Nicht totzukriegen: Olympia an Rhein und Ruhr

Die Idee ist anscheinend nicht totzukriegen, schwelt(e) munter weiter und kommt nun wieder zum Vorschein. Als absolute Chefsache, so wirkt es zumindest auf mich.

Es geht um Olympia an Rhein und Ruhr.

So hat die NRW-Landesregierung in einem Kabinettbeschluss am letzten Dienstag ihre Unterstützung für Olympische und Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr bekräftigt. Damit setzt sie ein klares Zeichen für die Fortführung und Konkretisierung der Bewerbung.

„Nordrhein-Westfalen ist bereit. Wir bringen Begeisterung, Erfahrung und die nötige Infrastruktur mit, um Olympische und Paralympische Spiele nachhaltig und auf höchstem Niveau auszurichten“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst. Und weiter: „Sport ist in Nordrhein-Westfalen tief verwurzelt. Woche für Woche füllen Sportfans die Arenen, Tag für Tag trainieren Millionen gemeinsam in Sportvereinen. Wir wollen, dass die besten Athletinnen und Athleten der Welt hier, im Sportland Nummer 1, ihren großen Moment erleben – getragen von einer Region, die großen Sport liebt und kann.“

„Olympische und Paralympische Spiele sind mehr als Sport – sie sind ein globales Signal für Offenheit, Vielfalt und Zusammenhalt“, betonte die Stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur. „Nordrhein-Westfalen will diese Bühne nutzen, um zu zeigen, wie Mobilität, Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung in einer modernen Gesellschaft zusammenspielen. Ein Fest des Sports, das Impulse gibt – für Städte, Wirtschaft und Menschen. Mitten in Europa, mitten im Wandel. Olympisch denken. Nachhaltig handeln.“

Betont wird stets, dass NRW ein Sportland ist: Rund 500.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich im Sportbereich, der Landessportbund NRW hat 130 Mitgliedorganisationen und 17.450 Sportvereine zählen mehr als fünf Millionen Mitglieder.

Der Großteil der für Olympische und Paralympische Spiele benötigten Sportstätten steht zudem bereits zur Verfügung. NRW ist regelmäßig Gastgeber von internationalen Sportgroßevents – in wenigen Wochen finden die FISU World University Games die „Olympischen Spiele“ der Studierenden statt.

Die Landesregierung unterstützt die Vision olympischer und paralympischer Spiele in Nordrhein-Westfalen seit Beginn der Planungen. Mit dem Beitritt zum Memorandum of Understanding des DOSB am 28. November 2023 hat man die Bereitschaft zur Austragung bekräftigt. Auch der Landtag hat sich 2019 und 2024 nochmals fraktionsübergreifend für eine Bewerbung ausgesprochen.

Übermorgen, am 28. Mai, wird Wüst gemeinsam mit den Spitzen der beteiligten Städte offiziell die Bewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund vorstellen und Eckdaten im Rahmen eines Pressetermins nennen. Das Konzept entsteht in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Fachleuten und Athletinnen und Athleten. Viele Städte der Region haben bereits Ratsbeschlüsse zur Unterstützung der Bewerbung gefasst – unter dem Vorbehalt der Finanzierung und Bürgerbeteiligung.

Meine Meinung dazu ist klar:

Sollten die Spiele Kosten verursachen die langfristig auch als Infrastruktur-Massnahmen abgerechnet werden können und somit sinnvolle Investitionen sein, so bin ich dafür. Unter der Voraussetzung, dass alles was auch an Einnahmen generiert wird transparent veröffentlicht wird.

Sollten sie aber hauptsächlich als Plattform zur Selbstdarstellung einiger weniger dienen, nur wenige Werbetreibende und Vermarkter bevorzugen und nur die Schatullen der beteiligten Verbände füllen, insbesondere des IOC mit Sitz in der Schweiz – inklusive exklusiver Steuervorteile usw. usf., bin ich strikt dagegen.

Denn dass es um viel mehr geht als nur Sport beweist doch schon der Umstand, dass man ehedem vor 21 Jahren ein eigenes OlympSchG (Olympia-Schutz-Gesetz) verabschiedete.

https://www.gesetze-im-internet.de/olympschg/BJNR047900004.html

Zitat/Auszug:

§ 2 Inhaber des Schutzrechts

Das ausschließliche Recht auf die Verwendung und Verwertung des olympischen Emblems und der olympischen Bezeichnungen steht dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland und dem Internationalen Olympischen Komitee zu.
In der Regel reicht das Markengesetz (u.a. für die bekannten fünf Ringe) aus, doch hier wurde eben auch der reine Begriff bzw. die Bezeichnung „Olympia“ unter besonderen Schutz gestellt. Nicht umsonst ist das Gesetz umstritten.
Wohlgemerkt, der Schutz gilt auch für einen in der Schweiz sitzenden privaten Verband.

https://www.dosb.de/aktuelles/news/detail/bundestag-beschloss-schutz-der-olympischen-ringe

http://olympiaschutzgesetz.de/

Besonders interessant ist dieser Text:

https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/2019028.html