Und fortan wird’s in Duisburg so schlecht weiterlaufen wie bisher. Der AfD-Mann könnte daran auch nichts ändern, wäre es bei der gestrigen Stichwahl anders gelaufen.
Für Link und seine SPD sind die knapp 80 Prozent der Stimmen einfach nur das Signal für ein Weiterso mit Rückenwind. Man fühlt sich bestätigt und die AfD wartet derweil einfach weiter ab.
80 Prozent, allerdings bei niedriger Wahlbeteiligung, die auch schon mal noch niedriger war, die nicht darüber hinwegtäuschen können, dass erneut die NichtwählerInnen die stärkste Fraktion sind und auch Links Erfolg schmilzt somit arg zusammen.
Meinerseits bedenklich ist an dem gesamten Wahl-Vorgang, dass Link, so haben es etliche Leute mir gegenüber geäussert, lediglich als Verhinderer der AfD funktioniert hat. Was u.a. der Redakteur der WAZ in seinem Kommentar ganz anders sieht. Er meint nämlich, dass Link aufgrund seiner Persönlichkeit gesiegt hat. Na dann gute Nacht.
In sechs von 10 Punkten wird superschleimig die Person Link in all ihren Facetten gelobt.
Dann aber kommt es bei vier Punkten zu einer gewissen Nachdenklichkeit ob der weiter wachsenden Stärke der AfD.
Das Problem das Link nun hat ist, dass er jetzt wirklich liefern muss, teils aber gegen seine Partei, die er letztens auch schon mal verbal anging.
Nun muss es täglich Razzien und Hausräumungen geben, täglich müssen Sozialbetrügereien aufgedeckt werden usw. usf.
Südosteuropäer müssen in grosser Zahl die Stadt verlassen – auch täglich.
Kriminelle Schrottimmo-Vermietende müssen massenweise verknackt werden – selbstverständlich täglich.
Die Stadt muss sauberer und sicherer werden – natürlich täglich immer ein wenig mehr.
Die Zahl der Jobs muss auf 200.000, eins von Links grossmäuligen Hand-drauf-Wahlversprechen, gesteigert werden, aber möglichst in kurzer Zeit und nicht erst 2030 oder noch später.
Die Grundstücke in den Grossbaugebieten, inzwischen in städtischer Hand, müssen weggehen wie warme Semmeln, der Leerstand in der City muss einfach Vergangenheit sein und Investoren aus aller Welt müssen sich, um in der smarten Stadt Duisburg ganz vorn beim Digitalisieren mitzumischen, mindestens ein Mal monatlich öffentlich prügeln.
Die üblichen Medien müssen sich einschleimen was das Zeug hält und alles in wohlwollende Worte packen was der OB total vergeigt. So wie bisher – zumindest zum allergrössten Teil. Ein bisschen Kritik muss schliesslich sein um zumindest noch den Anschein von Qualitäts-Journalismus zu wahren und ein paar Abos zu verticken.
Achja, der MSV muss aufsteigen und kriegt dann das Stadion geschenkt, die Seilbahnen müssen 24/7 gondeln und überhaupt wird alles wunderbarer, demokratischer, transparenter, offener, vor allem dann wenn all das Vorgenannte nicht eintritt.