Ich kann mir gut vorstellen, dass viele AnwohnerInnen in Neumühl, vor allem rund um die Otto-Hahn-Strasse, nun etwas beruhigter schlafen. Hatten sie doch bereits vor Wochen dem OB öffentlich vorgetragen was in einigen Wohnkomplexen in ihrer direkten Nachbarschaft und drumherum vor sich ging und geht. Sozusagen die volle Ladung dessen was man gemeinhin in Zusammenhang mit Formen der Illegalität (u.a. illegaler Aufenthalt, illegale Vermietung von Wohnraum, …) und mit Vandalismus sowie Vermüllung etc. häppchenweise präsentiert bekommt.
Ich hatte hier über die Vorgänge und Zustände und all das bereits mehrfach berichtet. Ebenso hatte ich die Wohnbaugesellschaft in direkter Nachbarschaft befragt. Die Antworten waren eher unterkomplex.
Ja, es gab und gibt unrechtmässige Vorkommnisse und diesen sollte auch auf den Grund gegangen werden, ebenso sollten sie abgestellt werden.
Nun hat heute eine Razzia in den betreffenden Wohnhäusern stattgefunden. Was angesichts unseres OB mal wieder ein besonderes Zeichen für sein hartes Durchgreifen stehen und bewertet werden dürfte. So wird es uns m.A.n. erneut verkauft bzw. so soll es rüberkommen. Beste Wahl-PR eben.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/razzia-duisburg-neumuehl-100.html
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/razzia-in-duisburg-stadt-und-polizei-gehen-gegen-illegale-mieter-vor_aid-123575787
https://www.waz.de/lokales/duisburg/article408181799/viertel-in-angst-razzia-gegen-illegale-mieter-in-problemviertel.html
Fragwürdig ist nur, warum erst nach so langer Zeit des Zuschauens dieses martialisch-werbewirksame Durchgreifen? Die Probleme sind doch schon seit langem bekannt und dürften sich zwischenzeitlich eher weiter verschärft haben. Die Probleme dürften auch nicht ungebingt von den nun „Erwischten“ vor Ort ausgehen, sondern wahrscheinlich eher von gewissen Hinterleuten die Geschäfte u.a. damit machen ZuwanderenInnen und ev. auch Illegalen hier eine Bleibe zu vermieten.
Nur wie kann das sein unter den Augen einer Wohngesellschaft und einer Stadtverwaltung die allem Anschein nach vermietbaren Leerstand in grossem Umfang zulässt? Denn diese Razzia war nämlich keine im üblichen Sinne der städtischen Task Force Einsätze die bei drohenden oder angeblich drohenden Gefahren für Leib und Leben ausrückt und räumt.
Verwunderlich ist auch warum jetzt erst in Neumühl einige Wohnadressen bei den Meldestellen mit Sperrvermerken versehen werden damit Sozialbetrug (u.a. Kindergeld) unterbunden werden kann.
Tja und dann noch die neueste Volte die von der WAZ angedeutet wird. Wurde der Razzia-Termin ev. durchgestochen, so dass sich womöglich Drahtzieher rechtzeitig vom Acker machen und/oder Beweise, Unterlagen, … verschwinden lassen konnten?
https://www.waz.de/lokales/duisburg/article408187749/razzia-in-bekannten-problemhaeusern-wurde-termin-durchgestochen.html
Laut WAZ will die Stadt von Durchstecherei nichts wissen. Aha.
Schlußendlich würde ich auch noch einen Blick auf den Artikel von RadioDU werfen. Darin geht es um Betrüger auf dem Arbeitsmarkt denen man auch nicht flächendeckend habhaft wird. Denn nur ab und zu tauchen solche Meldungen auf, obgleich davon auszugehen ist, dass es sich eher um wesentlich mehr Fälle handeln dürfte. Womit auch klar sein dürfte, dass von den kriminellen Machenschaft mit illegaler Beschäftigung auch solche Menschen und Firmen profitieren die im Dunstkreis von Verhaftungen, Razzien udgl. nie auftauchen.
https://www.radioduisburg.de/artikel/ergebnis-der-kontrollen-gegen-sozialbetrueger-in-duisburg-2226868.html
Ich halte es für Schmierentheater sondergleichen wenn immer wieder, und die übliche Presse spielt gern mit, Razzien usw. wie Event- und Sicherheits-Highlights proklamiert werden, niemals aber auch nur im Ansatz versucht wird Hintergründe, Hinterleute udgl. zu ermitteln bzw. dingfest zu machen.
Machen wir uns nichts vor. Es geht hier wahrscheinlich um Big Buisness. Da stören dumme Fragen nur.
Und nochmals: Vor diesem Hintergrund ist auch gut nachzuvollziehen warum mir der OB nie auf meine Fragen antwortet.
So würde ich gerne mal wissen wer denn denn all die Kosten für solch eine Razzia übernimmt, die ja eigentlich überflüssig wäre, wenn man sich als Vermietgesellschaft und als Stadt von Anfang an und durchgehend kümmern würde bzw. gekümmert hätte?
Nur mal hypothetisch:
Würden Sie als EigentümerIn und VermieterIn von angenommen 100 Wohnungen, von denen Sie ein Drittel leerstehen lassen, sich um dieses Drittel einfach nicht kümmern. Egal was dort passiert?
Würde eine aufmerksame Stadtverwaltung das alles wochen- und monatelang und länger nicht bemerken? Würden sich Nachbarschaften nicht beschweren, bei der Verwaltung und der Politik? Und wenn, würde dann nichts passieren?
Aus der Politik hört man dazu gar nichts, ausser den üblichen Schmonzes, dass die Zustände unbedingt zu verbessern sind. Zustände die man meiner Ansicht nach selbst mitverschuldet hat – u.a. durch jahrelanges Wegsehen – bis heute. Kein Wunder also, dass auch die Politik mir nicht antwortet, wenn ich danach frage ob sie a) den OB mal mit Vorwürfen konfrontiert haben (sein zu langes Abwarten) und b) ob sie mal mit Betroffenen vor Ort Kontakt hatten um mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Ähnlich läuft es aktuell auch in Meiderich mit den dortigen Jugendbanden („Talahons“).
Aber der Politik reicht es schon wohlfeile Parolen zu schwingen ohne die Wurzeln des Übels weder zu benennen noch zu beseitigen. Es ist quasi wie beim Schimmel in der Wohnung: Einmal drübergestrichen ist er WIE weg.
Lesen Sie bitte auch diese Presse-News aus Düsseldorf:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/ministerin-scharrenbach-ergebnisse-der-landesweiten-kontrollen-gegen