Essen: Erschreckende Signale was Demokratie und Bürgerwillen betrifft

Ein Beitrag der MBI, Mülheim

Im ohnehin benachteiligten Essener Norden wurden zwei Kliniken geschlossen und ein Bürgerbegehren wollte aufgrund dieser besorgniserregenden Versorgungslücke, dass ein kommunaler Krankenhaus-Betrieb eingerichtet wird. Genügend Unterschriften wurden trotz der Corona-Erschwernissen gesammelt, doch die Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP wollten sich dem weder anschließen, noch einen anschließenden Bürgerentscheid ermöglichen. Deshalb wurde abgestimmt und das Begehren einfach als unzulässig erklärt. Diese Art der Missachtung der BürgerInnen durch eine Ratsmehrheit kennen wir in Mülheim zur Genüge!

Bestes Beispiel: Die beliebte VHS mit den attraktiven Gelände am MüGa-Gelände. Diese wurde überfallartig 2017 geschlossen, wegen angeblicher Brandschutzmängel, welche nicht gravierend und seit Jahren bekannt waren, aber nicht behoben wurden. Das gestartete Bürgerbegehren hatte in sehr kurzer Zeit weitaus mehr Unterschriften zusammen als nötig. Doch der Rat stimmte das Begehren mehrheitlich als unzulässig nieder. Die Initiative reichte Klage ein und das Verwaltungsgericht hob die Ratsentscheidung auf, weshalb dann am 6.10.2019 ein Bürgerentscheid stattfinden musste.

Dabei stimmte die überwältigende Mehrheit für die Wiederinbetriebnahme der VHS. Doch die Mehrheit im Rat weigerte sich, eine Sanierung und Wiederinbetriebnahme in ihr Investitionsprogramm aufzunehmen. Und so passierte trotz warmer Worte im Kommunalwahlkampf 2020 nichts, bis dann im Oktober 2021 die formale zweijährige Bindungsfrist des Bürgerentscheids abgelaufen war. Und nun? Das grundstabile VHS-Gebäude gammelt trotz Denkmalstatus weiter vor sich hin.

Eine Schande und ein Tiefschlag gegen Demokratie und Glaubwürdigkeit der Parteien.

Man kann nur hoffen, dass sich in Essen nach einem evtl. doch noch gerichtlich erzwungenen Bürgerentscheid der Stadtrat am Willen seiner Bürgerschaft orientieren wird.

Anmerkungen von mir (DUISTOP):

Im Essener Rat ist man übrigens einer vorherigen Rechtsauskunft gefolgt die die Stadtverwaltung nicht allein dem Rechtsamt überlassen hat, sondern man schaltete eine Düsseldorfer Rechtsanwalts-Kanzlei ein um die juristischen Fallstricke zu eruieren.

Die bereits während des Bürgerbegehrens (was für den anschließenden Bürgerentscheid die Voraussetzung ist) in ausreichendem Maße gesammelten 16.964 gültigen Unterschriften (fast 3.600 mehr als erforderlich) zählen nicht.

Frage: Was zählt dann eigentlich noch?

Die zynischen Begründungen von CDU und Grünen für ihr Votum im Rat  lauten derart, dass es sich um eine „rein formal-rechtliche und eben keine politische Entscheidung“ handele. D.h., dass der Rat gar nicht anders konnte.

So sei „eine transparente und ehrliche Aufklärung der Menschen garantiert  und es sei sichergestellt, dass Forderungen überhaupt umsetzbar sind“.

M.a..W.: Besser kein Bürgerentscheid, wenn die Menschen dann umsonst abstimmen, weil es zu nichts führt.

Das ist der Persilschein um jede Art von Bürgerentscheid abzuwürgen vor allem dann wenn bereits eine ausreichende Menge an gültigen Unterschriften im vorausgehenden Begehren gesammelt wurde.

Das deutet ja daraufhin, dass womöglich genug Menschen dem Antrag im Bürgerentscheid folgen könnten und im Essener Fall die Verwaltung sich eine Lösung überlegen müsste.

Darauf hat sie, salopp gesagt, natürlich keinen Bock.

 

 

 

 

Ostermarsch 2022 – seit 1960 engagiert für den Frieden

Solange Waffen hergestellt und das Kriegshandwerk gelehrt wird, ist der Ostermarsch unabdingbar!

2022 mahnt das Friedensforum Duisburg:

Kriegsgefahr bannen durch Abrüstung! Keine Rüstungsexporte!
Geflüchtete aufnehmen!

Zur Auftaktveranstaltung am 16.4.2022 laden wir um 10.30 h in die Kuhstrasse/Ecke Kuhlenwall (Duisburg) ein. Wir erwarten spannende Redner/innen aus Gewerkschaften und der Friedensbewegung. Das Allerwelt-Ensemble Duisburg bietet ein unterhaltsames Musikprogramm. Von dort geht der Ostermarsch zum Harry-Epstein-Platz an die Stele zur Erinnerung der deportierten Kinder, um nach einer kurzen Rede von Eberhard Przyrembel gemeinsam nach Düsseldorf zur dortigen Friedensveranstaltung zu fahren.

Bis dahin gibt es Möglichkeiten zur Information und Diskussion:

2.4. Infostand vom Friedensforum Duisburg (10:30 bis 16:00 Uhr,
Königstraße/gegenüber City Palais)

6.4. Pressegespräch um 11:00 Uhr im Café Museum (Kantpark, Duisburg)

9.4. Infostand vom Friedensforum Duisburg (10:30 bis 16:00 Uhr,
Kuhstraße/gegenüber U-Bahn-Zustieg)

 

 

Preise unkalkulierbar: Ausschreibung für Sprengung und Entsorgung des 3. Weißen Riesen verzögert sich wieder

Nicht nur bei Neubauten selbst bei Abrissarbeiten und Entsorgungen sind anscheinend die Preise drastisch gestiegen. Mit dem Problem kämpft z.Z. die Stadt in puncto Ausschreibung für die Sprengung und anschliessende Schuttentsorgung des 3. Weißen Riesen in Hochheide – Ottostrasse 54/56.

Diese Auschreibung muß nun erneut verschoben werden.

So soll das Ganze (Sprengung etc.) zwar wie geplant nachwievor 2023 über die Bühne gehen, doch eine Ausschreibung ist wohl schwierig. EU-weit gibt es dafür sogenannte Schwellenwerte ab denen eine Ausschreibung in der EU vorgeschrieben ist.

Wenn man allerdings nicht ermitteln kann – so ist ist wohl derzeit der Fall- ob der Schwellenwert womöglich überschritten wird, kann man andererseits keine Unterschwellenausschreibung starten, wofür es ganz eigene Vergabevorschriften gibt. Die Details lasse ich mal weg, hier aber zwei Links für besonders Interessierte:

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/U/unterschwellenvergabeordnung-uvgo.pdf?__blob=publicationFile&v=6

https://www.essen.ihk24.de/recht-und-steuern/wirtschaftsrecht/unterschwellenvergabe-5085942

Laut einer aktuellen Meldung der WAZ/NRZ will die Stadt auf eine übliche Marktanalyse anscheinend verzichten um die Kosten seriös(???) abschätzen zu können und um zu ermitteln, ob man zwingend EU-weit auschreiben muß oder ev. unter dem Schwellenwert (hier: rund 5,4 Mio. EURO) bleibt.

M.a.W.: Man würde direkt eine EU-weite Ausschreibung starten.

Die Kontakte zu den bisher üblichen „Verdächtigen“ die für solche Abriss- und Entsorgungsaufgaben prädestiniert sind haben wohl ergeben, dass sich die Preise enorm verteuert haben und weiter verteuern werden.

Vorschlag: Vielleicht erweitert man einfach das Portfolio der DIG, die dann auch Sprengungen veranlassen darf. So umginge man ev. die Vergaberegeln. Anscheinend gibt es ja bei der DIG weniger Probleme, so wird der Neubau des Strassenverkehrsamtes mal eben sechs Millionen EURO teurer (17 statt 11 Mio.) – ich berichtete bereits.

 

Vier Tage lang Kunsthandwerks-Markt in der City

Eigentlich sträubt sich bei mir alles bis zum Bersten und die Nackenhaare stehen senkrecht, wenn ich etwas verfasse worin DuisburgKontor erwähnt wird – und zwar in nicht negativem Sinne. Ansonsten ist diese Institutions-Ausgeburt der Unfähigkeit, bei gleichzeitiger grenzenloser Überheblichkeit, bisher nämlich eher Objekt von chronischer Verhohnepiepelung (Blumenampeln) bis kritischer Nachfrage. Und das nicht erst seitdem ich herausfand, dass Kontor-Boss Kluge die Beecker Kirmes aktuell schlechtredet (auch rückwirkend), obwohl er sie nachweislich als ganz toll und gelungen beschrieb.

Also gut, ich will mal nicht so sein: Ab Donnerstag, den 7. März, an insgesamt vier Tagen findet in der City der diesjährige Kunsthandwerks-Markt statt – veranstaltet von DuisburgKontor.

Rund 120 Stände sollen es sein und am Sonntag gibt es zudem einen verkaufsoffenen Sonntag, so dass der übliche City-Handel von 13 bis 18 Uhr öffnen darf.

Geöffnet ist das Kunsthandwerks-Festival(!!!) am Donnerstag, Freitag und Samstag von 11 bis 20 Uhr, am Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

So das muß reichen.

Ach, hier noch der Link:

https://www.duisburgkontor.de/events/kunsthandwerkerfestival/

 

 

Beeckerwerth: Weiterhin 300 neue Wohnungen direkt hinterm Deich geplant

Anscheinend werden die Pläne, direkt hinter dem Deich in Beeckerwerth auf dem Gelände der Helios-Klinik, rund 300 neue Wohnungen zu bauen, weiterverfolgt.

Investor ist die DFK-Gruppe aus Norddeutschland, an der Spitze steht ein Mann namens Valeri Spady. Inzwischen wurden die Pläne aber dahingehend geändert, dass man das Schwesternheim, das auch auf dem Grundstück steht, nicht mehr abreissen will, sondern sanieren will. Es wäre dann künftig das höchste Gebäude innerhalb eines Gesamtensembles aus mehreren Wohngebäuden mit vier bis sechs Geschossen. Die Helios-Klink soll dagegen abgerissen werden.

Noch aber ist, besonders nachdem Hochwasser im letzten Jahr, die Deichsanierung maßgeblich für das weitere Vorgehen. Angeblich will man auch seitens der Stadt aber damit nicht warten bis der Deich 2030 saniert sein wird.

SPD und Grüne in der BV Meiderich/Beeck sind der Meinung ein Drittel der neuen Wohnungen sollten Sozialwohnungen werden.

 

 

Kritische Infrastrukturen Logistik und Digitalisierung? Fragen von Regierungen noch immer unbeantwortet!

Es ist bereits die zweite Zwischenstandsmeldung von mir zu dem Thema, ob es sich bei Logistik und Digitalisierung um kritische Infrastrukturen handelt und wie dabei besonders mit chinesischen Unternehmen umgegangen werden sollte, die bei Vorhaben und Projekten involviert sind.

Diesbezüglich hatte ich vor Wochen die selbe Anfrage an die Bundesregierung, die NRW-Landesregierung, Duisport sowie die Stadt gestellt.

Anlaß ist das 100-Millionen-EURO-Projekt auf der Kohleninsel, wo ein neues Container-Terminal auch mit Beteiligung der chinesischen Cosco entstehen  soll. Sowie die Fortführung der 2017/2018 angekündigten Zusammenarbeit in puncto Smart City Duisburg mit Huawei.

Ausserdem natürlich die derzeitigen offensichtlichen Versäumnisse in Bezug auf die extreme Abhängigkeit von Rußland in puncto Gas. Das wird umso fataler wenn man bedenkt wie sehr man Gas auch für die Umsetzung von derzeit vielgepriesenen Wasserstoffvorhaben in den nächsten Jahren zur Überbrückung noch brauchen wird.

Zu Huawei gab es ja vor einigen Tagen quasi eine Entwarnung, angeblich seien Smart-City-Projekte mit Huawei noch nicht einmal angedacht. Merkwürdig. Weshalb ich vermute, man hat sich darauf verlegt, diese nicht mit der Stadt, sondern womöglich mit der DVV anzuschieben. Deshalb habe ich der DVV heute eine Presseanfrage übersandt. Ich schicke voraus: Keine Antwort ist auch ’ne Antwort.

Zurück zu den Fragen an die Regierungen, Duisport sowie der Stadt.

In allen vier Fällen habe ich bisher weiterhin keinerlei Auskunft bzw. Antwort erhalten. Man informiert mich aber alle paar Tage darüber welches Ministerium nun endgültig zuständig ist und darum bald antworten würde.

Anscheinend will niemand das Thema so richtig „anfassen“.

Da ich die Anfragen jedoch auch an alle Bundestags- und NRW-Landtagsabgeordneten geschickt habe, zur Kenntnisnahme, sind deren Stellungnahmen (inzwischen rund 40) dazu nachwievor sehr aufschlußreich. So meinen fast alle unisono, dass a) ich keine Antwort bekäme und b) sie selbst auch keine bekämen.

Abschliessend meine neueste Anfrage an die DVV zu Smart City und Huawei:

Guten Abend,

ich habe folgende Presseanfrage:

1.)Die DVV hat die MeinDuisburg-App gestartet, gibt es dazu schon konkrete Nutzungszahlen(User-Downloads) sowie teilnehmende AnbieterInnen?

2.)Warum wird die vorgenannte App nicht im Rahmen von SmartCityDuisburg  vermarktet?

3.)Welche weiteren Services z.B. auch im Zusammenhang mit SmartCityDuisburg sind von der DVV geplant?

4.)Spielt dabei die Firma Huawei oder eine andere chinesische Firma eine Rolle bzw. ist daran beteiligt, wenn ja in welcher Form?

Gruß

DUISTOP

Michael Schulze

 

Kindergarten-Niveau

Kürzlich berichtete ich gewohnt lakonisch über das kurze Gastspiel der neuen City-Managerin Christine Lingemann, die schon vor dem Ende ihrer Probezeit bei DuisburgKontor wieder hinschmiss. Nun hat die WAZ anscheinend mit ihr über die Gründe gesprochen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-city-managerin-hat-gekuendigt-das-sind-die-gruende-id234894253.html

Was dabei herauskam hat allerdings Kindergarten-Niveau. So habe Duisburg Potential, der Innenstadt fehle der Erlebnischarakter und -jetzt kommt es- kleinere Umsetzungen wie Blumenpflanzungen und das Anlegen von Fahrradwegen dauere zu lange.

Also wenn es das ist um was sich die Dame gekümmert hat dann „Gute Nacht“. Apropos Blumenpflanzungen, will sie uns vllt. durch die Blume sagen, dass größere Projekte eigentlich niemals eine Chance in Duisburg haben?

Frau Lingemann macht nun Reise-Werbung für Toronto (Kanada). Viel Glück.

Fazit:

Aber die Blumenampeln kommen doch oder sind schon da, oder …? LOL.

 

Infostand zur Zukunft von Homberg-Hochheide

Die Stadt Duisburg, das Quartiersbüro sowie das Zentrenmanagement Hochheide informieren am Mittwoch, 30. März, von 9 bis 13 Uhr im Rahmen des Wochenmarktes auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz über die Zukunft des Stadtteils mittels eines Infostandes.

An diesem gemeinsamen Infostand können sich Interessierte über den aktuellen Stand der Arbeiten am Stadtpark Hochheide und die Zukunft des Einkaufstandortes Hochheide erkundigen und austauschen.

Laut Stadtverwaltung sind die Vorbereitungen zur Errichtung des Stadtparks Hochheide bereits im  Gange. Nach der Sprengung des Weißen Riesen an der Ottostraße laufen dort die Abraumarbeiten, so dass Platz für den Park geschaffen wird. Parallel dazu erarbeitet das Zentrenmanagement Hochheide eine Strategie zur mittel- und langfristigen Entwicklung des Nahversorgungszentrums Hochheide und beteiligt an dieser Zukunftsaufgabe aktuell ImmobilieneigentümerInnen, Geschäftstreibende sowie
QuartiersbewohnerInnen.

Weitere Informationen zu den Aufgaben und Aktivitäten des Zentrenmanagements sind auch unter http://www.quartierhochheide.de/zentrenmanagement-hochheide* einsehbar.

 

*Der Link stand in einer Pressenews der Stadt, ist aber anscheinend noch nicht aktiv.

 

 

Stadt Duisburg übernimmt Euroschlüssel-Kosten für Duisburger Menschen mit Behinderung

Mit dem sogenannten Euroschlüssel können Menschen mit Behinderung spezielle Toiletten auf Autobahnen und auch die meisten Behindertentoiletten in vielen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen.

Die Stadt Duisburg wird in diesem und im kommenden Jahr die Kosten für den Euroschlüssel übernehmen.

Als Berechtigung für diesen besonderen Schlüssel gilt der deutsche Schwerbehindertenausweis, wenn die Merkzeichen aG, B, H, BL oder das G mit einem Grad der Behinderung von mindestens 70 aufwärts enthalten ist. Eine Beantragung des Euroschlüssels ist hier möglich:

CBF Darmstadt e.V.
Pallaswiesenstr. 123a, 64293 Darmstadt
Telefon: (06151) 81 22 – 0
E-Mail: info@cbf-darmstadt.de

Mehr Infos: https://cbf-da.de/de/shop/euro-wc-schluessel/

Bei Bezugsberechtigung wird der Euroschlüssel den betroffenen Duisburger Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zugesandt, so die Stadt in einer aktuellen Pressenews.

Der vom „Club Behinderter und ihrer Freunde Darmstadt (CBF-DA)“ eingeführte Euroschlüssel ist das europaweit einheitliche Schließsystem für mehr als 12.000 Behinderten-Toiletten. Berechtigten ermöglicht dieser Schlüssel kostenlosen Zugang zum Beispiel zu Autobahn- und Bahnhofstoiletten und öffentlichen Toiletten in Fußgängerzonen, in Museen oder in Behörden.

 

Erneute Anfrage bei der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB)

Der Warbruckshof, eines der ältesten historisch bedeutsamen Gebäude Duisburgs ist abgerissen, residiert hatte dort bis vor kurzem noch die  gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB), ein Tochterunternehmen der Wirtschaftsbetriebe (WBD). Sie ist inzwischen nach Neumühl umgezogen. Anläßlich dieses Vorgangs hatte ich der GfB einige Fragen gestellt, die auch über den eigentlichen Anlaß hinausgingen.

Zu meiner Verwunderung gab es tatsächlich Antworten die aber einige Nachfragen „provozierten“.

Deshalb habe ich heute erneut angefragt. Die ursprünglichen Fragen samt Antworten gibt es nochmals ganz unten zum Nachlesen:

Hier meine aktuelle -erneute- Anfrage:

Guten Morgen,

nach eingehender Beurteilung Ihrer bisherigen Antworten ergeben sich diverse Rückfragen:

Frage2: Was hat der Umzug gekostet bzw. was hat der Neubau gekostet oder wird dort angemietet? Wenn angemietet vom wem und zu welchen Konditionen?

Ihre Antwort2: Umzug, Neubau und Renovierung der bestehenden Gebäude sind noch nicht abgerechnet.

Nachfrage zu 2: Dazu hätte ich gerne die entsprechenden Angaben, wenn Ihnen die Zahlen schlußendlich vorliegen.

Frage3: Auf der Website der GfB finde ich keine Satzung oder einen Gesellschaftsvertrag bzgl. der Gemeinnützigkeit. Können Sie mir diese/n zusenden?

Ihre Antwort3: Die angefragten Unterlagen können Sie unter https://www.handelsregister.de/ herunterladen.

Nachfrage zu 3: Ich fände es zuvorkommend Sie würden mir die Unterlagen zusenden, damit ich nicht warten muß und zusätzliche Ausgaben und Aufwendungen habe, die ein Registerauszug mit sich bringt. Ich denke nicht, dass das ein Problem darstellt.

Frage5: Was genau macht die Werkstadt GmbH (Daten und Fakten?) und was macht sie anders / anderes als die GfB?

Ihre Antwort5: Die WDG ist prioritär eine Gesellschaft, die Arbeitslosen praxisnahe Arbeitsmöglichkeiten temporär anbietet. Zudem erledigt Sie Dienstleistungen.

Nachfrage zu 5: Ich habe Infos aus anderer Quelle (Arbeitsagentur) die die Werkstadt GmbH als reine Leiharbeitsfirma bezeichnet. Können Sie Ihre Antwort genauer formulieren und die Bezeichnung Leiharbeitsfirma als falsch zurückweisen?

Hier meine neuen Fragen:

7. In einer Ihrer vorherigen Antworten schreiben Sie, dass die Werkstadt GmbH Menschen beschäftigt deren Gehaltskosten teilweise oder ganz von „Fördergebern“ getragen werden.

Wer sind diese Fördergeber, sind es z.B. das Jobcenter oder / und Stadt, Land, Bund, EU?

8. Der Geschäftsführer der GfB -Herr Uwe Linsen- ist gleichzeitig Personalvorstand der Wirtschaftsbetriebe(WBD). Die WBD sind laut mir vorliegender Infos (u.a. von Parteien Grüne/Linke) einer der Hauptkunden der GfB – und auch der Werkstadt GmbH. Darauf deutet auch ein Passus aus der 2020er-Bilanz der GfB hin (Zitat): „Mit der WBD-AöR hat die Gesellschaft einen Vertrag über die Gewährung eines Betriebsmittelvorschusses in Höhe von bis zu einer Mio. EUR abgeschlossen. Positive Kassenbestände können bei der WBD-AöR zum Zinssatz für aktuell in Anspruch genommene Kassenmittel angelegt werden. Aufgrund der Anlage von 6.690 TEUR bei der WBD-AöR sind die Forderungen gegen Gesellschafter gegenüber dem Vorjahr um 865 TEUR gestiegen.“

Rechtliche Fachkommentierungen zu gemeinnützigen GmbHs (gGmbH) -wie z.B. der GfB- beschreiben regelmässig, dass es nicht ratsam sei den §181 BGB (Verbot von Insich-Geschäften) auszuschliessen. Dies müsste hier aber mit Herrn Uwe Linsen der Fall sein.

Ist das tatsächlich der Fall und wie wird grundsätzlich vermieden, dass ev. die Gemeinnützigkeit der GfB in Gefahr gerät?

9. Laut Bilanz 2020 lautet es wie folgt (Zitat): „Die Auftragslage der GfB ist im Jahr 2020 überwiegend geprägt durch Aufträge der Stadt Duisburg, des Jobcenters Duisburg bzw. der Agentur für Arbeit zur Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Ziele sowie der Europäischen Union in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ministerien. … … … Die Umsatzerlöse werden überwiegend geprägt durch Aufträge der Stadt Duisburg, des Jobcenters Duisburg bzw. der Agentur für Arbeit sowie Fördermittel der Europäischen Union.“

In einer Ihrer vorherigen Antworten schreiben Sie sinngemäß, dass Sie aus Wettbewerbsgründen keine Kennziffern preisgeben. Angesichts der Beschreibung der Auftraggeber laut Bilanz kann ich das nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil, deutet diese markante und einseitige Abhängigkeit (auf Gegenseitigkeit) doch eher daraufhin, dass gar kein Wettbewerb zu befürchten ist. Insofern erneuere ich hiermit mein ursprüngliches Auskunftsverlangen.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP

Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

 

Übrigens: Mitte 2021 erschien auf xtranews ein interessanter Artikel über die GfB und einen Besuch von Minister Hubertus Heil  unter der Überschrift:

Wenn der Schein trügt: Hubertus Heil bei der GfB Duisburg

https://xtranews.de/2021/08/10/wenn-der-schein-truegt-hubertus-heil-bei-der-gfb-duisburg-id33210911.html

 

Hier nochmals die ursprünglichen Fragen und Antworten zum Nachlesen:

Am 07.03.2022 um 12:33 schrieb …:
>
> Sehr geehrter Herr Schulze,
>
> anbei die Antworten auf Ihre Anfrage. Die Frage, die über diese hier hinausgehend an die Werkstadt Duisburg gerichtet war, wird ebenfalls in dieser Mail beantwortet.
>
> Frage1: Wozu der Umzug, wurde der Warbruckshof doch regelmässig in Stand gehalten und stellt(e) eine -auch aufgrund seiner Geschichte- interessante und adäquate Geschäftsadresse dar?
>
> Der Warbruckshof wird aufgrund des Baus der Umgehungsstraße Marxloh/ Walsum abgerissen. Eigentümer ist die Stadt Duisburg.
>
> Frage2: Was hat der Umzug gekostet bzw. was hat der Neubau gekostet oder wird dort angemietet? Wenn angemietet vom wem und zu welchen Konditionen?
>
> Umzug, Neubau und Renovierung der bestehenden Gebäude sind noch nicht abgerechnet.
>
> Frage3: Auf der Website der GfB finde ich keine Satzung oder einen Gesellschaftsvertrag bzgl. der Gemeinnützigkeit. Können Sie mir diese/n zusenden?
>
> Die angefragten Unterlagen können Sie unter https://www.handelsregister.de/ herunterladen.
>
> Frage4: Auf der Website der GfB aber auch der Beteiligungsfirma Werkstadt GmbH finde ich keinerlei Zahlen(Erfolgszahlen) und Daten zu den durchgeführten Geschäften wie Vermittlungen, Schulungen, Weiterbildungen, Personalverleihungen etc.
> Können Sie diese bitte auflisten – für 2017-2021? Ev. auch geplittet nach Ihren Hauptkunden/-auftraggebern wie Jobcenter/Arbeitsagentur und Stadt Duisburg
> Ebenso Zahlen zur Personalstruktur (laut Bilanz 2020 rund 124 Beschäftigte) – wer macht was?
>
> Es ist nicht beabsichtigt, Kennziffern zu im Wettbewerb zu anderen Anbietern stehenden Geschäftsfeldern zu veröffentlichen.
>
> Frage5: Was genau macht die Werkstadt GmbH (Daten und Fakten?) und was macht sie anders / anderes als die GfB?
>
> Die WDG ist prioritär eine Gesellschaft, die Arbeitslosen praxisnahe Arbeitsmöglichkeiten temporär anbietet. Zudem erledigt Sie Dienstleistungen.
>
> Frage6: Die GfB hatte laut Bilanz 2020 insgesamt 124 Mitarbeitende und gab dafür rund 5 Mio. EURO aus. Die Werkstadt GmbH hatte laut Bilanz 2020 insgesamt 271 Mitarbeitende macht jedoch gesamt nur knapp rund 3 Mio. EURO Umsatz. Wie sind die Zahlen erklärbar, vor allem vor dem Hintergrund, dass die iGZ-DGB Tarifverträge für Zeitarbeit zugrunde liegen und in der untersten Entgeltgruppe 1 mind. 9,96 EURO / Std. gezahlt werden?
>
> Fernab von falschen in der Frage enthaltenen Zahlen hat die WDG einen überwiegenden Anteil an Teilzeitbeschäftigten sowie Beschäftigten, deren Gehaltskosten ganz oder anteilig von Fördergebern getragen werden.
>
> Zusatzfrage an die Werkstadt Duisburg:
>
> Frage4: Wie hoch ist die jährliche Vergütung der Geschäftsführerin plus ev. Sonderzahlungen (Boni) und / oder Zusatzextras wie Firmenwagen etc.?
>
> Die Geschäftsführerin der WDG ist gleichermaßen in der GfB beschäftigt und in der WDG nebenamtlich ohne zusätzliche Vergütung tätig und erhält weder Sonderzahlungen noch weitere Extras.
>
> Mit freundlichen Grüßen