100 Mio. EURO Invest in der City – da darf nix schiefgehen

Angeblich will Fokus Development 100 Mio. EURO (Anmerkung: ziemlich happig) in seine beiden neuen „Tor-Häuser“ genannten Bauwerke an der Börsen- und Düsseldorfer Strasse investieren.

Dazu soll die alte Bücherei bis Ende 2021 dem Erdboden gleichgemacht werden, an der Börsenstrasse sind die vorherigen Häuser mit den „schönen alten Fassaden“ längst Geschichte.

Nun kommen dort auf beiden Bauplätzen, wenn man den bisherigen Entwürfen glauben darf, zwei recht schmucklose Kästen hin. Natürlich von ganzganz tollen ArchitektenInnen. Logisch.

EDEKA war bisher in einem der Torhäuser als Ankermieter vorgesehen, doch das ist Schnee von gestern, so wird in dem einen Gebäude komplett die VBG (z.Z. noch an der Wintgensstrasse) einziehen und in dem anderen im Erdgeschoss fast komplett die AOK und darüber FOKUS selbst, so dass anscheinend nicht mehr allzuviel an Büroräumen übrig bleibt. Ebenerdig jedenfalls ist nur noch Platz für einen kleinen Gastrobetrieb. Der Handel bleibt wohl aussen vor.

Nun, das Letzte dürfte ein sicherer Indikator dafür sein, womit man als Investor und Vermieter auf unabsehbare Zeit kalkulieren muß: Bloß Finger weg vom Handel.

Dafür nimmt man lieber grundsolide Mieter die quasi nicht Pleite gehen können. Dann klappts auch mit den Mieteinnahmen. Es darf nix schiefgehen, denn die geldgebenden Banken wollen Sicherheiten. Umsatzmieten wie bei grossen Retailern nicht unüblich, sind z.Z. eher unerwünscht.

Was ich an den Projekten kritisch finde ist der Umstand, dass die City zwar ev. eine bauliche Aufwertung erfährt und die künftig dort Beschäftigten auch in der City shoppen/einkaufen gehen könnten, doch ansonsten sind diese Gebäude „tot“. Die VBG und die AOK öffnen in der Regel nicht zu den Zeiten zu denen es Handel und Gastronomie tun und deren Angebote sind auch nicht gerade der Kuck-Ma-Brüller. Was die Schaufenstergestaltung schwierig macht. Gut, man kann eine paar appe Arme und Beine in die Auslage legen und mit Ketchup garnieren oder Sanitätsleute live Beatmungen üben lassen, aber wen interessierts?

Und die Laufkundschaft??? Geht so Verödung 2.0???

OB Link wird das alles natürlich nicht jucken und er wird die beiden Bauten  natürlich unnatürlich als die Nonplusultras der City-Aufwertungen beschreiben, Haack wird sie als Leuchttürme ausloben und Linne als … ach Scheiß drauf.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-fokus-development-investiert-rund-100-millionen-euro_aid-61668237

Und ich frage erneut wie schon beim LANUV, warum müssen solche Institutionen wie VBG und AOK unbedingt in die City, können die ihre schmucklosen und unkreativen Neubauten, wenn schon denn schon, nicht in den strukturschwachen Stadtteilen errichten lassen. Die sind zwar dann immer noch schmucklos und unkreativ, werten aber die Stadtteile trotzdem auf, weil dort zumindest etwas passiert und man sich nicht abgehängt fühlt. So ähnlich wie die Forderung nach mehr Bundesämtern im teils strukturschwachen/-armen Ostdeutschland.

Andererseits muß man FOKUS verstehen, die wollen Geld verdienen und das kann man nunmal mit einem City-Aufschlag besser, so wie es beim LANUV am Bahnhof (mit anderem Investor, 24,50EURO/qm Kaltmiete, ich berichtete mehrfach) bereits vorexerziert wurde und mit der neuen Verwaltungshochschule nebenan wohl genauso passieren wird.

Fazit:

Meine Vermutung die Stadt mietet in einem der neuen Torhäuser für ein Amt die notwendigen Büros an, hat sich wohl in Rauch aufgelöst.

Und: Ich als Stadtverantwortlicher hätte auf den Bau einer Markt- und Eventhalle gedrängt. Hier mal eine Anregung aus dem westlichen Nachbarland, die entsprechend angepasst werden müsste:

https://www.mvrdv.nl/projects/115/markthal

https://www.archdaily.com/41386/construction-of-mvrdvs-market-hall-started

https://www.easydrain.com/inspiration/market-hall-rotterdam/

Duisburg kriegt dagegen nur zwei neue öde Bürohäuser, weshalb man das Wort „Tor“ auch anders verstehen kann als von FOKUS gewünscht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Torheit