6-Seen-Wedau: Gebag mauert – Brief an Ministerin Scharrenbach

Guten Morgen Frau Scharrenbach,

mein Name ist Michael Schulze und ich bin verantwortlich für das Online-Stadtmagazin www.duistop.de.

Das Bauvorhaben 6-Seen-Wedau in Duisburg nimmt weiter Fahrt auf.

Ich bin mit dem Thema Bodenbelastungen beschäftigt.

Besonderen Wert lege ich auf die Antwort unter 7.).

Es geht um die Bodenuntersuchungen. Dazu finde ich nachwievor folgendes im Netz:

https://www.6-seen-wedau.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Bodengutachten.pdf

Aus dem Kauf des Geländes durch die stadteigene Gebag leite ich ab, dass es keine bis beherrschbare Risiken gibt was die Bodenbelastungen angeht. Insofern besteht kein Grund dies anhand der folgenden Fragen NICHT zu belegen, die sich für mich laut der im Netz veröffentlichten Unterlagen und den neuesten Ergebnissen aus 2017 von Landplus und Eurofins(beide Boden-Gutachter) ergeben:

1. Grob kann man feststellen, dass ehemalige Gebiete/Teilgebiete die in Voruntersuchungen als Z3 und Z4 (nach LAGA) eingestuft wurden, nunmehr 2017 als < Z2 und Z1 eingestuft wurden.
Auch von dem beabsichtigten Wall, in den anscheinend die kontaminierten Böden verlagert werden sollten, wird inzwischen abgeraten.

Frage: Wie kam es zu den Veränderungen der Bodenwerte?

2. Wer hat warum die Tiefen für die Bodenprobenentnahmen für 2017 festgelegt? Könnten Schadstoffe/höhere Konzentrationen sich nicht in Tiefen darunter befinden, so dass angezeigt wäre bis in 3m Tiefe zu entnehmen? 

3. Gibt es eine historische Bestandsaufnahme des Gebietes, so dass man Rückschlüsse auf Kontaminierungen, kontaminierte Stellen und deren Verursacher ziehen kann?

4. Es wird in den Veröffentlichungen ein besonderes  Kontaminierungsgebiet „Schwarzer See“ erwähnt. Worum handelt es sich(Art der Kontaminierung), wo ist der Schwarze See gelegen?

5. Wurden ev. von den Alliierten gefertigte Luftbilder mit Abwurfstellen von Bomben ausgewertet um festzustellen wo ev. Blindgänger liegen könnten? Immerhin handelte es sich um ein mögl. strategisches Angriffsziel(Bahn-Ausbesserungswerk) das ev. auch noch zu anderen Zwecken, vllt. militärischen, genutzt wurde.  (s. Punkt 3)

6. Warum wurde an etlichen Stellen des Geländes nicht gebohrt und keine Proben entnommen, so dass sich eine regelmässigere Verteilung der Probenstellen ergäbe?

7. Können Sie garantieren, dass künftige GrundstückserwerberInnen keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Altlasten zu befürchten haben? Benennen Sie in diesem Zusammenhang die verantwortlichen Personen namentlich (Name, Organisation, Funktion) im Hause Gebag.
Oder raten Sie dazu, dass man als ErwerberIn nochmals für sein jeweiliges Grundstück eine gesonderte Bodenuntersuchung in Auftrag gibt und/oder gibt es kaufrechtliche Bedingungen in kommenden Verträgen die die möglichen Risiken nicht einseitig auf den Erwerber abwälzen?

Ich möchte Ihnen Frau Scharrenbach zum einen mitteilen, dass ich die Fragen nunmehr bereits dreimal an die Gebag (Herrn GF Wortmeyer, Herrn Küppers) und auch die Stadt Duisburg (Herrn OB Link) gesendet habe und keinerlei Antwort erhalte, noch nicht mal der Eingang der Fragen wird bestätigt. Dieses Verhalten erhärtet bei mir einen Verdacht.

Nun mehr bitte Sie zum zweiten die vorgenannten Personen dahingehend zu kontaktieren und aufzufordern mir zu antworten. Ich beziehe mich ausdrücklich auch auf geldene Gesetze wie das IFG NRW und das Pressegesetz.

Da Sie sich bereits auch in der Presse in Sachen 6-Seen-Wedau entsprechend positiv geäussert haben, denke ich, dass auch Sie und Ihr Ministerium ein Interesse an der Beantwortung haben, dies auch zum Wohle und Schutze der Bevölkerung – explizit der dort künftig lebenden Personen.

Ich danke Ihnen vorab und hoffe eine kurzfristige Antwort von Ihnen. Ich behalte mir vor dieses Schreiben und auch Ihre Antwort an andere Medien zu senden.

Erhalte ich von Ihnen nicht innerhalb einer Frist von zwei Wochen eine Antwort, wende ich mich an andere Landes-PolitikerInnen sowie an den Petitionsausschuss des Landtages u.ä.

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c/o

Michael Schulze