Anfrage an den OB zum Brandschutz anläßlich des Großfeuers in Essen – Räumt die Taskforce bald Neubauten?

Guten Abend,

anläßlich des Großfeuers in einer Essener Wohnanlage erschien u.a. der nachfolgende Presseartikel über die Feuerwehr:

https://www.waz.de/politik/landespolitik/feuerwehren-warnen-vor-gefahren-durch-fassendaemmstoffe-id234631769.html

Die Stadt Duisburg läßt -wie letztens noch in der Gravelottestrasse- u.a. aus Brandschutzgründen Häuser räumen.

Die Feuerwehren in NRW bringen nun Probleme und Versäumnisse mit Dämm-Materialien auch bei Neubauten ins Spiel, die ein Großfeuer sozusagen „befeuern“ können.

Frage:

Wie reagiert die Stadt nun auf dieses Problem (vorsorglich), da ja u.U. nun auch Häuser ins Visier genommen werden müssten die keine Schrottimmobilien darstellen?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Hinweis:

Diese Anfrage ging -textlich leicht geändert- auch an den Essener OB.

 

 

Die Duisburger Wasserstoff-Vermarktungsmaschine läuft auf Hochtouren

In puncto Wasserstoff und Duisburg als Wasserstoff-Standdort läuft die Positiv-PR derzeit auf Hochtouren. Diese Woche wurde bekannt, dass der Chef von ThyssenKrupp Steel Europe künftig als Beiratsvorsitzender bei der DBI fungieren wird, neben anderen Top-Wirtschaftsvertretern, und schwupps wird jetzt auch ein Gutachten lanciert, dass, so suggeriert es zumindest die WAZ, Duisburg den Charakter einer Wasserstoff-Hauptstadt zuschreibt.

Letztens hiess es noch, die Revolution ginge von Duisburg aus, nun heisst es  Hauptstadt, was kommt als nächstes? Diese Frage habe ich ja bereits öfter gestellt, weil der Überbietungswettbewerb in Duisburg, womit die Verantwortlichen  sich gegenseitig befeuern und hochjazzen,  schon lustig ist. Vor allem, weil meistens nur heisse Luft entsteht und sich vieles nur in reinen Ankündigungen verliert. Derzeit sind solche Märchen und Erzählungen natürlich auch ganz wichtig angesichts des anstehenden NRW-Wahlk(r)ampfs.

Die berühmt-berüchtigtenen Leuchttürme, die nicht und niemals leuchten, oder wenn, dann nur ziemlich schummerig.

Das besagte Gutachten hat angeblich die DBI in Auftrag gegeben. Schön, doch warum nicht der inzwischen für den Zweck der Wasserstoffvermarktung neugegründete Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr unter Leitung von Thomas Patermann, bekannt als Chef der hiesigen Wirtschaftsbetriebe (WBD)?

Patermann haut übrigens auch auf die Kacke (s.o. Überbietungswettbewerb) und spricht laut WAZ von einem Wasserstoff-Valley. Zuhause erzählt er sicherlich der Mama auch davon und die denkt sich nur: Erzähl Du mal.

Er war angeblich bereits mit DBI-Chef  Beck in Berlin unterwegs, Brüssel soll folgen, um Fördermittel zu besorgen. Doch es sind (Zitat) „die Umsetzungskorridore der Energiewende noch unklar, die Politik muss aber für die Industrie einen klaren Rahmen setzen …“. Soso. Klingt nach ziemlichem Geschwurbel, so als würde ein Pommes-Verkäufer sagen „Die Kartoffeln sind in einer Spätform ihres Daseins bereit degustiert zu werden, doch ohne eine Grundlage geht es nicht.“, um mir die Fritten dann im ordinären Pappschälchen zu überreichen.

Die DBI hat das Gutachten bezahlt? Okay. Eigentlich umso besser denn dann haben wir alle ja durchaus ein Anrecht dieses Gutachten mal zu sehen und zu lesen.

Erstellt haben soll es eine Tochterfirma des TÜV Nord namens Energy Engineers (EE) unter Leitung von Dr. Thomas Kattenstein, wenn mich nicht alles täuscht letztes Jahr noch bei der Energieagentur.NRW, die inzwischen dichtgemacht und durch eine Landestochter ersetzt wurde.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/gutachter-so-wird-duisburg-wasserstoff-hauptstadt-id234612643.html

Besagter Dr. Kattenstein empfiehlt gleich auch mehr Lobbyarbeit, denn Duisburg muß besser wahrgenommen werden. Interessant, denn seit zig Monaten frage ich nach was denn die angeleierte Kampagne wie „DuisburgistECHT“ so macht. Tja und was Haack(inzwischen weggelobt nach Köln) und Beck und Link und Kluge so treiben.

Kurze Zwischenbemerkung damit vor lauter Wassserstoff-Euphorie nichts vergessen wird: Es werden immer noch ziemlich viele Lehrkräfte für die Duisburger Schulen gesucht!

So, weiter geht’s.

Was mich prinzipiell an Kattenstein und EE/TÜV Nord stört ist die relative Abhängigkeit von und/oder die Nähe zu gewissen Auftraggebern. Wer z.B. „TÜV Nord und ThyssenKrupp“ googelt wird sehen was ich meine.

Und dann sind da noch die anderen Städte ganz in unserer Nachbarschaft denen man solche Gutachten gleich auch noch verkaufen kann.

https://www.tuev-nord-group.com/de/newsroom/news/details/article/tuev-nord-group-ist-neues-mitglied-im-h2-beirat-der-stadt-essen/

In trauter Runde sitzt man Essen in puncto Wasserstoff auch beisammen, als da sind: ThyssenKrupp und z.B. auch der TÜV Nord.

Ich habe, vor allem um zu erfahren was in dem Gutachten steht und was es sonst noch damit auf sich hat, folgende aktuelle Anfrage an die DBI gestellt:

Guten Abend,

ich habe folgende Presseanfrage.

Im Rahmen der stadtweiten Bemühungen um den Auf- und Ausbau der Wasserstoff-Wirtschaft und sämtlicher dazu notwendiger Infrastrukturen in der Stadt, in Zusammenarbeit mit und für Industrien usw., hat die DBI ein Gutachten bei Energy Engineers (EE) in Auftrag gegeben.

Meine  Fragen dazu im Einzelnen:

Warum wurde dieses Beratungsunternehmen ausgewählt und beauftragt?

Wie lautet der genaue Auftrag bzgl. des Gutachtens, was sollte im Einzelnen begutachtet werden?

Wie lauten die wichtigsten Ergebnisse in Kurzform, a) die positiven und b) die negativen?

Was hat das Gutachten gekostet und warum hat die DBI es in Auftrag gegeben und nicht der neuegründete Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr?

Ist das Gutachten öffentlich einsehbar oder kann es mir zur Verfügung gestellt werden?

Wem wird es ansonsten ausgehändigt/zur Verfügung gestellt?

Wie ist ausgeschlossen, dass es sich um ein Gefälligkeitsgutachten handelt bzw. werden noch Gegengutachten in Auftrag gegeben (2. Meinung)?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

M. Schulze

 

Zum Schluß noch ein Veranstaltungstipp:

Duisburger Zukunftsgespräche“ nennt der Wasserstoff-Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr eine neue Veranstaltungsreihe. Sie startet am Mittwoch, den 23. Februar, um 18 Uhr im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg 1 in Neudorf.

Eine gute Gelegenheit folgende Personen auf dem Podium beim Sich-Überbieten zu erleben: Europaparlamentarier Dennis Radtke (CDU), MdB Felix Banaszak(Grüne) und die SPD-MdL Sarah Philipp, Thomas Patermann (Hy.Region.Rhein.Ruhr / WBD), Dirk Jansen (BUND) und Rasmus C. Beck (DBI).

Hinweis von DUISTOP:

Da i.d.R. für Speitüten vor Ort nicht gesorgt wird, bitte vorsorglich welche mitbringen!

Hier übrigens was zum Vorglühen:

https://philipp-fuer-duisburg.de/diskutierbar-duisburg-im-wandel-von-wasserstoff-bis-wedau-wie-sieht-die-zukunft-unserer-stadt-aus/

Und hier eine (oder die) Hauptbeteiligte die vom Jahr 2050 „spricht“:

https://hydrogen.thyssenkrupp.com/?gclid=EAIaIQobChMIpsDHhLOM9gIVF_lRCh2gaAxKEAMYAiAAEgJFqvD_BwE

Ach ja, hier noch das Abendgebet für alle und für die nächsten Jahre:

Paterman, Oh Patermann, wir glauben dran,

Wasserstoff, Oh Wasserstoff, so gib uns Hoff-

-nung, und mach uns reich, am besten gleich.

Doch wenn’s nicht klappt dann eben nicht

wir sind gewohnt das schummrig Leuchtturm-Licht

 

 

NRW URBAN antwortet nicht und das NRW-Heimat- und Bauministerium sträubt sich auch

Nun, Altlastenflächen sind mein neues Steckenpferd, dies umsomehr als dass die Angefragten von Stadt und Land nicht begeistert sind Presseanfragen dazu zu erhalten und sich mit Händen und Füßen sträuben zu antworten.

So hatte ich versucht erst bei der Stadt und dann bei NRW URBAN Auskünfte über zwei besonders markante Altlasten zu erhalten, den Schwarzen See in Wedau und den Teer-See in Meiderich.

Bekannterweise antwortet die Stadt überhaupt nicht, reagiert auch überhaupt nicht, und NRW URBAN hat sich in einem Mailwechsel, den ich auch bereits veröffentlicht habe, gesträubt so gut es geht.

Anfragen bei ThyssenKrupp (Teer-See) und bei der Gebag (Schwarzer See) laufen derzeit noch. Ebenso eine an die Staatskanzlei NRW, da NRW URBAN eine Landestochtergesellschaft ist.

Eine Anfrage beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat bereits sehr zu einer Antwort geführt. Lesen Sie selbst:

Sehr geehrter Herr Schulze,

bereits in einer früheren Mail haben wir darauf hingewiesen, dass die Stadt Duisburg und/oder NRW Urban die für Sie zuständigen Behörden sind. Ich bitte um Verständnis, dass eine Landesbehörde nicht zu allen Details vor Ort Stellung nehmen kann.

Mit freundlichen Grüßen, Robert Vornholt

Robert Vornholt
Pressesprecher

Ministerium für Heimat, Kommunales,

Bau und Gleichstellung

des Landes Nordrhein-Westfalen

Ich antwortete darauf wie folgt zurück:

Guten Tag,

das mag ja alles sein, doch laut Pressegesetz NRW gibt es eine Auskunftspflicht der NRW URBAN nicht nachkommt. Selbstverständlich steht es mir zu mich an die Gesellschafterin zu wenden, die mir entweder selbst Auskunft gibt oder NRW Urban dazu auffordert.

Dann geben Sie mir bitte die an Sie gerichtete Presseauskunft zu folgenden drei Fragen:

Wozu ist das Pressegesetz NRW da, wenn die oberste Behörde des Landes, also ein Ministerium oder die Regierung selbst nicht mehr Auskunft gibt, auch nicht zu bzw. über auskunftsverweigernde Beteiligungsfirmen?

Wird damit das Pressegesetz NRW nicht ausgehebelt und in seiner Wirkung verunmöglicht?

Was soll bzw. kann ich Ihrer Meinung nach nun veranlassen um von NRW Urban eine Auskunft zu bekommen, wenn diese unmißverständlich verweigert wird?

Danke vorab.

DUISTOP

Stadtmagazin-Redaktion

Michael Schulze

 

Schlußbemerkung:
Selbst die Dümmsten der Dümmsten erkennen was hier gespielt wird, Auskunftsverweigerungs-PingPong über Bande.

Kaum veröffentlicht – schon böse Mails

Kaum hatte ich am gestrigen frühen Abend einen Artikel zum Thema „Wasserstoffstadt-Duisburg“ und zum ThyssenKrupp-Chef, der nun dem DBI-Beirat vorsteht, veröffentlicht (http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2022/02/15/wie-immer-eine-nummer-kleiner-gehts-echt-nicht/), da kamen prompt auch schon zwei böse Mails mit Kritik an meinem sog. Geschreibsel. Anonym.

Ich würde ja alles in Frage stellen und nichts könne man mir Recht machen. So der kurzgefasste Tenor der Mails, die ich im gesamten Wortlaut und auch in Auszügen nicht wiedergeben werde.

Nur so viel dazu: Ja ich stelle fast alles in Frage, aber eher im Sesamstrassen-Sinne von: Wer nicht fragt bleibt dumm.

Und: Es wäre ja schön wenn man es mir Recht machen wollen würde.  Nur ist das vollkommen übertrieben und gar nicht mein Begehr. Mir reichen schon die Antworten. Die ich aber meistens nicht bekomme, von der Stadt und den Beteiligungsunternehmen des „Konzerns Duisburg“ schon mal gar nicht.

Da die MailverfasserInnen sich natürlich beschweren weil ich das übertriebene Wasserstoff-Gesäusel in Frage stelle, verweise ich mal auf diesen aktuellen Spiegel-Artikel der wunderschön das derzeitige Subventionsgeschehen in Deutschland (also inkl. Duisburg) zusammenfasst:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/autopraemie-gebaeudesanierung-wasserstoff-die-fatale-gier-der-bosse-nach-subventionen-kolumne-a-8125c456-5c2b-45cf-b80f-092a797470c3

Will sagen, ich bin nicht so ganz alleine mit meinen Bedenken, vor allem nicht in puncto „Staatsknete“.

Und um es mal ganz unmißverständlich auszudrücken:

Glaubt wirklich jemand der ThyssenKruppSteelEurope-Boss, der sich nun in die Niederungen der Duisburger DBI begibt um dort Beiratschef zu sein, macht dies weil Rasmus Beck (der DBI-Boss) so schöne Zähne hat oder weil Link so breit grinsen kann? Oder weil hier ev., vllt., mal gucken, geschätzt ganz viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen?

Auszug (Zitat) aus dem Spiegel: Thyssenkrupp hinkt der Konkurrenz nach jahrelangem Missmanagement hinterher? Da hilft der Übergang zum Grünstahl, sagt Konzernchefin Martina Merz, für den der Staat erstens die Investitionen und zweitens den laufenden Betrieb mitfinanzieren soll, also so gut wie alles.

Noch Fragen?

Ach ja, ich bin übrigens für die Energiewende weg von Kohle, Öl und Gas und hin zu den Erneuerbaren. Aber nicht auf diese Art und Weise.

 

 

Anfrage bei der Gebag zum Schwarzen See in 6-Seen-Wedau

Guten Morgen,

ich habe im Zuge meiner aktuellen Recherchen zu Altlasten in Duisburg folgende Fragen:

1. Sie erschliessen und vermarkten das Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Bisher fand man auf der entsprechenden Website immer Infos zu den Bodenuntersuchungen. Inzwischen sind diese entfernt. Ist das korrekt und wenn ja warum wurden diese Infos entfernt?

2. Was hat es mit dem „Schwarzen See“ auf dem Gelände auf sich (Woraus besteht dieser?) und ist er vergleichbar z.B. mit dem Teer-See in Meiderich (Landschaftspark)?
(s.u. Screenshot aus LandPlus-Gutachten von 2017 – S.14-15)

3. Das Gelände wurde an die Gebag FE „überführt“. Hat die Gebag FE die mit dem „Schwarzen See“ ev. verbundenen Auflagen, Kosten etc. übernommen oder obliegen diese noch der Gebag, der NRW URBAN (inkl. BEG) oder vllt. der Stadt Duisburg?

Anlage – 1 (s.u.)

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin-Redaktion

Michael Schulze

Im folgenden Auszug aus einem Gutachten werden Fachbegriffe benutzt, wie z.B. LAGA und Z3 sowie Z4. Wer sich dafür interessiert, guckt u.a. mal hier um zu erfahren um was es sich dabei handelt:
https://www.deutscher-bauzeiger.de/bauen/baubeginn/bodenanalyse/

 

NRW URBAN verweigert beharrlich Auskünfte zum Schwarzem See (6-Seen-Wedau) und zum Teer-See (Meiderich)

Vor einigen Tagen, ich berichtete, hatte ich bei NRW URBAN, einer NRW-Landesbeteiligung,  angefragt wie es um den sog. Schwarzen See in Wedau (6-Seen-Wedau) und den sog. Teer-See in Meiderich (Landschaftspark) stünde.

Da mein besonderes Interesse im Moment den etlichen Altlastenflächen in Duisburg gilt, standen Fragen zu diesen beiden „Gewässern“ ganz oben auf der Liste.

Nun will mir NRW URBAN aber partout keine Auskunft geben, weshalb ich mich in bälde an die Landesregierung bzw. die Staatskanzlei wenden werde.

Hier für alle der gesamte Mailwechsel mit der Auskunftsverweigerin. Übrigens war unser derzeitiger Baudezernent Linne früher mal Aufsichtsratsmitglied dort.

Presseanfrage zu Altlasten – hier: zum Teer-See in Duisburg-Meiderich plus zum Schwarzen See in Duisburg-Wedau

Guten Abend,

ich habe im Zuge neuer Recherchen zu Altlasten in Duisburg wiederholt folgende Anfrage an Sie, diesmal als Presseanfrage. Die Fragen 1.-6. zu Meiderich hatte ich bereits 2019 im Rahmen einer IFG-Anfrage gestellt, aber damals keine Antworten erhalten. Ich habe drei weitere Fragen zu Wedau ergänzend angehängt (7.-9.). Sowie eine Anlage (.jpg – Screenshot – s.u.).

Nun verweise ich auf das Pressegesetz NRW, das auch für NRW Urban gilt und Sie zur Auskunft verpflichtet, da das Land NRW Gesellschafterin ist.

Fragen:

1. Seit wann ist der Landschaftspark Duisburg Nord im Besitz von NRW.URBAN GmbH & Co KG und von wem wurde das Gelände zu welchem Preis übernommen?
2. Umfasst das Eigentum sämtliche Grundstücke, Gebäude und Anlagen etc. oder gibt es Ausnahmen?
3. Ist der sog. Teer-See nachwievor vorhanden und wenn ja in welchem Ausmaß – Größe, Breite, Tiefe, Kubikmeter o.ä.?
4. In der Vergangenheit soll es eine Teil-Entsorgung der Fa. Kluge gegeben haben, ist das korrekt, wenn ja wann und in welchem Umfang und warum nicht vollumfänglich?
5. 2015 gab es anscheinend Probleme mit der mögl. Kontamination von Grundwasser, ist das korrekt und wenn ja auch behoben worden oder nachwievor ein Problem?
6. Wer trägt die Kosten für die laufende Überwachung des Teer-Sees, wer welche Kosten bei Problemen und möglichen Schäden?

7. Sie „bewerben“ auf Ihren Webseiten auch das Projekt 6-Seen-Wedau in Duisburg, ich nehme an auch wegen des Zusammenschluss von BEG (Bahnentwicklungsgesellschaft/Vorbesitzerin des Geländes) und NRW Urban im Jahr 2021, ist dies korrekt?

8. Was hat es mit dem „Schwarzen See“ auf dem Gelände auf sich (Woraus besteht dieser?) und ist er vergleichbar mit dem Teer-See in Meiderich?
(s.u. Screenshot aus LandPlus-Gutachten von 2017 – S.14-15)

9. Die stadteigene Gebag hat das Gelände in ihre Tochter Gebag FE „überführt“. Hat sie bzw. hat die Gebag FE die mit dem „Schwarzen See“ ev. verbundenen Auflagen, Kosten etc. übernommen oder obliegen diese noch der BEG bzw. NRW Urban?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin-Redaktion

Michael Schulze

 

Erste Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

die NRW.URBAN GmbH & Co. KG ist keine der unter § 2 Abs. 1 IFG NRW genannten Stellen. Sie übernimmt keine öffentlich-rechtliche Aufgabe im Sinne des § 2 Abs. 4 IFG NRW, sondern wird im Rahmen des Grundstücksfonds im Treuhandauftrag tätig. Wie Sie dem IFG NRW entnehmen können, bezieht sich das Informationsrecht des IFG NRW gemäß § 4 Abs. 1 IFG NRW auf „amtliche Informationen“. Amtliche Informationen sind solche, die ein Hoheitsträger aufgrund einer Amtshandlung innehat. Die NRW.URBAN GmbH & Co. KG ist kein Hoheitsträger. Dementsprechend findet auch das Pressegesetz NRW auf die NRW.URBAN GmbH & Co. KG keine Anwendung. Gemäß § 4 Abs. 1 Landespressegesetz sind Behörden verpflichtet, den Vertretern der Presse die der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen. Die NRW.URBAN GmbH & Co. KG ist keine Behörde und auch nicht hoheitlich tätig.

Wir bitten daher um Verständnis, dass wir für Auskünfte nach dem IFG NRW nicht zuständig und zur Auskunft nach dem Landespressegesetz nicht verpflichtet sind.

Mit freundlichen Grüßen

 

Erste Rückantwort von mir:

Guten Tag,

Ihre Darstellung ist nicht ganz korrekt.

Auch Unternehmen, wenn sie in öffentlicher Hand sind, sind presseauskunftspflichtig, wenn ein gewichtiges öffentliches Interesse besteht. Dieses Interesse sehe ich angesichts des Sachverhalts (hier: Gesundheitsschutz) als gegeben.

https://publicgovernance.de/html/de/5873.htm

Ich wende mich aber gerne an die Staatskanzlei und das zuständige Ministerium sowie die obere Aufsichtshörde.

Und natürlich an -in diesem Fall ThyssenKrupp- das ehemals involvierte Unternehmen bzw. Nachfolgeunternehmen der Gelände-Vorbesitzerin.

Geben Sie kurz Bescheid, ob Sie einlenken wollen.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Zweite Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

leider können wir Ihren Ausführungen nicht folgen. Wie wir Ihrer E-Mail entnehmen, machen Sie nunmehr ein gewichtiges öffentliches Interesse geltend. Hierzu geben Sie jedoch lediglich das Stichwort Gesundheitsschutz. Inwiefern die von Ihnen gestellten Fragen Bezug zum Gesundheitsschutz haben sollen, bleibt völlig offen.

Soweit Sie das von Ihnen geltend gemachte gewichtige öffentliche Interesse nicht weiter dar- und belegen können, kann Ihrem Begehren nicht gefolgt werden. Darüber hinaus sind die von Ihnen gestellten Fragen zu unspezifisch und bedürften im Falle eines berechtigten Auskunftsverlangens der Präzisierung.

Mit freundlichen Grüßen

 

Zweite Rückantwort von mir:

Guten Tag zurück,

wenn ich nun darlegen soll, warum z.B. der sog. Teer-See in Meiderich, in der direkten Nähe zum Landschaftpark Nord, einem überregionalen, internationalen Touristenziel, zudem von Wohnbebauung umgeben, wahrscheinlich giftige Stoffe enthaltend und deshalb abgedichtet und abgesperrt werden muß, eine mögliche Gesundheitsgefährdung ist, dann müsste ich vorab die Antworten auf meine Fragen enthalten.

Sie sollen klären wie die (rechtlichen) Verhältnisse dort sind und wer die Verantwortung und Kosten trägt. Ich habe mich dabei auf wesentliche für mich relevante Fragen beschränkt um den Fragenkatalog nicht ausufern zu lassen. Die Frage nach dem Vorbesitzer würde mir eröffnen auch diesen zu kontaktieren, bisher gehe ich von ThyssenKrupp bzw. einem ehemaligen Beteiligungsunternehmen aus.

Insofern ist es natürlich bisher nur eine Vermutung meinerseits es könnte von dem See eine Gesundheitsgefährdung ausgehen, z.B. hinsichtlich des Grundwassers (Frage 5.). Diese Vermutung ist aber durchaus berechtigt, da NRW Urban ja nicht regelmässig über den Zustand des Sees und seiner Inhaltsstoffe öffentlich berichtet.

Um dies in einem ersten Schritt zu recherchieren habe ich Ihnen die bisherige Anfrage zugesandt, der ich sicherlich eine zweite Anfrage folgen lasse die sich explizit mit dem Gesundheitsschutz und der Sicherheit des Teer-Sees beschäftigen wird.

Die Frage nach dem Inhalt des Teer-Sees habe ich Ihnen erspart da dies im Internet leicht recherchierbar und zugänglich ist – z.B.:

https://de.wikipedia.org/wiki/Teersee

Zitat/Auszug: Auch im Ruhrgebiet gab es Teerseen, beispielsweise im heutigen Landschaftspark Duisburg-Nord auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Schachtanlage Thyssen IV/VIII.[1] Die Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH begann im Jahr 2001 auf der Grundlage eines verbindlichen Sanierungsplanes gemäß § 13 BBodSchG mit den Arbeiten zur Altlastensicherung auf dem Gelände des vormaligen Gleisdreiecks. Ein Sicherungsbauwerk wurde nach kleineren Rückschlägen fertiggestellt. Die Anlage muss auf ewig überwacht werden, da in den 1970er Jahren mit Tanklastwagen Benzol, Cyanide, Quecksilber, Schwermetalle und Säureharze abgekippt worden waren. Mit Spundwänden, bis auf 35 Meter tief in den Boden getriebenen Pfählen und einer Betonabdeckung sollen Grundwasserströme gesichert werden.

Gruss

DUISTOP

M. Schulze

 

Plus NACHTRAG zur zweiten Rückantwort von mir:

Guten Tag nochmals,

ich habe mich bereits an ThyssenKrupp gewandt und werde mich auch an die Staatskanzlei und das zuständige Ministerium wenden, wenn Sie mir keine Auskünfte geben.

Das Verweigern von Auskünften Ihrerseits (mein Eindruck) ist angesichts des sensiblen Themas (Gesundheitsschutz, Umweltschutz) um das es hier geht, nicht gerade vertrauensfördernd. Immerhin ist NRW Urban eine Gesellschaft des Landes NRW.

Ich und man fragt sich schon welche Gründe es gibt, dass NRW Urban sich nicht sofort an eine umfängliche Beantwortung der Fragen begibt. Ohne „wenn und aber“ und ohne Verweis auf Gründe warum man nicht antworten muß.

Stellen Sie sich doch lieber die Frage warum NRW Urban antworten sollte!

Gruss und Schönes Wochenende

DUISTOP

M. Schulze

 

Dritte Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

die von Ihnen gemachten Ausführungen lassen leider weiterhin keine Grundlage für die gewünschten Auskünfte erkennen. Die Herleitung des öffentlichen Interesses an der Beantwortung der von Ihnen spezifisch aufgeworfenen Fragen ist nicht erfolgt. Auch eine Konkretisierung Ihrer Fragen und eine nachvollziehbare Bezugnahme der Fragen zum geltend gemachten öffentlichen Interesse sind unterblieben. Insofern können wir Ihrem Auskunftsbegehren nicht nachkommen.

Wir fordern Sie daher auf, von Weiterungen abzusehen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Machtkampf in der SPD – Klabuhn gewinnt – Börger auch und Hinne erst

Gleich drei Personalien sind dieser Tage zu vermelden, wobei eine etwas spät vermeldet wird. Zum einen wurde in gestriger Ratssitzung Genossin Edeltraud Klabuhn zur 1. Bürgermeisterin und damit zur Nachfolgerin des kürzlich verstorbenen Manfred Osenger gewählt. Die SPD-Fraktion wollte es so und hat sich damit gegen den Parteientscheid vom letzten Parteitag durchgesetzt. Dort wurde u.a. auf Betreiben von Mahmut Özdemir nämlich ein anderer gewählt, der dann gestern hätte wiederum vom Rat gewählt werden sollen – Udo Vohl.

Das konnte sich die Truppe um Link, Philipp und Sagurna in der zerstrittenen Duisburger SPD nicht bieten lassen, sie hatten Klabuhn bereits ausgeguckt, so wollte es angeblich auch von Anfang an die Fraktion der Sagurna vorsitzt.

Verdammt, ich hatte in meinem Artikel vom 6.2.2022 zum SPD-Parteitag Genossin Klabuhn schon abgeschrieben. So schrieb ich stattdessen in vorauseilendem Gehorsam: „Er ist Nachfolger des verstorbenen Manfred Osenger auf dem Posten.“ Und meinte Udo Vohl, davon ausgehend es sei bereits ausgemachte Sache wie die Wahl im Rat ausgehen würde. Tja, Totgesagte leben länger. Mal gucken wie Özdemir mit der Schlappe umgeht.

Ebenso gewählt, im zweiten Anlauf, wurde der neue grüne Dezernent für Umwelt und Kultur Matthias Börger. Bei seiner Auswahl im Vorfeld hatte man sich anscheinend nicht so ganz an die Regeln gehalten, weshalb sich eine Mitbewerberin benachteiligt fühlte und klagte. Sie bekam Recht und das ganze Prozedere musste wiederholt werden. Diesmal natürlich bombensicher. Der Mann arbeitete bisher übrigens bei der Düsseldorfer Bezirksregierung mit dem Schwerpunkt „Altlasten“, ein im Moment auch für mich elektrisierender Begriff. Wer DUISTOP regelmässig liest weiß, dass ich mich zur Zeit schwerpunktmässig mit Altlastenflächen beschäftige.

Börger ist mir bereits ans Herz gewachsen. Er wollte mir erst ein Interview geben und ist dann, wahrscheinlich von jemandem im Rathaus, davon abgehalten worden. Raten Sie wer das gewesen sein könnte:

der Hausmeister

der OB

der Liftboy (wobei es sich nicht um einen Rathauslift, sondern um einen Paternoster handelt)

 

Achtung: Die dritte Personalie hat nichts mit dem Rats- und Parteigedöns von gestern zu tun. Und liegt auch schon ein paar Wochen zurück. Carsten Hinne ist bereits seit dem 1. Januar dritter Mann im DUISPORT-Leitungstriumvirat, neben Markus Bangen und Thomas Schlipköther. Hinne kommt von der DB Cargo und soll bei DUISPORT schwerpunktmäßig die Bereiche Netzwerk International sowie Suprastruktur, Personal und Einkauf verantworten.

 

 

Anfrage an die Staatsanwaltschaft zu Umweltstraftaten im Zusammenhang mit der ehemaligen Sudamin MHD Recycling

Zur Zeit interessiere ich mich besonders für das Thema Altlasten in Duisburg. Der Grund für mein Interesse ist ziemlich simpel und wurde von mir auch schon in vorangegangenen Artikeln thematisiert. Immer mehr Menschen fragen bei DUISTOP an, anscheinend kriegen sie sonst keine Antworten (wen wundert’s), weil sie sich Sorgen um ihre möglicherweise künftigen Grundstücke und auch ihre Gesundheit machen. Was die meisten nicht wissen oder verdrängt haben ist die Tatsache, dass in Duisburg die schmutzigen teils ehemaligen Industriebetriebe so etliches an Altlasten im Boden zurückgelassen haben, was nun im Zuge der Projektierung neuer Wohngebiete wieder in den Fokus rückt. Zum einen weil eine Bodenaufbereitung mit einer Sanierung stattfand und zum anderen weil diese eben nicht stattfand. In beiden Fällen hätte man gerne Gewissheit ob denn der Boden gesundheitssicher ist, den man ev. erwirbt.

Fragen an die Stadt halfen auch mir bisher nicht, sie schweigt sich aus wie immer, deshalb bin ich dazu übergegangen u.a. Unternehmen wie ThyssenKrupp zu fragen. Eine Antwort wurde mir bereits versprochen, ich bin gespannt.

Gleichzeitig habe ich mich u.a.  auch mit einem Unternehmen beschäftigt, dass 2005 eine spektakuläre Pleite bzw. Insolvenz „hinlegte“. Vor allem deshalb weil die dreckigen Hinterlassenschaften quasi an unser aller Schuhe kleben blieben und für über 50 Millionen EURO Steuergeld beseitigt werden mussten. Teils im gesamten Süden Duisburgs.

Es handelt sich um die Sudamin MHD Recycling GmbH & Co KG, ehemals mit Sitz in Wanheim. Neben der ehemaligen Weser-Metall-Hütte (heute Nordenhamer-Metall-Hütte) waren dies damals die einzigen Zinkhütten in Deutschland. Nur nebenbei: Als die Metall-Hütte-Duisburg Insolvenz anmeldete kaufte Glencore (unbedingt mal googeln oder auch hier gucken: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/einigung-wesermetall-199761.html ) die Weser-Metall und nannte sie nicht nur um, sondern übernahm angeblich auch die Kosten für die Altlasten etc.

Kleine Zwischenbemerkung: Wer nun im Netz „Sudamin MHD Recycling“ googelt stösst ev. auf die Sudamin Rohstoff GmbH am Sonnenwall. Auf der Firmenwebsite erfährt man (Zitat):  Die Sudamin Rohstoff GmbH tätigt Dienstleistungen für Kunden im nationalen und internationalen Handel mit metallhaltigen Abfällen, Rückständen und Rohstoffen.

Trotz der Begriffsgleichheit (Sudamin) hat nach meinem bisherigen(!!!) Kenntnisstand diese Firma mit der Sudamin MHD Recycling nichts zu tun.

An der Insolvenz bzw. an der Verseuchung durch die Sudamin MHD Recycling ist vieles ziemlich merkwürdig. Während in dieser Stadt Brandschutzmängel zu sofortigen Räumungen führen, konnte man in Wanheim anscheiend nach Lust und Laune mit ECHT giftigen Stoffen jahrelang unbeaufsichtigt hantieren und sie lagern wie man wollte. Die großräumige Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung war inklusive.

Wer jetzt ein wenig überlegt dem sei mitgeteilt, OB Sauerland kam erst im Oktober 2004 auf den Chefsessel, bis dahin war die SPD am Drücker, auch hinsichtlich der städtischen Aufsichtsorgane und -einrichtungen.

Dafür waren die GenossenInnen umso beflissener 2005 Fragen zur Insolvenz zu stellen, die angeblich schriftlich beantwortet wurden.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/si0057.asp?__ksinr=20041228&toselect=46629

Ganz nach unten scrollen, Punkt Ö 42 (05-1909).

Die schriftliche Antwort habe ich aber nirgends im Ratsinfosystem gefunden.

Und weil es so schön ist und die SPD ja eigentlich von den Belastungen auf dem Werksgelände hätte wissen können/müssen, stellte sie kackfrech diese Fragen:

Vor diesem Hintergrund bittet die SPD-Fraktion um die Beantwortung folgender Fragen:
Ist der Verwaltung bekannt, welche „Altlasten“ sich auf dem Gelände der
Werksdeponie befinden?
Inwieweit ist die Werksdeponie in den letzten Jahren von der Verwaltung auf
ordnungsgemäßen Betrieb kontrolliert worden?
Wenn die Insolvenz von MHD sich bestätigen würde, wer müsste die
organisatorische und finanzielle Verantwortung für die Deponie übernehmen?
Seit wann ist der Verwaltung bekannt, dass eine Bankbürgschaft verlangt wird und was hat die Verwaltung unternommen, damit diese Bürgschaft von MHD hinterlegt wird.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1360802&type=do

Interessant auch, dass die Firma bereits jahrelang die Auflage hatte eine Sicherheitsleistung in Form einer Bankbürgschaft  i.H.v. 3,7 Mio. EURO zu hinterlegen, aber anscheinend niemand diese nachdrücklich von ihr gefordert noch dies kontrolliert hat.

Ebenso interessant ist, dass noch 2004/2005 die Duisburger Hafen AG (ab 2006 DUISPORT) ein Joint Venture mit dem Unternehmen schloß, dann nach der Insolvenz 2005 das über 20 ha grosse Betriebsgelände übernahm (von wem und zu welchem Preis weiß ich (noch) nicht), es mit Fördergeld der EU saniert wurde und dann unter Logport II das Licht der Welt erblickte.

Die dortige Landmarke die seitdem immer wieder als Touristenziel beschworren wird heisst übrigens „Tiger & Turtle“.

https://www.duisport.de/wp-content/uploads/2019/01/web_GB_duisport_2010_en.pdf

Ach ja, aus der SPD-Anfrage ist ersichtlich, dass die Insolvenz schon länger befürchtet wurde, was aber anscheinend die Hafengesellschaft nicht von dem Joint Venture abhielt.

Zitat: To improve the logistics for transporting the additional lead- and zinc-containing scrap, Sudamin set up a joint venture with Duisburger Hafen aG in 2004 that allowed better integration of the Duisburg Harbor’s infrastructure into Sudamin’s transportation network (Duisburger Hafen aG, 2004).

Quelle: https://s3-us-west-2.amazonaws.com/prd-wret/assets/palladium/production/mineral-pubs/country/2004/gmmyb04.pdf

Logport II erhielt dann im Jahre 2014 als Sahnehäubchen auch noch einen Preis für Nachhaltigkeit …

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/logport-ii-erhaelt-preis-fuer-nachhaltigkeit_aid-16648353

… als der chinesische Staatspräsident zu Gast war. Gut zu erkennen zwischen Gabriel und Kraft und vor Link.

Ich habe diesmal zu allererst die Staatsanwaltschaft in Duisburg angeschrieben. Hier meine Anfrage von heute Morgen:

Guten Morgen,

ich habe folgende Presseanfrage:

Nach der Pleite der Sudamin MHD Recycling GmbH & Co KG mit ihrem Betriebsgelände in Duisburg im Jahr 2005 wurden Strafermittlungen zu Umweltstraftaten gegen das Unternehmen bzw. gegen Mitarbeitende, Beschäftigte und Verantwortliche eingeleitet und ausgeführt. Der damals bzw. einer der damals zuständigen Staatsanwälte war Herr Detlef Nowotosch.

Meine Fragen:

Aufgrund welcher wesentlicher Delikte bzw. Verdachtsfälle wurde ermittelt und welche Schadstoffe spielten dabei eine Rolle – ev. auch radioaktive Stoffe wie z.B. radioaktives Strontium?

Sind die Ermittlungen vollumfänglich abgeschlossen – wenn ja, wann begannen sie und wann endeten sie?

Wurden TäterInnen ermittelt und verurteilt, wenn ja zu welchen Strafen und für welche Delikte/Straftaten?

Ist die Ermittlungsakte öffentlich einsehbar bzw. für mich als Pressevertreter einsehbar?

Gab es dazu damals Presseerklärungen seitens der Staatsanwaltschaft?

Wurde auch gegen Verdächtige aus anderen Organisationen/Institutionen wie z.B. Aufsichtsämtern etc. ermittelt, wenn ja gegen welche bzw. aus welchen Organisationen/Institutionen kamen diese – wenn nein, warum nicht?

 

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin

Michael Schulze

Problemimmobilien: Erneute Räumung in Hochfeld – weniger genau nimmt’s die Stadt anderswo

Und sie haben es wieder getan, ein Haus wegen Brandschutz und anderer Mängel geräumt. Wieder in der Gravelottestrasse in Hochfeld. Mehr als 50 Bewohner und Bewohnerinnen (davon rund die Hälfte Kinder) sowie zwei kleine Gewerbebetriebe sind betroffen.

Die Räumung erfolgte am letzten Mittwoch wie immer mittels der üblichen überfallartigen Vorgehensweisen und Begleiterscheinungen. So werden zeitgleich mit der kurzfristigen Räumung auch Abmeldungen vorgenommen, dadurch erlischt sofort der Anspruch auf staatliche Leistungen, die Schulpflicht endet usw.

Alles bekannt und von der Stadtspitze immer wieder gerne mit der Begründung „Gefahr im Verzug“ angeordnet und durchgeführt. Wenn die Geräumten dann mit Plastiktüten auf der Strasse stehen, erinnert das doch sehr an angeblich lang vergangene Zeiten.

Und auch diesmal gibt es Vorwürfe seitens der Hausverwaltung, dass angeblich eine Begehung mit der Feuerwehr keine Beanstandung ergab. In dem Fall soll dies erst zwei Jahre her sein.

Da mir keinerlei konkrete Infos vorliegen, weder von der einen (Stadt) noch von der anderen Seite (Hausbesitzer, -verwalter) tappe ich ziemlich im Dunkeln.

Ich hatte diverse Male die Stadt angefragt mir mal den Ablauf einer solchen Aktion von A bis Z darzulegen, aber wie gewohnt bekam ich nie eine Antwort. U.a. wollte ich wissen warum denn eine Räumung nicht wenigstens ein paar Tage früher angekündigt wird und die Bewohner und Bewohnerinnen ausreichend Zeit haben sich darauf einzustellen.

Das Wohnungsaufsichtsgesetz liefert leider wenig konkrete Infos und Vorgaben dazu.

Zum Beispiel verstehe ich auch nicht wie die Stadt diese Häuser jeweils „findet“, denn ich kann mir kaum ein funktionierendes stadtweites Brandschutz-Monitoring vorstellen. Dass ausgerechnet Hochfeld betroffen ist, verwundert auch kaum, hier sollen ja künftig 100 Millionen EURO investiert werden – ich berichtete bereits.

Kann es also sein, dass die Stadt demnächst dort weitere Häuser räumt, den Stadtteil sozusagen sturmreif schiesst und ev. zum Sanierungsgebiet erklärt? Dann wären noch ganz andere Dinge möglich. Ein Blick ins Baugesetzbuch dürfte einem vor Augen führen was die Stadt dann alles darf.

Die Linken jedenfalls wollen den neuerlichen Vorgang bei der nächsten Stadtratssitzung aufarbeiten und Fragen dazu stellen. Angeblich sind sie bisher aber nie wirklich gründlich informiert worden. Was eine erneute Bestätigung für das Gutsherrenverhalten des OBs auch gegenüber den Ratsleuten sein dürfte. Das kuschende Verhalten der anderen Fraktionen im Rat, die bisher nicht an Aufarbeitungen und Erläuterungen von Räumungen interessiert waren, dürfte ihn in seinem Verhalten bestärken.

Ganz anders benimmt sich die Stadt, sozusagen zurückhaltend, wenn es um das Verhalten der eigenen Tochtergesellschaft Gebag geht. Die, so berichtete ich bereits, anscheinend ihren Denkmalschutzpflichten nicht nachkommt. Konkret geht es um die Strauss-Siedlung, die seit Anfang der 2000er denkmalgeschütz ist, jedoch in Teilen eher zerstört denn erhalten wird. Das Thema ist übrigens noch nicht abgehakt, obwohl mir Stadt, Gebag, die SPD-Genossinnen Bas und Ulitzka (beide posierten gerne vor einem sanierten Teil der Siedlung) , sowie die untere Denkmalschutzbehörde und die Bauufsicht bisher nicht antworteten.

Denkmäler müssen nämlich instandgehalten werden. Der Eigentümer bzw. die Eigentümerin ist ausserdem verpflichtet, das Denkmal durch sachgemäße Behandlung vor zukünftigen Schäden zu schützen und einen erreichten denkmalgerechten Erhaltungszustand durch Instandhaltungsmaßnahmen zu bewahren.

Taj und wenn nicht kann die Stadt eine denkmalrechtliche Instandsetzungsverfügung anordnen.

Fazit:

Dass natürlich durch die aktuelle Räumung vor allem wieder Menschen mit Migrationshintergrund betroffen sind, verwundert wenig, sie sind es die besonders auf prekäre Wohnverhältnisse angewiesen sind.

Und es mag sein, dass es unter ihnen auch sog. Zugewanderte in die Sozialsysteme gibt, also die, die keinen ECHTen Fluchtgrund hatten.

Aber angesichts von so vielen „geräumten“ Kindern und angesichts der demografischen Entwicklungen die uns in Deutschland bevorstehen (Fachkräftemangel, Mangel an Renten- & Pensions-Einzahlenden usw.), könnte man vor allem die Kids und ihre Förderung auch als besonders sinnvolle Investition in die Zukunft betrachten.

Wer repariert meine Heizung in 20 Jahren? Wer unterrichtet die nächsten Generationen in 20 Jahren? Und wer bitteschön wäscht mich in 20 Jahren wenn ich allein und pflegebedürftig bin?

Wem dabei nur der Begriff „schmarotzen“ einfällt der möge bitte auch mal darüber nachdenken, ob es denn unbedingt notwendig ist Großunternehmen mit Subventionen und Fördergeld zu unterstützen – auch in Duisburg – ich berichtete mehrfach. Oder sogenannten Investoren nach 10 Jahren zum mehrfachen Preis Brachgebiete als künftige Baugebiete abzukaufen die man längst selbst hätte haben können. Für viel weniger Geld.

Ganz zu schweigen von den enormen Dachsanierungskosten für ein Fussballstadion.