Auf ins Jahr 2019: Haushalt, Logistik und die Strassenschäden

OB Link ist mit einem angeblich zufriedenstellenden Haushalt in die Weihnachtsferien gegangen, mit demselben verabschiedet sich die „alte“ Kämmerin in Richtung Köln, doch was sich tatsächlich offenbart sagt einem keiner.

Deshalb will ich mal den Blick auf ein paar wenige Fakten lenken die der Bürger normal nicht mit dem Haushalt in Verbindung bringen wird – einige wenige und meine Kleinigkeit dagegen schon.

Duisburg fährt seit Jahren einen Kurs des Sparens um jeden Preis. Notstand und Überwachung aus Düsseldorf sollen vermieden werden. Das Sparen geht u.a. zu Lasten einer vernünftigen Auslastung des Aufgaben einer Stadt dieser Größenordnung – mit ausreichend qualifizierten Personal.

Da kann es billiger sein octeo-Leute in Büchereien einzusetzen anstatt Festangestellte in der Bibliothek selbst.

Autos zuzulassen ist in Duisburg mit ordentlichen Wartezeiten verbunden, da die KFZ-Behörde chronisch unterbesetzt ist. Natürlich auch in Jahreszeiten wie diesen, da z.B. Leute eher mal krankheitsbedingt ausfallen.

Der Kantpark wird und wird nicht fertig, obwohl inzwischen wesentlich teurer, die Terrorpoller konnten nicht rechtzeitig eingebaut werden, obwohl auch hier octeo-Leute Dienst schieben müssen um die Sperr-Provisorien für den Lieferverkehr regelmässig aus dem Weg zu räumen.

Die Baumschutzsatzung wurde ausser Kraft gesetzt um finale Verhältnisse zu schaffen und die Bäume nicht mehr pflegen zu müssen – also Fällung.

So muss auch ein kleines Wäldchen einem Lagerplatz für Fertigteile zwecks einer Rhein-Brückenerneuerung weichen, da man sich nicht rechtzeitig um einen Alternativ-Lagerplatz mit weniger Auswirkungen auf die Natur gekümmert hat – wahrscheinlich auch wegen Personalmangel oder wegen Blöd….

Was aber viel gravierender sein wird, sind die jeweils damit verbundenen kommenden Kosten die wir alle tragen müssen. Mülheim-Ruhr, in noch schlechterer Situation wie Duisburg (angeblich), hat sich deshalb seinen Haushalt für 2018 nicht 2017, sondern erst nach Ablauf des Jahres(Nov. 2018) genehmigen lassen und zur Frisierung kurz vorher die Grundsteuer um 39% erhöht.

In Duisburg werden wir deshalb noch viel „Spass“ haben mit den Schäden und Unterlassungen die derzeit wegen Sparens angerichtet werden. Leider immer erst nach den Wahlen.

Hier ein Beispiel:

Die Großbaustelle Mündelheimer Straße im Duisburger Süden steht nach gut drei Jahren Bauzeit vor ihrer Vollendung. Doch für die Nebenstraßen steht wohl weiterer Ärger bevor. Schlaglöcher und Risse in der Fahrbahndecke beklagen Anwohner z.B. in der Raiffeisenstraße. Wer hier mit dem Fahrrad nicht aufpasst, bricht sich an manchen Stellen die Knochen. Wegen der Baustelle fahren seit Jahren auch 40-Tonnen-Lkw verbotenerweise durch die Raiffeisenstraße. Erlaubt sind max. 2,8 t. Die Stadt kontrollierte trotz Beschwerden jahrelang nicht.

Die Anwohner haben inzwischen bemerkt, man läßt die Straße richtig kaputtfahren und dann werden sie wohl zur Kasse gebeten. NRW-weit läuft gerade dagegen ein Volksbegehren.
Und diejenigen, die wegen der vielen LKW zum Parken auf den Gehweg ausweichen um nicht die Aussenspiegel zu riskieren und im Weg zu stehen, werden zur Strafe mit Knöllchen bedacht.

Einen LKW-Blitzer soll es ja bereits geben und Lösungen gäbe es auch, die Hostessen haben aber wohl besseres zu tun, zu viele Parkuhren und Parkzeitverstöße sind leichter aufzuschreiben. Das kann man fix erledigen ohne sich auf Diskussionen mit osteuropäischen LKW-Fahrern einlassen zu müssen, die einen auch noch für eine Bordsteinschwalbe halten könnten. Im Eingang eines Hauses versteckt gewartet – und flugs schlägt man mit Knöllchen zu – das ist viel eleganter und schneller erledigt.

Dies sind alles nur wirklich wenige Bespiele, aber sie verdeutlichen hoffentlich das Dilemma in das uns unfähige Politiker und Entscheider gebracht haben und immer weiter bringen. Angesichts voller Kassen und angeblicher Vollbeschäftigung, was beides nicht in Beton gemauert ist, vernachlässigt man zum späteren Schaden aller(bzw. der grossen Allgemeinheit) die Bedingungen und Voraussetzungen für die Zukunft. An der im Prinzip desolaten Situation Duisburgs erkennt man die Zeichen der Zeit.

Ein Haushalt am Rande des Zumutbaren, hohe Arbeitslosigkeit und hohe Migrationskosten, was aber im Prinzip sogar noch nützlich ist wenn ich mir die Bevölkerungspyramide ab 2025 anschaue – Frage: Wer zahlt die Renten und Pensionen?“. Wo bitteschön ist in Duisburg die volle Kasse und die Vollbeschäftigung?

Nein hier lässt man sich auf Heilsbringer(Bau-Investoren, Duisport-Logistik, Chinesen) ein die aber nur ihre Vorteile im Sinn haben nicht jedoch die Duisburgs.

Ein OB der wahrscheinlich lieber MSV-Coach wäre und ein Rat der in weiten Teilen ersetzt gehört, das sind die Aussichten für 2019.

Entschuldigt wird hier in Duisburg vieles mit Ausreden in Richtung Sozialkosten, aber wer sitzt denn schon jahrelang in der hiesigen Regierung und in der Berliner? Was sonst immer in jeder Kneipe als Vorteil gepriesen wird „Wir sind alle Genossen!“ gerät hier zum Rohrkrepierer.

Ganz ehrlich „Scheiß auf diesen Genossenquatsch!“ in Wirklichkeit denkt jeder nur an sich und die Partei ist nur der Deckmantel dies ungeniert zu tun.

Ich empfehle jedem mal zumindest die letzten 15 Minuten von Urban Priols „TILT 2018“ – zu sehen in der ZDF-Mediathek.