Pathetischer Aufruf der OBs von Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen wohl zwecklos

ThyssenKrupp will keinen Staatseinstieg, so formulierte es vorgestern der Konzern selbst. Damit läuft ein Appell der OBs der vier hauptsächlich betroffenen Ruhrkommunen Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen wohl ins Leere. Sie hatten am 4. Dezember in einem Brief an Merkel und Laschet um Staatsknete geworben.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/thyssenkrupp-staatshilfen-gewerkschaft-101.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/thyssen-krupp-verzichtet-auf-staatshilfen-17097769.html

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Staat-wird-Thyssenkrupp-nicht-retten-article22230838.html

Dass mit dem Staatseinstieg ist auch gar nicht so einfach. So müsste der Konzern bereits vor Corona gute Zukunftsaussichten im Stahlbereich gehabt haben um nun z.B. mit Corona-Geldern gepampert zu werden. Dem war aber nicht so. Die Stahlsparte läuft seit langem schlecht und die Aussichten auf Besserung sind trübe. Die florierende Aufzugssparte ist bereits verkauft worden. Dafür hatte sich der Vorstand kürzlich noch Boni auszahlen lassen.

Einzige Möglichkeit wäre ein staatliche Geldspritze für die grüne Wasserstofftechnologie im Stahlgeschäft. Hier sind hohe Investitionen nötig die mit deutschen Klimazielen aber gut vereinbar wären. Zusätzlich müssten aber generell die Weichen für eine teurere Produktion mittels Wasserstoff (= höhere Stahlpreise), die dann aber klimaschonend wäre, gestellt werden. Sprich: Subventionen. An dem Punkt würde die EU dann ins Spiel kommen.

Auf solche Fördermöglichkeiten spekuliert womöglich auch die englische Liberty Steel, die zwecks einer Übernahme gerade die Bücher prüft.

Gewerkschaften und die ThyssenKrupp-Belegschaft sind mit dem Vericht des Managements auf Staatsgeld nicht einverstanden und werden wohl weiter auf die OBs in den jeweiligen Städten einwirken.

Prinzipiell sind die Sorgen verständlich, würden doch bei einem Verkauf wahrscheinlich eine Menge mehr Arbeitsplätze wegfallen als bei den ohnehin bereits jetzt schon von ThyssenKrupp selbst geplanten 3.000 Entlassungen.

Eine Abwicklung wäre ein Obergau.