Alle Jahre wieder Fremdschämen und Kopfschütteln

Mit Regelmässigkeit werden jährlich einmal die Vergütungen der in Duisburg verantwortlich Tätigen und Wirkenden in städtischen Beteiligungsunternehmen ausgebreitet.

https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/duisburg-das-verdienen-chefs-von-sparkasse-stadtwerke-hafen-und-co_aid-84096637

Leider meistens ohne die vielen Nebenleistungen zu nennen, denn die können auch erschreckend verstörend sein.

In jedem Fall sind die Vergütungen regelmässig zu hoch, a) angesichts dessen was andere leisten und bekommen und b) angesichts ihrer jeweiligen mickrigen Gegenleistungen.

Nur ein Beispiel: https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadt-duisburg-dvg-schafft-vorgaben-nicht-neuer-takt-plan-id237521251.html

Eine andere Tochter aus dem Konzernverbund der DVV, die Stadtwerke, beugt regelmässig möglicher Kritik bereits vor, in dem man sich u.a. ein TOP-Siegel zulegt bzw. in dem man es verliehen bekommt. Das geht seit Jahren so:

https://www.stadtwerke-duisburg.de/fileadmin/user_upload/Unternehmen/Auszeichnungen/Siegel_Top-Lokalversorger_Strom.png

Ich will diesmal meine Lieblingsversagenden verschonen, sondern zu einer weiteren Gruppe an Großverdienenden kommen, die überhaupt nie erwähnt wird, denen ich aber bereits mehrfach auf die Pelle rückte.

Gemeint sind die Spitzenverdienenen in den etlichen Sozialunternehmen und gGmbHs in dieser Stadt. Denn wo es Menschen massenhaft schlecht geht sind sie meist recht fix zur Stelle und machen Millionenumsätze.

Regelmässig habe ich dort angefragt und regelmässig gibt es keinerlei Reaktion geschweige denn eine dezidierte Antwort.

Und dass, obwohl die grossen Organisationen mit ihren vielen kleineren regionalen Töchtern sich sogar Kodices auferlegen die besagen, dass diese Vergütungen eigentlich offengelegt werden sollen. Nur wird das in den einzelnen örtlichen Ablegern nicht gemacht und die Antwort aus den Bundeszentralen (die antworten wenigstens) ist dann regelmässig, dass es sich lediglich um einen Wunsch aber keine Pflicht handelt.

Das Perfide daran ist ausserdem die meiner Meinung nach schamlose Ausnutzung der Gutwillig- und Gutmütigkeit von zig Ehrenamtlichen.

Denn würde bekannt wieviel die TOP-Leute (LOL) erhalten, würden sich Ehrenamtliche ev. mal Fragen stellen. So geschehen vor einiger Zeit im Falle wfbm/Rogg.

Frau Rogg sorgte auch mit Siegeln für gute Stimmung, u.a. wurde die wfbm mit dem TopJob-Siegel ausgezeichnet.

Die Gebag bekam den Polis-Award.

Wer z.B. bei Focus oder Welt anruft kann sich eine ganze Armada an Siegeln zulegen. Kostet allerdings.

Und letztendlich nicht zu vergessen die Unterwürfigkeit der hiesigen Kollegenmedien. Deren Protagonisten, ich kann es nur immer wieder betonen, aus Gründen meistens ziemlich zahnlos berichten. Und wenn sie es doch mal leise krachen lassen, dann m.E. nur weil es absolut unvermeidlich ist.

Das könnte z.B. daran liegen, dass demnächst wieder in der PR-Abteilung eines städtischen Unternehmens eine Stelle frei wird. Und diese Jobs werden fürstlich vergütet – womit sich an dieser Stelle ein Kreis des gegenseitigen Hochjubelns schliesst. Ein anderer Kreis sind die regelmässigen Rückgriffe bei Vergaben von Chef- und Leitungsposten auf altgediente und wohlverdiente ParteikollegenInnen.

Schlußendlich darf man sich nicht wundern wenn die Vergütungen derart hoch sind.

Das alles gepaart mit den Eigenaussagen der betreffenden Führungskäfte, dass sie so gut bezahlt werden müssen, da ja die „freie Wirtschaft“ noch besser bezahle, würde ich dem ein oder anderen mal testweise in Aussicht stellen sich doch dort zu bewerben.

Schlußfrage also: Würde sich wirklich niemand auf solche Posten bewerben, wenn es weniger Geld gäbe oder wenn die höhere Bezahlung an ECHTe Erfolgsindizes gekoppelt wäre?