IGA2027: Antworten so brauchbar wie die Zugverspätungs-Chronik der Deutschen Bahn

Die Vorbereitungen der IGA2027, der internationalen Gartenausstellung im Ruhrgebiet (u.a. in Duisburg) laufen so langsam an und gewinnen an Fahrt. Für mich ein Anlass mich mit der veranstaltenden gGmbH, gegründet bereits 2019, vor allem mit dem Personal mal näher zu beschäftigen.

Also stellte ich in einer 1. Runde, sozusagen zum Antesten und Warmwerden, nur wenige Fragen. Mit Antworten hatte ich nicht berechnet, doch nach nur einer Erinnerung an meine Anfrage gab es heute doch eine Reaktion.

Inhaltlich allerdings wenig brauchbar, dafür besonders höflich.

Auf den ersten Blick geht es bei dem gesamten Thema „Gartenschau“ irgendwie gefühlt um eine gute Sache. Doch in Wirklichkeit ist es hartes Business und es geht u.U. um sehr viel Geld – vor allem Steuergeld.

Angepriesen wird eine IGA so wie auch eine BUGA in der Regel wie Olympia, da ist ja auch derzeit was im Gange – ich berichtete, oder auch eine Europa- bzw. Weltmeisterschaft im Sport. So eine Grossveranstaltung soll das Image der beteiligten und finanzierenden Städte angeblich enorm fördern, auch weit über den Veranstaltungszeitraum hinaus, Umsätze vor Ort ankurbeln usw. usf.

Klingt alles gut und auch nachvollziehbar, doch wie so oft, ist am Tage der Endabrechnung der Saldo meist mit einem dicken Minuszeichen versehen. Das könnte auch an den jeweils direkt Beteiligten und Verantwortlichen liegen.

Deshalb gilt ihnen mein Hauptaugenmerk, also weniger den Blumen und Bäumen, den Bepflanzungen etc. Im Falle der IGA2027 ist die dahinter stehende gGmbH seit 2019 bereits auf eine ordentliche personelle Stärke und Grösse angewachsen. Z.B. aktuell auf drei GeschäftsführerInnen sowie 10 Leute in der Stabsstelle des Geschäftsführung.

https://www.iga2027.ruhr/die-iga-2027/ueber-uns/

Nur mal als Ausflug in ausufernde Personalpolitik gedacht hier ein Hinweis auf die IGA in Rostock im Jahr 2003. Aus den ursprünglich eingeplanten nur(!) 89 Beschäftigten wurden am Ende 207.

https://www.spiegel.de/politik/wahrheit-auf-raten-a-dd9a5719-0002-0001-0000-000031409962

Mit entsprechenden finanziellen Folgen.

Nun könnte man davon ausgehen, dass Nachfolge-Gartenevents und deren Verantwortliche aus Fehlern gelernt haben, doch da habe ich so meine Zweifel. Deshalb frage ich ja lieber nach und siehe da, schon die ersten kritischen Fragen werden zwar höflich aber nicht wirklich erhellend beantwortet.

Dabei könnte man eigentlich transparent und offen informieren. So aber bleibt schon gleich zu Anfang ein leicht schaler Geschmack zurück und es drängen sich eher weiter Fragen auf. Zuletzt habe die eine absolut totale Auskunftsverweigerung erlebt als ich Fragen an die Organisatoren der Studierenden-Spiele stellte.

Bei meinen Fragen zur IGA2027 geht es zum einen um einen möglichen Fall von Vetternwirtschaft und zum anderen um eine Möglichkeit rund um die Sponsoren-Akquise die bereits mindestens einmal in der Vergangenheit, so meine Recherche, bei einer anderen Veranstaltung praktisch umgesetzt wurde.

So gab es den Fall, dass Verantwortliche sich für ihre Tätigkeiten gerne geringer als normal entlohnen liessen, dafür aber auf Provisionszahlungen für die Anwerbung von Sponsoren bestanden.

Diese Sponsoren kamen meist aus dem Umfeld der beteiligten Städte, z.B. waren es städtische Beteiligungsgesellschaften, die man kaum mit grossem Aufwand akquirieren musste. Sie kamen quasi wie von selbst und/oder waren womöglich dazu sanft „genötigt“ worden. Und zahlten u.U. auch gerne mehr als normal und üblich.

Kleiner Spoiler-Einschub: MSV, Geldgeberrunde? Ick hör‘ watt trappsen!

Übrigens: Nutzniesserin ist in allen Fällen anscheinend immer die Lizenz- und Namensgeberin von IGA und BUGA. Sie sitzt meist auch als Gesellschafterin mit im Boot. Inwieweit Verträge so gestaltet sind, dass eine mögliche Nachschusspflicht nur für die jeweils beteiligten Städte gilt, ist mir bisher allerdings nicht bekannt.

Soweit grob vorgebrieft lesen Sie bitte zuerst meine Anfrage und dann die Antwort:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage bzw. folgende Bitten:

Bitte übersenden Sie mir

a) die Satzung der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

b) einen Verhaltenskodex der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH – sofern vorhanden

c) die bisherigen Stellenbeschreibung(en) und bisherigen Stellenausschreibung(en) für die Abteilungsleitung Kunst, Kultur & MEIN GARTEN der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

Zu c) erbitte ich noch eine Auskunft darüber wie die Entscheidung für bzw. zugunsten von YYY zustandekam.

Ausserdem hätte ich gerne die Auskunft wann die Bilanzen der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH für 2022, 2023 und 2024 im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Ebenso erbitte ich eine Auskunft darüber ob es bzgl. der Sponsorenakquise und -gewinnung für die IGA2027 eine mögl. Provisionsvereinbarung gibt.

Danke vorab.

DUISTOP

www.duistop.de

Duisburger Stadtmagazin seit 2018

Michael Schulze

Redaktionsleitung

 

Hier die heutige Antwort:

Lieber Herr Schulze,

danke für Ihre Mail.

Zu Ihren Fragen:

In der Satzung ist die Zielsetzung der IGA definiert, sowie die Rechte und Pflichten der einzelnen Organe. Ebenso gibt es einen Code of Conduct, der für alle Mitarbeitenden verpflichtend ist. Beide Dokumente sind nicht zur Veröffentlichung bestimmt.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Datenschutzgründen Personalangelegenheiten oder gar Vertragsinhalte grundsätzlich nicht veröffentlichen. Aktuelle Stellenausschreibungen finden Sie öffentlich zugänglich in den gängigen Portalen.

Die Veröffentlichung der Bilanzen für 2022, 2023 und 2024 sind im Unternehmensregister erfolgt und sind wie folgt veröffentlicht:

Jahresabschluss 2022: 20.09.2023

Jahresabschluss 2023: 02.01.2025

Jahresabschluss 2024: 26.08.2025

Danke für Ihr großes Interesse an der IGA und eine frohe Adventszeit!

Herzliche Grüße und vielen Dank!

XXX

Abteilungsleiter Kommunikation

Zentrale

Den EXPO-DAY mit Kritik bedacht – in der WAZ zur Unternehmerin gemacht

Ich schicke eins voraus: Nichts gegen Frauen, nichts gegen Hunde, nichts gegen Hundeschulen, nichts gegen Neugründungen.

Nur, wenn ich mich kritisch damit auseinandergesetzt habe, dass auf dem EXPO-DAY der DBI (früher DEMO NIGHT) kürzlich eine Hundetrainerin mit ihrem Geschäftsmodell im Mittelpunkt stand um die Start-Up-Szene in Duisburg sozusagen zu vertreten, dann verband ich damit weder die  Herabsetzung der Geschäftsidee noch der Gründerin, aber man kann mir doch durchaus zugestehen, dass ich es insgeamt betrachtet ein wenig dürftig finde.

Die TOP-Headliner auf einem Rockkonzert sind oder waren eben Bands wie Metallica und Guns’n’Roses aber nicht lediglich drei Musikbegeisterte, die zwar ihre Instrumente beherrsch(t)en, aber dies nur in ihrem Stadtteil tun bzw. taten.

Und wie gefühlt so oft nach solchen Berichten von mir, springt die WAZ in die Bresche um die Sache sozusagen klarzustellen. So anscheinend auch diesmal:

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410518209/duisburger-top-dogs-siegerin-37-so-habe-ich-drei-unternehmen-gegruendet.html

Ganz so als wäre sie von der DBI damit beauftragt worden.

Natürlich brauchen wir Geschäftsmodelle aller Art, grosse und kleine, clevere, vielfältige, je mehr desto besser, aber genau das sollte ein EXPO DAY der DBI eben auch beispielhaft (re)präsentieren.

So richtet sich meine Kritik mal wieder gegen die DBI, die es anscheinend trotz allerbester Voraussetzungen, vor allem personell, nicht hinkriegt eine sozusagen bunte Mischung auf die Bühne zu holen.

Verschiedene Unternehmen und UnternehmerInnen, in verschiedenen „Reifestufen“, aus unterschiedlichsten Branchen.

Nochmals: Woher sollen die vielen (neuen) Jobs denn sonst herkommen die Sören Link in seinem Wahlkampf versprach?

Und wenn ich schon mal dabei bin, ich finde andererseits, dass eine gut geführte Hundeschule ziemlich bodenständig ist und zumindest mehr Erfolg verspricht als beknackte hochtrabende digitale Rohrkrepierer-Ideen wie Park-Apps, die angeblich ohne jemals wirklich gestartet zu sein bereits die Lösung für eine Smart City versprechen und das Ende jedweder Parkplatzsuche.

Insofern gehen mir auch vor Begeisterung überschiessende Technik-Wolkenkuckucksprojekte im Zusammenhang mit Wassersstoff vollkommen auf die Nerven, die fast allesamt ohne massivste Steuerzuschüsse nicht überlebensfähig sind.

 

Kevin Kühnert mit neuem Job – ausgerechnet bei Finanzwende

Bärbel Bas legt sich mit den Arbeitgebenden an, kann Parteiamt und Ministeramt nicht auseinanderhalten und Parteikollege Kevin Kühnert, der sich aus der Politik verabschiedete, heuert just bei Finanzwende an die sich mit Steuergerechtigkeit befasst.

Jener Organisation zu der auch Ex-Cum-Ex-Jägerin Anne Brorhilker wechselte, als sie wohl der Frust über die mangelhaften Forschritte bei ihren Ermittlungen gegen SteuersünderInnen bei der Staatswanwaltschaft Köln übermannte bzw. überfraute.

Es gibt nur einen wesentlichen Unterschied. Während ich Brorhilker den Wechsel als irgendwie logisch abnehme, habe ich bei Kühnert erhebliche Zweifel.

So hatte ich ihm genau zum Thema „Steuern und Steuern sparen“ Anfang 2024 kritische Fragen gestellt. Und zwar nach einem TV-Beitrag in dem es um aggressives Steuervermeiden ging und zwar mit Hilfe von Seminaren die u.a. von einer Mitarbeitenden des Bundesfinanzministeriums durchgeführt wurden.

Kevin Kühnert tauchte in dem Beitrag auf und ich wollte wissen was er denn anläßlich der Informationen, die er auch durch diesen TV-Beitrag zusätzlich erhalten haben müsste, in der Sache unternommen habe.

Hier ist alles nachzulesen was ich an Reaktionen bzw. Antworten erhielt:

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2024/01/04/kevin-kuehnert-antwortet-nicht-sein-wahlkreisteam-versucht-es-nun-auf-die-rechtliche-tour/

Nun, es war mehr als dürftig und es entstand somit der Eindruck, dass Kühnert sich des Themas nicht angenommen hatte.

Was ihn nun zu Finanzwende treibt ist also aus meiner Sicht mehr als kurios und fragwürdig.

Frau Brorhilker hat übrigens gerade Tilo Jung Rede und Antwort gestanden:

NACHTRAG vom 12.12.2025:

Welch ein Zufall, so war Kevin Kühnert gestern Abend bei Markus Lanz zu Gast. Eine gewisse Heroisierung blieb nicht aus, hatte er sich doch vor Monaten bereits aus der Politik verabschiedet. Nur der Schluss war dann wieder ernüchternd entlarvend, denn da sprach Lanz ihn noch auf Olaf Scholz und CUM-EX an. Mein Eindruck: Rumgedruckse vom Allerfeinsten und eine Bestätigung für mich, dass man (einer wie Kühnert) irgendwie nie so ganz geht.

 

Grünen Co-Chef Felix Banaszak wanzt sich in Marxloh ran – erwartet wurde aber Link!

Auf dem kürzlichen Parteitag der Grünen hatte es schon anklungen, man will sich wieder stärker denen widmen die das Land sozusagen „tragen“ – so zumindest mein Eindruck.

Ich empfinde es allerdings als reichlich spät und ziemlich ranwanzig. So auch mein aktueller Eindruck von Banaszaks Besuch in Marxloh. Dort vermutet er wohl den „tragenden“ Teil der Bevölkerung – hart schaffene Leute die alles am Laufen halten.

Nur wurde dort wohl eher OB Link erwartet und nicht der grüne Co-Chef, so die WAZ (Zitat):

„Ehrlich gesagt, Sie habe ich noch nicht gesehen“, muss sich Banaszak anhören. „Wir haben Sören Link erwartet. Sie sind …?“ 

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410670134/banaszak-in-marxloh-wenn-wir-die-probleme-nicht-loesen-explodiert-es-hier.html

Tja, wer zwei Jobs gleichzeitig hat, MdB und Grünen Co-Chef – und das im fernen Berlin, der darf sich nicht wundern, dass die Leute in dem Ort die einen ins Amt gebracht haben (auch irgendwie ein Witz)  einen nicht kennen.

Nun, da nutzen auch drei Tage in Marxloh nichts, wenn man dabei nur so tut als sei man interessiert.

Ganz ehrlich, für mich komplette Vollverarschung.

Wenn Banaszak dann angeblich diese zwei Fragen umtreiben, dann wird’s kurios. Zitat aus der WAZ: „Wie können die demokratischen Parteien das Vertrauen der Menschen hier im Norden zurückgewinnen? Und wie schafft man es, die Wahlbeteiligung zu steigern?“

Ja so jedenfalls nicht.

Noch kurioser:

Zitat: „30 Prozent haben mit der AfD eine Partei gewählt, die kein Konzept hat, um ihre Situation zu verbessern.“

Nun Herr Banaszak, sie antworten ja regelmässig auf keine meiner Anfragen, darum hier die nächste:

Welches Konzept haben Sie denn für Marxloh und warum bitteschön sagen Sie den hier vor Ort jämmerlich agierenden Verantwortlichen nicht mal deutlich welche Scheisse sie angerichtet haben und weiterhin anrichten?

Wobei, die AfD wird bzw. würde es auch nicht besser machen. Das Problem sind die Parteistrukturen, die sind der schnelle Tod jedweder Verbesserung.

In der Form wie heute Parteien organisiert und strukturiert sind, kann nichts gedeihen. Vor allem dann nicht wenn es echte und tiefgreifende Probleme zu lösen gibt.

Am Verhalten Banaszaks erleben wir ja überdeutlich wie es läuft, nämlich gar nicht. Da kommt einer für drei Tage von Berlin nach Duisburg und fährt mit einer Polizeistreife durch die Gegend oder spricht eine Stunde mit einem Obsthändler udgl.

Ich übertreibe mal ein wenig:

Wenn Du im sauberen Kampfanzug ein G3 oder G36 in einer gut beheizten Kaserne blind auseinandernehmen und wieder zusammenbauen kannst, weist Du nicht wie sich sechs Wintermonate bei Minusgraden im umkämpften Schützengraben anfühlen.

 

 

Du willst als InfluencerIn für die Stadt Duisburg arbeiten?

Dir fehlt nur die richtige Idee für ein Bewerbungsvideo und ein ECHT pfiffiges Thema? Kein Problem, denn Du wirst locker fündig bei den grossen Vorbildern wie z.B. in der ARD. Die wissen wie man Leuten filmisch und dramaturgisch etwas vermittelt und sie gleichzeitig dabei auch noch unterhält.

So geschehen vorgestern in der Abend-Sendung „Die 100“ ab Minute 25:36.

https://www.ardmediathek.de/video/die-100-was-deutschland-bewegt/werden-wir-gut-regiert-oder-politik-show/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtMzliYTRjZTUtMTVhMS00NzBhLTg1N2EtYzg0ZmExZjgzYWQx

Zugegeben die gesamte Sendung ist so GAGA und so dermassen zum Fremdschämen (inkl. Flüchtlingshochbett als Deko und Riesenkettensäge), dass es als Anregung für Duisburg reicht, aber der o.g. Abschnitt ist der absolute Hammer.

Eingeleitet wird er mit dieser Hautfarben-Karte (s.u.), die gleich auch eine Bewertung enthält, plus einer Anspielung auf Merz‘ Stadtbild-Aussage.

Die Ursprungskarte stammt wohl aus den USA, wurde aber für die Sendung nachgebastelt.

Die wird dann neben einen beliebigen Kopf gehalten um festzustellen ob die Person OK ist oder NICHT OK ist.

Das wurde beispielhaft in der Sendung durchexerziert, wenngleich jedem Deppen und jeder Deppin bereits beim ersten Anblick klar sein durfte was diese absolute Scheisse soll.

Leider wurde das Ganze von Anwesenden auch noch mitgespielt, wohl aber nur weil sie sich womöglich schämten dem Moderator sofort vor laufender Kamera die Fresse zu polieren oder ihn wenigstens zu fragen ob er noch alle Tassen im Schrank hat.

Wenn eins klar wurde, dann dieses:

Wer die Bekloppten dieser Welt auf noch beklopptere Ideen bringt, rassistischen Simplifizierungen und Stereotypen auch noch Vorschub leistet, und das mit Zwangsgebühren zur besten Sendezeit, der hat es wirklich verdient irgendwann abgeschafft bzw. gefeuert zu werden. Schon aus Sicherheitsgründen.

Bisher allertiefstes Niveau! Womöglich geht es aber noch schlimmer und noch infantiler.

Eventuell mit einer Pimmel-Längen-Karte? Einer Ohrläppchen-Krümmungswinkel-Karte? Einem Aussprache-Kontrollgerät?

Ich bin auf jeden Fall froh, dass nicht der Hakennasen-Test durchexerziert wurde.

 

Beste WAZ-Werbung für angeblichen Schweizer Verschwörungs-Guru

Ich schicke voraus: Ich mache mit diesem Beitrag irgendwie auch nichts anderes als Werbung für einen möglichen Verschwörungs-Guru.

Um was geht’s? Aktuell berichtet Funke-Redakteur Jonas Schlömer ganz aufgeregt über den angeblichen Verschwörungs-Guru Daniele Ganser aus der Schweiz, der im Herbst 2026 in der Mercatorhalle auftreten will.

Der sogenannte Kontrahierungszwang bindet die Hallenvermieter von DuisburgKontor(DK) ans Gesetz und deshalb darf DK auch „Unerwünschte“ nicht ablehnen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410660928/verschwoerungs-guru-darf-in-duisburg-auftreten-stadt-ist-machtlos.html

Plus in der NRZ:

https://www.nrz.de/lokales/duisburg/article410660928/verschwoerungs-guru-darf-in-duisburg-auftreten-stadt-ist-machtlos.html

Überschrieben wird der Beitrag u.a. markig mit den Worten „Stadt ist machtlos“.

Schloemer wirft Ganser diverseste Ansichten vor die ihn zu einem kruden, abstrusen und gefährlichen Mann machen.

WOW, eine Nummer grösser ging’s nicht mehr?

Meine Fresse, das Netz ist voll davon und so wie Schloemer den Guru Ganser dämonisiert dürfte es sich um die beste PR und Werbung handeln die der Schweizer kostenlos bekommen kann.

Daraus könnte ich nun die Theorie ableiten Herr Schloemer ist womöglich als Gansers geheimer PR-Mann unterwegs. Scherz beiseite.

Die Stadtspitze hat mich übrigens bereits vor Jahren gegenüber der Bezirksregierung als Verbreiter von Verschwörungstheorien bezeichnet (noch vor Corona) und ich hatte mich damals lediglich darüber beschwert, dass ich -bis heute anhaltend- keine Antworten auf IFG- und Presseanfragen erhielt.

Insofern sollten wir alle mal die Kirche im Dorfe lassen wenn wir mit Bezeichnungen um uns schmeissen (u.a. auch Nazi) die oftmals bei näherer Überprüfung gar keinen Bestand haben.

Ich vermute auch, Herr Schloemer hat sich nicht einmal mit Ganser unterhalten und bezieht seine „Kenntnisse“ über dessen Persönlichkeit nur vom reinen Hörensagen.

Ausserdem strotz der Beitrag m.E. nur so vor vorauseilendem Gehorsam, und zwar dem üblichen politischen und kulturellen Establishment in Duisburg gegenüber.

Ganz zu oberst gegenüber der Stadtspitze. Und wenn dem so sein sollte, dann habe ich lediglich Mitleid.

Mit all dem will ich weder Gansers Ansichten gutheissen noch verdammen noch sonst etwas. Dafür kenne ich das was er macht und sagt nicht genug. Ich will mich damit auch nicht weiter beschäftigen.

Ich wünsche mir aber, dass ein Redakteur wie Schloemer mit anderen öffentlichen Figuren, möglichst vor allem in und aus Duisburg, mal genauso kritisch umgeht.

Und da fallen mir erstens eine Menge Figuren ein sowie auch eine Menge Themen wie Diskriminierung, Machtmissbrauch, Rassismus, usw. usf.

Falls Herr Schloemer Anregungen braucht, soll er mich kontaktieren.

Hier eine Anregung die allerdings Duisburger „Figuren“ weniger, dafür ein Duisburger Thema umso mehr betrifft:

Am 25. September 2025 saß Herr Paul Ziemiak, MdB der CDU, in der ZDF-Sendung bzw. Talkshow von Maybritt Illner. Ich hatte die Sendung nicht gesehen und stiess erst in der letzten Woche darauf.

https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-25-september-2025-100

Ab Minute 6:39 sagt er (wörtliches Zitat): „[…] sehr viele Menschen kommen aus Rumanien und Bulgarien, plündern diesen Staat aus […]“

 

Die Sache ist als mögliche Form der Volksverhetzung übrigens inzwischen bei der Staatsanwaltschaft in Berlin angekommen. Ich berichtete bereits. Gestern noch erhielt ich Auskunft darüber, dass sie derzeit weiterhin geprüft wird. Mit dem Zusatz: Es gilt die Unschuldsvermutung.

 

 

OB antwortet auch nicht auf IFG-Anfragen: Erneute Beschwerde an die LDI

Als guter Demokrat hält es Sören Link, im Nebenberuf leider auch noch OB von Duisburg, seit Jahren nicht für nötig mir auf Presseanfragen zu antworten. Ihm IFG-Anfragen zu stellen hatte ich schon vor längerer Zeit eingestellt. Kürzlich allerdings griff ich nochmals darauf zurück. Das Thema (Wahlen, genauer: die OB-Wahl und -Stichwahl) war es mir wert damit etliche Minuten zu verbringen.

Doch auch in bezug auf das IFG (genauer: Informationsfreiheitsgesetz NRW) hält es Link weder für nötig zu antworten noch überhaupt zu reagieren. Ich hatte nichts anderes erwartet.

Kürzlich verglich jemand dies mit der Brandmauer gegenüber der AfD – nun, wir wissen ja wozu das letztendlich führt.

Nun habe ich die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (LDI) in Düsseldorf mal wieder kontaktiert. Sie dürfte, wenn alles so läuft wie es das Gesetz vorsieht, den OB erneut anschreiben. Dann vergehen wieder rund 30 Tage – und ich denke mal, er wird die Sache weiter aussitzen.

Dann könnte ich noch klagen. The same procedure as …

Für alle die noch nicht wissen was gespielt wird und warum ich nicht klage hier nochmals ein paar Erläuterungen dazu.

Erstens geht es mir vor allem um die mit meinen Presse- bzw. IFG-Anfragen verbunden Sachverhalte, für die ich sensibilisieren will. Ausserdem lernt man dabei eine ganze Menge. Ich veröffentliche auch nicht alles, wie z.B. nicht meine derzeitigen Erfahrungen mit dem sog. Gefährdungsatlas „Korruption“.

Zweitens: Da Link nicht antwortet gehe ich davon aus, dies hat zwei wesentliche Gründe: Würde er mir antworten, würde er a) ein echtes Problem haben, denn ich frage nicht nach irgendwelchen Beliebigkeiten, und b) würde er sein Gesicht verlieren.

Drittens tue ich ihm nicht den Gefallen zu klagen, weil dann verbrenne ich meine Zeit sowie mein Geld und er selbst könnte alles aus dem Steuersäckel bezahlen. Ausser eine Sache beträfe ihn privat bzw. strafrechtlich ausserhalb seines Amtsschutzes. Zudem ist er womöglich in Amtshaftungsfragen auch noch gut versichert – natürlich auch mit Steuermitteln.

Ausserdem ginge die Zahl meiner Klagen in die Tausende. Und das ist nicht übertrieben. Ich würde damit ein Gericht komplett lahmlegen. Link weiß das, deshalb sitzt er es aus – er versucht es zumindest. Das alles ist purer Machtmissbrauch vom Allerfeinsten, doch wen juckt’s?

Übrigens: Link ist mir völlig egal. Ich würde das auch mit jeder anderen Person an seiner Stelle machen.  Es geht dabei um das Prinzip und um das Amt. Ausserdem ist mir Link rein intellektuell nicht gewachsen, warum sollte ich mich also mit einem den ich für einen mir unterlegenen Simpel halte „rumschlagen“?

Witzig finde ich in dem Zusammenhang, dass ich vor kurzem Peer Steinbrück (SPD) anschrieb und ihn auf Links Verhalten aufmerksam machte. Steinbrück schrieb mir sinngemäß zurück, dass er die Arbeit Links positiv beurteile und ihn persönlich wertschätze. Witzig deshalb, weil ich muss dann ja wohl in einem vollkommen anderen Universum leben.

Dem ist aber nicht so. Und wenn Link selbst auf Fragen nach dem Ablauf einer Wahl nicht antwortet, dann sollten alle Alarmglocken klingeln.

Die Verantwortlichen aus Mülheim und Oberhausen haben mir übrigens auf die selben Fragen per IFG geantwortet. Oberhausen ganz fix und Mülheim hat sich Zeit gelassen. Mülheim hat mich allerdings auf die selben Fragen, als Pressefragen gestellt, zuvor abblitzen lassen. Die Pressefragen hatte ich vor allem deshalb gestellt weil es in Mülheim eine besondere Wahlauffälligkeit und anschliessende Neuauszählung gab. Ich berichtete bereits. Nachvollziehen kann ich dieses merkwürdige Auskunftsverhalten nicht. Es bleibt allerdings ein fauler Nachgeschmack.

Wer übrigens jetzt meint, es wäre kein Wunder bei meiner Art, dass mir Link nicht antwortet, den frage ich dies: Glauben Sie wirklich man kann eine kritische Frage so angenehm stellen, dass er nicht merkt wie kritisch sie ist?

 

Hier nun mein Schreiben von heute an die LDI:

Guten Tag,

nachfolgende Anfrage (s.u.) gemäß IFG NRW habe ich am 4.11.2025 erstmalig und am 23.11.2025 wiederholt an den OB der Stadt Duisburg, Sören Link, gestellt.

Bis heute wurde diese nicht beantwortet.

Deshalb möchte ich Sie hiermit bitten meinem Auskunftsbegehren entsprechenden Nachdruck zu verleihen und den OB dazu aufzufordern mir zu antworten, so wie es das IFG vorsieht.

Gründe mir nicht zu antworten hat der OB nicht vorgebracht. Er hat überhaupt nicht reagiert. Für die sachgemässe Zustellung per Mail kann ich einen Zeugen benennen.

Meine Mail an den OB ging an diese Adresse:

[ … … … ]@stadt-duisburg.de

Ich weise ausserdem daraufhin, dass der OB regelmässig auf IFG-Anfragen von mir nicht reagiert, geschweige denn antwortet.

MfG

Michael Schulze

 

Anfrage gemäß Informationsfreiheitsgesetz IFG NRW zu OB-Wahl und OB-Stichwahl Duisburg 2025 an den OB von Duisburg Sören Link

Guten Tag,

gemäß IFG NRW habe ich folgende Fragen:

1. Wer waren die wesentlichen Verantwortlichen (Wahlleiter etc., nicht Wahlhelfer etc.) für die beiden o.g. Wahlen? Bitte Namensliste.

Und bitte gesondert auflisten bzw. gesondert kennzeichnen wer dezidiert für die Abwicklung der Briefwahlen in beiden Fällen zuständig und verantwortlich war.

2. Wo bzw. von wem wurden die Briefwahlunterlagen gedruckt und versandfertig gemacht?

3. Wo bzw. von wem wurden die ausgefüllten rückgesendeten bzw. eingeworfenen Briefwahlunterlagen entgegengenommen?

4. Wo bzw. von wem wurden die ausgefüllten rückgesendeten bzw. eingeworfenen Briefwahlunterlagen bis zum Auszählungsezeitpunkt gelagert?

5. Wie bzw. von wem wurden die ausgefüllten rückgesendeten bzw. eingeworfenen Briefwahlunterlagen gegen mögliche Manipulationen geschützt?

6. Wieviele Wahlberechtigte gab es für die OB-Wahl, -Stichwahl jeweils gesamt?

7. Wie hoch war für beide Wahlen jeweils der Anteil von Wahlberechtigten ohne deutsche Staatsangehörigkeit?

8. Wie war das jeweilige Wahlergebnis – aufgespalten in Urnen- und Briefwahl?

9. Wie hoch war für beiden Wahlen der jeweilige Anteil der tatsächlichen Wählenden a) an der Urnen- und b) an der Briefwahl?

10. Wie hoch war für beiden Wahlen der jeweilige Anteil der tatsächlichen Wählenden ohne deutsche Staatsangehörigkeit a) an der Urnen- und b) an der Briefwahl?

11. Wo bzw. von wem und bis wann werden sämtliche wesentlichen Wahlunterlagen, – dokumentationen etc. gelagert?

Bitte antworten Sie innerhalb der üblichen Frist von 30 Tagen.

Diese IFG-Anfrage geht in Kopie an Herrn XXX.

MfG

Michael Schulze

 

Neuestes Städteranking: Duisburg ECHT weit hinten! Das ist Link womöglich total egal?

Ein neues Städteranking zeigt, dass Duisburg im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten in Bezug auf Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Infrastruktur weit hinten liegt. Im neusten Gemeinschaftsranking von IW Consult, ImmoScout24 und der Wirtschaftswoche belegt Duisburg nur den 69. Platz von insgesamt 71 Städten. Es gibt vor allem Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt und bei der Lebensqualität, was sich in geringeren Steuereinnahmen und einer niedrigeren Attraktivität für Fachkräfte zeigt. Im Dynamikranking, das die Entwicklung der letzten fünf Jahre bewertet, steht Duisburg auf Platz 57 und hat sich somit leicht verbessert. Auch im neu eingeführten Infrastruktur-Index rangiert die Stadt nur auf Platz 69.

Tja, es ist mal wieder Zeit den OB an seine Wahlversprechen zu erinnern.

Aber ich hatte andererseits bereits spekuliert, dass ihm seine vollmundigen Versprechen auch egal sein könnten, weil er womöglich mit einer Kandidatur zum NRW-Ministerpräsidenten kokettiert.

In die selbe Kerbe schlug Mitte November (also zwei Monate nach der OB-Wahl) auch schon die RP:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/spekulationen-um-soeren-link-in-duisburg-tritt-er-2027-gegen-wuest-an_aid-138981167

 

IGA2027 im Ruhrgebiet: Erste Lebenszeichen und auch das Gegenteil

Diese Woche gab es erneut ein paar wenige Meldungen, dass sich bei den Vorbereitungen der IGA2027 was tut. Die Internationale Gartenschau soll 2027 in mehreren Städten im Ruhrgebiet, u.a. auch in Duisburg, über die Bühne gehen.

Die Zahl der News wird sich sicherlich im Laufe des nächsten Jahres signifikant erhöhen (müssen), denn eine Refinanzierung soll auch über die Eintrittspreise erfolgen. Und dazu muss man schon kräftig trommeln. U.a. mit dem Thema Klimaschutz.

https://www.iga2027.ruhr/die-iga-2027/ueber-uns/

Zu den wenigen positiven Meldungen, die vor allem Neuanpflanzungen etc. betreffen, gesellen sich aber auch weniger erfreuliche.

So wie diese aus Gelsenkirchen:

https://www.waz.de/lokales/gelsenkirchen/article410596100/schon-jetzt-steht-fest-millionen-schock-fuer-die-iga-2027-in-gelsenkirchen.html

Wundern tut’s mich nicht, werden doch Großereignisse, wie auch Olympia – ich berichtete bereits in dieser Woche – meist übertrieben angepriesen, doch die Zuschüsse dürften am Ende enorm sein.

Nicht enthalten die Kosten für die Geländeaufbereitungen, eventuellen Altlastensanierungen usw. usf.

Gesellschafter der 2019 für die Durchführung der IGA2027 extra gegründeten gGmbH (mit inzwischen drei GeschäftsführernInnen) sind u.a. die beteiligten Städte, also auch Duisburg. Und die dürften dann wohl auch einen nicht kleinen Teil der Unterdeckung und der möglichen Miesen am Ende übernehmen. Dann z.B. wenn die Kosten explodieren und die Besuchszahlen (= zahlende Gäste) hinter den meist ebenso übertriebenen Erwartungen zurückbleiben.

Inwieweit auch Sponsoren o.ä., wahrscheinlich wieder einmal die städtsichen Beteiligungsgesellschaften, eine Rolle spielen kann ich noch überhaupt nicht abschätzen.

Am Ende wird dann alles so wie meistens mit Imagegewinnen für die Städte und die Region bewertet bzw. entschuldigt. In diesem Fall dann wohl zusätzlich auch noch mit Klimaschutz.

Für mich ist das alles nur Anlass für erste kritische Nachfragen.

Die ersten habe ich heute Morgen bereits losgeschickt. Mal sehen ob man überhaupt reagiert und dann auch noch antwortet.

Zwei Fragen bzw. Bitten werden Ihnen eventuell merkwürdig vorkommen, aber sie haben durchaus ihre Berechtigungen, ohne dass ich mich jetzt schon weiter in die Details vertiefe.

Hier meine heutige Presseanfrage:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage bzw. folgende Bitten:

Bitte übersenden Sie mir

a) die Satzung der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

b) einen Verhaltenskodex der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH – sofern vorhanden

c) die bisherigen Stellenbeschreibung(en) und bisherigen Stellenausschreibung(en) für die Abteilungsleitung Kunst, Kultur & MEIN GARTEN der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH

Zu c) erbitte ich noch eine Auskunft darüber wie die Entscheidung für bzw. zugunsten von YYY zustandekam.

Ausserdem hätte ich gerne die Auskunft wann die Bilanzen der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH für 2022, 2023 und 2024 im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Ebenso erbitte ich eine Auskunft darüber ob es bzgl. der Sponsorenakquise und -gewinnung für die IGA2027 eine mögl. Provisionsvereinbarung gibt.

Danke vorab.

DUISTOP

www.duistop.de

Duisburger Stadtmagazin seit 2018

Michael Schulze

Redaktionsleitung

 

Hier zum vorläufigen Abschluß noch etwas aus dem Spiegel von 2010. Bereits 25 Jahre ist es her, aber so aktuell geblieben als wäre es gestern erst verfasst worden:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/verlustgeschaeft-bundesgartenschau-vielen-dank-fuer-die-schulden-a-688895.html

Oder lesen Sie diesen Beitrag, der noch sechs Jahre älter ist (von 2004), und in dem es just um eine IGA geht. Im Mittelpunkt ein OB von der SPD.

https://www.spiegel.de/politik/wahrheit-auf-raten-a-dd9a5719-0002-0001-0000-000031409962

Gleich der erste Abschnitt kommt mir soooooooooo bekannt vor, weshalb ich auch annehme, an all dem, was sich hinter den Kulissen einer IGA oder auch BUGA abspielt, hat sich prinzipiell über die Jahre nichts geändert. Egal wo sie stattfindet. Womöglich wurde alles noch viel schlimmer.

Zitat aus dem Spiegel:

„Arno Pökers Öffentlichkeitsarbeit folgte bislang einer simplen Strategie. Wann immer Gutes zu vermelden war, gab sich Rostocks Stadtoberhaupt als Vater des Erfolgs. Wenn es schief lief, hatte er in der Regel von nichts gewusst.“

 

Olympia an Rhein und Ruhr: Was fehlt?

Die NRW-Landesregierung verschickt gerade ihr aktuellstes Pressestatement zu einem Treffen in Berlin bei dem man die Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele in Deutschland und aus NRW-Sicht natürlich in der RheinRuhrRegion nochmals unterstreicht.

Ich bin wie immer bei solchen Großvorhaben mit den entsprechenden Groß- und Grußworten ziemlich vorsichtig. Deshalb meine Frage:

Was fehlt in dem folgenden Text und meistens grundsätzlich bei solchen PR-Beiträgen? Unter dem Text gebe ich meine Antwort zum Besten.

Los geht’s:

Am Donnerstag, 4. Dezember 2025, haben Bundeskanzler Friedrich Merz, DOSB-Präsident Thomas Weikert, Ministerpräsident Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Dr. Markus Söder, der Regierende Bürgermeister der Stadt Berlin, Kai Wegner, der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher und der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Torsten Burmester im Bundeskanzleramt eine politische Vereinbarung zur deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele unterzeichnet.

Mit der Vereinbarung bekräftigen die Partner sowohl das gemeinschaftliche Handeln für eine deutsche Bewerbung als auch den Bewerbungsprozess des DOSB. Die Spiele sind unabhängig vom Austragungsort ein nationales Gemeinschaftsprojekt. Sie bewegen: weltweit, national und regional. Sie begeistern, sie bringen zusammen, schaffen Verbindungen. Sie ermutigen und richten den Blick nach vorn. Sie sind das wichtigste sportpolitische Ziel der Bundesrepublik Deutschland.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Deutschland ist im Olympia-Fieber. Moderne, nachhaltige Spiele gelingen aber nur mit der Zustimmung der Menschen. Dafür werben wir mit unserem Konzept für nachhaltige, kompakte und weltoffene Olympische und Paralympische Spiele vor Rekordkulissen. Wir wollen den Athletinnen und Athleten die größte Bühne für die größten Momente in ihrer sportlichen Karriere bereiten – getragen von der breiten Akzeptanz und Sportbegeisterung der Menschen in Nordrhein-Westfalen. Wir wollen Olympische und Paralympische Spiele für alle. Dabei stehen wir für einen fairen Wettbewerb und sind überzeugt: Die beste Bewerbung kommt aus Nordrhein-Westfalen.“

Torsten Burmester, Oberbürgermeister der Stadt Köln: „Heute geht ein starkes Signal von Berlin aus an das IOC. Der politische Schulterschluss zwischen Bund, Ländern, DOSB und den vier Bewerbern unterstreicht gleich zwei sportliche Gedanken. Erstens, dass man nur als Mannschaft erfolgreich sein kann und zweitens, dass der Wettkampf die individuellen Leistungen steigert. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Köln an der Spitze der Rhein-Ruhr-Bewerbung mit unseren 17 Kommunen und 14 Millionen möglichen Tickets am Ende die attraktivste Bewerbung sein werden.“

<ENDE>

Nochmals die Frage: Was fehlt?

Nun zum einen das Datum bzw. das Jahr der Spiele. Auflösung: 2036, 2040 oder 2044.

Hinweise auf die Antwort um die es mir aber vorrangig geht liefert der WDR – zum Teil:

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/olympia-bewerbung-buergerentscheid-kosten-100.html

Genau, es sind die Kosten die damit auf uns alle zukommen und die möglichen Erlöse. Wobei Letztere wahrscheinlich größtenteils beim IOC verbleiben werden.

Bei den Kosten sind u.a. auch die vorgeschalteten Bürgerentscheide zu berücksichtigen. Allein dafür werden seitens des Landes mind. rund 10 Mio. EURO veranschlagt (85%). Als vorläufige Kostenschätzung.

Plus der anteilige Teil der jeweiligen Kommunen (15%).

Dann erst geht es um das gesamte Bewerbungsprozedere.

Und sollte am Ende irgendwann das IOC sich entschieden haben, kommen die Kosten für die Ausrichtung dazu, plus ev. Steuer-Ermässigungen, -Nachlässe usw. usf.

Einziger Vorteil: Etliche Sportstätten sind bereits vorhanden. In rund 11, 15 oder gar 19 Jahren aber eventuell schon wieder sanierungsbedürftig.

Sinnvoll wäre es also, wenn vor allem und zwar in nächster Zeit eine komplette Übersicht aller Kosten, aller finanziellen Zugeständnisse jedweder Art, aller möglichen Umsatzverluste (Sponsoren erhalten vielfach den Vorzug vor Ansässigen) und aller möglichen Einnahmen aufgestellt würde.

Und zwar ohne jede Schönrechnerei.

Nur dann halte ich einen Bürgerentscheid überhaupt für angebracht.

Als kleinen Denkanstoss möchte ich an Paris erinnern, wenngleich dies nicht 1:1 vergleichbar ist:

Die Olympischen Spiele im letzten Jahr in Paris ergaben trotz eines vorab erwarteten kleinen Gewinns laut französischem Rechnungshof eine massive finanzielle Belastung für die Steuerzahlenden, mit Kosten von fast sechs Mrd. EURO, also weit über den ursprünglichen Schätzungen i.H.v. 2,4 Mrd. EURO. Besonders für Sicherheit wurde wesentlich mehr Geld ausgegeben. Die Maßnahmen führten zudem zu einem Einbruch im Tourismus während der Spiele, denn viele Betriebe und Hotels verzeichneten Umsatzrückgänge aufgrund der massiven Absperrungen und der Abwesenheit internationaler Touristen. Auch die positiven Auswirkungen danach bleiben grösstenteils aus bzw. werden bisher als nicht wirklich messbar und damit nicht signifikant nachweisbar beschrieben.

Lesen Sie auch dies hier:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-ein-jahr-nach-olympia-100.html

Im übrigen halte ich olympische Spiele in Deutschland nicht für

„das wichtigste sportpolitische Ziel“. (s.o. Text – 2. Abschnitt – letzter Satz)

Das wichtigste sportpolitische Ziel sind gute und funktionsfähige Sportstätten für alle. Ab sofort.