Der Kultushafen in Hochfeld ist in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen worden. Mit knapp neun Millionen Euro fördert der Bund den ehemals von der Industrie genutzten Kultushafen, wie aus einer aktuellen Übersicht des Bundesbauministeriums zu entnehmen ist. Der Kultushafen soll für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 zu einem „multifunktionalen Freizeit- und Begegnungsraum“ entwickelt werden.
News zu den weiteren Vorgängen in Hochfeld, der gesamte Stadtteil soll mit 100 Millionen gefördert werden, u.a. vom Initiativkreis Ruhr, ich berichtete bereits, gibt es in letzter Zeit nicht mehr. Es ist still geworden, ebenso in Bezug auf Rheinort, dem Neubauprojekt direkt am Rhein.
in Kürze, Mitte Juli, jährt sich m.K.n. der Tag der Sperrung der Coelve-Brücke in Duisburg zum 5. Mal. Ähnlich wie bei der Homberger Hubbrücke (ebenfalls in Duisburg) könnten Bergschäden die Ursachen für die Sperrungen sein – aufgrund von Beschädigung an den Bauwerken durch Grundwasser.
Im Falle der Homberger Brücke hätten sich angeblich die Brückenlager verschoben. Ursache könnten Bewegungen in den Fundamenten sein und die stehen unter dem Einfluss der Grundwasserregulierung. Letztere steht unter der technischen Obhut der LINEG.
Ich habe dazu folgende Fragen:
1. Ist der RAG Stiftung der jeweilige Beschädigungszustand der beiden Brücken bekannt?
2. Wenn ja zu 1., wurden in diesem Zusammenhang Bergschäden als Ursachen erörtert für die ev. die RAG Stiftung „zuständig“ wäre?
3. Wenn ja zu 2., wann, mit wem und mit welchen Ergebnissen?
Dieses Schreiben geht in Kopie an meine Redaktionskollegin Katrin Susanne Gems.
Immer noch gibt es nur spärlich-wenige News zu den wie immer im Vorfeld großspurig angekündigten Bauprojekten wie 6-Seen-Wedau, Duisburger Dünen und Mercatorviertel.
Lediglich 6-Seen-Wedau macht derzeit ein bißchen auf sich aufmerksam, da das dort geplante Nahversorgungszentrum (rund 5.500 qm) nun umgeplant werden soll. Anscheinend wegen der Anforderungen seitens des Dortmunder Investors, was denn künftig dort alles verkauft werden darf. So wird sich der Baubeginn wohl ins nächste Jahr hinein verzögern.
Verzögern wird sich auch ein ebenso markig angekündigtes wesentliches kleineres Projekt namens Skytower in Neudorf. Statt 10 Stockwerken für Büros sollen es nun nur noch sechs werden und auch die geplante grüne Dachterrasse fällt weg.
Auch zum Kubikk (altes C&A-Gebäude) in der Altstadt gibt es nichts Neues. MyWellness, der erste (und einzige?) Mieter ist anscheinend immer noch dicht, die Gebag sucht in puncto Mercatorviertel nachwievor verzweifelt Investoren für einige Baufelder und im Mercator One vor dem Hauptbahnhof sehe ich auch immer noch deutlich Leerstand.
Diversen Leerstand kann man übrigens noch deutlicher auf der Friedrich-Wilhelm-Strasse bewundern. Dort wo eigentlich, ebenso mit gewohnt markigen Worten seitens der Stadtspitze angekündigt, ein Boulevard entstehen sollte, kann man nun durch die meisten Schaufenster bis in die Personalklos gucken und dabei den zurückgelassenen Müll begutachten.
Ein Ausflugs-Tipp sondergleichen, wie man den blumigen Worten von Duisburg Kontor zur Aufenthaltsqualität in der City nachwievor entnehmen kann.
Womit wir angesichts der vorerwähnten Blumen bei meinem Lieblingsthema in bezug auf die City wären. Die Blumenampeln. Der neue junge City-Manager, bisher noch nicht groß in Erscheinung getreten hat also eine Menge zu tun. Pflanzenkunde ist kein kleines Ding.
Ich bin gepannt was er auf die Reihe kriegt, aber nur so viel wie ich täglich auf den Briefträger gespannt bin.
Immerhin hat man es inzwischen geschafft mitten in der City, an der Düsseldorfer Strasse, die Altgebäude wie die ehemalige Stadtbibliothek abzureissen um Platz für die neuen sog. Torhäuser zu schaffen.
Ach, fast hätte ich es vergessen, wie steht es eigentlich um die neue Duisburg-APP? Ist da was, läuft da was, funktioniert die?
Mit Platz 37 (von 100 Vergleichsstädten) hat Duisburg im Müllgebührenranking von Haus & Grund in diesem Jahr einen Platz im oberen Mittelfeld (2019: Platz 54) ergattert.
NRW-weit zahlen die Bürger im bundesweiten Vergleich am meisten. 16 der 20 teuersten Städte liegen in NRW. Nürnberg ist 2022 die Siegerstadt mit den niedrigsten Gebühren. Verglichen wurden die Kosten bzw. Gebühren für eine Familie bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kids.
Die Gebühren sind bundesweit im Vergleich zu 2019 um rund 8% gestiegen, auf durchschnittlich 312 EURO pro Jahr.
In einem Monat und einem Tag jährt sich zum 10. Mal das linke äh Link’sche Versprechen, anläßlich der Trauerfeier zum zweiten Jahrestag des Loveparade-Unglücks, dass er als OB die Umstände der LoPa unbedingt transparent aufklären will. Er hat allerdings nicht ausdrücklich erwähnt, dass er uns dann alles erzählen würde.
Nun, in einer funktionierenden Demokratie wie der unsrigen, mit einem OB an der Verwaltungsspitze dem man vertrauen können sollte, wird es darum auch kein Problem sein, nach der gefühlt 100sten Anfrage von mir endlich zu erfahren was aus dem Versprechen von 2012 geworden ist.
Ich empfehle jetzt allen erstmal den letzten Artikel, also genau den vor diesem hier zu lesen, darin geht es um die aktuellen Ideen aus Politik und Verwaltung wie man die Wahlbeteiligung und die Demokratie in Duisburg wieder pimpt.
Dabei wird u.a. vorgeschlagen mehr Politikuntericht durchzuführen. Tja, am besten der super-theoretische Unterricht aus der Schublade, wahlweise partei- oder parteistiftungsgesponsort, in dem die Politik und Demokratie so in Ordnung sind wie die reine Lehre, dass Kuhscheisse Fliegen magisch anzieht.
Wenn es dabei z.B. um die Presse geht, angeblich oberwichtig für eine funktionierende Demokratie und auf jeden Fall förderwürdig, dann wird es vielleicht ein wenig hakelig. Denn damit die Presse ihre Funktion wahrnehmen kann muß sie auf ihre Fragen auch Antworten bekommen. Dazu gibt es sogar ein ECHTes Gesetz in NRW.
Nur ein OB wie Link muß dieses Gesetz nicht beachten, er kann es mit Füssen treten, darauf herumtrampeln. Scheiss egal. Das interessiert auch die Ratsleute nicht, die Leute der Bezirksregierung nicht, den Petitionsausschuss des Landtags nicht usw. usf.
Ich kann das alles für meinen Fall minutiös belegen, weshalb sich niemand, ich betone niemand, erdreisten sollte mir jemals zu unterstellen ich hätte das alles erfunden.
Wie lautet also meine aktuelle Presseanfrage an den OB? Ganz simpel wie folgt:
Guten Tag Herr Link,
an Ihre Rede zum zweiten Jahrestag des Loveparade-Unglücks erinnernd, möchte ich von Ihnen wissen, ob Sie Ihr damals abgegebenes Transparenzversprechen die Unglücksumstände Ihrerseits aufzuklären, nun endlich einlösen wollen? Oder eben nicht?
Was also haben Sie herausgefunden?
Kleine Erinnerungsinfo nach etlichen Versuchen Ihnen eine Antwort zu entlocken: Das Lopa-Unglück war jenes, das im Juli 2010 zu 21 Toten und rund 600 Verletzten führte. Ach ja, und ganz nebenbei das Stadtimage komplett bis heute ramponierte. Und nicht zu vergessen, dass irgendwie dafür sorgte, dass Sie seitdem Ihren Arsch auf unsere Kosten im Rathaus plattsitzen.
Gruß
DUISTOP
Michael Schulze
Fazit:
Wer meint dieses Thema sei längst abgehakt, dem teile ich ausdrücklich und nachdrücklich mit, ist es nicht. Ich habe inzwischen eine ganz andere eigene Version von dem was damals abgelaufen ist. Ein perfider Plan der aufging, mit erschreckenden unbeabsichtigten Nebenwirkungen – in ihrer konsequenten endgültigen Fülle.
Es gibt also weitere Artikel von mir dazu, wie bereits angekündigt vor allem mit ECHTen Belegen wer damals Thomas Rodenbücher von xtranews kurz nach dem Unglück so vortrefflich informierte. So umfassend, dass dieser sofort eine Unterlassungerklärung abgeben sollte.
Diese Belege müssten eigentlich, gemäß Transparenzversprechen des OB, von ihm kommen, hätte er denn wirklich was aufgeklärt. Nur so viel vorab: Kommen sie wohl nicht.
In einem aktuellen Artikel des manager-Magazin wird die Verschwendung der neuen Ampelregierung in puncto Beratungsverträge kritisiert. Rund 270 Millionen Euro sollen allein im ersten Halbjahr der Regierungszeit für Berater und Beraterinnen ausgegeben worden sein. Allein 90% davon durch das Innenministerium. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Verschwendung angesichts der Expertise von gleichzeitig vielen verbeamteten und angestellten Mitarbeitenden dürfte angebracht sein. Zudem schlägt sich ein Großteil der Bevölkerung mit der Inflation herum, arme RentnerInnen darben ab dem 20. jeden Monats, während andere prächtig abkassieren.
Und: Es ist nicht auszuschliessen das Wissen abfliesst und dass das Ganze den LobbyistenInnen Türen und Tore öffnet.
Über die gleichzeitige Intransparenz fange ich gar nicht erst an zu schreiben.
In diesem Riesenmaßstab läuft es in Duisburg nicht ab, doch der Vergleich hinkt mitnichten. Auch hier wird eine Menge Geld für Externe verpulvert, während die für die Jobs festangestellten Leute nichts auf die Reihe kriegen. Ich habe das bereits mehrfach thematisiert und kritisiert, erneut zeigen meine Finger direkt auf die DBI und DuisburgKontor.
Ich beziehe das aber auch ausdrücklich auf die meisten der Beteiligungen der Stadt. Ohne dass ich es genau belegen kann. Ich gehe einfach davon aus, dass vieles durch zusätzliche externe Auftragsvergaben erledigt wird was man auch inhouse erledigen könnte.
Dazu habe ich schon viel zu viele Beratungs- und Werbeagenturbosse kennengelernt die hinter vorgehaltener Hand davon schwärmen wie teuer bzw. überteuert man städtischen Gesellschaften seine Leistungen verkaufen kann.
Das Problem dabei: Je teurer etwas ist, desto wichtiger wirkt es. Und: Oftmals ist allein der Agenturname bereits ausschlaggebend für eine Auftragsvergabe bzw. der Firmensitz.
Wenn ich mir allein vorstelle wieviel Schmu im Online-Marketing gemacht wird, dann kräuseln sich mir die Zehnägel. Da werden 30 Riesen für Websites rausgepowert die man für drei Riesen kriegen könnte, genauso gut und funktional.
Zum Schluß will ich natürlich nicht unerwähnt lassen zu welchen Auswüchsen verwandschaftliche Beziehungen oder Gefälligkeiten aufgrund von Parteimitgliedschaften oder -spenden führen können.
Fazit:
Es ist also nicht verwunderlich warum mir Link & Co. keine Auskünfte geben wollen, denn viele meiner Fragen drehen sich genau um dieses Thema.
Seit über 100 Tagen tobt der Ukrainekrieg und seitdem merken wir alle wie sich die Abhängigkeit von Russlands Energien auswirkt. Gerade haben die Mineralölkonzerne entdeckt wie Mitnahmeeffekt geht und demnächst entdecken die Chinesen wie gut es ist, dass die Politik in Deutschland die Solarenergie-Branche kleingekriegt hat (die Windenergie-Branche übrigens auch), denn die Solarzellen kommen inzwischen überwiegend aus dem Reich von Xi Jinping. China schickt sich anscheinend derzeit an Taiwan zu … und dann wird’s richtig unlustig.
Da es der alten GROKO-Regierung bereits egal war was aus den erneuerbaren Energien hierzulande wird und der neuen Ampel-Regierung anscheinend ebenso, verwundert es nicht, wenn man die extra dafür eingerichtete Website der Bundesregierung (mit dem exakt passenden Titel) dazu aufruft.
Dass habe ich soeben um 2:20 Uhr gemacht und direkt mal einen Screenshot erstellt. Auf diesem ist gut zu erkennen, dass der aktuellste Eintrag direkt auf der Homepage aus dem Dezember 2020 ist. Altmaier* lässt schön grüßen.
Es fehlen mir noch immer die Worte und wir haben bereits 2:40 Uhr.
Ich erspare mir eine Anfrage beim zuständigen Wirtschaftsministerium (zuständig für Wirtschaft und … na? … richtig! Klimaschutz!!! Trörö!!!), geführt von einem … Habeck … äh Grünen.
Ich schicke einfach diesen DUISTOP-Textbeitrag dorthin – zur flehentlichen Kenntnisnahme.
*Den Namen des Ex-Wirtschaftsministers hatte ich zuvor falsch geschrieben (Altmeyer), ein Freudscher Fehler, denn ich hatte erst vorgestern noch ein Buch über Umweltmedizin von Prof. Peter Altmeyer in der Hand (https://www.altmeyers.org/de/users/2-prof-dr-med-peter-altmeyer) und dann einen kritischen Artikel über ihn im Blick: https://www.welt.de/wirtschaft/article120258231/Die-fragwuerdigen-Machenschaften-eines-Chefarztes.html
… dass er genau zwei Jahre nach dem Loveparade-Unglück abgegeben hat – nämlich für eine transparente Aufklärung zu sorgen. Passiert ist seinerseits rein gar nichts.
Das Thema hatte ich bereits vor rund sechs Wochen Mitte April aufgegriffen:
Darin beschreibe ich u.a. wie Link sich damals als Landtagsmitglied verhalten hat und werfe die Frage auf wer Thomas Rodenbücher (inzwischen verstorben) von xtranews vertrauliche Unterlagen verschafft hat. Eine Auflösung bin ich noch schuldig und arbeite kräftig daran dies in die Tat umzusetzen. Ich hatte ausser Link bereits jede Menge Leute aus seinem SPD-Umfeld gefragt ob sie etwas wüssten, aber ausser Frau Bas hat niemand geantwortet. Sie weiß übrigens nicht wer es war – angeblich.
Nun sind weitere Fragen zu dem Themenkomplex an mich herangetragen worden. Kein Wunder, wenn die Zahl der LeserInnen steigt und sich also auch mehr Leute für manche Themen interessieren die möglicherweise viele andere schon längst abgeschrieben haben oder gerne abgeschrieben hätten.
Mit der Loveparade und den Folgen hat Duisburg immer noch zu kämpfen, denn mit dem schmählichen Ende des Gerichtsprozesses ist längst nicht das Ende der gesamten „Geschichte“ eingeläutet worden. Manche hätte das nur zu gerne.
Heute widme ich mich einem meiner Meinung nach wenig beleuchteten Teilbereich. Und zwar den Remonstrationen einiger Polizisten zum LoPa-Einsatz sowie den Umgang damit an höchster Stelle bevor, während und nach dem Unglück. Für alle die nicht wissen was eine Remonstration ist, hier eine knappe Erklärung:
Eine Remonstration ist eine Einwendung, die BeamtenInnen gegen eine Anweisung erheben, die von Vorgesetzen gegeben wurde. Sie ist ein selten angewandtes Mittel, da die/der Remonstrierende ev. mit internen „Problemen (u.a. verzögerte Beförderung, Versetzung)“ rechnen muss. (vgl. Nestbeschmutzer usw.)
Im Zusammenhang mit der LoPa gab es im Vorfeld einige Remonstrationen von BeamtenInnen. Diese wurden aber anscheinend alle nicht ernst genommen bzw. blieben unbeachtet.
Die Fragen die sich daraus ergeben sind vielfältig. Dazu muß man wissen, dass kurz vor dem 24. Juli 2010 die Regierung in Düsseldorf gewechselt hat. Die SPD und die Grünen kamen an die Macht und im Zuge dessen wurde der damalige Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger, von Beruf ein einfacher Krankenkassen-Angestellter bei der TK, der neue Innenminister.
Tja, man kann sich denken, ein neuer unerfahrerer Innenminister der so kurz im Amt und zuständig für die Polizei in NRW ist möchte zumindest am Anfang gut dastehen und „geliebt“ werden. Das Unglück gab dazu aber nicht so viel her, denn auch die Polizei stand enorm in der Kritik. So war es eigentlich nicht verwunderlich wenn Jäger in einem kürzlich gemachten WDR-Interview zu seinem „Ende“ als Abgeordneter des Landtags stolz erwähnte, dass schon kurz nach dem Unglückstag in einer einzigen durchgearbeiteten schlaflosen Nacht er und wer auch immer festgestellt haben, dass die Polizei keine Schuld trifft. Ich berichtete bereits.
Zwischenbemerkung: Angeblich wurde Jäger im Laufe der Zeit übrigens nie staatsanwaltschaftlich zur LoPa vernommen.
Folgende Fragen sind nun interessant:
Was hat Jäger in der besagten Nacht festgestellt, wurde dies protokolliert und /oder zu einem offiziellen Bericht zusammengefasst?
Wurde Jäger jemals staatsanwaltschaftlich vernommen und wurde dazu seine Immunität als Minister aufgehoben?
Was stand in den Remonstrationen von PolizistenInnen an ihre Vorgesetzten und hatte Jäger davon Kenntnis?
Weshalb wurden die Remonstrationen nicht ernst genommen und wer hat sie nicht ernst genommen?
Wurden Unterlagen zu den Polizeiaktivitäten vor, während und nach dem Unglück in eine Verschlußsache „gepackt“ und wenn ja auf wessen Veranlassung – auf Jägers?
Zur letzten Frage bzgl. der Verschlußsache hier eine „Kleine Anfrage“ aus dem Jahr 2017 an den Landtag, die allerdings noch keine erhellenden Erkenntnisse birgt, sondern nur verdeutlichen soll um was es grundsätzlich geht:
So und nun wird es, was die Polizeiaktivitäten am Unglückstag angeht, noch ein wenig komplizierter bzw. komplexer.
Die Loveparade fand auf einem ehemaligen Bahngelände statt. Dieses Gelände wurde (laut diverser Pressemeldungen aus der Zeit) kurz zuvor von Kurt Krieger bzw. einer seiner Firmen erworben. Ob am 24. Juli 2010 der Kauf und Besitzübergang bereits vollzogen waren kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.
Für den Fall, dass das Gelände noch der Deutschen Bahn gehörte wäre die Bundespolizei zuständig gewesen. Und für den Fall es gehörte bereits Herrn Krieger ist es für meine Begriffe fraglich wer zuständig war.
Insofern und abschliessend ergeben sich folgende Fragen an die NRW-Landesregierung und das NRW-Innenministerium die ich soeben dorthin verschickt habe:
Guten Tag,
ich habe folgende Pressefragen zu Vorgängen rund um das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg:
Ralf Jäger, Ex-NRW-Innenminister, hat kürzlich in einem WDR-Interview öffentlich geäussert kurz nach dem Unglück in einer einzigen Nacht zusammen mit anderen Beteiligten die Rolle der Polizei am Unglückstag begutachtet zu haben. Wer waren die Beteiligten ausser ihm und wurde diese Nachtsitzung offiziell durchgeführt und protokolliert und/oder zu einem offiziellen Bericht zusammengefasst?
Wurde Herr Jäger je staatsanwaltschaftlich vernommen und wurde dazu seine Immunität als Minister aufgehoben? Wenn ja in welcher Sache wurde er vernommen und wann war das?
Es gab vor dem und ev. auch während des Events in Duisburg Remonstrationen von PolizistenInnen an Ihre Vorgesetzten, sind diese Remonstrationen protokolliert und hatte auch Herr Jäger davon Kenntnis?
Angeblich wurden in keinem einzigen Fall diese Remonstrationen „Ernst“ genommen, warum nicht und wer hat sie nicht „Ernst“ genommen?
Wurden Unterlagen zu Polizeiaktivitäten vor, während und nach dem Unglück in eine Verschlußsache „gepackt“ und auf wessen Veranlassung – ev. auf Herrn Jägers?
Vielen Dank.
DUISTOP
M. Schulze
Und folgende Fragen an die Bundespolizei bzw. das Bundesministerium des Innern wo, UPPS, inzwischen Mahmut Özdemir aus Duisburg als Staatssekretär seines Amtes waltet, habe ich auch soeben abgeschickt:
Guten Tag,
ich habe folgende Pressefragen zu Vorgängen rund um das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg:
Fand die „Loveparade Duisburg“ auf einem Bahngelände statt, das sich zu diesem Zeitpunkt/an diesem Tag noch im Besitz der Deutschen Bahn befand?
War die Bundespolizei an diesem Tag in Duisburg im Einsatz, wenn ja wann und wo?
War die Bundespolizei an diesem Tag direkt auf dem Eventgelände für die Sicherheit verantwortlich?
Hat die Bundespolizei trotz ihrer Zuständigkeit diese an andere Polizeibehörden übertragen? Wenn ja, an welche mit welchem Umfang?
Falls Bundespolizei auf dem Eventgelände im Einsatz war, gab es innerhalb der Bundespolizei BeamteInnen die Remonstrationen (Bedenken) bzgl. des Einsatzes vor oder während des Events gegenüber Vorgesetzten oder anderen Dienststellenleitern geäussert haben?
Wenn ja, sind diese Remonstrationen protokolliert?
Vielen Dank.
DUISTOP
M. Schulze
Schlußbemerkungen:
Einige Fragen sind möglicherweise bereits geklärt, ich habe sie aber der Vollständigkeit halber nochmals gestellt weil sie in den Kontext passen. Ev. ergeben sich aber auch ganz neue Antworten, man weiß ja nie.
NACHTRAG vom 5. Juni 2022:
Wenn man den Worten Rainer Schallers (Veranstalter Lopavent) in einem WDR-Interview glauben darf (s.u. Video-Link), war das LoPa-Gelände am 24. Juli 2010 noch im Besitz der Aurelis, also nicht mehr im Besitz der Deutschen Bahn und noch nicht im Besitz von Herrn Krieger. Die Aurelis hatte in ganz Deutschland ehemalige Bahngelände übernommen. So auch das Gelände das heute als 6-Seen-Wedau von der Gebag FE vermarktet wird.
Unabhängig voneinander -jedenfalls nehme ich das an- haben sich in letzter Zeit einige Tipp- und HinweisgeberInnen bei mir gemeldet und darauf hingewiesen, dass es im Stadtgebiet etliche Veranstaltungsorte -dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise- gäbe die nicht die erforderliche Zulassung gemäß SBauVO besitzen.
Darunter seien angeblich auch renommierte Adressen. Um der Sache auf den Grund zu gehen und jeden Verdacht auszuräumen habe ich nunmehr die Stadt angeschrieben um eine Liste aller gewerblichen Veranstaltungsorte zu erhalten die dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise eine behördliche Genehmigung nach SBauVO besitzen.
Gemeint sind:
Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen, die einzeln für mehr als 200 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind; sie gelten auch für Versammlungsstätten mit mehreren Versammlungsräumen, die insgesamt für mehr als 200 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind, wenn diese Versammlungsräume gemeinsame Rettungswege haben,
Versammlungsstätten im Freien mit Szenenflächen und Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind und deren Besucherbereich für mehr als 1 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt ist, sowie solche Versammlungsstätten im Freien, die für mehr als 5 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind, und
Sportstadien und Freisportanlagen mit Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind, und die jeweils für insgesamt mehr als 5 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind.
Zitat/Auszug (Seite 3 oben links): The safety regulations implement the requirements under the Ordinance on the Construction and Operation of Special Constructions – Part 1 Meeting Locations – (hereinafter SBauVO). The contract partner of Düsseld orf Congress must ensure that the safety regulations are adhered to by himself and all further persons and companies entrusted with the planning and holding of the event.
Eine nichtgegebene Auskunft seitens der Stadt würde den Verdacht eher verstärken und eine Antwort würde überhaupt kein Problem bedeuten, denn es wäre doch jede/r BesucherIn eines solchen Ortes zumindest in gewisser Weise etwas beruhigter wenn Verordnungen tatsächlich eingehalten würden und dies auch entsprechend transparent kommuniziert würde.
Wer zudem als Eventagentur eine Veranstaltung an einem gemieteten Ort durchführt ohne dass behördlich eine Erlaubnis gemäß SBauVO vorliegt, dürfte mit seiner Veranstaltungshaftpflicht Probleme bekommen.
Stichprobenartig schreibe ich auch einige Verantwortliche (Betreiber, Manager, Vermarkter) von Veranstaltungsorten direkt an. Die Rücksendung einer gültigen und erteilten Zulassung/Genehmigung gemäß SBauVO dürfte eigentlich kein Problem darstellen.
Hier meine neueste Anfrage an den OB:
Guten Tag,
bitte übersenden Sie mir eine Liste aller gewerblichen Veranstaltungsorte, nebst aller jeweiligen Verantwortlichen, die dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise (Märkte etc.) eine behördliche Zulassung/Genehmigung gemäß SBauVO besitzen.
Ein Schock für den Standort Duisburg dürfte die neueste Meldung aus dem Hause Mitsubishi Power mit Sitz im Innenhafen (Five Boats) bedeuten.
So will der Duisburger Anlagenbauer und Servicedienstleister seinen Geschäftsbereich nur noch auf die Serviceleistungen konzentrieren und den Neubau von Anlagen aufgeben.
Das bedeutet einen Abbau der derzeitigen Belegschaft von 570 Beschäftigten auf nur noch 150 bis Ende 2023.
Gestern Mittag informierte der Betriebsrat die Belegschaft von diesem Schritt.
Gemäß einem Gesellschafterbeschluss möchte sich das Unternehmen auf den profitableren Teil des Geschäfts (Service) mit einem Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro pro Jahr konzentrieren und erklärte den Stellenabbau mit der gesamtwirtschaftlichen Situation und der mangelnden finanziellen Leistung des Duisburger Standorts.
Die Servicebelegschaft die bleiben soll wird sich um die Wartung von Kraftwerken und Wärmepumpen kümmern.