Die Wahl ist gelaufen und als klare Gewinnerinnen dürfen sowohl die AfD (erwartet) als auch die Linke (unerwartet) bezeichnet werden, als klare Verliererin die SPD (erwartet). Sowohl im Bund als auch in Duisburg.
Die SPD verlor im Schnitt rund 10% und die AfD gewann im Schnitt rund 10% im Vergleich zur Wahl 2021. In Duisburg verfehlte die AfD (rund 7.000 Stimmen im Wahlkreis II – Nord – zu wenig) knapp ein Direktmandat.
Auf jeden Fall ein Lichtblick: Die Wahlbeteiligung war auch in Duisburg höher als 2021, wenngleich noch unter dem Bundesdurchschnitt.
Sechs KandidatenInnen ziehen entweder per Direktmandat oder über ihre Parteilisten in den Bundestag ein. Bärbel Bas ganz klar und deutlich direkt im Wahlkreis I (Süd) und Mahmut Oezdemir denkbar knapp direkt im Wahlkreis II (Nord).
Zusätzlich per Liste Sascha Lensing (AfD, Nord), Felix Banaszak (Grüne, Nord), Lamya Kaddor (Grüne, Süd), Merze Edis (Linke, Süd).
Und so lauten die einzelnen Stimmanteile (Angaben ohne Gewähr):
Bas – 49.116
Oezdemir – 36.554
Lensing – 29.325
Banaszak – 7.708
Kaddor – 9.830
Edis – 10.805
In Bezug auf die letzten drei Genannten ziemlich mager. Bas hat rund sieben Mal mehr Stimmen als Banaszak.
Ganz besonders freut sich wohl Mirze Edis (Linke). Nun steigt er, während die HKM samt Belegschaft, er ist dort Betriebsrat, wohl abgewickelt wird, in den Bundestag auf. Eine tolle Anschlussverwendung. Passt.
2021 hatte es nicht geklappt. Damals hatte ich ihn gebeten sich beim OB für mich und DUISTOP wegen der Nicht-Beantwortung von Pressefragen einzusetzen. Angeblich hat er das gemacht. Daraus entstand dann dieser Mailwechsel, den ich gerne nochmals hier wiedergeben möchte, denn eigentlich steht er stellvertretend für alle oben Erwähnten.
von Edis an mich:
Sehr geehrter Herr Schulze,
wie besprochen habe ich mich mit dem Amt für Kommunikation in Verbindung gesetzt und über Ihr Anliegen gesprochen.
Wie Sie wissen ist für Presseanfragen zu städtischen Belangen das Amt für Komunikation der richtige Ansprechpartner.
Ob und in welcher Form Sie von dort eine Antwort erhalten, liegt leider nicht in meinem Zuständigkeitsbereich, wofür ich um Verständnis bitte.
Mit freundlichen Grüßen
Mirze Edis
von mir an Edis zurück:
Guten Morgen zurück Herr Edis,
tja, mir ist ehrlich nicht danach Ihnen dafür zu danken. Wofür auch? Jämmerlicher ging es wohl nicht mehr?
Ist es denn für einen Bundestagskandidaten (zumindest noch in der vorletzten Woche) so schwer sich an den OB direkt zu wenden, der nunmal auch für das Amt für Kommunikation zuständig ist und den Mitarbeitenden dort wahrscheinlich verboten hat mir Auskunft zu geben?
Als Abgeordneter im Bundestag hätten Sie sich womöglich mit wesentlichen schwierigeren Typen, Themen und Aufgaben rumschlagen müssen – keine Ahnung wie Sie dieses weitaus größere Dilemma gelöst hätten. Ich bin geneigt zu sagen: Zum Glück für uns alle haben Sie den Sprung ins Parlament nicht geschafft.
Verstehe ich die Mail über Ihre erfolglosen Bemühungen nun so, dass Sie „Ihre“ Fraktion gar nicht -wie mir versprochen- angeschrieben haben und die Leute sich deshalb auch nicht bei mir melden?
Haben Sie überhaupt verstanden um was geht?
Ich denke nein, oder Sie sind nicht willens.
Und natürlich sind Sie zuständig, Sie sind immerhin Mitglied des Rates und damit unser aller und mein Volksvertreter. Ich darf und kann mich an Sie wenden. In einer Demokratie ein normaler Vorgang.
Sie haben durch mich Kenntnis von einem offensichtlichen Rechtsbruch der Verwaltung, weshalb Sie mir bereits empfohlen haben Klage einzureichen.
Ich will aber vorher restlos alle aussergerichtlichen Möglichkeiten ausschöpfen weshalb ich mich u.a. an Ratsmitglieder wie Sie wende.
In der Hoffnung diese bzw. Sie erkennen das grundsätzliche Problem, was gar nicht allein nur mich betrifft.
In Ihrem Falle hat das erkennbar nicht funktioniert.
QED
In diesem Sinne
M. Schulze
von Edis daraufhin an mich zurück:
Herr Schulze,
ich möchte Sie höflich bitten, mich nicht mehr zu kontaktieren.
Lassen Sie es sich gut gehen.
Beste Grüße
Mirze Edis
Schlussbemerkung:
Falls auch nur irgendjemand glaubt Mirze Edis gewählt zu haben damit er in Berlin den Stahl in Duisburg rettet, dem kann ich auch nicht helfen.