GEBAG: Fragwürdige Zahlen und kein Einsehen beim POLIS AWARD

Die einen schreiben Bücher oder lassen sie schreiben, die anderen besorgen sich Doktor-Titel, wieder andere -vor allem Unternehmen- erwerben oder erhalten AWARDS. Letzteres Gebaren ist inzwischen auch in den äussersten Kapillaren der Wirtschaft, nämlich bei den kommunalen bzw.  städtischen Beteiligungsunternehmen eine gängige Praxis um sich aufwerten zu lassen.

Die Stadtwerke liessen sich als TOP-Lokalversorger auszeichnen, ohne in Duisburg auch nur einen Wettbewerber zu haben.

Die Gebag versucht gerade den POLIS AWARD zu erringen. Das habe ich zum Anlaß genommen mal genauer hinzuschauen und dabei Erstaunliches entdeckt. So gibt es inzwischen zwei unterschiedliche Zahlen zur Online-Bürgerbeiligung bzgl. des Geländes am alten Güterbahnhof, inzwischen Duisburger Dünen getauft.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2021/07/18/merkwuerdige-zahlen-fragen-an-den-polis-award-ausrichter-zur-gebag-nominierung/

Denn genau für die Durchführung dieses Online-Verfahrens ist die Gebag nominiert.

Einmal ist die Rede von knapp 600 Teilnehmern und einmal von knapp 2.000.

Zwischenzeitlich hatte ich diesbezüglich einen regen Mailschriftwechsel mit den Verleihern des POLIS AWARDS. Den erspare ich Ihnen in voller Länge und (be)schreibe nur die wesentlichen Erkenntnisse.

Die Gebag hat übrigens auf meine Fragen nach den merkwürdigen Zahlen nicht geantwortet. Wen wundert’s?

Die POLIS-Leute geben an, dass die Zahlen von der Gebag kämen, ebenso wie alle anderen Infos. Sie sagen auch, die JURY wäre unabhängig und die Gebag würde weder für die Nominierung noch für den möglichen AWARD-Erhalt bezahlen.

Nun,  das mit der Unabhängigkeit ziehe ich mal in Zweifel, so sitzt in der JURY sowohl der GF des Verlags der hinter dem POLIS AWARD, dem POLIS Magazin und der Polis Convention steht, ebenso eine leitende Mitarbeiterin bzw. Redakteurin.

Und dass kein Geld von der Gebag kommt mag auch sein, doch 2018 hat sich DUISBURG von eben diesem Verlag noch einen 84seitige Hochglanzbroschüre maßschneidern lassen in der viele unserer allseits beliebten Protagonisten zu Duisburg was zum Besten geben durften. Und dieses Sonderheft dürfte nicht billig gewesen sein. Ich schätze also, dass irgendjemand aus Duisburg, nur nicht POLIS selbst, das Ganze finanziert hat.

https://polis-magazin.com/ausgabe/metropolis-03-2018-duisburg-ungeahnte-moeglichkeiten/ /// 84 Seiten Sonderausgabe über Duisburg – von wem finanziert?

https://polis-magazin.com/wp-content/uploads/2019/03/mediadaten-polis-2019.pdf /// s. S. 14: zuständig für Sonderausgaben ist Frau Sammet – die auch in der Jury sitzt

Das Alles kann man nun unter Kinkerlitzchen abhaken.

Doch mir geht es dabei um was ganz anderes.

Wer wie die städtische Gebag ein solches Verfahren durchführt und es Bürgerbeteiligung nennt muß wissen wie lächerlich es wirkt wenn von rund 500.000 EinwohnernInnen bzw. ca. 360.000 Wahlberechtigten lediglich 600 oder vllt. 2.000 daran teilgenommen haben.
2017 mussten über 20.000 Unterschriften gesammelt werden um für dasselbe Gelände einen Bürgerentscheid anzuschieben.
Wenn das Gebag’sche Online-Verfahren jetzt auch noch ausgezeichnet werden soll ist das mehr als unverschämt, vor allem angesichts der merkwürdig-fragwürdigen Teilnehmerzahlen, die locker erfunden,  gewürfelt oder sonstwie zustande gekommen sein können.