Erneute Videoüberwachung auf Duisburger Markt

Der Weihnachtsmarkt ist gestern gestartet und soll mit 45 Tagen wohl der bisher längste sein.

Die Sicherheit der BesucherInnen und der HändlerInnen und AusstellerInner hat eine grosse Priorität – auch in puncto Vandalismus, Einbruch und Diebstahl. Und das Vorhaben kann durchaus auch der Abschreckung von StraftäternInnen dienen.

Aus dem Grund wird der Weihnachtsmarkt videoüberwacht, was auch beim diesjährigen Stadtfest bereits der Fall war.

Gemeinsame Ausrichter des Weihnachtsmarktes sind DuisburgKontor, eine Tochterfirma der Stadt, sowie die Firma Pape & Grunau Security und VIP-Services GmbH.

Letztere wird die Videoüberwachung installieren und betreiben.

Dazu liegt angeblich aber noch keine offizielle Genehmigung seitens der Stadt bzw. des Rates vor. Die Gemengelage ist allerdings unübersichtlich, denn es handelt sich um eine private Veranstaltung auf öffentlichem Grund.

Eingeholt wurde bereits zum Stadtfest eine Stellungnahme der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit des Landes NRW (LDI). Diese ist aber nicht zwingend notwendig.

Das eigentliche Problem ist die rechtliche Abwägung der Vorgaben aus der DSGVO – Datenschutzgrundverordnung (z.B. insbesondere Artikel 6, Absatz 1 lit. f). So hat es angesichts der Videoüberwachung auf dem Stadtfest eine Strafanzeige gegeben.

Das Risiko für den oder die Verantwortlichen ist hoch, neben der strafrechtlichen Relevanz gibt es auch mögliche Strafen wegen zivilrechtlicher Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche. Das kann im Extremfall bis zu einer Zahlung iHv 4% des Jahresumsatzes führen.

Es geht also im Prinzip um eine Abwägung von Sicherheit, Datenschutz und Hausrecht. Wohlgemerkt von einem Privatveranstalter auf öffentlichem Grund.

Auch eine Kanzlei soll ihrerseits mit einer Stellungnahme beauftragt worden sein.

Deshalb wäre es interessant beide Stellungnahme mal zu lesen, denn wenn die Videoüberwachung bestehen bleibt dürften die beiden Stellungnahmen ja die Grundlagen für deren Befürwortung bilden. „Mildere“ Massnahmen sind grundsätzlich einer Videoüberwachung vorzuziehen (Stichwort: Verhältnismässigkeit).

In jedem Fall muss ausreichend und dezidiert auf die Videoüberwachung hingewiesen werden.

Achja, bisher wurde nur bekannt, dass die Überwachung dem sog. Echtzeit-Monitoring in einer Leitstelle dienen, die Aufnahmen also nicht gespeichert werden. Ob dem so ist sei dahingestellt.

https://www.ldi.nrw.de/datenschutz/videoueberwachung

https://www.datenschutzkonferenz-online.de/media/kp/dsk_kpnr_15.pdf

Fazit:

Viele Menschen werden sicherlich spontan dem Vorhaben zustimmen und das vor allem mit dem Hinweis auf die erhöhte Sicherheit.

Das ist auch nachvollziehbar.  Vor allem auch weil man argumentieren könnte, dass der Markt-Besuch ja freiwillig ist und die Schilder ausdrücklich auf die Überwachung hinweisen.

Spontan betrachtet ist dies vielleicht korrekt aber dann nicht mehr, wenn man sich mit den vielen möglichen Fällen beschäftigt die hier betroffen sein könn(t)en bei denen Menschen zurecht verlangen nicht gefilmt zu werden.

Das können u.a. diejenigen sein, die nicht als BesucherInnen dort vor Ort sind, sondern als Beschäftigte. Oder sei es nur weil man über den Markt muss um einen Hauseingang oder den Zugang zu einer Arztpraxis zu erreichen.

Das ist alles solange unproblematisch wie man selbst nicht betroffen ist.

Nur ein Beispiel:

Stellen Sie sich vor Sie haben einen dringenden Termin und drohen zu spät zu kommen weshalb Sie anfangen besonders schnell zu laufen. Was wird passieren wenn das gefilmt wird und gleichzeitig jemand zu hören ist der „Haltet den Dieb schreit!“?

QED

 

 

Beitrag über möglichen Wahlbetrug: Klage gegen xtranews zum Teil erfolgreich

Ein CDU-Politiker hat sich zum Teil erfolgreich vor Gericht gegen die Verdachtsberichterstattung mit voller Namensnennung gegen das Stadtmagazin xtanews gewehrt. Anlaß waren Berichte über die Vorwürfe es seien im Kommunalwahlkampf Stimmen gekauft worden.

Die Betreiberin und Herausgeberin von xtranews will laut WAZ der Gerichtsentscheidung nachkommen und den Namen des Betroffenen nicht mehr nennen bzw. aus den betreffenden Beiträgen streichen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410438645/waehler-bestochen-beschuldigter-cdu-politiker-wehrt-sich-vor-gericht.html

Alle anderen Punkte im Antrag des Klägers wies das Gericht zurück. Es wurden wohl auch Textpassagen „bemängelt“.  Die Duisburger CDU-Spitze äusserte sich übrigens zum Vorgang bisher nicht und anscheinend hat sich der Beschuldigte partei-intern wohl auch nicht dazu erklärt.

 

„Bullshit“-Bas und „Lachnummer“-Link

Während Bärbel Bas in Berlin derzeit vor allem „Ihr“ teures Rentenpaket weiter tapfer verteidigt, obwohl ziemlich viele  Leute und Fachleute plus CDU ganz anderer Meinung sind (https://bga.de/fileadmin/user_upload/Temporaer/2025-11-12_Offener_Brief_zum_Rentenpaket.pdf) und das Vorhaben ablehnen, hat Sören Link ein verlockendes Angebot ausgeschlagen.

Nämlich 2027 als Spitzenkandidat (Spitzenkandidat nur im Sinne von „an der Spitze stehend“ und nicht im Sinne von Spitzenqualität) für die NRW-SPD in die Landtagswahl zu ziehen und der Herausforderer von Henrik Wüst zu sein.

Er jedoch will lieber aufgrund der grossen Zustimmung bei der OB-Wahl bzw. -Stichwahl in Duisburg weiterwurschteln, so aktuelle Meldungen in der Kollegen-Presse. Ein ECHTer Lokalpatriot.

Angeblich hätten ihn ParteigenossenInnen dazu aufgefordert und ermuntert 2027 gegen Wüst anzutreten, allen voran Bärbel Bas.

Tja, ich empfinde es schon als Lachnummer, dass Link als OB wiedergewählt wurde und weiter Stadtspitze spielen darf, umsomehr ist es eine Lachnummer ihn in der Rolle als MP zu sehen.

Wir alle sehen doch seit zig Jahren was er und auch seine SPD in Duisburg anrichteten und anrichten, gar nichts oder nur Übles. Der Rest ist heisse Luft.

Aber, ich gebe zu, in der aktuellen chaotischen Lage im Land und in der Welt ist nichts mehr unmöglich und die SPD hat schließlich trotz anders lautender Bekundungen aus ihren Reihen kaum noch brauchbares Personal. Also greift man zu allem was noch irgendwie „auffällig“ ist, geeignet „erscheint“ und zudem der AfD Paroli bieten könnte.

Hier zwei kleine Hinweise für Link falls er es sich doch noch anders überlegt:

Erstens, einfach den OB-Posten so lange behalten bis die NRW-Wahl vorbei ist.

Zweitens, nicht auf Wahlwerbeplakate setzen, denn eine „Forschungsgruppe“ der UNI DUE hat nun herausgefunden, dass diese Form der Werbung nicht mehr wirkt. Verdammt gute Idee, denn dann muss man ihn nicht mehr in diesen unsäglich öden Macher-, Grinse- und Wohlfühlposen sehen samt dieser verlogenen 200.000-Jobs-Sprüche.

 

BUND verklagt Stadt wegen Neubau in Landschaftsschutzgebiet in Serm

Über die Angelegenheit hatte ich bereits mehrfach berichtet, allerdings schon vor längerer Zeit.

Inzwischen hat der BUND die Stadt Duisburg wegen eines Neubaus verklagt. In einem Sermer Landschaftsschutzgebiet genehmigte die Stadt zuerst den Bau einer Wagenbauhalle für die dortige Karnevalsgesellschaft, später dann auch noch den Neubau eines Privathauses. Zusätzlich zur strittigen Frage ob dies in dem Landschaftsschutzgebiet erlaubt war, geht es im nun anstehenden Gerichtsverfahren auch um die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbereich in Bezug auf das betreffende Landschaftschutzgebiet.

Der BUND bezeichnet den Bau des Einfamilienhauses grundsätzlich als Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Die bebaute Fläche am Breitenkamp bewertet man als Außenbereich, ebenso wie ein angeblich kürzlich erst baureif gemachtes weiteres Grundstück just neben dem bereits errichteten Einfamilienhaus.

Die Stadt erwidert laut WAZ auf die neuerlichen Vorwürfe, dass aktuelle Bautätigkeiten  nicht durchgeführt wurden bzw. werden  und dass angeblich auch kein Bauantrag vorliegt.

Ich hatte mir damals den Rohbau angeguckt, konnte kein Bauschild entdecken und meldete dies der Bauaufsicht. Bauherr war angeblich ein (ehemaliges) Ratsmitglied, das Grundstück soll zuvor den Stadtwerken gehört haben.

Auf meine diversen Presseanfragen zu dem Vorgang reagierte die Stadt wie gewohnt überhaupt nicht.

 

Stadtmarken-Ranking: Duisburg nicht mehr Schlusslicht. Stattdessen ist es nun Gelsenkirchen.

Anlass für ausgelassene Freude ist das jedoch nicht, wenngleich die WAZ suggeriert das Umfrageergebnis bzw. Ranking einer Hamburger Firma sei eventuell auf die glorreiche „Duisburg ist echt“-Stadtmarketing-Kampagne zurückzuführen.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article410424309/kampf-gegen-duisburgs-negativ-image-kampagne-wirkt-endlich.html

Was sich dann ja DuisburgKontor und ev. auch der DBI zuschreiben liesse.

Doch ich frage mich: Kampagne? Welche Kampagne? Die paar mickrigen Image-Versuche inkl. eines gedruckten ECHT-Magazins? Wer bitteschön soll sich für Letzteres noch interessieren ausser vllt. die immerselben Ja-Sager-Truppen der Verwaltung, die bereits eine schnöde „Schimmi“-Tasse*) als geniales Highlight eines medialen und kommunikativen Geistesblitzes betrachten?

Duisburg wird spätestens seit der LoPa als das wahrgenommen was es ist. Eine abgewirtschaftete und zukunftslose Stadt. Dazu muss man nur all die News der letzten Jahre betrachten. Wann bitte gab es wirklich positive Nachrichten und zwar ausserhalb der glänzenden Leuchtturm-Errzählereien derer die wiedergewählt werden wollten bzw. ihre hochdotierten Jobs behalten wollten?

Was sich alles nach kurzer Zeit dann auch als Rohrkrepierer herausstellte. Ich bitte ja regelmässig darum mir aufzuzeigen, dass ich Unrecht habe. Nur da kommt nichts. Gerade OB Link könnte, wenn er wollte, zumindest den Versuch von Verbreitung guter PR unternehmen, doch seit seiner Wiederwahl läuft gar nichts mehr. Selbst wenn mal wieder über die Taskforce Schrottimmobilien berichtet würde, positive Berichterstattung geht anders.

Und ich bringe nicht so viel Lokalpatriotismus und grosse Sympathie für ihn mit, dass ich mir selbst was anderes einrede oder einreden lasse als das was Duisburg nun mal ist. Siehe oben.

Übrigens: Insgesamt schneiden Ruhrgebietsstädte im neuesten Ranking der Stadtmarken schlecht ab, denn Oberhausen (Platz 46), Hamm (Platz 45), Mülheim-Ruhr (Platz 44), Essen (Platz 41), Bochum (Platz 40) und Dortmund (Platz 32) befinden sich am unteren Ende des Rankings – selbst die NRW-Landeshauptschaft belegt nur Platz 13, ist also nicht unter den Top 10.

 

* Für alle Nicht-Duisburger: Schimmi = Horst Schimanski (Tatort) alias Götz George.

 

Volksverhetzung? Das antwortet die Staatskanzlei.

Folgende Presseanfrage hatte ich kürzlich an die Staatskanzlei in Düsseldorf gerichtet:

Guten Abend,

am 25. September 2025 saß Paul Ziemiak, MdB und Generalsekretär der CDU in NRW, in der ZDF-Sendung bzw. Talkshow von Maybritt Illner.

https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-25-september-2025-100

Ab Minute 6:39 sagte er (wörtliches Zitat): „[…] sehr viele Menschen kommen aus Rumanien und Bulgarien, plündern diesen Staat aus […]“

Ab Minute 52:26 nahm er nochmals Bezug besonders auf Rumänen und Bulgaren, Sinti und Roma und untermauerte quasi seine Aussage von vorher (Minute 6:39 ff.).

Belege für diese Aussagen gab er nicht an.

„Plünderung (von mittelniederdeutsch ‚plunder‘ für ‚Hausrat, Wäsche‘) bezeichnet Diebstahl, Unterschlagung oder Raub während Tumulten oder Kriegshandlungen“

Hier meine Pressefragen und ich beziehe mich hier ganz besonders auf den Punkt 2. aus §130 StGB (s.u.).

1.) Ich möchte deshalb wissen ob die Landesregierung und/oder ob der Ministerpräsident der Meinung sind, dass es sich bei der Aussage von Herrn Ziemiak um Volksverhetzung handelt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vom Land NRW und auch mit besonderer Unterstützung von Herr Wüst zahlreiche Meldestellen gegen Rassimus udgl. eingerichtet wurden.

2.) Wird meine Frage zu 1.) bejaht möchte ich a) wissen an welche Meldestelle Sie den Vorfall weitergegeben haben oder b) an welche Staatsanwaltschaft (Ort)?

§130 StGB „Volksverhetzung“

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__130.html

Auszug: (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

[…]
2.
die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

In Erwartung einer Antwort in Kürze verbleibe ich

MfG

DUISTOP

www.duistop.de

Duisburger Stadtmagazin seit 2018

Michael Schulze

Redaktionsleitung

 

Heute kam diese Antwort darauf:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich Ihnen als „ein Sprecher“ antworten kann:

Wegen der Positionierung der Landesregierung zu dem Thema wird vollumfänglich auf den in den Bundesrat eingebrachten Entschließungsantrag des Landes Nordrhein-Westfalen zur Bekämpfung von Sozialleistungsbetrug verwiesen (Drucksache 527/25).

Beste Grüße

XXX

Referent, stellvertretende Leitung Pressestelle / Newsroom

Staatskanzlei des Landes

Nordrhein-Westfalen
Landespresse- und Informationsamt

 

Am Alten Angerbach: Sitzbänke mit Honig beschmiert

Tja, selbst wenn man genug Geld hat um sich ein tolles aber auch teures Zuhause leisten zu können, kann man auf ganz andere und wahrscheinlich unerwartete Weise Probleme kriegen. So wohl derzeit im Neubaugebiet „Am Alten Angerbach“. Im Zuge der Neubebauung wurde u.a. auch ein kleiner Park mit Sitzbänken angelegt und just dort versammeln sich anscheinend jede Menge Jugendliche.

Die angeblich jede Menge Rabbatz machen, was wiederum diejenigen mit ihrem tollen aber teuren Zuhause stört.

So soll selbst normales Sprechen gut hörbar sein, was aber vermutlich auf eine billige Bauweise hindeutet, denn immerhin wurden einige Bauten, die sich nicht so gut verkaufen liessen, teils für rund 200.000 EU weniger angeboten und wer weiss ob da nicht irgendwo gespart wurde?!

Egal, den Anwohnenden sind die Jugendlichen ein Dorn im Auge und deshalb schmierten sie teils die Sitzbänke im Park mit Honig voll um das Platznehmen bzw. das Aufstehen ein wenig zu erschweren. Eine möglicherweise gute Idee für DBI und DuisburgKontor um die Aufenthaltsdauer in der City zu erhöhen.

Vielen Dank übrigens von den „Am Alten Angerbach“ ebenfalls zuweilen verweilenden Spazierenden. Die könnten künftig ihre Stullen für unterwegs nur mit Butter beschmiert mitbringen und den Honig von den Bänken kratzen.

Dass mit den Jugendlichen dürfte sich allerdings auch irgendwie bald erledigen, wenn zumindest ein Teil von ihnen zum Barras muss. Manche von ihnen sollte man zudem freundlich behandeln, denn wer weiss wann man dem einem bzw. der anderen in naher Zukunft als Pflegekraft wiederbegegnet.

Mich brachte diese zur Zeit weiter schwelende Geschichte auf die Idee nochmals daran zu erinnern, dass von den Vorhaben in Bezug auf die sonstigen Duisburger Filetgrundstücke überhaupt nichts mehr zu hören und zu lesen ist.

Dabei hat es doch nun die Stadt in der Hand diese zu vermarkten, nachdem man sie von der Gebag bzw. Gebag FE übernehmen musste. Ich berichtete bereits.

Wie steht es also um Sechs-Seen-Wedau, Mercator-Quartier, Duisburger Dünen, Herr Link?

Und wie steht’s um Ihre vielen Wahlversprechen? 200.000 Jobs usw usf.?

Meine Güte, da kommt ja gar nichts mehr. Nicht einmal mehr eine klitzekleine Razzia, kein geschnappter Sozialbetrüger, nix, nothing.

Und was war das doch für ein Welle und Aufregung vor der Wahl. Aber gut, es hat gereicht damit Sie wieder gewählt wurden und nun so dilettantisch weitermachen dürfen wie zuvor. Was übrigens nicht heissen soll, dass ich dem AfD-Kandidaten mehr zugetraut hätte bzw. zutraue.

Erwartbar war auch, dass sich von all denen aus den anderen Parteien, die Sie besonders in der Stichwahl unterstützt haben, nun niemand von Ihnen zum Dank mehr Einsatz fordert.

Alles bleibt so zukunftslos wie bisher bzw. geht munter weiter rasant den Bach ab.

Einziger Lichtblick dürfte der Start-Up-Vortrag einer Hundetrainerin auf dem Expo Day (früher: Demo Night) am übermorgigen 13. November sein.

https://www.duisburg-business.de/fileadmin/duisburg-business/Downloads/Pressemitteilungen/2025/PM_Expo_Day_2025.pdf

„WUFF.“

 

Mahmut Oezdemir als Duisburger SPD-Chef wiedergewählt. SPD weiter zerstritten.

Die Duisburger SPD ist weiterhin zerstritten und dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass am Samstag der bisherige Amtsinhaber Mahmut Oezdemir nur äusserst knapp mit einer Mehrheit von 13 Stimmen von 201 insgesamt Stimmberechtigten wiedergewählt wurde.

Kurios war die Wahl weil im ersten Durchgang zwei Stimmen mehr abgegeben wurden als Stimmberechtigte anwesend waren und im zweiten Durchgang eine Stimme mehr.

Erst im dritten Anlauf gelang das Procedere. Zweiter Sieger wurde Jannik Neuhaus.

 

 

An den Bundespräsidenten!

Guten Abend Herr Steinmeier!

Mit Interesse habe ich soeben Ihre Rede zum 9. November gelesen, ein Tag mit wahrlich geschichtsträchtiger Bedeutung.

Und erneut stelle ich fest, dass Sie vehement zum Kampf für und zum Erhalt der Demokratie an uns alle appellieren.

Zitat:

„Setzen wir der Demokratieverachtung unser Selbstverständnis als Demokraten entgegen. Wir lassen nichts liegen. Wir verschweigen nicht, wo gehandelt werden muss. Tatsächliche Probleme gehen wir an! An der Sache orientiert, um gute Lösungen bemüht, mit Vernunft, Anstand und Empathie – und in der Zuversicht, dass wir die Dinge zum Besseren wenden können.“

Nun, nichts einfacher als das, auch für Sie ganz persönlich.

Denn im Februar 2022 hatte ich Ihnen aufgrund eines ähnlichen Appells Ihrerseits einen Brief mehrfach zugesandt, den Sie erhalten haben dürften. Reagiert haben Sie darauf nie. Darin schildere ich in aller Ausführlichkeit die Zustände in Duisburg. Die andauernde Verweigerung des OB und der Verwaltung transparent Auskunft zu geben, sich an das Pressegesetz zu halten usw. usf.

Nun lese ich von Ihnen (Zitat):

„Wehrhaft zu sein, das heißt: Kommunalverwaltungen, die Polizei, die Bundeswehr, Lehrerinnen und Lehrer an Schulen, Hochschullehrer – sie alle müssen für unsere Werte einstehen, unmissverständlich, Tag für Tag. Natürlich müssen die Beamtinnen und Beamten in der Ausübung ihres Amtes neutral sein im parteipolitischen Sinn. Sie dürfen aber nicht neutral sein, wenn es um den Wertekanon unseres Grundgesetzes geht. Sie müssen sich zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen und für sie eintreten.“

Das hätten Sie angesichts meiner Schilderungen schon seit damals der Stadtspitze in Duisburg sagen können. Haben Sie aber wohl nicht. Und die Verhältnisse habe sich seitdem nicht verbessert, eher noch zugespitzt. So dass ich davon ausgehe Ihre Rede von heute werden Sie auch in Zukunft wieder halten (müssen).

Hier ein weiteres Zitat aus Ihrer Rede:

„Volksverhetzung, die Verbreitung von Inhalten, die zum Hass gegen Minderheiten aufstacheln, die Verbreitung von NS-Parolen oder die öffentliche Verharmlosung der Shoah; Aufrufe zur Gewalt und Anwendung von Gewalt, gewaltsame Versuche, die verfassungsmäßige Ordnung zu zerstören – ob rechts, ob links, ob islamistisch: Wer immer solche Angriffe verübt, macht sich strafbar, und wo immer sie begangen werden, darf der Rechtsstaat nicht zurückweichen. Dafür braucht es die nötigen Ressourcen, und dafür braucht es die nötige Wachsamkeit.“

In Sachen Volksverhetzung habe ich möglicherweise, ich persönlich gehe davon aus, dass es sich um Volksverhetzung handelt, einen aktuellen konkreten Fall für Sie.

Am 25. September 2025 saß Paul Ziemiak, MdB und Generalsekretär der CDU in NRW, in der ZDF-Sendung bzw. Talkshow von Maybritt Illner.

https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-25-september-2025-100

Ab Minute 6:39 sagte er (wörtliches Zitat): „[…] sehr viele Menschen kommen aus Rumanien und Bulgarien, plündern diesen Staat aus […]“

Ab Minute 52:26 nahm er nochmals Bezug besonders auf Rumänen und Bulgaren, Sinti und Roma und untermauerte quasi seine Aussage von vorher (Minute 6:39 ff.).

Belege für diese Aussagen gab er nicht an.

Zur Erklärung: „Plünderung (von mittelniederdeutsch ‚plunder‘ für ‚Hausrat, Wäsche‘) bezeichnet Diebstahl, Unterschlagung oder Raub während Tumulten oder Kriegshandlungen.“

Ich habe in den letzten Wochen zig CDU-Verantwortliche, -Abgeordnete, die Bundestagspräsidentin usw. angeschrieben, doch es gab keinerlei Reaktionen. Auch Herrn Ziemiak habe ich angeschrieben, ohne Erfolg. Immerhin sitzt er im obersten deutschen Parlament.

Falls Sie Ihre Rede ernst meinen und es sich nicht nur um einen wohlklingenden Appell an andere handelt, können Sie sich doch bitte der Sache annehmen und exemplarisch aufzeigen was Sie konkret meinen und wie man vorgehen soll. Sozusagen in vorbildlicher und demonstrativer Weise für alle. Wie Sie das konkret machen überlasse ich selbstverständlich Ihrer politischen und staatsmännischen Erfahrung. So bleiben Ihre Worte nicht nur theoretische Makulatur und erlangen gleichzeitig die anzunehmende Ernsthaftigkeit.

Ich stehe mit meinem Stadtmagazin (www.duistop.de) natürlich für eine entsprechende Veröffentlichung Ihrerseits jederzeit zur Verfügung.

In Erwartung einer Reaktion bzw. Antwort verbleibe ich mit freundlichem Gruss aus Duisburg

Michael Schulze

 

 

Hier die Rede im vollen Wortlaut:

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2025/11/251109-9-November-Matinee.html

 

Immer mehr Meldestellen – nur wie steht’s um die Gleichbehandlung?

Immer mehr Meldestellen gegen Rassismus, Fake News udgl. – auch in NRW –  nur wie ist es um die Gleichbehandlung bestellt, wenn nicht BürgerInnen und oftmals AfDlerInnen gemeldet werden weil sie teils strafbewährte aber teils auch vollkommen erlaubte Posts veröffentlichen oder sonstwie von sich geben, sondern Leute die man sozusagen bei den sog. „Guten“ und „Demokraten“ verorten würde?

Der Fall der mich derzeit beschäftigt ist jener des eher adretten und wenig auffälligen Paul Ziemiak von der CDU. Der Mann sitzt im Bundestag und ist Generalsekretär der CDU in NRW.

Nachdem ich in der letzten Woche ihn und etliche führende CDU-Mitglieder angeschrieben hatte und um eine Stellungnahme bat, worauf aber niemand bisher reagierte, habe ich den Vorfall nun zu einer Presseanfrage an die NRW-Staatskanzlei und MP Wüst umformuliert.

Guten Abend,

am 25. September 2025 saß Paul Ziemiak, MdB und Generalsekretär der CDU in NRW, in der ZDF-Sendung bzw. Talkshow von Maybritt Illner.

https://www.zdf.de/play/talk/maybrit-illner-128/maybrit-illner-vom-25-september-2025-100

Ab Minute 6:39 sagte er (wörtliches Zitat): „[…] sehr viele Menschen kommen aus Rumanien und Bulgarien, plündern diesen Staat aus […]“

Ab Minute 52:26 nahm er nochmals Bezug besonders auf Rumänen und Bulgaren, Sinti und Roma und untermauerte quasi seine Aussage von vorher (Minute 6:39 ff.).

Belege für diese Aussagen gab er nicht an.

„Plünderung (von mittelniederdeutsch ‚plunder‘ für ‚Hausrat, Wäsche‘) bezeichnet Diebstahl, Unterschlagung oder Raub während Tumulten oder Kriegshandlungen“

Hier meine Pressefragen und ich beziehe mich hier ganz besonders auf den Punkt 2. aus §130 StGB (s.u.).

1.) Ich möchte deshalb wissen ob die Landesregierung und/oder ob der Ministerpräsident der Meinung sind, dass es sich bei der Aussage von Herrn Ziemiak um Volksverhetzung handelt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vom Land NRW und auch mit besonderer Unterstützung von Herr Wüst zahlreiche Meldestellen gegen Rassimus udgl. eingerichtet wurden.

2.) Wird meine Frage zu 1.) bejaht möchte ich a) wissen an welche Meldestelle Sie den Vorfall weitergegeben haben oder b) an welche Staatsanwaltschaft (Ort)?

§130 StGB „Volksverhetzung“

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__130.html

Auszug: (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

[…]
2.
die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

In Erwartung einer Antwort in Kürze verbleibe ich

MfG

DUISTOP

www.duistop.de

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Michael Schulze

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