CDU Deutschlands antwortet prompt auf erneute Anfrage an Carsten Linnemann

Die folgende Anfrage hatte ich gestern erst an Carsten Linnemann geschickt. Prompt kam heute die Antwort – kurz und knapp. Hier zuerst nochmals meine Fragen, darunter die heutige Antwort.

Guten Tag Herr Linnemann,

anläßlich eines bevorstehenden „Auftritts“ der CDU-Kampagnen-Verantwortlichen Christine Carboni als Speakerin bei der BerlinCampaignConference 2024

https://www.berlincampaignconference.com/event/6dd4df97-99dc-46f9-9ec5-5a397a610504/websitePage:0835f36d-aa95-4921-9748-405e650153f9

habe ich folgende Fragen:

1. Ist dies eine Privatsache von Frau Carboni?

2. Wenn nein unter 1.) ist sie im Auftrag der CDU unterwegs und wenn ja mit welcher Intention?

3. Das Event wird u.a. auch von der Heritage Foundation unterstützt die ein ziemlich radikales und m.E. undemokratisches Konzept für die mögliche Trump-Regierung entworfen hat. Darin enthalten auch enorme Steuersparversprechen für die Reichsten der Reichen.

Gibt es eventuell Dinge die die CDU sich abschaut?

4. Oder will man als CDU möglicherweise auf solche antidemokratischen Bestrebungen einwirken die sich auch in Deutschland breit machen könnten, was auf mich aber eher wirkt als wolle man Wölfe vom Jagen abbringen?

5. Caroline Bosbach, die Tochter von Wolfgang Bosbach und ebenso CDU-Mitglied, ist bei TheRepublic aktiv(https://therepublic.de/column/7/bosbach-report /// Junger Wirtschaftsrat der CDU => https://therepublic.de/author/8/caroline-bosbac). TheRepublic steht sozusagen hinter der BerlinCampaignConference.

Ist dies nur Privatsache von Frau Bosbach oder steckt eventuell eine Absicht der CDU dahinter?

6. Angeblich will auch Friedrich Merz zur BerlinCampaignConference, dann hiess es er wolle dies nicht. Wie ist der Stand der Dinge in bezug auf Herrn Merz und wer von der CDU wird dort noch aktiv sein bzw. im Auftrag der CDU erscheinen – was ist mit Ihnen?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de

Michael Schulze

 

Und hier die Antwort aus Berlin:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Folgendes können Sie gerne als „ein CDU-Sprecher sagte“ für Ihre Berichterstattung verwenden:

„The Republic ist eine von der CDU unabhängige Organisation. Es gibt mit ihr keine strukturelle Zusammenarbeit. Wie bei anderen Veranstaltern auch, stellen wir bei Interesse und Bedarf geeignete Fachreferenten zur Verfügung, so auch in diesem Fall unsere Kampagnenchefin Christine Carboni.“

Beste Grüße
XXX

[Anmerkung: Hier könnten einige besondere Hinweise des Pressesprechers stehen die mir gemailt wurden, die aber seine Identifikation ermöglichen. Also habe ich sie weggelassen. Denken Sie sich bitte selbst Ihren Teil dazu was das soll, wenn diese Art der Anonymisierung gewünscht wird.]

CDU Deutschlands

 

Fazit:

Ich habe natürlich nicht ohne Grund erneut bei Linnemann angefragt. Zum einen ist die Anfrage ein Nachgang zum Themenkomplex den ich bereits vor kurzem mit Linnemann erörtern wollte. Auch dazu kam eine Antwort von der CDU-Zentrale.

Dabei ging es um seine mehrfachen Äusserungen in bezug auf die massiven Kürzungsforderungen beim Bürgergeld.

Tja und dann sind da noch die vielen Einschätzungen der bundesweiten Presse zu den Vorgängen rund um die BerlinCampaignConference. Hier nur einige Beispiele:

https://www.fr.de/politik/erschreckende-verbindung-cdu-zeigt-interesse-an-trumps-republikanern-zr-93243102.html

https://www.rnd.de/politik/berlin-trumps-maga-republikaner-konferieren-mit-der-cdu-QLQTLIJQBZB2BLA2CMHBSAPJFA.html

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/republikaner-aus-usa-treffen-cdu-strategen-in-berlin-ist-das-wirklich-ein-trumpisten-event-li.2244674

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_100468040/konferenz-in-berlin-cdu-mitglieder-treffen-auf-trump-vertraute.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/friedrich-merz-der-cdu-chef-hat-ein-maga-problem-kolumne-a-1b225850-6813-4c09-a192-7c788092e020

 

Und hier nur ein einziges Zitat (nicht repräsentativ) aus Kommentaren dazu in Sozialen Medien:

Selbst die Amerikaner sagen das Project 2025 das amerikanische Mein K@mpf ist. Was unterscheidet jetzt nochmal die Union von den blauen N@zis?

Quelle: https://www.threads.net/@moritz_bndr/post/C-nqNLSthRh

Hier ein Zitat von Spahn der kürzlich in den USA weilte:

Auch er sei häufig irritiert über die Rhetorik von Donald Trump, so Spahn. Die Wortwahl „geht eigentlich gar nicht“, sagt der CDU-Politiker. „Aber wenn ich die Rhetorik mal wegnehme und auf die Inhalte schaue, gibt es viele Themen, wo wir Gemeinsamkeiten haben.“

Quelle:
https://www.inforadio.de/rubriken/interviews/2024/07/18/jens-spahn-cdu-parteitag-republikaner.html

Und hier mal was zu Merz aus dem Jahr 2022:

https://www.cicero.de/innenpolitik/friedrich-merz-therepublic-cdu-trump-afd-lindsey-graham

Abschlußfrage:

Wie das alles zum C und D aus CDU passt, soll mir mal jemand verraten?

Eventuell steht C für Conservative und D für Destructive.

 

Erneute Presseanfrage an Carsten Linnemann (CDU) – Steuersparversprechen für die Reichen?

Guten Tag Herr Linnemann,

anläßlich eines bevorstehenden „Auftritts“ der CDU-Kampagnen-Verantwortlichen Christine Carboni als Speakerin bei der BerlinCampaignConference 2024

https://www.berlincampaignconference.com/event/6dd4df97-99dc-46f9-9ec5-5a397a610504/websitePage:0835f36d-aa95-4921-9748-405e650153f9

habe ich folgende Fragen:

1. Ist dies eine Privatsache von Frau Carboni?

2. Wenn nein unter 1.) ist sie im Auftrag der CDU unterwegs und wenn ja mit welcher Intention?

3. Das Event wird u.a. auch von der Heritage Foundation unterstützt die ein ziemlich radikales und m.E. undemokratisches Konzept für die mögliche Trump-Regierung entworfen hat. Darin enthalten auch enorme Steuersparversprechen für die Reichsten der Reichen.

Gibt es eventuell Dinge die die CDU sich abschaut?

4. Oder will man als CDU möglicherweise auf solche antidemokratischen Bestrebungen einwirken die sich auch in Deutschland breit machen könnten, was auf mich aber eher wirkt als wolle man Wölfe vom Jagen abbringen?

5. Caroline Bosbach, die Tochter von Wolfgang Bosbach und ebenso CDU-Mitglied, ist bei TheRepublic aktiv(https://therepublic.de/column/7/bosbach-report /// Junger Wirtschaftsrat der CDU => https://therepublic.de/author/8/caroline-bosbac). TheRepublic steht sozusagen hinter der BerlinCampaignConference.

Ist dies nur Privatsache von Frau Bosbach oder steckt eventuell eine Absicht der CDU dahinter?

6. Angeblich will auch Friedrich Merz zur BerlinCampaignConference, dann hiess es er wolle dies nicht. Wie ist der Stand der Dinge in bezug auf Herrn Merz und wer von der CDU wird dort noch aktiv sein bzw. im Auftrag der CDU erscheinen – was ist mit Ihnen?

 

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

ThyssenKrupp Steel antwortet auf aktuelle Pressefragen zum Fortgang des Produktionsumbaus

Ich hatte Anfang gestern früh eine Presseanfrage an ThyssenKrupp Steel (TKS) gestellt. Dabei geht es um Fragen nach den Fortschritten in bezug auf den Produktionsumbau von TKS um in einigen Jahren grünen Stahl in Duisburg herstellen zu können (Transformation).

Vorab nochmals meine Fragen und darunter die heutige Antwort von TKS.

Presseanfrage zum Fortschritt des ersten Umbauprojekts bzgl. der Transformation

Guten Morgen Frau XXX,

ich habe folgende Presseanfrage zum Fortschritt des ersten Umbauprojekts bzgl. der Transformation von TKS.

Nach meinem Kenntnisstand ist die SMS aus Düsseldorf als Generalunternehmerin mit dem ersten Umbau einer Altanlage zu einer Direktreduktionsanlage bzw. der Neuerrichtung einer Direktreduktionsanlage im Rahmen der Transformation der Produktion, um eines Tages grünen Stahl herzustellen, beauftragt worden.

Meine Fragen:

1. Wann wurde das Projekt genau gestartet, ist es in vollem Gange und liegt es im Zeitplan?

2. Ist das sog. Basic Engineering bereits abgeschlossen und ist es bereits in der Phase des Detail Engineering?

3. Sind auch ausländische Niederlassungen und Tochterunternehmen der SMS am Projekt beteiligt (z.B. für die Teilefertigung und/oder den Schaltanlagenbau) und wenn ja, welche und was genau machen/liefern diese?

4. Liegen alle behördlichen Genehmigungen vollumfänglich vor, wenn nein, welche fehlen noch und aus welchen Gründen?

5. Für wann ist der erste Abguss aus der umgebauten bzw. neuen Anlage geplant?

6. Sind Sie über die Fortschritte in puncto Zulieferung von grünem Wasserstoff (Infrastruktur inkl. Leitungen, Transportwege usw.) informiert und wenn ja, wie ist der Stand der Dinge und wie hoch wird der geplante Anteil an vor Ort (in Duisburg) möglicherweise selbstproduziertem (ev. mit einem Partnerunternehmen) grünem Wasserstoff sein?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin seit 2018

www.duistop.de

Michael Schulze

 

Hier die TKS-Antwort von heute:

Hallo Herr Schulze,

danke für Ihre Fragen.

Der offizielle Startschuss für das Projekt war die Auftragsvergabe an den Anlagenbauer im März 2023. Die Inbetriebnahme ist weiterhin für 2027 geplant. Aktuell werden Fundamentierungsarbeiten auf dem Baufeld durchgeführt: Für die Stabilität der Anlagen werden mehrere hundert Stützen installiert, die im Boden verankert werden. Diese Stützen sind von entscheidender Bedeutung, da sie die Last der Baukörper von Direktreduktionsturm und Einschmelzern tragen werden. Mit diesen Arbeiten wurde Anfang des Jahres begonnen, nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf thyssenkrupp Steel die Zulassung für einen vorgezogenen Baustart der Direktreduktionsanlage erteilt hat. Mit der finalen Baugenehmigung rechnen wir Ende 2025.

Für den Bau der DR-Anlage gibt es für die SMS seitens thyssenkrupp Steel keine spezifischen Vorgaben bezüglich des Einkaufs der Stahlkomponenten. Dies ermöglicht es der SMS, den aus konventionellen Qualitäten gefertigten Stahlbau unter Berücksichtigung von Prozess- und Projektkriterien zu vergeben. Zugleich können Unterlieferanten den Stahl lokal dort produzieren bzw. kaufen, wo Teilleistungen im Rahmen des Projekts entstehen, um so eine optimale Integration in den Gesamtprozess zu gewährleisten. Ein solches Vorgehen ist bei international ausgerichteten Großprojekten üblich, um ein Maximum an Effizienz und Qualität gewährleisten zu können.

thyssenkrupp Steel hat Anfang des Jahres den Realisierungsvertrag für den Anschluss an das zukünftige Wasserstoffnetz unterzeichnet. Die für den Betrieb der Direktreduktionsanlage benötigte Wasserstoffmenge wurde bereits in einem breit angelegten Verfahren ausgeschrieben; die Ausschreibung wurde im Februar mit dem Request for Information (RfI) gestartet, der im März abgeschlossen wurde. Das Interesse der Lieferanten ist groß, die indikativen Liefermengen zeigen, dass unser Bedarf gedeckt werden kann. Verlässliche Aussagen können erst nach der Request for Proposal (RfP) gemacht werden, der im September endet. Da es sich um ein breit angelegtes Ausschreibungsverfahren handelt, können zum jetzeigen Zeitpunkt noch keine Aussagen bzgl. der Wasserstofflieferanten getätigt werden.

Viele Grüße

YYY

Pressesprecherin/Spokesperson

Communications/Public & Media Relations

thyssenkrupp Steel

 

 

Fragen an ThyssenKrupp Steel zum Fortschritt beim ersten Transformationsprojekt um grünen Stahl herzustellen

Guten Morgen Frau XXX,

ich habe folgende Presseanfrage zum Fortschritt des ersten Umbauprojekts bzgl. der Transformation von TKS.

Nach meinem Kenntnisstand ist die SMS aus Düsseldorf als Generalunternehmerin mit dem ersten Umbau einer Altanlage zu einer Direktreduktionsanlage bzw. der Neuerrichtung einer Direktreduktionsanlage im Rahmen der Transformation der Produktion, um eines Tages grünen Stahl herzustellen, beauftragt worden.

Meine Fragen:

1. Wann wurde das Projekt genau gestartet, ist es in vollem Gange und liegt es im Zeitplan?

2. Ist das sog. Basic Engineering bereits abgeschlossen und ist es bereits in der Phase des Detail Engineering?

3. Sind auch ausländische Niederlassungen und Tochterunternehmen der SMS am Projekt beteiligt (z.B. für die Teilefertigung und/oder den Schaltanlagenbau) und wenn ja, welche und was genau machen/liefern diese?

4. Liegen alle behördlichen Genehmigungen vollumfänglich vor, wenn nein, welche fehlen noch und aus welchen Gründen?

5. Für wann ist der erste Abguss aus der umgebauten bzw. neuen Anlage geplant?

6. Sind Sie über die Fortschritte in puncto Zulieferung von grünem Wasserstoff (Infrastruktur inkl. Leitungen, Transportwege usw.) informiert und wenn ja, wie ist der Stand der Dinge und wie hoch wird der geplante Anteil an vor Ort (in Duisburg) möglicherweise selbstproduziertem (ev. mit einem Partnerunternehmen) grünem Wasserstoff sein?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin seit 2018
www.duistop.de
Michael Schulze

Bürokratie: Auskunftsverweigerung von NRW-Ministerium – MDR antwortet auf Anfrage zu plusminus-Sendung

Aufgrund einer kürzlichen plusminus-Sendung hatte ich den entsprechenden ARD-Landessender angefragt. Zuerst den WDR, dann den in diesem Fall eigentlich zuständigen MDR. Für die Sendung über den nachwievor grassierenden Bürokratie-Wahn, diesmal am Beispiel der Finanzämter und dem Thema Aktenübergabe eindrucksvoll präsentiert, hatte die plusminus-Redaktion auch beim NRW-Finanzministerium angefragt. So wurden in den letzten Jahren rund zwei Mrd. EURO für die Digitalisierung der Finanzämter bereitgestellt, wofür u.a. das NRW-Ministerium verantwortlich sei.

plusminus bekam allerdings keine Antworten. Ich wollte deshalb vor allem  wissen was denn genau angefragt wurde. Ev. kann ich ja nochmals nachhaken.

Hier zuerst meine Anfrage beim MDR aus der letzten Woche, darunter dessen Antwort von heute:

Guten Tag,

laut WDR-Presseabteilung ist der MDR für nachfolgendes Anliegen zuständig.

Ich habe folgende Pressenanfrage zur plusminus-Sendung am 7.8.2024 – Beitrag „Neuland für Behörden …“. Hier der Mediathek-Link:

https://www.ardmediathek.de/video/plusminus/neuland-fuer-behoerden-warum-es-dienstleistungen-noch-immer-nicht-online-gibt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy80YmEzOGM4YS02MWQzLTQ0NzYtYTRmNS1kNzMzY2YwYzAxMjg

Es geht im betreffenden Beitrag u.a. um Bürokratie in der Finanzverwaltung, konkret in den Finanzämtern.

Ab Minute 2:30 wird berichtet, dass rund zwei Mrd. EURO in die Digitalisierung der Finanzämter gesteckt wurden und dass auf Anfrage das Bundesministerium an die Länder verwies und dass NRW zuständig sei.

Die OFF-Sprecherin teilt dann mit, dass man(also wohl die plusminus-Redaktion) dort mehrfach angefragt hätte ohne jedoch eine Antwort zu erhalten.

Meine Fragen dazu lauten wie folgt:

1. Welche Fragen haben Sie konkret gestellt?

2. Wann und wie oft?

3. Wem genau?

4. Warum wurde nicht versucht gemäß Bezugnahme auf das Pressegesetz NRW die Auskünfte bzw. Antworten zu erhalten – ev. auch auf juristischem Wege?

Ich verweise darauf, dass Sie selbst verpflichtet sind Presseauskünfte zu erteilen.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

www.duistop.de

Redaktion

Michael Schulze

 

Hier das MDR-Antwortschreiben von heute:

Guten Tag Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen als „ein Sprecher des MDR“ gerne beantworte.

Bitte lassen Sie mich jedoch zuvor folgendes erläutern: Der MDR ist hinsichtlich Ihrer Anfrage rechtlich nicht verpflichtet zu antworten, denn der presserechtliche Auskunftsanspruch gegenüber Behörden nach § 4 der Landespressegesetze gilt nicht für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, soweit Fragen der Programmgestaltung einschließlich aller Vorbereitungshandlungen betroffen sind. Dies folgt aus dem Grundsatz der Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Und im Sächsischen Transparenzgesetz wird unter § 4 Abs. 3 Nr. 6 ausdrücklich gesagt, dass öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten nur transparenzpflichtige Stellen sind, soweit sie Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnehmen und dies staatsvertraglich geregelt ist.

Und hier nun die konkreten Antworten:

Zu 1.)

Warum erfolgt die Aktenabgabe bzw. -übernahme bei deutschen Finanzämtern über Bundeslandgrenzen hinweg nicht digital? In welchem Umfang funktioniert die digitale Aktenübergabe bzw. -übernahme nicht? Wann planen Sie, die vollständige digitale Aktenübergabe bzw. -übernahme einzuführen bzw. deutschlandweit zu ermöglichen? Nach unseren Informationen wird seit 1991 an einer bundeseinheitlichen Finanzbehörden-Software gearbeitet. Was ist schiefgelaufen, dass das bis heute nicht umgesetzt werden konnte?

Zu 2.)

Die „Plusminus“-Redaktion (MDR) hat das Finanzministerium NRW mit einer schriftlichen Anfrage zum Projekt erstmals am 8. Juli 2024 kontaktiert, dann mit konkreten Fragen am 30. Juli 2024, dann schriftlich und telefonisch mehrfach in den folgenden Tagen.

Anmerkung: Frage 3.) blieb unbeantwortet.

Zu 4.)

Das Finanzministerium NRW hat bis zum benannten Termin nicht geantwortet. Für weitere Schritte war die Zeit bis zum Ausstrahlungstermin nicht ausreichend.

 

Beste Grüße

XXX

Referent, Abteilung Presse und Information

MDR, Mitteldeutscher Rundfunk

HA Kommunikation / Intendanz

Leipzig

www.mdr.de

 

Ja lebt denn der alte Holzhafen noch?

2022 waren es Tecklenburg, Sunrise und BKI die die ehemals EUROGATE, dann THE CURVE genannte Fläche im Innenhafen entwickeln wollten. Dann folgte im Dezember 2023 der endgültige Verkauf an die BKI.

Inzwischen wird die Fläche „Am alten Holzhafen“ genannt.

Und Tecklenburg hat inzwischen Insolvenz angemeldet. Zu Sunrise kann ich nichts weiter vermelden.

Tja und zur BKI kann ich nur Fragezeichen veröffentlichen. Deren Website ist so konkret nichtssagend wie eine unbelegte Toastbrot-Scheibe.

Und News zum Gesamtprojekt gibt es seit acht Monaten nicht mehr.

2022 hiess es noch vollmundig, dass sechs voneinander getrennte Gebäude mit jeweils acht Stockwerken entstehen sollen. In vier Gebäuden seien Büros geplant. In den zwei weiteren Immobilien sollen Hotels oder Pensionen angesiedelt werden. Ein Gastronomie-Betrieb für die Beschäftigten am Innenhafen soll in den Untergeschossen ebenso eingerichtet werden wie öffentliche Gaststätten und eine „Skybar“ auf dem Dach. Möglich seien auch ein Kindergarten sowie ein Supermarkt.

Klar, möglich, und es ist auch möglich, dass ich die Hauptrolle im nächsten „Terminator“ spiele. Hasta la vista, baby!

 

Massive Grundwasser-Verseuchung in Homberg: Fragen an die Bezirksregierung

Wie bereits im letzten Artikel gestern Abend berichtet, gibt es einige Neuigkeiten zu VENATOR.

So wurde von der Stadt Duisburg eine Allgemeinverfügung mit dem Titel „Untersagung der erlaubnisfreien Grundwassernutzung zur Gartenbewässerung“ im Amtsblatt Nr. 21/2024 vom 15. Juli 2024 (Seiten 12-14) der Stadt Duisburg veröffentlicht.

Das habe ich zum Anlaß genommen der Bezirksregierung gestern Abend noch ein paar Fragen zu stellen.

Guten Abend Frau YYY,

bzgl. der bereits festgestellten Grundwasserseuchungen in Duisburg-Homberg habe ich folgende Fragen. Vorab eine kurze Schilderung des Sachstandes:

Es wurde von der Stadt Duisburg inzwischen eine Allgemeinverfügung mit dem Titel „Untersagung der erlaubnisfreien Grundwassernutzung zur Gartenbewässerung“ im Amtsblatt Nr. 21/2024 vom 15. Juli 2024 (Seiten 12-14) der Stadt Duisburg veröffentlicht.

Die Untersagung bezieht sich auf ein Gebiet in Duisburg-Homberg, dass nach Aussage der Stadt die relevanten Schadstoffkonzentrationen an Cadmium, Thallium und Zink (Beurteilungswerte) erreicht oder überschreitet. Die Beurteilungswerte wurden gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV) von den Geringfügigkeitsschwellen bzw. humantoxikologischen Werten für Grundwasser abgeleitet. Das betreffende Gebiet ist in Form einer Karte sowie eines Straßen-/Hausnummernverzeichnisses genau bestimmt. Durch die Untersagung soll „dem Entstehen schädlicher Bodenveränderungen durch Schadstoffakkumulation [Zitat]“ entgegengewirkt werden.

In der Allgemeinverfügung heißt es weiter, dass „aufgrund des hohen Untersuchungs- und Planungsbedarfes im Rahmen der aktuell laufenden Sanierungsuntersuchung eine kurz- bis mittelfristige Sanierung des Grundwassers im betroffenen Bereich nicht zu erwarten ist .“[Zitat]

Diese Allgemeinverfügung zeigt einmal mehr, dass immer wieder der Bürger der Leidtragende ist, da das Unternehmen (als Verursacherin wurde bereits die Firma VENATOR – früher Sachtleben Chemie – benannt) und die Duisburger Verwaltung jahrelang nicht auf Missstände reagierten. Denn spätestens seit der Jahrtausendwende war bekannt, dass das Grundwasser im Bereich Duisburg-Homberg kontaminiert ist, da gemäß gesetzlicher Vorgaben laufend Wasserproben genommen wurden!

Meine Fragen an Sie:

1. Wer war und ist für das Unternehmen und dessen Überwachung sowie in bezug auf Umweltfragen zuständig?

2. Wer hat womöglich weitergehende Untersuchungen blockiert oder auch verzögert?

3. a) Wissen Sie ob und in welchem Umfang es auf dem besagten Gebiet schon zu Bodenveränderungen durch die Bewässerung mit Grundwasser gekommen ist?

3. b) Ist dies (zu 3.a)) untersucht worden oder ist das Teil des noch in Arbeit befindlichen Sanierungskonzeptes der Stadt Duisburg?

4.) Mit Blick auf die Wertetabelle der Verfügung stellt sich zudem die Frage, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Beurteilungswerte festgelegt worden sind. Wissen Sie das?

5.) Wie ist der Stand der Sanierungsuntersuchungen und -planungen, die angeblich Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen?

6.) In der Sache hatte ich bereits vor geraumer Zeit bei der Stadt und bei VENATOR nachgefragt, ob es seitens des Unternehmens Rückstellungen gäbe die für ev. Sanierungsmaßnahmen bereitstünden bzw. hinterlegt wurden und auch im Falle einer Abwicklung und/oder Insolvenz weiterhin unangetastet verfügbar wären. Antworten habe ich von beiden Seiten bisher nicht erhalten.

Wissen Sie etwas von entsprechenden Rückstellungen seitens des Unternehmens?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg seit 2018
Michael Schulze

VENATOR: Die Umweltschäden und -kosten bleiben wohl an uns allen kleben?

Es gibt Neuigkeiten zu VENATOR. Zuletzt war es still geworden um das Industrieunternehmen. Kein Wunder, man wartete ja auch nicht mit positiven Schlagzeilen auf, sondern nur mit durchwegs negativen.

Zum einen kam heraus, dass das Werk, wohl aber schon zu Sachtleben-Zeiten, das Grundwasser in Homberg erheblich und in grossem Umfang verseucht hat.

Zum anderen begann man Produktionsteile zu schliessen.

Nun steht wohl fest, dass viele Mitarbeitenden zum Ende diesen Jahres gehen (müssen). Die Beschäftigten gehen teils in Frühverrentungen, teils in eine Auffanggesellschaft, teils mit Abfindungen. Mit der Höhe der angebotenen Abfindungen sind aber wohl nicht alle einverstanden. Es wird ausserdem damit gerechnet, dass in zwei bis drei Jahren das Werk komplett geschlossen wird.

In Sachen „Grundwasser-Verseuchung und -Nutzung“ hat sich zwischenzeitlich auch etwas getan. So bekam ich vor wenigen Tagen diese Mitteilung in der mehrere entscheidende Fragen formuliert werden (fett markiert):

So wurde von der Stadt Duisburg eine Allgemeinverfügung mit dem Titel „Untersagung der erlaubnisfreien Grundwassernutzung zur Gartenbewässerung“ im Amtsblatt Nr. 21/2024 vom 15. Juli 2024 (Seiten 12-14) der Stadt Duisburg veröffentlicht.

Die Untersagung bezieht sich auf ein Gebiet in Duisburg-Homberg, dass nach Aussage der Stadt die relevanten Schadstoffkonzentrationen an Cadmium, Thallium und Zink (Beurteilungswerte) erreicht oder überschreitet. Die Beurteilungswerte wurden gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV) von den Geringfügigkeitsschwellen bzw. humantoxikologischen Werten für Grundwasser abgeleitet. Das betreffende Gebiet ist in Form einer Karte sowie eines Straßen-/Hausnummernverzeichnisses genau bestimmt. Durch die Untersagung soll „dem Entstehen schädlicher Bodenveränderungen durch Schadstoffakkumulation [Zitat]“ entgegengewirkt werden.

In der Allgemeinverfügung heißt es weiter, dass „aufgrund des hohen Untersuchungs- und Planungsbedarfes im Rahmen der aktuell laufenden Sanierungsuntersuchung eine kurz- bis mittelfristige Sanierung des Grundwassers im betroffenen Bereich nicht zu erwarten ist .“[Zitat]

Diese Allgemeinverfügung zeigt einmal mehr, dass immer wieder der Bürger der Leidtragende ist, da Unternehmen und Verwaltung jahrelang nicht auf Missstände reagieren. Denn spätestens seit der Jahrtausendwende war bekannt, dass das Grundwasser im Bereich Duisburg-Homberg kontaminiert ist, da gemäß gesetzlicher Vorgaben laufend Wasserproben genommen worden sind!

Wer hat hier also weitergehende Untersuchungen blockiert oder auch verzögert?

Auch erhebt sich die Frage, ob und in welchem Umfang es auf dem besagten Gebiet schon zu Bodenveränderungen durch die Bewässerung mit Grundwasser gekommen ist? Ist das untersucht worden oder ist das Teil des noch in Arbeit befindlichen Sanierungskonzeptes?

Mit Blick auf die Wertetabelle der Verfügung stellt sich zudem die Frage, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Beurteilungswerte festgelegt worden sind?

Und wie ist der Stand der Sanierungsuntersuchungen und -planungen, die Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen?

 

Schlußbemerkung von DUISTOP:

In der Sache „Verseuchung des Grundwassers“ hatte ich bereits vor geraumer Zeit bei der Stadt und bei VENATOR nachgefragt, ob es seitens des Unternehmens Rückstellungen gäbe die für ev. Sanierungsmaßnahmen bereitstünden bzw. hinterlegt wurden und auch im Falle einer Abwicklung und/oder Insolvenz weiterhin unangetastet verfügbar wären.

Antworten habe ich von beiden Seiten bisher nicht erhalten.

 

 

Anfrage an plusminus-Redaktion (ARD) aufgrund eines TV-Beitrags über Bürokratie-Wahnsinn

Guten Morgen,

ich habe folgende Pressenanfrage zur Sendung am 7.8.2024 – Beitrag „Neuland für Behörden …“. Hier der Mediathek-Link:

https://www.ardmediathek.de/video/plusminus/neuland-fuer-behoerden-warum-es-dienstleistungen-noch-immer-nicht-online-gibt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3BsdXNtaW51cy80YmEzOGM4YS02MWQzLTQ0NzYtYTRmNS1kNzMzY2YwYzAxMjg

Es geht im betreffenden Beitrag u.a. um Bürokratie in der Finanzverwaltung, konkret in den Finanzämtern.

Ab Minute 2:30 wird berichtet, dass rund zwei Mrd. EURO in die Digitalisierung der Finanzämter gesteckt wurden und dass auf Anfrage das Bundesministerium an die Länder verwies und dass NRW zuständig sei.

Die OFF-Sprecherin teilt dann mit, dass man (also wohl die plusminus-Redaktion) dort mehrfach angefragt hätte ohne jedoch eine Antwort zu erhalten.

Meine Fragen dazu lauten wie folgt:

1. Welche Fragen haben Sie konkret gestellt?

2. Wann und wie oft?

3. Wem genau?

4. Warum wurde nicht versucht gemäß Bezugnahme auf das Pressegesetz NRW die Auskünfte bzw. Antworten zu erhalten – ev. auch auf juristischem Wege?

Ich verweise darauf, dass Sie selbst verpflichtet sind Presseauskünfte zu erteilen.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Redaktion

Michael Schulze

CDU Deutschlands reagiert auf offenen Brief an Linnemann

In der letzten Woche hatte ich einen offenen Brief an den CDU-Generalsekretär Dr. Carsten Linnemann geschickt und zeitgleich auch hier veröffentlicht. Anlaß waren seine erneuten öffentlich geäusserten  Forderungen in Bezug auf erhebliche Leistungskürzungen für BürgergeldempfängerInnen.

Darauf hatte recht zügig, bereits in der letzten Woche, die Hauptabteilung Bürgerkommunikation der CDU-Zentrale in Berlin reagiert, Linnemann selbst allerdings bis jetzt nicht.

Hier in zeitlicher Abfolge erst nochmals mein offener Brief, dann die CDU-Reaktion darauf und zum Schuß meine Rückantwort von heute Mittag.

Guten Abend Herr Dr. Linnemann,

ich schreibe Sie an aufgrund Ihrer erneuten öffentlich gemachten Forderungen zur Streichung des Bürgergelds. Schon vor wenigen Wochen hatten Sie dies u.a. in der Sendung von Markus Lanz getan.

Auszug / Zitat aus der Sendung:

Linnemann: […] Wir haben jetzt einen neuen Ansatz, dass wir sagen: Der Staat geht davon aus, wenn jemand, der arbeiten kann, auch arbeiten geht. Und deswegen gibt es keine Sozialleistungen.

Lanz: Nur, dass wir das noch einmal verstehen. Dann kriegt der kein Geld mehr. Finito. Gar nichts.

Linnemann: Ja. Wenn jemand arbeiten kann, warum soll der dann Geld bekommen? Von jemanden, der Arbeiten geht?

Lanz: Ich sag nur – Der geht nicht arbeiten, der will nicht arbeiten, der macht das nicht. Und wo lebt der dann? Was macht der?

Linnemann: Der wird dann arbeiten gehen, weil er es muss. […] Das ist für mich so normal, als ob nach Sonntag Montag kommt. Tut mir leid, wenn ich das jetzt so platt sage. […]

Lanz: Ok. Wie groß ist jetzt das Potential, das sie dort sehen?

Linnemann: Sehr hoch!

Lanz: Wie viele Milliarden?

Linnemann: Das ist natürlich jetzt schwierig. Aber es werden … äh, äh …

<Ende des Zitats>

Ich bin ja prinzipiell damit einverstanden Überlegungen anzustellen wie Menschen die arbeiten könn(t)en auch dazu bewegt werden.

Nur sollte der dahinter stehende Grundgedanke und Grundsatz auch für alle gelten.

Mit fallen auf Anhieb eine Menge Leute ein, die Staatsgeld bekommen, ohne zu arbeiten.

Oder Leute und auch Unternehmen die Geld vom Staat bekommen (oder Steuern nicht zahlen müssen) obwohl sie es eigentlich nicht benötigen.

Just dieser Tage gibt es dazu zwei passende Meldungen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vermoegen-in-deutschland-warum-sich-bei-familienunternehmen-so-viel-reichtum-ballt-a-a2d62bdf-2354-4427-90b1-a18340d466af

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/dax-konzerne-erhalten-milliarden-subventionen-ist-das-noetig-19885777.html

Bei Lanz wurden die in den beiden Berichten enthaltenen Aspekte leider ausgeklammert, ebenso auch bei Ihren neuesten Äusserungen.

Kann es ein, dass es mit einer gewissen Lobby zu tun hat, die BürgergeldempfängerInnen nicht haben, wohl aber „gutverdienende“ UnternehmerInnen und Unternehmen?

Kann es sein, dass es unter den Letztgenannten FördererInnen der CDU gibt?

Oder gibt es sonst einen oder mehrere nachvollziebare Gründe, warum Sie eine höhere Besteuerung von Vermögenden und/oder die Kappungen von Subventionen wo diese nicht angebracht sind, ständig ausklammern und sich nur auf die BürgergeldempfängerInnen kaprizieren?

Ich war selbst lange Unternehmer, auch im Ausland, mir ist es nie in den Sinn gekommen mich an Schwächeren abzuarbeiten und diese womöglich zu Sündenböcken zu machen.

Ja, es gibt sog. faule Menschen. Wobei man trefflich darüber streiten könnte ob „faul“ der richtige und passende Begriff ist. Ebenso wie der Begriff „arbeiten“ mal geklärt gehört. Ist politisch tätig sein eigentlich Arbeit? Ist Fußball spielen eigentlich Arbeit? Ist das Verwalten von geerbtem Vermögen und Großgrundbesitz eigentlich Arbeit?

Und es gibt Menschen die sich auf Kosten anderer bereichern. Aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen warum ich diese und die vorgenannten Faulen nur am untersten Ende der Lebenserfolgsleiter verorten sollte.

In Erwartung irgendeiner sinnstiftenden Reaktion verbleibe ich

mit freundlichem Gruß

Michael Schulze

 

Hier die Reaktion der CDU vom letzten Freitag:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 31. Juli an die CDU Deutschlands.
Uns ist bewusst, dass unter den Bürgergeldempfängerinnen und -empfängern viele Menschen sind, die aus unterschiedlichen Gründen nicht arbeiten können. Diesen Menschen muss man helfen und sie unterstützen. Das wollen und werden wir tun. Wie unser Generalsekretär bereits betont, haben wir in Deutschland das beste Sozialsystem der Welt. Daran halten wir fest.

Gleichzeitig muss aber klar sein: Wer arbeiten kann, muss auch arbeiten. Wer nicht arbeiten möchte, muss nicht arbeiten. Er kann aber auch nicht erwarten, dass diejenigen für ihn mitfinanzieren, die Tag für Tag mit ihrer Arbeit und ihren Steuerzahlungen unser Land am Laufen halten. Wenn Sie mögen, schauen Sie gerne in unser Konzept zur Neuen Grundsicherung. Sie finden unser Papier ganz unten auf der Seite verlinkt.
Natürlich ist die Abschaffung des Bürgergeldes nur eine Facette für eine politischen Kehrtwende. Deutschland braucht eine Wachstumsagenda mit einer attraktiven Unternehmensteuer, schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und Regulierung sowie mehr Zukunftsinvestitionen. Unser Ansatz in der Vermögenspolitik ist es dabei, Menschen zu unterstützen, sich ein eigenes Vermögen aufzubauen.

„Wohlstand für alle“ im 21. Jahrhundert heißt für uns: Vermögensaufbau für alle Menschen attraktiv gestalten – unabhängig von Beschäftigungsverhältnis und Einkommen. Dazu ist es wichtig, Abgaben zu reduzieren, die Mitarbeiterkapitalbeteiligung zu verbessern sowie das Sparen, die Altersvorsorge und den Wohneigentumserwerb zu fördern. Dabei gilt auch, wer mehr leistet, muss sich mehr leisten können. Wir werden kleine und mittlere Einkommen entlasten und arbeitende Rentner steuerlich besserstellen. Niedrigere Steuern und Beiträge sorgen für höhere Löhne, mehr Jobs und stärkerem Wachstum. Dies ist Teil unserer Agenda für die Fleißigen.

Herzliche Grüße aus dem Konrad-Adenauer-Haus nach Duisburg

XXX
Abteilungsleiter Bürgerkommunikation
Hauptabteilung
Politik und Programm
CDU Deutschlands
Berlin

 

Darauf meine Reaktion von heute:

Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank auf Ihre Antwort bzw. Reaktion auf meinen offenen Brief an Herrn Dr. Linnemann. Es hätte mich natürlich gefreut Herr Dr. Linnemann hätte höchstselbst geantwortet.

Ich stimme Ihnen prinzipiell zu, dass Deutschland eine Wachstumsagenda dringend benötigt, allerdings würde ich ergänzend auch einen grundsätzlichen Systemwechsel begrüssen. Auch bedarf es deutlich schnellerer Genemigungsverfahren und generell der Abschaffung der ausufernden Bürokratie um ganz speziell Firmenneustarts nicht unnötig zu erschweren. Alles d’accord.

Nur Ihrem „Ansatz in der Vermögenspolitik“ muss ich widersprechen. Hier sehe ich nachwievor, dass Subventionen bezahlt werden, a) an Unternehmen die diese gar nicht benötigen und b) an Unternehmen die dann doch ihre Betriebe schließen oder massiv Personal abbauen. Das wird ev. in wenigen Tagen in Duisburg mit ThyssenKrupp Steel Wirklichkeit werden.

Ferner bleibt auch die Frage zur höheren Besteuerung von Vermögenden Ihrerseits vollkommen unbeantwortet. Hier könnte der Staat doch tatsächlich deutlich höhere Steuern generieren. Und das Argument, dass diese Vermögenden sich ins Ausland „absetzen“ ist doch flächendeckend unbewiesen. Darauf sollte man es tatsächlich mal ankommen lassen und/oder steuerrechtlich darauf entsprechend reagieren. Es sollte eine größere Umschichtung erfolgen (höhere Besteuerung von Vermögen und niedrigere von Arbeit) und es sollte auf keinen Fall bei denen, die Monat für Monat schauen wie Sie jeden Tag finanziell meistern, noch Geld gekürzt werden.

Ich könnte die Liste jetzt unendlich verlängern und Ihnen zusätzlich auflisten wie der Staat deutlich Geld einsparen könnte, ohne Sozialleistungen zu kürzen.

Ganz klein angefangen bei den Stylingkosten für Regierungsmitglieder, bei Kurzflügen mit Regierungsmaschinen innerhalb des Landes nach Länderspielen, bei üppigen Bezügen nach dem politischen Ausscheiden usw. usf.

Und noch eine Frage: Wie hoch ist der Betrag den der Staat jährlich durch aggressive Steuervermeidung „verliert“ gegenüber dem Betrag der an „arbeitsunwillige“ BürgergeldbezieherInnen gezahlt wird, wobei letzterer sogar wieder in der Wirtschaftskreislauf zurückfliesst?

Ach ja, und die Mietzuschüsse für TransfergeldempfängerInnen müssten lange nicht so hoch sein, wenn es viel mehr günstige Wohnungen gäbe. Wohnungen die teils auch im Besitz von Vermögenden sind, die wiederum zu geringe Steuern zahlen … …

Diese Vemögenden selbst sagen sogar teils öffentlich, was ev. auch einer Art Anbiederung geschuldet sein könnte, dass es sich bei Ihnen nicht unbedingt um LeistungsträgerInnen handelt: https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/monitor-reichtum-verpflichtet-110.html

Mit dem Systemwechsel -ganz oben in meinem Text- meine ich mitnichten eine Abkehr vom politischen System, sondern von den grundsätzlichen Betrachtungen von Leistung, Arbeit, Engagement usw. Das könnte sich z.B. deutlich schon allein bei der Behandlung von Frauen niederschlagen. Die sog. Care-Arbeit, eine wesentliche Grundlage unsere Gemeinwesens, wurde und wird grösstenteils von ihnen erbracht. Trotzdem sind die meisten in Altersarmut leider Frauen.

Von einer Gleichbehandlung (und -bewertung) sind wir auch in Deutschland also noch meilenweit entfernt.

Ähnliches gilt z.B. für ÄrztInnen die sich einer eher schlecht dotierten Aufgabe in Armutsländern widmen anstatt in Deutschland Karriere zu machen.

Daneben werden z.B. Fussballer fast zu Nationalhelden „gemacht“, man lässt sich als PolitikerIn gerne im Stadion blicken und mit ihnen ablichten, aber niemand wird mir wahrscheinlich eine Zahl an Fotos schicken können die PolitikernInnen zeigen die in einer notdürftigen Zeltklinik in Afrika die Fäkalientonnen leeren.

Und schlußendlich, da es sich bei der CDU ja um eine christlich geprägte Partei handelt, akzeptiere ich nicht wieso die Kirchen in Deutschland weiter so viel Geld anhäufen können, sich als gewöhnliche Geschäftsleute (Vermögende) verdingen und andererseits schlimmste Verbrechen vertuschen. Wozu aus der Politik, inkl der CDU, nie viel gesagt wird.

Meiner Meinung nach stimmt, um es salopp zu sagen, vorne und hinten nicht mehr viel. Und leider trägt m.E. die CDU mehr dazu bei, dass es so weitergeht und nicht dass es sich bessert.

Mit freundlichen Grüßen

DUISTOP

www.duistop.de

Michael Schulze

 

Nachtrag:

Ich hätte noch fragen sollen wie die CDU es denn mit den Straftaten in bezug auf CUM-EX hält und was sie zu den Verschwendungen von Andreas Scheuer (Ex-Bundesverkehrsminister von der CSU-Schwester) in Sachen Maut-Debakel sowie von Jens Spahn (Ex-Bundesgesundheitsminister) in Sachen Masken-Debakel zu sagen hat.

Nicht zu vergessen, wie leicht es wäre, wenn man denn die Zahl der BetriebsprüferInnen erhöhen würde, die Einnahmen der Finanzämter signifikant Jahr für Jahr zu steigern.