Schreiben an DUISPORT-Chef Bangen mit der Bitte um ein Interview

Guten Abend Herr Bangen,

zwei aktuellen Zeitungsartikeln in der WAZ (davon ein Interview) entnehme ich, dass sich bei Duisport einiges ändern soll. Vor allem im Umgang mit den DuisburgernInnen.

Ich sehe also eine Chance im Zuge von neuem Verhalten und Gleichbehandlung der Presse ein Interview mit/von Ihnen zu bekommen, was mir Ihr Vorgänger immer verweigerte.

Sollte sich also wirklich etwas an den Einstellungen bei Duisport geändert haben sehe ich einer positiven Rückmeldung Ihrerseits entgegen.

Das Interview würde ich gerne in Form eines Fragebogen durchführen, das erspart uns Zeit und hat dasselbe Resultat. Für Sie hat es den Vorteil länger nachdenken zu können.

In der Regel stelle ich zehn Fragen die in einer Woche von Ihnen beantwortet sein sollten.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

STADTMAGAZIN

Michael Schulze

Presseanfrage an den OB zu Wasserstoff-Millionen und der Idee einer Wasserstoffstadt-Duisburg

Guten Tag Herr Link,

derzeit gibt es vermehrt vermeintlich sehr gute Nachrichen in Sachen Zukunftstechnologien, vor allem in puncto Wasserstoff und Klimaschutz.

Das soll auch Duisburg und dem Ruhrgebiet zugute kommen. Acht Big Player darunter EON und RWE sowie Vonovia haben sich bereits zusammengeschlossen um die Technologie in der Region zu fördern und voranzubringen.

Vom Bund und Land gibt es Millionen Fördergelder auch für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Duisburg bzw. an bestimmten Duisburger Standorten wie z.B. der UNI DUE.

Eine bestehende Pipeline soll verlängert werden usw.

Aus diesem Grund habe ich einige Fragen:

Inwieweit wurden Ihnen bereits die Vorteile (u.a. auch Arbeitsplätze) der Investitionen und Förderprogramme für Duisburg präsentiert und was ist Ihrer Meinung nach davon tatsächlich realistisch?

Wird nicht auf lange Zeit der Wasserstoff noch mittels Erdgas produziert (blauer statt grüner Wasserstoff), egal ob hier vor Ort oder woanders (dann per Pipeline nach Duisburg)?

Welche Alternativ-Technologien haben Sie zusammen mit möglichen Technologiepartnern vor Ort und von ausserhalb stattdessen bereits in Betracht gezogen?

Wie wichtig sind Ihnen Player aus den alten „schmutzigen“ Industrien (Kohleverstromung, Stahlherstellung mittels Kohle) beim Thema „Wasserstoff“?

Der Wasserstoffbeauftragte der Bundesregierung hat sich gerade heute im Spiegel kritisch geäussert:

https://www.bmbf.de/bmbf/de/ueber-uns/die-leitung-des-hauses/dr-stefan-kaufmann/dr-stefan-kaufmann.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wasserstoff-regierung-erwartet-deckungsluecke-a-80fd1ce0-5fcb-45b0-bb70-16639c3f6fb7

Wie bringe ich das/Wie bringen Sie das mit den relativ euphorischen Meldungen der letzen Wochen in Einklang?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin
Michael Schulze

Am MSV-Stadion wird wieder rumgebastelt – auf unsere Kosten – und es kommt noch dicker

Das Dach des MSV-Stadions ist marode. Ich berichtete bereits mehrfach darüber. Korrosionsschäden sind in der gesamten Dachkonstruktion zu finden. Eigentlich angesichts des Datums der Fertigstellung des neuen Stadions vor relativ wenigen Jahren (2005) durch ein allseits bekanntes Bauunternehmen ein Unding.

Aus merkwürdigen Gründen blieb eine notwendige Untersuchung/Inspektion aus, Unterlagen verschwanden oder waren nicht auffindbar,  Mängelrügen unterblieben bzw.  wurden anscheinend nicht rechtzeitig formuliert usw. Da ich wie gewohnt von niemandem Antworten erhalte der mit der Angelegenheit beschäftigt war und ist, stochere ich leider im Nebel und die wahren Abgründe bleiben ungeklärt.

Jede(r) halbwegs Gescheite kann sich seinen/ihren Teil jedoch denken.

Und ich wette, mit nur ein paar wenigen Einblicken in das Geschäftsgebaren  und die Verträge könnte man/ich schnell herausfinden was tatsächlich abgelaufen ist. Das ist keine Raketenwissenschaft.  Nur würden diese Erkenntnisse wahrscheinlich ziemlich viel Wirbel verursachen.

Zurück zum Stadion: Vor zwei Jahren mussten bereits die ehemals installierten Lichtstegplatten aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Jetzt sollen Trapezbleche als Dachverlängerung für den Regenschutz der unteren Tribünenbereiche sorgen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-duisburg-trapezbleche-fuers-arenadach-so-ist-der-plan-id233252639.html

Tja und das dicke Ende kommt noch. Die Maßnahme ist nämlich nur eine Übergangslösung. Das marode Dach wird derzeit noch einer Prüfung unterzogen und es gab bereits Schätzungen die bei rund 12 Millionen EURO Kosten für eine komplette Dachrunderneuerung liegen.

Problem für uns alle, das Stadion bzw. die dazugehörige Gesellschaft gehört inzwischen komplett der Stadt. Alles bereits im Frühjar diesen Jahres vom Rat abgesegnet. Angeblich, hörthört, soll es aber eine klare Abgrenzung zwischen MSV (Verein) als Mieterin und der Stadt geben.

Naja, wenn man sich die maßgeblichen Verantwortlichen bei der Stadt und im Verein ansieht, dann habe ich da meine Zweifel.

Und: Die bisherige Stadiongesellschaft soll künftig in eine der städtischen Gesellschaften integriert werde.

Auch dann wäre klar, dass die Stadt, also wir, nicht nur auf den kommenden hohen Kosten für Reparaturen sitzenblieben, sondern auch die ehemaligen Konstrukte, die eigentlich mal einer Durchleuchtung bedürften, werden weiter verwischt und eine Aufklärung weiter verunmöglicht. Es wächst quasi Gras … äh Rasen über die Sache.

Dazu fällt mir ein Spruch ein: Hast Du Dreck am Stecken, gut verstecken, nicht dran lecken.

Dass der Verein, also die Stadion-Mieterin aufgrund der derzeitigen miesen finanziellen Situation, coronabedingt und bedingt durch den Verbleib in der dritten Liga,  bereits weniger Miete zahlt und die laufenden Unterhaltskosten nicht geringer werden, könnte Halsschlagadern zum Platzen bringen. Denn von ein bis zwei Millionen jährlichen laufenden Grundkosten war meiner Erinnerung nach bereits die Rede.

Fazit:

In guten Zeiten sind bestimmte Leute gerne bereit auch in riskante Gesellschaften und Geschäfte einzusteigen die hervorragend Gewinne versprechen. Im MSV-Falle kalkulierte man wohl mit einem durchgehenden Verbleib zumindest in der 2. Liga, mit hohen Einnahmen durch ZuschauerInnen und mit Einnahmen durch zusätzliche Events, was sich in der Miete niederschlagen sollte usw.

Ist jedoch absehbar, dass die Erfolge ausbleiben, die Kosten und damit einhergehenden Verluste überwiegen, wendet man sich gerne an die Stadt. Die verständnisvollen Verantwortlichen dort überreden dann flugs unfähige aber hilfswillige Ratsleute, mit Verweis auf die Image-Wirkung eines eigenen Fußballvereins vom Schlage eines altehrwürdigen MSV (inkl. Appell an das Traditionsbewusstsein), die absehbaren hohen Kosten und damit die Verluste zu übernehmen. Dafür hat man ja ein Stadion, zwar ziemlich kaputt im Gebälk, aber immerhin mit grünleuchtender Rasenfläche. Naja und wer hätte nicht gern eine Jahreskarte plus VIP-Lounge-Zutrittsmöglichkeiten samt Bespeisungsgoodies inkl. der Chance OB Link zu treffen?

Und wenn dann wider Erwarten der Aufstieg der 1. Mannschaft gelingt, kann man seine Bildersammlungen mit entsprechenden Erfolgsfotos aufpimpen. Und kleine unbedarfte Mädchen glauben einem dann, dass man mitgespielt hat, das entscheidende Tor geschossen hat oder das gegnerische Elfmetertor heldenmutig vereitelte.

Hey Ratsleute, wacht endlich aus Eurem feuchten Traum auf und mutet den MSV-AnhängernInnen mal was zu – z.B. die auf den untersten Rängen können ruhig nass werden! Ach ja, und es gibt auch noch andere Sportarten und Vereine.

Wie ich die Ratsleute einschätze könnte man denen sogar schmackhaft machen allen ZuschauernInnen beheizte Sitzflächen und Stehplätze mit Bodenheizungen zu spendieren. Und bei verlorenen Spielen gibt es dann endlich auch individuelle Psycho-Fan-Behandlungen und einen Stadionarzt der alle krank schreibt die es nötig haben.

Also ich für meinen Teil muß jetzt schon würgen. Die eigentlich einzige angemessene Körperreaktion auf das gesamte Thema.

Zum Abschluß drei interessante und lesenswerte Artikel:

https://bz-ticket.de/soll-der-steuerzahler-fuer-das-neue-sc-stadion-zahlen–92939753.html

http://www.ak-spooek.de/Rentabilitaet_von_Arenen.pdf

https://xtranews.de/2011/04/08/msv-duisburg-hauptversammlung-am-6-4-schweres-erbe-der-hellmich-aera-id1044633.html

 

Nachtrag:

Ende September genehmigte der Rat zwei Millionen Euro extra für das Stadion. Die Stadt muss zum Abschluss des Geschäftsjahres diesen Nachschuss aufwenden, um eine Insolvenz der MSV-Stadionprojektgesellschaft zu verhindern. Das grüne Licht für diese Liquiditätshilfe erteilte der Rat einstimmig – angeblich nach längerer Diskussion. Lächerlich.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/msv-arena-bleibt-fuer-die-stadt-duisburg-ein-millionengrab-id233454411.html

 

 

 

Merkwürdig: Ein Artikel und ein Interview in Sachen neuer DUISPORT-Chef innerhalb weniger Stunden

Im letzten DUISTOP-Artikel habe ich mich einem Beitrag in der WAZ über den neuen Hafenchef und Staake-Nachfolger Markus Bangen gewidmet.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2021/09/08/wer-war-nochmal-staake/

https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/neuer-chef-des-duisburger-hafens-will-die-anwohner-einbinden-id233255391.html

Ausser Acht gelassen habe ich ein Interview (ebenfalls in der WAZ) das bereits am Montagabend erschien.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/staake-nachfolger-bangen-will-einiges-voellig-anders-machen-id233256629.html

Mich hat schon ein wenig gewundert das Interview übersehen zu haben. Dies ist insofern interessant, als dass dort einige Dinge m.E. schon wesentlich deutlicher formuliert werden als in dem Dienstagmorgen veröffentlichten späteren Artikel.

Insgesamt betrachtet ist es schon eine deutliche doppelte PR für den neuen Chef und eine gewisse Art der Abrechnung mit Staake.

Diese findet in dem Interview jedoch viel deutlicher statt, was allerdings an den unterschiedlichen Verfassern/Autoren  liegen kann. Darin wird auch viel demütiger die Vernachlässigung der Duisburger Bevölkerung in Sachen Logistik-Ausbreitung und der negativen Auswirkungen (LKW-Verkehr usw.) ausgesprochen. Ebenfalls wird viel offensiver angekündigt in Zukunft vieles anders machen zu wollen was den Umgang mit den Menschen vor Ort angeht.

So heisst es demütig – sinngemäß zitiert:

Zu Spannungen hat der Hafen seinen Teil beigetragen.

Ich will es künftig vollkommen andersmachen.

Das ist für mich eine Pflichtaufgabe.

Es hat an Kommunikation und Information gefehlt.

Auf Probleme wurde nicht eingegangen.

Ich möchte wissen was die Menschen denken.

Wir haben zu spät gesagt was wir vorhaben.

Wir haben die Akzeptanz des Hafens gefährdet.

 

Fazit:

Ich bin gespannt wie und ob das alles demnächst von Bangen und DUISPORT anders gemacht werden wird. Bisher habe ich von Staake keine und von der DUISPORT-Presseabteilung nur eine einzige Antwort auf eine kritische Nachfrage erhalten. Das ist allerdings sehr lange her.

Ich werde also mal eine neue Anfrage an Hern Bangen richten, dann sehen wir ja was von der „neuen“ Demut und angedeuteten Offenheit übrigbleibt.

Man kann noch darüber spekulieren inwiefern in dem Artikel eine gewisse Entschärfung der im Interview geäusserten Demut stattfand. Ich für meinen Teil habe diesen Eindruck.

Die schlußendliche Frage die ich mir stelle ist die: Warum ist nichts längst die Stadt als DUISPORT-Gesellschafterin hingegangen und hat für mehr Transparenz und BürgerInnen-Einbindung in Sachen Hafen & Logistik gesorgt? Letzteres wird sonst immer so hochgejazzt, wie zuletzt beim Beteiligungsverfahren in Sachen Bebauung der „Duisburger Dünen“ am alten Güterbahnhof. UPPS, ich vergaß, es handelt sich ja auch nur um Alibi-Events.

 

 

 

Wer war nochmal Staake?

Nun, jede Person ist ersetzbar und wie es scheint ist das auch im Falle von Ex-Hafenchef Staake so. Jedenfalls mutet demgemäß auch ein Artikel in der WAZ an, in dem Nachfolger Markus Bangen an der Spitze der DUISPORT-Gruppe ein wenig Auskunft gibt.

https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/neuer-chef-des-duisburger-hafens-will-die-anwohner-einbinden-id233255391.html

Beim Interview soll Bangen sich weniger königlich verhalten haben als sein Vorgänger und auch der Zigarrenqualm blieb aus, doch in Wirklichkeit haben wir einen Nachfolger der bisher, wenn auch im Hintergrund, jahrelang (seit 2000) alles was Staake angepackt hat auch mitgetragen hat. Oder sogar mehr.

Insofern verhinderte vllt. nur das Gebaren und dominante Auftreten des Vorgängers ein wenig die Sicht auf den Mann in der 2. Reihe.

Der Artikel soll uns alle ein wenig gnädig und milde stimmen, doch wer erwartet, dass nun Schluß ist mit dem vielen LKW-Verkehr, der dürfte sich getäuscht sehen und enttäuscht werden.

Zwar wird ein wenig angedeutet, dass sich das Verhältnis durch eine stärkere Einbindung der AnwohnerInnen bessern könnte, doch ich vermute mal dahinter nur wenig Substanzielles. Dazu sind die Zwänge der Hafengesellschaft (inkl. etwaiger Verträge) zu schwerwiegend, als dass man auf BürgerInnen tatsächlich Rücksicht nehmen kann. Ansonsten käme ja auch gleich das Totschlagargument des Arbeitsplatzabbaus oder -verlustes.

Also wurde ein wenig über den riesigen Poseidon-Puppenkopf gequatscht der knapp 700.000 EURO gekostet hat und darüber wie gut Bangen & Co im Ausland bei Partnern gelitten sind und wo sie überall mitmischen.

Fazit:

Mir kommt es so vor als sei Staake eigentlich nie wirklich wichtig gewesen, sondern er hat nur so getan. Es wundert mich auch nicht, denn es sind darauf jede Menge Leute an führenden anderen Stellen einfach bloß reingefallen. Vor allem die, die selbst nicht viel zustande bringen.

Dass Bangen unter angeblich hunderten Bewerbenden ausgewählt wurde lag also auf der Hand: Er hat profundes Know How from inside, war von Anfang an dabei und hat ev. mehr Anteil an allem als bisher bekannt.

 

 

Antwort von MdB und Kandidatin Bas auf Fragen nach Scholz und die Tabaklobby

Im Gegensatz zu den aller-aller-allermeisten aus Politik und Verwaltung in Duisburg antwortet Bundestagsmitglied und -kandidatin Bärbel Bas (SPD) wenigstens auf meine Anfragen – und das recht zügig.

Kürzlich hatte ich ihr Fragen zu Olaf Scholz und Vorgänge im Zusammenhang mit der Tabakindustrie und deren Lobbyaktivitäten gestellt. Hier meine Fragen und ihre Antwort:

 

Guten Morgen Frau Bas,

in einem aktuellen Spiegelartikel geht es um Steuergeschenke an die Tabakindustrie die ein Vertrauter von Kanzlerkandidat und Noch-Finanzminister Scholz ermöglicht haben soll.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/olaf-scholz-wie-die-zigarettenlobby-einfluss-auf-die-tabaksteuer-novelle-nahm-a-5aea94f9-8f55-497b-956e-d575cb0c0a66

Meine Fragen:

Wissen Sie etwas davon und wenn ja um was geht es konkret?

Sind Sie mit dem Thema Rauchen und Tabakindustrie selbst auch politisch befasst?

Sind Sie in irgendeiner Art und Weise selbst mit der Tabaklobby in Kontakt oder von ihr kontakltiert worden, wenn ja wie reagier(t)en Sie?

Was halten Sie davon, wenn es zutrifft dass ein Vertrauter von Herrn Scholz und anscheinend mit Wissen von Herrn Scholz(in seiner Funktion als Finanzminister) Steuererleichterungen für die Tabakbranche ermöglicht hat?

Wie stehen Sie selbst zur Behandlung der Tabakindustrie in Sachen Werbung – besonders auch in Bezug auf die Zielgruppe Jugendliche?

Wissen Sie von Ausstellenden auf SPD-Parteiveranstaltungen (Sponsoring) die aus der Tabakindustrie kommen oder der Branche nahe stehen? Lesehinweis: https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/wie-hunderttausende-euro-aus-der-wirtschaft-an-parteien-fliessen-ohne-dass-es

Kennen Sie diesen Index und wie beurteilen Sie ihn? https://globaltobaccoindex.org/upload/assets/r1HPmsLTVj5iFiuqbk5lFvgWCz16KqiVa8aiREQ5W4m23cEl2r.pdf

Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Sehr geehrter Herr Schulze,

auch wenn das Rauchen gesundheitlich Auswirkungen hat, so sind für die Regulierung der Werbung für Tabakerzeugnisse der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz und für die Besteuerung der Ausschuss für Finanzen federführend.

Schon heute ist es in Deutschland verboten, im Internet und in gedruckten Medien sowie in Radio- und Fernseh-Spots für Tabakprodukte zu werben. Ab 2022 wird schrittweise und nach Art des Produktes auch Außenwerbung untersagt. Ebenso wird die kostenlose Abgabe von Tabakprodukten außerhalb von geschlossenen Räumen verboten. Auch für nikotinfreie E-Zigaretten gelten künftig Werbeverbote und strengere Vorgaben für Inhaltsstoffe. Das hat der Bundestag auf Drängen der SPD hin bereits beschlossen. CDU und CSU hatten dies lange blockiert.

Die gesundheitlichen Risiken der nikotinfreien E-Zigaretten sind inzwischen belegt. Für die SPD-Fraktion steht daher der Schutz der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie insbesondere von Jugendlichen im Vordergrund. Deshalb werden nikotinfreie E-Zigaretten und Nachfüllbehälter den nikotinhaltigen Produkten gleichgestellt. Damit gelten für alle E-Zigaretten die gleichen Vorgaben und Werbeverbote wie für Tabak. Inhaltsstoffe, die für nikotinhaltige E-Zigaretten verboten sind, dürfen auch in nikotinfreien Produkten nicht mehr eingesetzt werden. Angesichts der großen Vielfalt von E-Zigaretten und verfügbaren Liquids fordern die Koalitionsfraktionen das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in einem begleitenden Antrag auf, die zahlreichen Zusatz- und Aromastoffe regelmäßig auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung zu untersuchen und bei Bedarf in die Liste verbotener Inhaltstoffe aufzunehmen.

Aus gesundheitspolitischer Sicht setzen wir auf Prävention. Wir setzen auf Aufklärung über die Gefahren des Rauchens und unterstützen diejenigen, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Darum haben wir im Sommer im Bundestag beschlossen, dass die gesetzlichen Krankenkassen künftig schwer abhängigen Raucherinnen und Rauchern eine medikamentöse Unterstützung zur Tabakentwöhnung finanzieren. Mit dieser Kostenübernahme setzen wir ein wichtiges Zeichen. Sie erleichtert schwer abhängigen Raucherinnen und Rauchern den Ausstieg aus ihrer Sucht. Gesundheitliche Schäden werden reduziert oder bestenfalls vollkommen vermieden.

Ich unterstütze diese Maßnahmen. Kontakte zur Tabaklobby hatte ich keine.

Mit freundlichen Grüßen

Bärbel Bas, MdB

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion für Gesundheit, Bildung und Forschung und Petitionen

 

Essen/Ruhrgebiet: Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur zeichnet ein geschöntes Bild

Knapp 19.000 Personen ist auf dem Gebiet des Ruhrbistums Essen im Juni 2021 der Ausstieg aus der Arbeitslosigkeit gelungen – so zeigt es die offizielle Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Doch nur gut ein Drittel dieser Arbeitslosen hat tatsächlich eine bezahlte Beschäftigung aufgenommen – 66 Prozent werden aus anderen Gründen nicht in die Statistik hineingerechnet. Sie zählen nicht mehr als arbeitslos, weil sie beispielsweise gerade krank oder auf Grund von Erziehungs- oder Pflegezeiten für das Arbeitsamt vorübergehend nicht verfügbar sind. Auch arbeitslose Menschen, die gerade an einer durch die Bundesagentur oder das Jobcenter geförderten Maßnahme teilnehmen, zählen während ihrer Teilnahme nicht als arbeitslos. Der neue Arbeitslosenreport der Wohlfahrtsverbände in NRW macht das deutlich.

„Die offizielle Statistik der Bundesagentur für Arbeit vermittelt ein falsches Bild, gesellschaftliche Realitäten werden verfehlt“, kritisiert Matthias Schmitt, Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Essen angesichts der Veröffentlichung des neuen Arbeitslosenreports. „Besser schaut man sich die Zahl der Unterbeschäftigten an, hier werden auch alle Personen mitgezählt, die faktisch arbeitslos sind“, sagt Schmitt. Im Juni dieses Jahres waren das laut Arbeitslosenreport 183.000 Personen im Ruhrbistum, also rund 44.000 Menschen mehr, als in der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit ausgewiesen werden.

Auch die Gesamtzahl der als arbeitslos erfassten Menschen, die nicht wieder in die Erwerbsarbeit zurückkehren, sei aktuell definitiv zu hoch, sagt Schmitt. „Der Arbeitslosenreport belegt einmal mehr, dass die Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit nach Arbeitslosigkeit vor allem Menschen gelingt, die noch nicht lange arbeitslos sind.“ Laut Statistik schaffen das etwa 50 Prozent. „Für langzeitarbeitslose Menschen ist es viel schwerer. Nicht einmal einem Viertel gelingt der Sprung in die Erwerbstätigkeit. Wir fordern deshalb den deutlichen Ausbau öffentlich geförderter Beschäftigung, die für viele dieser Menschen die einzig realistische Chance zur Teilhabe am Arbeitsmarkt ist“, so Schmitt.

Um den Sprung in die Erwerbstätigkeit zu schaffen, ist man am besten männlich und/oder jung. Das belegt der Arbeitslosenreport bei der differenzierten Auswertung der Statistik nach Personenmerkmalen. „Diese Fakten sind Fachleuten längst bekannt“, kritisiert Schmitt, „es ist notwendig, arbeitslose Menschen individuell zu fördern und Unterstützungsbedarfe dem und der Einzelnen anzupassen. Der Zugang zu Erwerbstätigkeit oder einem Weiterbildungsangebot muss unabhängig von Geschlecht und Alter gewährleistet sein.“

Ältere Menschen und Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten wie Wohnungslose und Suchtkranke hätten ohne öffentliche Förderung kaum Chancen auf Teilhabe am Arbeitsmarkt, so Schmitt. Für sie brauche es zusätzliche Förderinstrumente, die eine Weiterbeschäftigung mit Lohnkostenzuschuss und Arbeitsvertrag notfalls bis zur Rente möglich machten.

Die Wohlfahrtsverbände fordern deshalb verstärkte Anstrengungen von Unternehmen und der öffentlichen Hand, um Arbeitsplätze zu schaffen und Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass viele teilhaben können.

Pressenews des Caritasverband für das Bistum Essen e.V.

 

Anmerkungen dazu von Michael Schulze – DUISTOP:

Die geschönten Zahlen sind alle lange bekannt und eigentlich keine wirkliche News wert. Dennoch sollte man immer wieder daran erinnern wie mit Arbeitsmarkt-Zahlen jongliert wird – z.B. seitens der Politik.

Und da gerade Wahlkampf ist, habe ich die Gelegenheit genutzt.

Die in der Pressenews enthaltene Kritik der Caritas ist allerdings auch nicht ganz uneigennützig. So buhlen ebenfalls bereits lange die Sozialkonzerne genau um dieses Klientel welches durch das Arbeitsmarktraster fällt und bringt damit sein eigenes Angebots- und Leistungsspektrum ins Spiel. Mit anderen Worten: Man verdient möglicherweise auch ganz gut genau an der Situation die man kritisiert.

https://www.ida.caritas.de/wirueberuns/wirueberuns

https://www.ida.caritas.de/wirueberuns/mitgliederzahlen/mitgliederzahlen

https://www.caritas.de/magazin/schwerpunkt/langzeitarbeitslosigkeit/langzeitarbeitslosigkeit

Hintergrund:
Die Wohlfahrtsverbände in NRW veröffentlichen mehrmals jährlich den „Arbeitslosenreport NRW“. Basis sind Daten der offiziellen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Hinzu kommen Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und zur Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften, um längerfristige Entwicklungen sichtbar zu machen. Der Arbeitslosenreport NRW ist ein Kooperationsprojekt der Freien Wohlfahrtspflege NRW mit dem Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
Mehr auf www.arbeitslosenreport-nrw.de.

Smarte Gute-Nacht-Geschichten von und mit Martin Murrack – Man schläft garantiert ein.

„So liebe Kinder, wenn ihr brav ins Bett geht und an die Zahnfee glaubt und mir natürlich auch, dann wird Duisburg morgen schon wieder ein ganzes Stück  smarter sein. In ECHT, ich schwör‘.“

Wie immer, wenn Stadtverantwortliche sich zu Wort melden, geht es voran in Sachen Smart City und Digitalisierung. Es wird aber auch Zeit, man hört das Onlinezugangsgesetz schon deutlich an der Rathaustür kratzen und schabbern.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/digitalisierung-in-duisburg-braucht-mehr-mut-zu-fehlern-id233245991.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/5g-duisburg-app-e-akte-so-geht-es-in-der-smart-city-voran-id233246025.html

Was uns Digidez Murrack (der Mann ist auch Kämmerer und oberster Corona-Beauftragter, wobei letzteres vllt. nicht mehr korrekt ist – egal)  verklickern will, wird natürlich von der städtischen Haupostille WAZ aktuell gleich zweimal groß und breit berichtet.

Mut zu Fehlern? Tja das klingt so verträumt süßholzraspelig in Richtung eigene Mannschaft und Frauschaft im Rathaus, dass einem beim Lesen warm ums Herz werden kann. Nur leider glaube ich dem Mann kein Wort, ein wenig weiter heisst es im Artikel auch noch, dass keine Entlassungen und Freistellungen zu erwarten sind.

Aha. Nun, dann machen wir mal ein kleines Exempel auf. Nur mal angenommen wir lebten in der besten aller digitalisierten Städte der Welt, dann würden also immer noch die vielen kleinen Helferleinchen in den Kellern wuseln um Akten zu stapeln, die man dann ja eigentlich digital (die alten Akten alle eingescannt) auf Servern liegen hätte?

Nee, lieber Maddin in absehbarer Zeit wird die Personaldichte dünner und die  Leute ohne Digi-Know-How kriegen ein ECHTes Problem.

Darum heisst es in dem Artikel auch so schön an einer markanten Stelle (Zitat): Technik hilft, die Folgen der Personalknappheit abzumildern

UPPS: Damit ist ja alles unbedarft verklausuliert gesagt – man braucht weniger Leute.

Das kann man natürlich jetzt noch nicht verkünden, denn man muß alle bei der Stange halten, solange der Laden noch undigital am Laufen bleiben muß. Dann irgendwann in absehbarer Zeit wird der Schalter umgelegt.

Der einzige Grund den es gibt das Personal doch zu halten ist der, dass man dadurch viele Parteifahnen-Schwenkwillige weiterhin bei Laune halten kann.

Zum Schluß noch eine kleine Liste der mickrigen SmartCity-Projekte die man angeblich aktuell umsetzt bzw. bereits umgesetzt hat:

Ich falle gleich vom Stuhl: Die 3D-Scans der Rathäuser von innen wurden vergessen.

Und: Zur Veröffentlichung dieser Liste hätte es keine Artikel in der WAZ geben müssen.

Einziger Wermutstropfen bei all dem grandiosen Smart-City-Geschwurbel laut Murrack: Das Smart Innovation Center (SCDIC) am Fraunhofer Institut wurde sechs Monate zu spät eröffnet, liegt immer noch auf Eis und kommt nicht in Schwung.

Warum muß man auch unbedingt so ein Old-School-Ding mit physischer Anwesenheitspflicht errichten? Ein gut gemachtes und betreutes Forum im Netz täte es auch um die DuisburgerInnen zu beteiligen. Aber auf sowas kommen die ja nicht. Ein Online-Forum gäbe natürlich auch viel mehr Leuten die Gelegenheit Dampf abzulassen – 24/7 rund um die Uhr.

Und man stelle sich vor ich wäre einer von den Leutchen. Das geht gar nicht.

Übrigens, Murrack ist gar nicht so nett wie er tut und aussieht. Sinngemäß hat er mir mal geschrieben, als es um die Nutzung meiner SmartCityDuisburg.de-Domain ging, dass er mit jemandem wie mir nichts zu tun haben will.

Ich empfehle ihm deshalb heute noch einen Rat von seinem OBer-Boss Link einzuholen, der gerne Menschen eintauschen würde.

Wie wäre es also Murrack könnte mich gegen zwei ältere unaufmüpfige  Damen eintauschen?  Ich denke mal der würde das sofort machen. Link würde mich wahrscheinlich gegen drei Osteuropäer eintauschen, die er dann gegen sechs Syrer eintauscht. So bastelt man sich eine willige Stadtbevölkerung zusammen.

Fazit:

Das alte Spielchen derer aus der Stadtverwaltung und Politik die nichts Wichtiges zu vermelden haben. Einfach nochmals den selben Scheiß andersrum ge- und verquirlt publizieren lassen. Und dabei ein paar andere Typen als beim letzten Mal mit aufs Foto nehmen. Neue Überschrift, fertig.

Sehr interessant ist, dass Murrack die städtischen Beschäftigten erwähnt die auf keinen Fall Fehler machen wollen (100%- oder gar 200%ige). Auch angeblich ein Grund warum es nur langsam vorangeht. Für mich allerdings auch ein Grund mal zu fragen mit welchem Führungsstil im Rathaus das Personal geführt wird.

Und die Sache mit den verzeihbaren Fehlern, wenn doch mal jemand was versucht was nicht klappt, soll nur darüber hinwegtäuschen wie lahm der Laden tatsächlich läuft. Wenn alles unrund läuft behauptet man einfach man hätte eine sehr tolerante Fehlerkultur.

Herr Murrack, das haben Sie PR-mäßig gefickt clever eingeschädelt.

 

 

 

Der Stoff aus dem die grossen feuchten Träume sind.

Ein mächtiges Achter-Bündnis aus im Ruhrgebiet und darüberhinaus wohlbekannten Playern will den Pott in einen Wasserstoff-Hotspot verwandeln – mit einem künftigen deutschlandweiten, ach was europaweiten, ach was weltweiten Ruf.

Rechtzeitig zu dem Zeitpunkt zu dem die Bundes- und Landespolitik sich dazu  entschlossen hat erste 110 Mio. EURO für den neuen Energieträger in ausgesuchte Standorte zu pumpen – ich berichtete bereits – z.B. gezielt auch in Duisburg.

Ein Stück vom Kuchen hätten gerne diese BIG EIGHT:  Eon, Evonik, RWE, Thyssenkrupp, Vonovia, Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, RWI und Krupp-Stiftung

Man sieht, der überwiegende Teil kommt aus dem Energiesektor und hat bisher munter zum Klimawandel beigetragen.

https://www.waz.de/wirtschaft/maechtiges-wasserstoff-buendnis-fuers-ruhrgebiet-formiert-sich-id233211421.html

Ob die Gesamtrechnung, u.a. auch die inkl. des Versprechens von 100.000 neuen Arbeitsplätzen, aufgehen wird, wird dagegen von anderen heftig bezweifelt:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-wasserstoff-chefin-marie-jaroni-die-staehlerne-gruene-a-43c90814-09fe-4be1-9634-84f9a2ba1d38

Und auch von dieser Dame:

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/wissen/gruener-stahl-interview-professorin-100.html

Heftig getrommelt wird natürlich von denen hier:

https://metropole.ruhr/transformation/gruener-stahl/gruene-stahlherstellung

Gruß an DBI-CIO Beck, der auch laut trommeln und die PR-Orchestrierung munter erweitern wird.

Und da der Wasserstoff noch nicht in der Region hergestellt wird und/oder hergestellt werden kann, soll er woanders herkommen – per Pipeline. Vllt. wird es sich aber noch eine lange Zeit um Ergas handeln das man benötigt um Stahlwerke zu betreiben und/oder um Wasserstoff herzustellen – das wäre dann aber blauer und nicht grüner Wasserstoff.

https://www.waz.de/wirtschaft/wasserstoff-pipeline-soll-stahlstandort-duisburg-versorgen-id233221639.html

Die witzigste Stelle in dem WAZ-Artikel (s. Link oben) ist die an der der Chef von Vonovia (Rolf Buch) fordert:

Stellen Sie sich mal das Ruhrgebiet ohne Stahl vor!

Und gleich selbst prophezeit:

Das ist nicht möglich.

Ja Herr Buch, habe ich mir vorgestellt und es ist wohl möglich.

Ich habe mir sogar eine Welt ohne Vonovia vorgestellt, das geht auch prima.

Fazit:

Einerseits ist es sicherlich gut in der Industrie (Stahlindustrie usw.) zu dekarbonisieren und irgendwann muß man damit eben anfangen. Andererseits dürfte das Ganze noch viele Jahre dauern bis dann endlich mit sog. grünem Wasserstoff tatsächlich produziert wird oder Fahrzeuge angetrieben werden. Ob die vielen Fördergelder gerechtfertigt sind wage ich mal zu mind. 50% anzuzweifeln. Ohne Staat werden die Firmen das nicht schaffen und/oder gar nicht erst anfangen. Aber werden sich die Fördermillionen und -milliarden aus Steuergeld dann auch für uns rechnen? Nicht nur in der Klimaschutzbilanz, sondern auch bei den Kosten die wir für die Nutzung von auf Wasserstoff erzeugten Angeboten/Produkten (Energie, Betankung, etc.) künftig aufbringen müssen.

Allein zwei der oben genannten Player kommen aus dem langjährigen bundesdeutschen Strom-Oligopol – EON und RWE.

Es ist also zu erwarten, dass wir jetzt Steuergeld bezahlen und am Ende erneut nur wenige den Daumen auf der Technologie haben.

Deshalb hätte ich gerne jährliche transparente Übersichten wieviel Fördergeld von wem wofür und mit welchem Erfolg ausgegeben wurde. Ach ja, und wieviele Arbeitsplätze neu geschaffen wurden.

 

 

Offener Brief an Bärbel Bas (SPD) in Sachen „gute Pflege“

Sehr geehrte Frau Bas,

Sie sind Mitglied des Deutschen Bundestages, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied der Arbeitsgruppe „Folgen der Covid-19-Pandemie „. Nun stellen Sie sich wieder zur Wahl. In diesem Zusammenhang ist mir folgendes Wahlplakat aufgefallen.

Wahlplakat der SPD – Foto: © Ulrich Martel 2021

 

Innerhalb der Maßnahmen zu Vermeidung der Ausbreitung der Coronainfektion, wurden auch in Duisburg Altenpflegeheime für Besucher geschlossen. Dies führte zu dem Umstand, dass ältere Menschen auf den letzten Millimetern ihres Lebens, teilweise dement bis schwerst dement, ihre Angehörigen nicht mehr sehen durften. Mir wurde zugetragen, dass in einigen Duisburger Altenheimen sogar der Besuch des Speisesaals / der Cafeteria oder der Kontakt untereinander eingeschränkt, beziehungsweise ganz untersagt waren.

Auch ein Besuch im Hof oder Garten war teilweise nicht mehr möglich. Dies erfüllt, aus meiner Sicht die Tatbestandsmerkmale der Isolationshaft und genau darin befanden sich die Heimbewohner.
Alte Menschen waren in Isolationshaft.

Ungleich schlimmer, muss dieses auf demente Patienten wirken.
Frau Bas, so würde man keinen Schwerstverbrecher behandeln!

Ich habe mir erlaubt Ihnen die Folgen einer derartigen Behandlung aufzulisten:

1. erhebliche Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des vegetativen Nervensystems
2. erhebliche Störungen im Hormonhaushalt
3. Beeinträchtigung von Organfunktionen
4. verstärktes Gefühl, essen zu müssen: Zynorexie/Heißhunger, Hyperorexie, Fresssucht
5. im Gegensatz dazu Verringerung oder ausbleiben des Durstgefühls
6. starke Hitzewallungen und/oder Kältegefühle, die sich nicht auf eine entsprechende Veränderung der Umgebungstemperatur oder auf eine Erkrankung (Fieber, Schüttelfrost o. ä.) zurückführen lassen
7. erhebliche Beeinträchtigung der Wahrnehmung und der kognitiven Leistungsfähigkeit (was insbesondere im Hinblick auf Gerichtsverfahren/Strafverteidigung Probleme schafft)
8. starke Störung der Verarbeitung von Wahrnehmungen
9. starke Störungen des Körpergefühls
10. starke allgemeine Konzentrationsschwierigkeiten
11. starke Schwierigkeiten bis hin zum Unvermögen, zu lesen bzw. das Gelesene gedanklich zu erfassen, nachzuvollziehen und in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen
12. starke Schwierigkeiten bis hin zum Unvermögen, zu schreiben bzw. Gedanken schriftlich zu verarbeiten (Agraphie/Dysgraphie)
13. starke Artikulations-/Verbalisierungsschwierigkeiten, die sich besonders in den Bereichen Syntax, Grammatik und Wortwahl zeigen und bis hin zu Aphasie, Aphrasie und Agnosie reichen können
14. starke Schwierigkeit oder Unvermögen, Gesprächen zu folgen (nachgewiesenermaßen aufgrund einer Verlangsamung der Funktion des primären akustischen Kortex der Schläfenlappenanteile aufgrund von Reizmangel)
15. Führen von Selbstgesprächen zur Kompensation der akustischen und sozialen Reizarmut
16. deutlicher Verlust an Gefühlsintensität (z. B. gegenüber Angehörigen und Freunden)
17. situativ euphorische Gefühle, die später in eine depressive Stimmungslage umschlagen
Gesundheitliche Langzeitfolgen
18. Depressionen
Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls
19. Wiederkehren der Haftsituation in Träumen
20. behandlungsbedürftige Störungen des Blutdrucks
21. behandlungsbedürftige Hauterkrankungen
22. Nichtwiedererlangen von insbesondere kognitiven Fähigkeiten , die vor der Isolationshaft beherrscht wurden.

Quelle: Wikipedia

Das alles diente natürlich dem Schutz des Lebens und ist durch die Unsicherheit der Verantwortlichen zu begründen. Verantwortliche, die von der Politik im Stich gelassen wurden.

Nun meine Frage Frau Bas, da Sie, unter solchen Umständen, Eigenwerbung mit dem Slogan „gute Pflege“ machen.

Welche Initiativen haben Sie ergriffen, welche Maßnahmen eingeleitet, Anträge gestellt, Gesetzesentwürfe eingebracht usw. um eine derart unwürdige Behandlung von schutzbefohlenen alten Menschen zu verhindern und ihnen eine menschliche und würdigen Pflege UND Sterben im Kreise ihrer Lieben, in den kommenden kalten Monaten zu ermöglichen?

Vorab vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

Ulrich Martel