Ranwanzen: Die Kür. Drei SPD-„Krankenschwestern“ halten Stahl-Händchen

Hatte ich vor einigen Tagen über das ekelige Pflichtgebaren der hiesigen SPD-Kümmererererinnen Bas und Philipp in Sachen Thyssen-Groblech geschrieben, so haben die zwei sich Verstärkung geholt und absolvieren nun ihr mediales KÜR-Programm. Die dritte im Bunde ist Bezirksbürgermeisterin Duisburg-Süd Beate Lieske.

Nicht das die drei irgendwas bewirken könn(t)en, nein warme Wort und betrübt dreinblicken sind ihr Business.

„Wir stehen zu Euch, leiden mit Euch, sind bei Euch (in Gedanken  -nicht am Hochofen oder an der Kaltwalzanlage).“ Ich heule diesmal in meinen Eimer.

Der Thyssen-Betriebsrat hatte die drei SPD-Damen zu sich ins Werk eingeladen und prompt wird das von den Blättern der Funke-Gruppe goutiert. Inszenierte Helm-Fotos suggerieren echtes Interesse. So mein Eindruck. Kennt man ja von Bildern aus Afghanistan, wenn von der Leyen oder nun AKK in der Hocke und mit dem sauberstem Kampfanzug der Welt in/vor einem Zelt kauern und Karten studieren.  Tricktechnisch könnte das Zelt auch in einem Sandkasten im Sauerland stehen.

https://www.wr.de/staedte/duisburg/sued/duisburger-thyssenkrupp-betriebsrat-sucht-hilfe-bei-der-spd-id226856599.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/duisburger-thyssenkrupp-betriebsrat-sucht-hilfe-bei-der-spd-id226856599.html

Was solls. Stop. Ich will diese wohlfeilen Wahlkampfbilder nicht einfach nur grob verächtlich kommentieren, nein es gibt gleich noch drei Breitseiten.

Erstens frag ich mich warum wurden denn nicht auch andere PolitikerInnen anderer Parteien eingeladen oder haben die alle abgesagt?

Zweitens sollten mir die drei Damen, da sie nun das gesamte Ausmaß der Tragödie kennen und selbst durchlitten haben (Philipp kriegt im Monat rund 15 Riesen – ohne Schmutz, Lärm und Zukunftsangst), mal erklären, was sie denn nun konkret zu tun gedenken. Ich wette da kommt nur heisse Luft. Immerhin könnte man die ev. gebrauchen.

Drittens hoffe ich, dass sie sich schleunigst auf den Weg machen um auch einer anderen Branche -natürlich unbehelmt- beizustehen.

https://www.wr.de/staedte/duisburg/nur-noch-der-schulstart-rettet-den-schreibwarenhandel-id226863327.html

Tja der Duisburger Einzelhandel hat in den letzten Jahren von rund 3.000 Geschäften gut 30% verloren und das waren sicherlich auch mindestens 1.000 Arbeitsplätze, wenn nicht mehr. Ich erwarte also demnächst Fotos aus Schreibwarenläden, aber auch aus CallCentern, aus Lagerhallen, aus LKW-Fahrkabinen, aus Bankfilialen (inkl. Sparkasse) usw.

Da sind die drei aber endlich mal sowas von am „Malochen“.

Übrigens trifft es sich gut wenn zeitgleich mit all dem Posing-Geschwurbel auch mal ein geiler Bericht über die SPD und ihre derzeit schwindende Anhängerschaft erscheint:

https://rp-online.de/politik/deutschland/kolumnen/hier-in-nrw/das-ruhrgebiet-laesst-die-spd-im-stich_aid-45181121

Nur der Schluß bei dem die just aufziehenden dunklen Wolken in der Konjunktur und Wirtschaft angekündigt werden, den würde ich anders formulieren. Ich finde es einen Trugschluß wenn sich in schlechteren Zeiten das Wahlvolk wieder der SPD zuwenden würde. Inzwischen dürfte vielen aufgegangen sein, dass gerade die SPD und gerade im Ruhrgebiet den Strukturwandel komplett verbockt hat. Was in den letzten Tagen auch durch einige Statistiken und Erhebungen deutlich wurde.

Den Stahlarbeitern ist ja nicht nur Bange wegen des Verlustes der Arbeitsplätze, nein sie wissen auch, dass es zu diesen in Duisburg keine vergleichbaren Alternativjobs gibt.

Und ganz ehrlich, dieses Schauspiel sehen wir doch gerade in Duisburg nicht zum ersten Mal.

Aber das Gedächtnis von gewissen SPD-Politikerinnen scheint nicht besonders gut in Schuß zu sein.