Der Stoff aus dem die grossen feuchten Träume sind.

Ein mächtiges Achter-Bündnis aus im Ruhrgebiet und darüberhinaus wohlbekannten Playern will den Pott in einen Wasserstoff-Hotspot verwandeln – mit einem künftigen deutschlandweiten, ach was europaweiten, ach was weltweiten Ruf.

Rechtzeitig zu dem Zeitpunkt zu dem die Bundes- und Landespolitik sich dazu  entschlossen hat erste 110 Mio. EURO für den neuen Energieträger in ausgesuchte Standorte zu pumpen – ich berichtete bereits – z.B. gezielt auch in Duisburg.

Ein Stück vom Kuchen hätten gerne diese BIG EIGHT:  Eon, Evonik, RWE, Thyssenkrupp, Vonovia, Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, RWI und Krupp-Stiftung

Man sieht, der überwiegende Teil kommt aus dem Energiesektor und hat bisher munter zum Klimawandel beigetragen.

https://www.waz.de/wirtschaft/maechtiges-wasserstoff-buendnis-fuers-ruhrgebiet-formiert-sich-id233211421.html

Ob die Gesamtrechnung, u.a. auch die inkl. des Versprechens von 100.000 neuen Arbeitsplätzen, aufgehen wird, wird dagegen von anderen heftig bezweifelt:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-wasserstoff-chefin-marie-jaroni-die-staehlerne-gruene-a-43c90814-09fe-4be1-9634-84f9a2ba1d38

Und auch von dieser Dame:

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/wissen/gruener-stahl-interview-professorin-100.html

Heftig getrommelt wird natürlich von denen hier:

https://metropole.ruhr/transformation/gruener-stahl/gruene-stahlherstellung

Gruß an DBI-CIO Beck, der auch laut trommeln und die PR-Orchestrierung munter erweitern wird.

Und da der Wasserstoff noch nicht in der Region hergestellt wird und/oder hergestellt werden kann, soll er woanders herkommen – per Pipeline. Vllt. wird es sich aber noch eine lange Zeit um Ergas handeln das man benötigt um Stahlwerke zu betreiben und/oder um Wasserstoff herzustellen – das wäre dann aber blauer und nicht grüner Wasserstoff.

https://www.waz.de/wirtschaft/wasserstoff-pipeline-soll-stahlstandort-duisburg-versorgen-id233221639.html

Die witzigste Stelle in dem WAZ-Artikel (s. Link oben) ist die an der der Chef von Vonovia (Rolf Buch) fordert:

Stellen Sie sich mal das Ruhrgebiet ohne Stahl vor!

Und gleich selbst prophezeit:

Das ist nicht möglich.

Ja Herr Buch, habe ich mir vorgestellt und es ist wohl möglich.

Ich habe mir sogar eine Welt ohne Vonovia vorgestellt, das geht auch prima.

Fazit:

Einerseits ist es sicherlich gut in der Industrie (Stahlindustrie usw.) zu dekarbonisieren und irgendwann muß man damit eben anfangen. Andererseits dürfte das Ganze noch viele Jahre dauern bis dann endlich mit sog. grünem Wasserstoff tatsächlich produziert wird oder Fahrzeuge angetrieben werden. Ob die vielen Fördergelder gerechtfertigt sind wage ich mal zu mind. 50% anzuzweifeln. Ohne Staat werden die Firmen das nicht schaffen und/oder gar nicht erst anfangen. Aber werden sich die Fördermillionen und -milliarden aus Steuergeld dann auch für uns rechnen? Nicht nur in der Klimaschutzbilanz, sondern auch bei den Kosten die wir für die Nutzung von auf Wasserstoff erzeugten Angeboten/Produkten (Energie, Betankung, etc.) künftig aufbringen müssen.

Allein zwei der oben genannten Player kommen aus dem langjährigen bundesdeutschen Strom-Oligopol – EON und RWE.

Es ist also zu erwarten, dass wir jetzt Steuergeld bezahlen und am Ende erneut nur wenige den Daumen auf der Technologie haben.

Deshalb hätte ich gerne jährliche transparente Übersichten wieviel Fördergeld von wem wofür und mit welchem Erfolg ausgegeben wurde. Ach ja, und wieviele Arbeitsplätze neu geschaffen wurden.