Grünes Bundesspitzenduo schlug in Duisburg auf

Es ist Sommerzeit und deshalb haben die zwei Spitzen-Grünen Franziska Brantner und Felix Banaszak die Muße mal durch Deutschland zu touren, die ihnen anscheinend sonst fehlt oder die sie sich sonst nicht gönnen.

Nun schlugen sie in Duisburg, genauer in Marxloh, auf. Was für Banaszak ja eher ein Heimspiel gewesen sein dürfte.

Die WELT nahm dies zum Anlaß ihnen in den Duisburger Norden zu folgen. Der Bericht ist wenig lesenswert aber eine Sache ist wirklich anmerkenswürdig.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article6880b4a60e680a76f4e92e3e/duisburg-marxloh-als-es-um-die-afd-anziehungskraft-bei-jungen-maennern-geht-werden-die-gruenen-chefs-selbstkritisch.html

Das Ganze lief und läuft weiter auch unter dem Aspekt verstehen zu lernen wie Deutschland tickt und warum man die Grünen weniger wählt als z.B. die AfD.

Dazu wurde u.a. ein Bürgeraustausch veranstaltet, stilvoll in einem Lokal namens „Immer & Edel“ – das befindet sich in Ruhrort.

Bürgeraustausch darf man dabei durchaus wörtlich nehmen, denn anstatt einer Mischung aus Bürgern und Bürgerinnen aller Colorationen,  kamen, sogar extra angereist, AnhängerInnen der Grünen.

Mit anderen Worten: Man war unter sich. Womit auch schnell klar wurde und wird wieso die Grünen auf keinen grünen Zweig kommen bei ziemlich vielen ZeitgenossenInnen – besonders im Duisburger Norden.

Fazit:

Man spricht also lieber übereinander als miteinander. Demokratisch gesehen ein auf Dauer wohl eher wenig erfolgreicher Ansatz.

Felix Banaszak reagiert auf meine Presseanfragen übrigens nie.

 

 

Neue Website bietet Überblick zur ärztlichen Versorgung in NRW

Gibt es genügend Hausärztinnen und Hausärzte in meiner Region? Oder wo kann ich mich in Nordrhein-Westfalen als Vertragsärztin oder Vertragsarzt niederlassen? Das Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen (LfGA NRW) bietet auf seiner neuen Webseite unter https://url.nrw/dashboard.lfga einen transparenten Überblick über die vertragsärztliche Versorgung in ganz Nordrhein-Westfalen.

Datengrundlage für dieses Dashboard sind die Bedarfsplanungsdaten der beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Nordrhein und Westfalen-Lippe, die grafisch aufbereitet wurden. Die Bedarfsplanungsdaten stellen dar, wie viele Vertragsärztinnen und -ärzte einer Fachrichtung in einer Region tätig sind, welche Gebiete für eine zusätzliche Niederlassung gesperrt sind oder wo Niederlassungsmöglichkeiten bestehen. Das neue Dashboard „Vertragsärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen (NRW) – Bedarfsplanung“ stellt diese Informationen für elf Facharztgruppen zur Verfügung.

„Mit dem neuen Angebot können die Bürgerinnen und Bürger jetzt auf einen Blick online sehen, wie sich die Versorgung in den Facharztgruppen, die für die wohnortnahe Versorgung besonders relevant sind, in Nordrhein-Westfalen und in ihrer jeweiligen Region darstellt. Das schafft eine gemeinsame Grundlage für den Austausch über die aktuelle Versorgungssituation vor Ort“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

„Mit dem Dashboard zur vertragsärztlichen Versorgung tragen wir zur Übersichtlichkeit der ambulanten Versorgung in Nordrhein-Westfalen bei. Das Angebot richtet sich sowohl an interessierte Bürgerinnen und Bürger als auch an die Kommunen und die Fachöffentlichkeit.“, so Dr. Simone Gurlit, Präsidentin des LfGA NRW.

Mit der sogenannten Bedarfsplanung wird bundeseinheitlich geregelt, wo sich Vertragsärztinnen und -ärzte mit einer eigenen Praxis niederlassen dürfen. Die regionale Umsetzung dieser Planung erfolgt durch die KVen, die im Einvernehmen mit den Krankenkassen einen Bedarfsplan zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung aufstellen.

Auf dem neuen Dashboard wird die Versorgungssituation in folgenden Arztgruppen dargestellt:

  • Hausärztinnen und -ärzte
  • Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte
  • Frauenärztinnen und -ärzte
  • HNO-Ärztinnen und -ärzte
  • Augenärztinnen und -ärzte
  • Urologinnen und Urologen
  • Hautärztinnen und -ärzte
  • Psychotherapeutinnen und -therapeuten
  • Nervenärztinnen und -ärzte
  • Chirurginnen und Chirurgen sowie Orthopädinnen und Orthopäden (beide Arztgruppen werden gemeinsam ausgewiesen)

Die Daten können nach verschiedenen Indikatoren (Versorgungsgrad, Planungsbereich und Niederlassungsmöglichkeiten) gefiltert werden. Zudem können die Daten der Regionen miteinander verglichen werden.

 

Anmerkung:

Der Text ist eine aktuelle Pressenews des NRW-Gesundheitsministeriums.

„SCHEISS GÄSTE“ endlich entfernt

Einige Tage nachdem ich veröffentlichte wie unpassend es sei einen gesprühten Schriftzug an der Wedauer Brücke, der seit Monaten dort prangt, nicht zu entfernen, hat man, wahrscheinlich die Stadt, es geschafft den Schriftzug zu entfernen.

Heute habe ich es festgestellt, hier nochmals das alte Bild.

Angesichts der gestrigen LoPa-Gedenkfeier und des morgigen CSD eine längst überfällige Maßnahme.

Da ich vermute es handelte sich um ein „Werk“ von MSV-Fans hatte ich vorgeschlagen ihnen Großflächen für Fan-Slogans zur Verfügung zu stellen. Nur bitte „SCHEISS GÄSTE“ u.ä. sollte darauf im Sinne von uns allen und den Duisburger Gästen künftig nicht mehr prangen.

 

Übernehmen Chinesen die MediaMarkt/Saturn-Kette?

Die Zeichen mehren sich, dass es so kommen könnte. Schon seit längeren verhandelt der chinesische Online-Händler jd.com mit den Eigentümern der MediaMarkt/Saturn-Kette über eine Übernahme. Die Verhandlungen führt der MediaMarkt/Saturn-Mutterkonzern Ceconomy.

Das Ganze betrifft auch Duisburg, denn der Duisburger Familienholding Haniel gehören 16,7 Prozent der Ceconomy-Aktien. Und mit 11,1 Prozent ist auch die Meridian-Stiftung beteiligt, die zur Duisburger Handelsfamilie Schmidt-Ruthenbeck gehört, die wiederum Anteile am Düsseldorfer Großhandelskonzern Metro hält.

 

Gespräch mit LoPa2010 e.V. – Mit Sören Link will dagegen niemand mehr etwas zu tun haben.

Gestern jährte sich zum 15. Mal jener Unglückstag der Duisburg so stark verändert und aus der Bahn geworfen hat wie kein anderer Tag in der jüngeren Stadtgeschichte.

Und erneut wurden alle Klischees in den üblichen Medien bedient wie an jedem Gedenktag zuvor. Etwas war jedoch diesmal anders: Bereits im Vorfeld wurde angekündigt, dass die Stiftung24-7-2010 aufgelöst wird und die Stadt sich nun kümmern will. So formulierte es dann auch unser OB gestern Abend in der ARD-tagesschau um 20:00 Uhr.

Und noch etwas passierte: Der Verein LoPa2010 e.V. versandte vorgestern eine denkwürdige Pressemitteilung, die ich gestern bereits veröffentlichte. Darin wurde einiges klargestellt über das ich mit zwei der Unterzeichnenden gesprochen habe, Thorolf Schmidt und Jörn Teich.

„Meine Güte, kann denn nicht endlich mal Schluss sein mit der LoveParade?“ werden sich bzw. mich viele von Ihnen nun vorwurfsvoll fragen. Nein kann nicht und wer bitteschön dieses Themas überdrüssig ist, der möge einfach nicht weiterlesen.

Bei dem Gespräch ging es gar nicht so sehr und zum wiederholten Mal um das Unglück, den Ablauf, nicht um die 21 Toten, die offiziell rund 600 physisch und psychisch Verletzten, die inoffiziell (Dunkelziffer) womöglich 3.000 physisch und psychisch Verletzten sowie rund 30 Suizide im Lauf der Zeit danach die dieses Unglück sozusagen hervorgebracht hat.

Es ging vielmehr darum was eigentlich viel schlimmer war – und bis heute andauert. Die Missachtung und das mangelnde Mitgefühl, die Heuchelei und die Vorteilsnahme derer die nicht betroffen waren sich aber um die Betroffenen kümmern sollten und wollten.

Es ging und geht weiter um einen OB, der mittels billigster Machenschaften, wie die Herausgabe von geschützten und vertraulichen Unterlagen aus dem Landtag an die Presse sowie um die Unterwanderung eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses, das sich den Neuanfang für Duisburg vorgenommen hatte, durch seine SPD-Parteigenossen und -genossinnen.

Und es geht um den einen Sündenbock den man anscheinend immer sucht und braucht. In diesem Fall vor allem Ex-OB Adolf Sauerland.

Mit dem 15. Jahrestag des Gedenkens ging gestern also in gewisser Weise eine Ära zu Ende, wobei dieses Ende rund zwei Monate vor der OB- und Kommunalwahl eintritt.

Vielfach erschienen in der Presse aktuell auch Beiträge die uns allen klarmachen wollen, dass es an der Zeit sei abzuschliessen.

Was sicherlich viele Menschen auch begrüssen, die Opfer und Hinterbliebenen wollen ein Ende aber schon seit 10 Jahren. Nur man liess sie nicht. Erst in diesem Jahr endet das Leiden was durch den scheinheiligen Umgang u.a. der Stadtspitze u.a. mit dem Gedenktag zusätzlich hervorgerufen wurde.

Diese Beschreibung und Kritik kommt nicht von mir, sie kommt direkt vom Vorstandsvorsitzenden des Vereins LoPa 2010 e.V., Thorolf Schmidt (53). Der Verein der sich um Betroffene kümmert und der 2014 gegründet wurde, weil Sören Link nicht einfach mit Opfern reden wollte und sich kümmern wollte wenn diese nicht offiziell organisiert waren.

Schmidt kommt aus Hilden, ist selbständiger Handwerker, wurde 2010 schwerverletzt. Mit ihm überein stimmt Jörn Teich (51), mit dem ich immer noch einen Podcast plane, und der eines der bekanntesten Opfer ist, den es aber so schwer traf, dass er seitdem nicht mehr sein normales Leben leben und einer Arbeit nachgehen kann.

Beide stellten in dem Gespräch klar, dass es finanzielle Zuwendungen an Opfer gab, vor allem aus der Unfallkasse des Landes NRW, aber keinesweg in nennenswerter Größenordung. So wurden Behandlungkosten maximal bis zu einer Höhe von 20.000 EURO gewährt. Auch für Bestattungskosten wurde aufgekommen.

Und nach dem Prozess gab es vom Land einen „Trostnachschlag“ i.H.v. pauschal einmalig 5.000 EURO pro Person.

Da das LoPa-Verfahren aber ohne Schuldspruch endete war es niemandem möglich Ansprüche gegen Verurteilte durchzusetzen, weder Schmerzensgeld noch Schadensersatz.

Vielen erging und ergeht es wie Jörn Teich, sie fanden nie ins normale Leben zurück, sind auf Bürgergeld, Sozialleistungen usw. angewiesen. Müssen weiter zu Ärzten, sind bei Psychologen in Behandlung, nehmen Medikamente, leiden weiter und können teils nicht mal unter Leute ohne Angstzustände zu bekommen.

Ganz im Gegensatz zu denen die vom Unglück profitiert haben. Allen voran Sören Link, aber auch Bärbel Bas, Mahmut Oezdemir, Sarah Philipp u.a.

Sie haben aus dem Unglück sämtlichst Kapital geschlagen und Karrieren gemacht. Denn das damals CDU-regierte Duisburg hat sich die SPD sofort wieder unter den Nagel gerissen. Obwohl die Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ ausdrücklich was ganz anderes wollte. Sauerland war angezählt und sozusagen geliefert, „seine“ CDU liebäugelte fast ohne Zögern mit ihrem künftigen Lakaienstatus der bis heute anhält.

Kein Wunder also, dass sie alle womöglich diejenigen sind, denen ein Ende der Trauer und des Gedenkens in den Kram passt, denn dann werden vor allem sie selbst nicht mehr daran erinnert. Vor allem auch nicht daran wie wenig, nein gar nicht, sie sich persönlich für die Opfer und Hinterbliebenen eingesetzt haben.

Ganz im Gegensatz übrigens zu Adolf Sauerland. Er, Schmidt und Teich schlossen aufgrund vieler persönlicher Gespräche Frieden miteinander. Mit Sören Link will dagegen niemand mehr etwas zu tun haben.

Und die drei tauschen sich weiter aus. Adolf Sauerland hilft wo und wie er nur kann und nach Aussage von Schmidt sei auch er eigentlich ein Opfer. Das sehen allerdings nicht alle Betroffenen so.

Schmidt und Teich teilen die Auffassung, dass Sauerland Fehler gemacht hat aber nicht der Schuldige ist als der er seit 2010 bezeichnet wird.

Für schuldig halten sie aber die Polizei bzw. ganz bestimmte Polizisten aus der damaligen Führungsstruktur, was auch niemals wirklich transparent aufgeklärt wurde. Weder vom damaligen Innenminister Jäger (Jäger90) noch von OB Link, trotz seines eindeutigen Versprechens kurz nach seinem Amtsantritt 2012 in einer Gedenkrede auf der Königstrasse.

Tja, dann wäre ja wahrscheinlich auch herausgekommen welche unrühmlichen Rollen SPD-GenossenInnen beim ganzen Geschehen am Unglückstag und vor allem danach spielten und bis heute spielen.

Wie z.B. eine Frau Bas, die Betroffenen Hilfe versprach aber selbst nie half und auch nicht für Hilfe von Dritten sorgte.

Ein OB der u.a. lieber nur Angehörige statt Opfer neben sich stehen haben wollte.

Eine Frau Kraft die auf juristischem Wege Aussagen von Betroffenen über ihr Verhalten vereitelte.

Stand heute kann man, und das tun Schmidt und Teich, folgendes bittere Fazit ziehen:

Das Unglück vieler besonders und vorwiegend junger Menschen welches weiter andauert, mal in leicht- und mal schwerwiegender Form, war das Glück derer die auf ihrem Rücken a) den politischen Gegner loswurden, Sauerland galt bis dato politisch als Segen für Duisburg, b) Karrieren machten, c) sich nicht um Betroffene kümmerten und d) das gesamte Geschehen nicht aufklärten bzw. nicht an der Aufklärung mitwirkten und diese auch nicht einforderten.

Die nun als obsolet geltende Gedenkfeier, die deshalb zum letzten Mal in dieser Form stattfand war immer nur das Feigenblatt für anscheinend anständiges Verhalten derer die wiedergewählt werden wollen.

So viel zur anstehenden OB- und Kommunal-Wahl.

Wobei ich mir zum Schluß nicht verkneifen kann zu erwähnen, dass Link sich sehr wohl kümmert, um sich, seine GenossenInnen und um Geldgeberrunden für den MSV.

Ich bin gespannt wie er sich mit der Situation arrangiert und wie die Stadt sich nun kümmern will, was sie nach Aussagen von Schmidt und Teich bisher nie gemacht hat.

Und: Ich kann jede Menge Platz für Gegendarstellungen anbieten, falls jemand meint, dass Schmidt und Teich sowie auch ich mit unseren Ansichten falsch liegen.

 

15 Jahre unfassbarer Schmerz und unermüdlicher Kampf

Presseerklärung des Vereins LoPa2010 e.V.

(Duisburg, den 23. Juli 2025) 15 Jahre sind vergangen, doch die Wunden sind tief, der Schmerz sitzt noch immer fest. 15 Jahre des Überlebens, 15 Jahre des Kampfes um Anerkennung und Hilfe. Für den Verein LoPa2010 e.V. und all jene die diesen Tag für immer in sich tragen, ist klar: Diese 15 Jahre waren geprägt von einem schmerzhaften Mangel an politischer Aufklärung und einer juristischen Aufarbeitung, die uns bis heute das Gefühl gibt, im Stich gelassen worden zu sein.

Wir erinnern uns an endlose Stunden des Wartens, an das verzweifelte Ringen um Unterstützung. Doch trotz allem Leid, trotz aller Enttäuschung, stehen wir heute noch genauso zusammen wie damals. Ob bei den stillen Gedenkfeiern, in vertrauten alternativen Treffen, am Telefon, an den Grabstätten unserer Liebsten, allein in unseren Wohnungen oder im Kreise von Freunden – die Verbindung unter uns ist unzerstörbar.

Ja, es gibt sie immer noch: Die Betroffenen, die Tag für Tag ums Überleben kämpfen, deren Leben ein einziger, unerbittlicher Kampf geblieben ist. Für uns ist kein Abschluss in Sicht, wie ihn sich Politiker vielleicht wünschen. Doch wir flehen um einen Anfang – einen Anfang mit weniger Leid, mit echter Empathie und konkreter Hilfe.

Wir brauchen keine Feierlichkeiten mehr, bei denen Politiker uns, die wir das Unglück am eigenen Leib erfahren haben, ausgrenzen, uns aber gleichzeitig für ihre Zwecke missbrauchen. Wir brauchen keine Ombudsleute, die vorgeben, unsere Stimme zu sein, während sie uns in der Öffentlichkeit das Wort rauben. Und schon gar keine politische Stiftung, deren ach so „prominente“ Mitglieder es nicht einmal schaffen, einen einzigen EURO an Spendengeldern zu sammeln, um den Leidenden wirklich zu helfen. Kirchen, die mit Spenden Gehälter ihrer Mitarbeitenden zahlen, sind uns keine Hilfe.

Wir vergessen nicht den Duisburger Oberbürgermeister, der unser Leid benutzte um ins Amt zu kommen – mit leeren Versprechen, während dann lässig auf Gedenk-Veranstaltungen Zigaretten geraucht wurden, während im Tunnel Menschen verzweifelt auf den Zugang zur Gedenkstätte hofften. Wir vergessen auch nicht jener Presse, die den Worten der Politiker mehr Glauben schenkte als den herzergreifenden Berichten der Betroffenen.

Nach 15 Jahren ist eines unumstößlich klar: Die Schuld kann nicht der Organisation oder einzelnen Personen zugeschoben werden, wie die juristischen Ergebnisse gezeigt haben. Weder der Veranstalter noch der damalige Oberbürgermeister Sauerland waren jemals so tief in die Planung involviert, dass ihnen eine direkte Schuld angelastet werden konnte. Doch der Nachgeschmack bleibt – ein bitterer Geschmack, der sich bis heute hält, weil die Polizei alle Akten und der Landtag alle eigenen Ermittlungen bis heute unter Verschluss halten.

Wir bitten den jetzigen Innenminister eindringlich: Stellen Sie diese Akten endlich der Öffentlichkeit zur Verfügung! Politiker und Polizisten sind Menschen, die Fehler machen können. Es liegt an jedem von uns, aus Fehlern zu lernen und die Konsequenzen zu tragen. Wir reichen ihnen gerne die Hand.

Doch in Duisburg finden unsere Gesten und Angebote sowie Forderungen leider keine Erwiderung. Unter uns gibt es niemanden mehr, der bereit ist, ein Gespräch mit dem aktuellen Oberbürgermeister Sören Link zu führen. Sein Handeln war nicht nur mangelhaft, es war – und ist bis heute – bösartig. Dies lässt sich nach all den Jahren weder entschuldigen noch verzeihen.

Uns steht nun ein immens wichtiger Jahrestag bevor – ein Tag, an dem Trauer und Verbundenheit ehrlich sind, an dem es keine falsche Aufmerksamkeit geben wird, niemand gedemütigt wird. Ein Tag, zu dem viele zurückkehren wollen. Deswegen wünschen wir allen Betroffenen – ob bei den Feierlichkeiten heute und morgen, zu Hause, in Krankenhäusern, Psychiatrien oder in der Reha – viel Kraft für diese beiden Tage. Und wir freuen uns darauf, uns im nächsten Jahr wiederzusehen, in der Hoffnung, dass wir dann einem wahrhaftigen Anfang entgegenblicken können.

Viele Betroffene haben aktuell die Befürchtung das alles vergessen gemacht wird, weil u.a. die Stiftung aufgelöst wird und auch über eine Umgestaltung der Gedenkstätte laut nachgedacht wird.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Unglück und seine Folgen niemals vergessen werden.

gez. Thorolf Schmidt (Vorstandsvors.), Jörn Teich, Uwe Kupka
LoPa 2010 e.V.

 

LoPa-Gedenktafel vor dem Hauptbahnhof „aufgetaucht“

Aufgrund der Zusendung eines Fotos einer DUISTOP-Leserin  auf dem eine LoPa-Gedenktafel, die 2013 mitsamt 21 Bäumen vor dem Bahnhof aufgestellt wurde, zu sehen ist, hatte ich bei der Stadt nachgefragt wo diese Tafel denn zu finden sei.

Ich bin ab und zu auf dem Bahnhofsvorplatz, heute Portsmouthplatz genannt, aber so eine Tafel ist mir nie aufgefallen. Wohl auch weil sie im Gegensatz zum riesengrossen „DUISBURGISTECHT“-Schriftzug nicht vertikal sondern horizontal plaziert ist. Mit anderen Worten: Steht man nicht direkt davor sieht man einfach drüber hinweg, denn sie liegt auf einem nicht allzu hohen Sockel.

Nun habe ich gestern Fotos erhalten die die Platte auf dem Platz zeigt. Sie war wohl auch immer irgendwie und irgendwo dort platziert. Zumindest nehme ich an es handelt sich um die selbe Platte wie 2013. Auch die „selben“ damals angepflanzten Magnolienbäume in Pflanzkübeln sind wohl noch vorhanden.

Die Stadt hätte mich zwar kurzerhand aufklären können, tat sie aber nicht. Auch in diesem Fall blieb sie eisern mir partout nicht zu antworten. Und ich habe mich auf Aussagen Dritter verlassen, dass sie die Gedenkplatte auch nicht kennen  bzw. nicht wissen wo sie zu finden ist.

Okay, ich hätte mich selbst vor Ort überzeugen können, aber das tat nun ein DUISTOP-Leser und schickte mir zwei Fotos.

Ich habe der Stadt zwar zugetraut sich nicht um die Platte und ihren Verbleib  zu kümmern nachdem dort im Umfeld massiv gebaut wurde (Mercator One), aber da habe ich mich geirrt.

Ich empfehle allerdings, angesichts der morgen und übermorgen anstehenden Gedenkfeierlichkeiten, die Platte zu pflegen und die ekeligen Schmierereien zu entfernen.

Apropos Schmierereien und Stadtgäste – wie z.B. auch die vielen erwarteten CSD-BesucherInnen in den nächsten Tagen:

Ob dieses Sprühwerk („SCHEISS GÄSTE“) an der Wedauer Brücke weiterhin vorhanden ist muss ich auch mal überprüfen. Die Stadt weiß längst Bescheid, denn ich habe ihr (dem OB) ein Bild davon schon vor Wochenfrist zugesandt.

 

 

 

Fragen an OB-Kandidat Ayhan Yildirim vom Bündnis* DAL-WGD

Ayhan Yildirim vom Bündnis* DAL-WGD ist OB-Kandidat für die kommende Wahl im September. Mit ihm habe ich ein Interview vereinbart das wir aus Zeitgründen nicht persönlich führen.

Ich hatte von den 12 OB-KandidatenInnen (inzwischen sind es nur noch 11) vier per Zufallsprinzip ausgesucht und dann angeschrieben, nur er hat bisher reagiert.

Hier meine Fragen die ich ihm heute Nachmittag übermittelte. Los geht’s.

INTRO:

Vielen Dank Herr Yildirim, dass sich bereit erklärt haben als OB-Kandidat ein paar Fragen zu beantworten. Ich bin allerdings eher weniger daran interessiert was Sie künftig vorhaben und welche Wahlversprechen Sie machen, sondern vorrangig daran was Sie in der Vergangenheit bis Stand heute bereits gemacht und erreicht haben – u.a. als Ratsmitglied.

1) Was haben Sie in den letzten fünf Jahren für Duisburg „geleistet“ und was hatten Sie geplant das aber nicht eintrat?

2) Welches Verhältnis haben Sie zum amtierenden OB und wie beurteilen Sie seine bisherige Amtszeit, Amtsführung, Arbeit etc.?

3) Haben Sie ein bestehendes Netzwerk an erfahreren Leuten aufgebaut die Sie unterstützen und auf die Sie als künftiger OB zurückgreifen könn(t)en – auch in der Verwaltung?

4) Was lief und läuft in Duisburg bisher besonders schlecht, warum war und ist das so und was würden Sie dringend anders machen?

5) Ich kritisiere mittels DUISTOP seit mehr als sieben Jahren den OB und seine Arbeit, frage kritisch nach, erhalte aber keine Antworten. Wie finden Sie das angesichts eines geltendes Pressegesetzes NRW und seiner Auskunftspflicht und würden Sie den OB fragen warum er mir partout nicht antwortet?

6) U.a. habe ich den OB kürzlich mehrfach nach dem Ablauf der anstehenden Briefwahl gefragt und erhielt wieder keine Antwort. Haben Sie sich schon mal mit dem genauen Ablauf der Briefwahl beschäftigt und können Sie garantieren, dass diese 100%ig rechtmässig abläuft?

7) Ich behaupte, dass ohne das LoveParade-Unglück die SPD in Duisburg längst erledigt wäre, stattdessen haben SPD-GenossenInnen wie Link, Bas, Börner, Philipp, Falszewski und Özdemir Karrieren machen können, wie stehen Sie dazu?

8) Können Sie sich vorstellen im Rathaus auf Korruption, Vetternwirtschaft, Günstlingswirtschaft usw. usf. zu treffen und wenn ja warum können Sie sich das vorstellen?

9) Wie finden Sie es, dass viele wichtige Entscheidungen im Rat in nicht-öffentlichen Sitzungen getroffen werden und manchmal anscheinend auch vorab bereits in Hinterzimmern?

10) Die Wahlbeteiligung ist in Duisburg viel zu gering, woran liegt das Ihrer Meinung nach und wie kann man das nachhaltig ändern?

* Hinweis: Es muss Wählergemeinschaft statt Bündnis lauten. Dies werde ich künftig beachten.

UPDATE: Gebag kommt nicht zur Ruhe

In den letzten Tagen erhielt ich diese Zuschrift:

Hallo,

Mir ist zu Ohren gekommen, dass Frau H… breit erzählt, dass die Umstrukturierung der Gebag gut von den Mitarbeitern angenommen wird und alles top läuft. Das ist aber nicht so. Sie gibt sich ja auch nicht mit dem normalen Volk ab und bleibt lieber in ihrer Abteilung wie mir gesagt wurde. Ich verstehe nicht, dass der WDR oder andere darüber nie berichten.

(Anmerkung der Redaktion: H… ist namentlich bekannt.)

Daraufhin habe ich mich umgehört und konnte diverse Kommentare bzw. O-Töne direkt aus der Gebag-Belegschaft festhalten:

Meine Güte, ist die H… Sprecherin des Unternehmens geworden?

Sowas macht entweder der Geschäftsführer, aber der geht wohl lieber in Deckung oder hat wahrscheinlich Schiss was zu sagen, oder die offizielle Sprecherin Gerhild Gössing.

Frau H… hat von der praktischen Immobilienwirtschaft keine Ahnung.

Mal ganz ehrlich, für wie doof hält die alle?

Wie können Kündigungen und Unternehmenswechsel als gut hingenommen werden?

Mittlerweile haben viele gute Kräfte, wie die Leiterin der Abteilung Vermietung (Sabine Störch), immerhin das Ur-Geschäft der GEBAG, gekündigt.

Weder Verdi/DGB noch SPD kümmert es was dort passiert, ganz zu schweigen vom AR-Vorsitzenden Bruno Sagurna.

Hier die neueste Pressemeldung der Gebag die nicht ganz optimal dazu passt – oder doch?

https://www.gebag.de/presse/news/detail/gebag-stellt-kundenservice-zukunftsfaehig-auf

Schlussbemerkungen:

Anscheinend interessiert auch die Stadt bzw. Stadtspitze nicht was sich in ihrer Tochtergesellschaft derzeit abspielt oder zumindest will sie dies nicht thematisieren.

Und immer noch ungeklärt ist für uns alle wie es zu dem gesamten Gebag-Desaster kam, ich berichtete bereits mehrfach, sowie welche Rolle dabei u.a. auch der „geschasste“ Bernd Wortmeyer spielte. Tja und ebenso ominös und intransparent ist nachwievor der Umstand warum er letztendlich so ganz plötzlich freigestellt wurde.

Laut diesem bereits mehrfach veröffentlichen Schreiben an den OB kann man allerdings diverse Vermutungen anstellen.

 

 

Verschwundene LoPa-Gedenktafel und Gedenk-Bäume: Fragen an die Staatskanzlei NRW

Guten Morgen,

beigefügt übersende ich Ihnen ein Foto einer Gedenktafel die laut meiner Informationen 2013 zusammen mit 21 Magnolien in Pflanzkübeln anläßlich des Gedenkens an die LoveParade-Katastrophe im Jahr 2010 in Duisburg vor dem Hauptbahnhof plaziert wurden.

Sowohl Gedenktafel als auch die Bäume sind nicht mehr an dem ursprünglichen Ort und die Stadt verweigert Auskünfte zum Verbleib.

Meine Fragen:

1. Hat das Land NRW sowohl die Gedenkplatte als auch die Bäume finanziert – teilweise oder vollständig?

2. Wenn ja zu 1.), aus welchem Etat wurde das Geld mit welchen Auflagen entnommen?

3. Ist Ihnen der Verbleib der Gedenktafel und der Bäume Stand heute bekannt?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Duisburger Stadtmagazin seit 2018
Michael Schulze