Viele Köche verderben den City-Brei

Andree Haack, Duisburgs Wirtschaftsdez., hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. Der Mann der ansonsten wenig mit arbeitsreichen Leistungen glänzt, kann dafür umso besser mit Worten sein Image aufpolieren. Diesmal versucht er sich am Thema City-Marketing. Während man Dagmar Bungardt zum Jahresende sang- und klanglos und ziemlich unwürdig, was mir persönlich vollkommen schnurz-piepe-egal ist, in den Ruhestand verabschiedet, muß ja jemand anderes künftig den Job des leitenden City-Managements bei City Du e.V. übernehmen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-soll-2021-ein-neues-city-management-bekommen-id231225370.html

Der Verein ist schon länger eine ziemliche Brache, was man am mangelnden Output von Bungardt und am Zustand der Website gut erkennen konnte und kann.

Dafür haut Haack aktuell ein paar Sprüche aus dem 1mal1 des City-Marketing raus. Anscheinend hat er erkannt wie wichtig es ist sich mit den Immobilienbesitzenden in der City auseinanderzusetzen. Diese Überlegung und Erkenntnis kommt wirklich reichlich früh.

Dass nun mittels eines Förderbetrages auch noch Extra-ZentrenmanagerInnen dafür „angestellt“ werden sollen die Kontakte zu pflegen und zu hegen, mutet dann doch reichlich „overheaded“ an.

So haben wir ja bald für alles ein Management oder zumindest für jede Teilaufgabe einen bzw. eine Zuständige(n).

City-Hausmeister, Baustellen-Managerin, Quartiersmanager, Spielplatz-Kümmerer usw. – jedem öffentlichen Klo sein Putzmanagement.

Da verliert man schon mal leicht den Überblick, wenn man dazu noch bedenkt wer alles um das Wohl und Wehe der Stadt besorgt ist: City Du, GfW, Haacks Dezernat, DuisburgKontor, der OB, der Unternehmerverband, Wirtschaft für Duisburg, ProDuisburg, Bürgerstiftung, IHK, Einzelhandelsverband, …

Dafür, dass das ziemlich viele Leute sind, die sich alle ziemlich wichtig nehmen, auch hier ist bei so vielen angeblichen gutbezahlten Fachleuten der Output erbärmlich, fehlt allerdings ein ECHT stringenter Plan. Z.B. auch für die City. Denn wird gerade nicht munter in City-Nähe ein neues Stadtviertel geplant, dass ebenso wie der Innenhafen durchaus zur City gehören könnte?

Wenn dann dort neue Stadtverwaltungsgebäude entstehen, wovon ich ausgehe, dann würde dies eine enorme Verlagerung der Personen- und Verkehrs-Frequenzen bedeuten.

Das alles wird von Haack jedoch nicht angesprochen, weil es anscheinend aufgrund der vielen individuellen Pläne in vielen Köpfen keinen verbindlichen Plan für alle gibt. So kann jeder munter drauflos machen, ganz so wie es ihm/ihr und der Klientel der er/sie sich verpflichtet fühlt passt. Nun wendet man sich hilfesuchend an die Immobilienleute um ihnen was zu versprechen und anzubieten???

Corona hat den akuten Handlungsbedarf gnadenlos offengelegt und deutlich verschärft aufgezeigt, dass etwas passieren muß. Was passieren wird ist jedoch nur eine kurzfristig die Gemüter beruhigende Aufgabenverteilaktion. Möglichst so, dass am Ende keiner wirklich schuldig ist. Der Klassiker, den man bei jeder unterliegenden Armee ebenso beobachten kann. Zum Schluß wird jeder irgenwie General und sei es auch nur im Marxloher und Hochfelder Sockenunterdeckungszuteilungsbataillon.

Meines Erachtens ist das alles längst vergebliche Lebensmühe, zumindest was die „alte“ City betrifft.  Ich sehe auch nicht ein wieso man als Stadt oder stadtnahe Organisation wie City Du oder GfW den Immobilienbesitzenden hinterherlaufen sollte. Angeblich „sitzen“ die vielfach noch nicht mal in Duisburg und haben sich auch bisher wenig um die Fortentwicklung geschert.

Genausowenig wie die meisten Filialisten und Franchiser, die ja auch Teil des Problems sind. Bei Innenstadt-Pakt-Events, die Haack wiederbeleben will, kamen bisher nur die immerselben Leute, zumeist städtisch-verpflichtes Jubelpersonal, dass kaum Kritik übte. Wenn man, wie ich, dann doch mal Fragen stellte, wurde man gnadenlos abgebügelt – mit Sprüchen wie: „Duisburg hat doch die sauberste City weit und breit.“

Tja, nur zum Vergleich: Täglich dreimal duschen verschafft einem trotzdem kein Date mit Brad Pitt oder Rihanna oderoderoder.