach den nachweisbaren Erfolgen der GFW für 2014,2015,2016, die immerhin jährlich 1,2 Mio. EURO von der Stadt erhält, damit Leute wie Meurer und diplomierte Angestellte unter seiner Fuchtel, Wirtschaft spielen dürfen. Die Antwort war so ernüchternd wie entlarvend. Es gab keine nachweisbaren Erfolge.

Was zum Teufel macht Ihr den ganzen Tag und das seit Jahren?  Und wie wollt Ihr mit Image-Gelaber irgendwen von der Qualität Duisburgs überzeugen und damit das Durchschnittseinkommen steigern? Ach ja, indem Düsseldorfer an die Wedau gelockt werden. Ich vergaß.

Zuerst solltet Ihr Euch mal nackig machen, in dem Sinne, das mal alles auf den Tisch muß, vor allem die Leistungsbilanzen bestimmter Underperformer die das Sagen haben aber nichts auf die Kette bringen.

Eine Stadt die hauptsächlich billige Logistik- und Call-Center-Jobs zu bieten hat, der die Stahlindustrie samt Zulieferer flöten geht und die sich Konzern nennt aber im Prinzip ein Gemischtwarenladen ist, wie soll diese Stadt Gutverdiener hervorbringen? Ausser die, die selbst im Elend noch gut wegkommen: Politiker in zig Ämtern ausserhalb der Politik, Verwaltungsleiter, Geschäftsführer in Beteiligungsgesellschaften.

Der vielbeschworene Strukturwandel im Ruhrgebiet und in Duisburg ist doch seit Jahrzehnten eher das Bewahren alter Macht- und Polit-Strukturen gewesen und mit dem Deckmäntelchen KULTUR (LoPa!!!) versehen worden. Man hat den Pott im Prinzip gnadenlos runtergewirtschaftet und ist von wenigen finanziell ausgelutscht worden. Nun greift man nach jedem zarten Pflänzchen um irgendwie zu glänzen und die nächste Wahl wieder zu gewinnen.

Ein Mittel um diesen Teufelskreis aufzubrechen ist  eine effiziente, unprätentiöse, korruptionsfreie und ohne SchnickSchnack auskommende Verwaltung sowie ein Stadtrat der mit kompetenten Leuten besetzt ist.