Verdammt, als ich in dieser Woche erfuhr, dass die DuisburgerInnen gar nicht so unglücklich sind, laut neuestem Glücksatlas, musste ich gleichzeitig auch erfahren, dass es angeblich Nazis in Duisburg und deutschen Städten gibt.
Die Sache mit dem Glück in Duisburg ist wohl und vor allem auf die Wiederwahl von Sören Link zurückzuführen und die Sache mit den Nazis brachte Mirze Edis von den Linken in puncto „Stadtbild“ ins Spiel.
Zitat: „Wenn jemand das Stadtbild stört, dann sind es die Nazis.“
Als neutraler Beobachter fällt mir erstens auf, dass Edis exakt die selbe ungenaue Sprech-Methode wie Merz bedient. Undifferenziert wird einfach mal was rausgehauen.
Wen meint Edis denn eigentlich? Überlebende Nazis die dann aber verdammt alt sein müssen, neue Nazis? Und wer sind die und wo sind die und warum kümmert sich keiner um die?
Naja, immerhin wurde Edis rein statistisch auch von diesen Nazis zum MdB gewählt. Vielleicht wurde er auch überwiegend von ihnen gewählt, die Wahl ist schließlich geheim und man kann ja nie wissen.
Zweitens relativiert Edis die Taten jener Nazis die von 1933 bis 1945 wüteten. Wobei an dieser Stelle noch ermittelt werden müsste wer prinzipiell alles dazugehörte – auch weite Teile der deutschen Bevölkerung? Vielleicht gibt es ja auch noch Abstufungen!?
Rein statistisch würden dann ja heute auch Teile der Bevölkerung wieder mit dazu gezählt werden müssen.
Womit ich klarstellen will wie bescheuert und unterkomplex ich all diese Sprüche finde.
Edis hat übrigens vor langer Zeit schon aufgehört auf meine Anfragen zu antworten, die waren ihm zu kritisch und zu aggressiv. Kein Wunder, würde ich ihn doch nun fragen wen er ganz genau mit Nazis gemeint hat und wo die sind und warum sich keiner um die kümmert usw. usf.?
So hat er sich ganz toll und für immer aus der Affäre gezogen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn er mich irgendwo krude verorten würde wie es in sein anscheinend simples Weltbild bzw. Stadtbild passt.
Edis hat allerdings als Abgeordneter des deutschen Bundestages einen Eid geleistet der ihn dazu verpflichtet für alle Menschen in Deutschland einzutreten, also auch für die Menschen die er als Nazis bezeichnet.
„Ich schwöre, meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu wahren und zu verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft zu erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben, so wahr mir Gott helfe.“
Das mag vielen rein verfassungs- und demokratie-theoretisch erscheinen, ist aber die Grundlage allen politischen Handelns, vor allem wenn man politische Wahlämter innehat und einen Eid schwört.
Auch Hass und Hetze sind erlaubt, sofern es sich nicht um strafrechtlich belangbare Äusserungen handelt (z.B. Volksverhetzung, Beleidigung, Verleumdung, Bedrohung, …), was man nicht gutheissen muss und was ich auch nicht gutheisse.
Hier mal eine Stellungnahme:
https://www.zjs-online.com/dat/artikel/2022_3_1624.pdf
Und ein Blick in die vielen Urteile des Bundesverfassungsgerichts ist ziemlich lehrreich.
Grundlage des Handels – auch des verwaltungsrechtlichen – ist, wenn man öffentliche Ämter innehat, sich vorbildlich an Gesetze und gewisse Geflogenheiten zu halten. Was z.B. dem Duisburger OB in mancher Hinsicht vollkommen egal ist. Und nicht nur ihm, sondern z.B. auch der Bezirksregierung in Düsseldorf. So hatte ich bereits berichtet, dass man mir aktuell nicht einmal eine Eingangsbestätigung aufgrund meiner inzwischen zweiten Dienst- bzw. Fachaufsichtsbeschwerde gegen eine Presse-Mitarbeiterin schickt – obwohl ich bereits dreimal darum gebeten habe.
Wer regelmässig DUISTOP liest, weiß was ich meine.
Edis weiß das mit Link auch, weil ich es ihm mehrfach mitgeteilt habe. Es hat ihn allerdings nie interessiert. Warum auch, es ist doch viel einfacher Sprüche rauszuhauen als sich um konkrete Dinge und Probleme ernsthaft zu kümmern.
So schafft man es womöglich auch einfacher in den Bundestag. Der Erfolg gibt ihm immerhin recht. Was aber meines Erachtens mehr darauf hindeutet, dass viele Menschen sich anscheinend mit diesem total unterkomplexen Niveau zufriedengeben.
Zum Schluss noch eine Bitte:
Lieber Herr Edis, machen Sie doch mal ein Stadtbild-Foto von den Nazis die sie meinen und schicken es mir! Wenn’s zu gefährlich ist nah ranzugehen nehmen sie ein Teleobjektiv.


