Dachschaden in Millionenhöhe – MSV-Präsident eiert rum – Link hat es nicht im Griff

Ingo Wald im Hauptberuf bei Krohne-Messtechnik gibt sich laut WAZ angesichts der Dachschadenprobleme beim MSV-Stadion diplomatisch. Der Vereinspräsident scheint sich anscheinend mit niemandem anlegen zu wollen, kein Wunder, kennen sich doch alle Beteiligten gut. Vielleicht zu gut.

https://www.waz.de/sport/fussball/msv/msv-duisburg-muss-auf-schnelle-loesung-fuer-arena-dach-draengen-id227030901.html

Die Nutzung des Stadions steht auf dem Spiel, weil das Stadiondach grosse Schäden  aufweist, deren Behebung 10 bis 14 Millionen verschlingen könnte – ich berichtete bereits.

Die Stadion-Projektgesellschaft, Vermieterin des Stadions an den Verein, an der die Stadt Duisburg direkt mit 16,8% beteiligt ist  und indirekt über die 100%ige Beteiligung an der DBV (Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft) mit 33,3% (beides laut aktuellstem Beteiligungsbericht von 2017), verkündete über ihren Chef Dirk Broska kürzlich einen Bedarf an einer Gesamterneuerung des Dachs mit anfallenden Kosten i.H.v. 10-14 Mio. Euro. Dafür würde er, Broska, Investoren finden.

https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_i/20/beteiligungsbericht.php.media/76653/Beteiligungsbericht_2017.pdf

 

Nach dem Abstieg der 1. Mannschaft in die dritte Liga ist man dem Verein als Vermieterin schon entgegen gekommen und hat die Miete gesenkt, nun drohen neben den Reparaturkosten Einnahmenausfälle und ev. zusätzliche Mietkosten für Ausweich-Spielorte.

Wer hat das Stadion so gebaut, dass nach wenigen Jahren das Dach erneuerungsbedürftig ist? Wieso hat es während der Garantiezeit keine Zustandskontrollen gegeben? War die Bauabnahme ev. schon mangelhaft? Wieso wurde vor Garantieablauf keine letzte Kontrolle durchgeführt?

Wald stellt diese Fragen nicht laut. Laut WAZ aus gutem Grund, da alle Beteiligten zu den üblichen Verdächtigen gehören, aber auch zur Lösung des Problems. Ja und?

Wo sollen die Millionen herkommen? Letztere hat zwar Dirk Broska versprochen – ich berichtete ebenfalls – doch wen will er dafür „anhauen“. Broska, der Multi-Geschäftsführer, zum einen bei der Stadiongesellschaft, dann bei zwei ID Quadrat Gesellschaften(Stadtwerke Düsseldorf und Stadtwerke Duisburg), die nun ins Immogeschäft einsteigen wollen – ich berichtete ebenfalls – dann auch bei der Fernwärme Niederrhein die mit dem Errichter des MSV-Stadiondachs auch eine Alzholzverbrennungsanlage in Dinslaken errichten will. Und er ist seit Mitte 2019 GF der Profispielerfirma des MSV, der MSV Duisburg GmbH & Co.KG aA, die wiederum knapp 2% an der Stadionprojektgesellschaft hält.

https://www.msv-duisburg.de/der-msv/gesellschaft/geschaeftsfuehrung/

Merkwürdig finde ich, dass er auch noch im Aufsichtsrat sitzt, was bedeutet dass er sich selbst kontrolliert.

https://www.msv-duisburg.de/der-msv/gesellschaft/aufsichtsrat/

Vielleicht ist dies begrenzt möglich gemäß dieses Paragrafen, obwohl es dabei um AR und Vorstand aber nicht um AR und GF geht: https://dejure.org/gesetze/AktG/105.html

Die Gemengelage dürfte klar sein. Ein Durcheinander wie immer für die Bürgerinnen, aber vorteilhaft für die Beteiligten. Und immer so konstruiert das die Stadt, also wir SteuerzahlerInnen wahrscheinlich am Ende die Zeche zahlen.

Denn wer ist so total bekloppt und zahlt 10-14 Millionen für das Stadiondach eines Drittligisten? Vielleicht einer dem man an anderer Stelle was geiles verspricht? Broska scheint sich seiner Sache ja recht sicher zu sein.

Ich bin mal gespannt wie Konzernchef Link da herauskommen will, hat er doch erneut den Laden „Konzern Duisburg“ nicht im Griff. Geld von der Stadt wäre angesichts der Bekundungen, dass kein Geld da sei, ausser ein paar Milliönchen für die Gebag, damit die Grossinvestor spielen darf, schon eine ziemliche Dreistigkeit.

Ich würde dem OB noch nicht mal eine Trinkhalle anvertrauen. So und nun muß ich zum Eimer.

Fazit: Ich hoffe allen Beteiligten fliegt das Dach-Ding über kurz der lang um die Ohren.

Ach und falls Ihr Ober-Schlaumis mal wieder über Stadtmarketing nachdenkt, denkt an auch daran wie solche Geschichten ihre Wirkung entfalten! Ich meine imagemässig. Echt Duisburg. Echt zum Kotzen.