Durch Windverfrachtung grossflächig verteilt

Eine supertolle Formulierung angesichts des teils immer nur angedeuteten Ausmasses der Boden- und Wasserverseuchungen in ganz Duisburg.

Tja die vielen schmutzigen Industrien in Duisburg haben ihre Spuren hinterlassen und nur manchmal poppen die stärksten Kontaminierungen auf.

Ansonsten dürfte das meiste verschwiegen werden oder nicht einmal im Ansatz bekannt sein. Aber es dürfte sehr viele Flächen betreffen, viel mehr und wohl auch stärker als man uns z.B. durch Bodenbelastungskarten seit Jahren weismachen will.

Der neueste Hinweis stammt aus dem Umfeld der Grillo-Werke. So will die Immobilienverwaltung von Grillo die Wohnsiedlung Lohstraße in Marxloh mit 118 Werkswohnungen veräussern. Nun wurde bekannt, dass es bereits seit etlichen Monaten eine amtliche Ordnungsverfügung aufgrund zu hoher Blei- und Cadmiumwerte im Boden gibt.

Das führte möglicherweise zum Rücktritt eines oder mehrerer Kaufinteressenten von ihren Kaufabsichten.

Laut Grillo wurde die Ordnungsverfügung der Stadt nicht verschwiegen.

So steht es zumindest aktuell in der WAZ:

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410518727/grillo-verkauft-wohnungen-in-duisburg-schadstoffe-auf-grundstueck-entdeckt.html

Auch seien die Bodenbelastungen bis zu ihrer amtlichen Feststellung nicht bekannt gewesen.

Wieso plötzlich die erhöhten und gesundheitsbedenklichen Werte ermittelt wurden und davor anscheinend nicht bleibt allerdings vollkommen unklar.

Zitat aus der WAZ:

Sein Unternehmen habe erst mit einem Schreiben der Stadt vom 9. Oktober 2024 Kenntnis von den Bodenbelastungen und den geplanten Schutz-/Beschränkungsmaßnahmen erfahren. „Alle zuvor eingeholten Altlastenauskünfte – zuletzt im August 2024 – waren negativ und enthielten keinerlei Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen“, berichtet Ulrich Grillo. 

Und wie so oft ist der oder die VerursacherIn angeblich nicht mehr dingfest zu machen, da sich rund um das Wohngebiet viele Industrie- vor allem Metallbetriebe befunden haben die alle derartige Hinterlassenschaften „erzeugt“ haben könnten.

Und in der Überschrift deute ich ja auch an, dass es in Grossstädten wie Duisburg durch „Windverfrachtungen“ zu vielfachen Kontaminierungen auch aus entfernteren Gewerbegebieten kommen konnte – und kann.

Zur Erinnerung: Bis zur Pleite der MHD Sudamin 2005 wurden Dioxin-haltige Stäube unter freiem Himmel gelagert. Das Zeug hat sich im gesamten Duisburger Süden verteilt.

Also auch auf dem ehemaligen Gelände von 6-Seen-Wedau. Kein Wunder also, dass man mir bis heute jegliche Antwort auf Fragen zu möglichen Kontaminierungen auf dem Gelände verweigert. Ein Gutachten habe ich allerdings.

Hier nochmals ein Auszug, nur damit niemand meint ich würde das Thema vergessen.

 

Angesichts der Kontaminierungen in der Grillo-Siedlung dürfte allen Käufern von Grundstücken in Duisburg mal wieder klar werden wie wichtig diese Frage an den Verkäufer eines Grundstücks sein dürfte:

Garantieren Sie, dass sich im Boden keine Schadstoffe befinden und dass das Grundstück garantiert gesundheitssicher ist?