SPD-NRW will 25%ige Landesbeteiligung an TK Steel

ThyssenKrupp Steel(TK Steel) steht nicht erst seit kurzem mit dem Rücken zur Wand. Nun ist akut das Grobblech-Werk in Hüttenheim für 2021 von der endgültigen Schließung bedroht, denn es findet sich kein Interessent für die Übernahme. 800 betroffene Leute sollen dann zumindest in anderen Werken Arbeit finden.

Das Dilemma dieser Sparte bahnte sich bereits seit längerem an, ebenso wie ein möglicher Staatseinstieg von Bund und Land beim taumelnden Stahlgesamtkonzern.

Allein in Duisburg seien 100.000 Menschen bei einer Totalpleite in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Wie die SPD bzw. die vier SPD-MdLs Philipp, Jäger, Bischoff und Börner auf diese Zahl kommen erklären sie nicht.

https://spd-duisburg.de/ein-staatseinstieg-bei-thyssenkrupp-steel-waere-ein-stabilitaetsanker-fuer-die-nrw-stahlindustrie/

Sie haben vor wenigen Tagen einen Landtagsantrag eingereicht, NRW möge sich doch mit 25% an ThyssenKrupp beteiligen.

Guckt man mal in das Wahlprogramm der SPD für 2000-2025, so findet man solche Ideen nicht. Das Wort Industrie taucht gerade dreimal auf, der Namen ThyssenKrupp nicht ein einziges Mal.

https://spd-duisburg.de/themen/duisburger-themen/

Dabei beschwören alle vier geradezu die Gründe für das TK-Steel-Debakel. Dazu zählt das leidige langjährige Mißmanagement des Unternehmens.

Man kann sich also fragen, warum haben die glorreichen Vier denn nicht schon viel früher auf TK Steel eingewirkt als das Mißmanagement offenkundig wurde, von dem die SPD-GenossenInnen nun allwissend reden. Sie hätten also wissen können von den entstehenden Problemen die nun unabänderlich wahr geworden sind. Die Vier wirken immer so oberschlau.

Ich denke mal die haben ziemlich wenig Ahnung vom Thema, vor allem als es akut war und das Problem seinen Anfang nahm, was mich deshalb auch erschaudern lässt, wenn ich an einen Staatseinstieg denke.

Vielleicht haben sie auch viel Rücksicht genommen auf ein allmächtiges Konzern-Management, dem sie nie auch nur im Ansatz das Wasser reichen konnten. Nun kann man gut Rumblubbern, denn im Nachgang sind immer alle Gräben voller Weisheit.

Aktuell wird nur wieder das übliche Tränen-Spiel gespielt, ganz viele Arbeitsplätze sind bedroht, ganz viele Existenzen sind bedroht, der Stahlstandort Duisburg, Deutschland, Europa ist bedroht usw. HeulHeulHeul. Die bösen-blöden Manager. Pfui.

Natürlich ist es traurig, dass nun ev. wiedermal die am meisten darunter leiden müssen, die am wenigsten dafür können, die „einfachen“ Arbeiter und Angestellten von TK Steel.

Ob nun der grüne Stahl, der mit Wasserstoff produzierte Stahl wirklich die Rettung für TK Steel ist oder sein kann, vermag ich nicht zu sagen. Dazu sind derzeit noch viel zu viele Unklarheiten und Unwägbarkeiten im Spiel.

Eins ist jedoch sonnenklar: Die SPD, jahrelang am politischen Ruder, hat es komplett versäumt neue zukünftsfähige Industrien bzw. Branchen nach Duisburg zu holen, die das wohl anstehende Unheil kompensieren könnten. Wenngleich nicht jeder Stahlarbeiter u.U. so schnell umschulbar wäre.

Sich als SPD gemeinsam mit der Gewerkschaft für einen Staatseinstieg einzusetzen zeigt eigentlich nur die eigene Angst vor dem kommenden Stimmen- und Mitgliederverlust. Man hatte doch auch jahrzehntelang gut profitiert vom Kumpelgelaber. Die Kohlejobs gingen dann doch.

Es reicht eben nicht sich zum Schlußakkord einmal für ein Pressefoto ’nen Schutzhelm aufzusetzen und sich die Wangen ein wenig mit Ruß einzuschwärzen.

So viel wie die KümmererInnen der SPD angeblich nun mit den Stahlleuten fühlen, so wenig fühle ich mit den GenossenInnen. Die sind mir viel zu glitschig.

Wie die zum Stahl passen ist mir ein Rätsel.

Ach ja, nun wäre mal Zeit, dass Wirtschaftsdez Andree Haack ein Machtwort spricht, aber der ist ja wohl mit Geldzählen in der Karibik beschäftigt. Geld das wir ihm monatlich überweisen, für Nichtstun. Wo springt der Mann nur rum wenn man ihn braucht?

Und hoffentlich haben die glorreichen Vier auch mal daran gedacht, dass die Knete die womöglich an TK Steel fliesst dann ev. der Bildung fehlt. Die wollen sie aber laut Wahl-Programm ganz dolle fördern.