Auch so wird die Spaltung der Gesellschaft in Duisburg vorangetrieben …

… und das durch einen Vertreter einer Volkspartei, in dem Fall der CDU.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/pfusch-bei-strassenreparatur-aerger-in-duisburg-meiderich-id232837815.html

Konkret geht es um Ausbesserungsarbeiten an Strassenbäumen in Meiderich durch die Wirtschaftsbetriebe. Christof Eickhoff (CDU) und Udo Winkler (SPD) halten die Arbeiten für so schlecht durchgeführt, dass besonders Eickhoff unterstellt, dies sei typisch für mangelhafte Massnahmen im Norden, im Süden Duisburgs wäre das nie passiert.

Mit meinen Worten: Schludrigkeit aus Missachtung.

Das weist die WBD natürlich zurück.

Und ganz ehrlich, ist es auch ein starkes Stück wenn parteiintern so gedacht werden sollte, denn es insinuiert aus den eigenen Reihen, dass Parteiverantwortliche die Entwicklungen in bestimmten Stadtteilen zum Nachteil von Bevölkerungsteilen betreiben. Und dass es schädlichen Einfluss von wem auch immer auf städtische Unternehmen gibt. Das alles deckt sich allerdings mit dem was viele andere und ich schon lange vermuten.

So kritisierte ich schon mehrfach die Neubauten von LANUV, Verwaltungshochschule etc.,  die durchaus im Norden hätten entstehen können, allein aus Kostengründen.

Eine Spaltung in Nord und Süd ist eigentlich augenfällig und vollzieht sich ja auch in der Ruhrregion (trennend ist hier die A40). Nicht umsonst fühlt sich OB Link anscheinend im Rheinland besser aufgehoben. Und auch im gesamten Bundesgebiet – man spricht hier vom Süden ab der Mainlinie bei Frankfurt – ist der Trend zu spüren.

Kleiner Tipp an den Duisburger CDU-Mann Eickhoff, man trägt so etwas besser nicht öffentlich aus, denn es fällt auf einen und die Partei selbst zurück, es sei denn man will damit etwas brachial bewirken – vllt. im Zusammenhang mit dem ungewollten Ende der GROKO in Duisburg, das man so verarbeitet?!

Ja dann weiter so. Immer kräftig drauf, es trifft in jedem Fall die Richtigen!

Mit dem eigentlich kleinen Vorfall und der Kritik die der CDU-Mann vorbringt wird aber auch deutlich wie tiefgreifend die Spaltung des armen Norden vom reichen Süden schon geht. Angefacht noch durch Neubaugebiete wie 6-Seen-Wedau wo künfig wohlhabende DüsseldorferInnen residieren sollen.

Das treibt nicht zuletzt auch die Preise. Und wenn ich mir die imposante Lärmschutzmauer ansehe die gerade in Wedau entsteht, dann fühle ich mich an eine Gated Area bzw. Community erinnert wie es sie z.B. in Südamerika gibt, dort wo das Armutsgefälle noch größer ist.

Bekannteste Anlagen dieser Art in Deutschland sind die Arcadia-Wohnanlage in Potsdam, der Barbarossapark in Aachen und eine Wohnanlage am Olympiapark(Olympiaberg) in München.

Ein allgemeiner Trend zum exklusiven sicheren Wohnen innerhalb einer womöglich eher tristeren Umgebung ist überall auf der Welt deutlich zu spüren.

Hier in Duisburg gibt es auch im Kleinen solche Trends, so zB. auch in Hochfeld bzw. etwas davon abgetrennt durch die Wörthstrasse und grössere unbebaute Grünflächen – namens RheinOrt nahe beim RheinPark direkt am Wasser – bereits aufgewertet u.a. durch die dort geplante Gartenschau.

Das Zauberwort lautet: Gentrifizierung. Darüber habe ich heute noch mit jemandem gesprochen. Und zwar im Zusammenhang mit einem weniger bekannten Trend in Bezug auf die City. So soll es in vielen Städten besonders unserer Region zu Planspielen der Verantwortlichen kommen, die Cities  down-zu-sizen, d.h. ausbluten zu lassen.

Das widerrum soll zu Zwangsaufgaben von Geschäften und in der Folge von Zwangsverkäufen von Immobilien kommen. Die sollen dann von grossen Gesellschaften erworben werden um schlußendlich die unübersichtliche Eigentümerstruktur von heute zu überwinden.

Danach werden die Cities komplett neu geplant und womöglich werden bevorzugt die Offline-Ableger grosser Online-Händler die neuen MieterInnen.

Damit wäre eine durchgehende Vermarkungsstruktur auf allen Kontaktebenen gewährleistet.  Out-Of-Home-Shopping, Gastro-Event-Shopping, Home Shopping & Delivery, Home Entertainment, Social Media Sponsoring. Schöne neue Welt. Ach ja, und morgens noch der Blick in den Allwissensspiegel, der einem sofort sagt wie man gesundheitlich drauf ist und wo es die Tagescreme die man braucht gerade günstig gibt, wenn der eigene Kühlschrank oder das Auto die nicht schon längst bestellt haben.

Letzendlich entspräche das in Bezug auf die City der Grundidee einer Freiluft-Shopping-Mall in einer Hand, mit weniger Ärger und Arbeit für die Stadtverwaltung, die allerdings geprägt ist von einer durchdigitalisierten Angebotspalette, die man dem typischen Offline-Handel von heute nicht mehr zutraut.

Das alles sagt einem natürlich niemand, vor allem weil knallharte Wirtschaftsinteressen dahinterstecken die viel Potential bieten.

Das Ganze wird dann noch „smart“ verpackt.

Als ein Beispiel für diese Entwicklung verweise ich nur mal auf das Geschäftsfeld der Samwer-Brüder nach bzw. ausserhalb von Zalando und Co.: Es ist die Immobilienbranche.

Alexa? Ja Sören! Wer ist der Beste in Duisburg? Du Sören bist der Beste in Duisburg-Mitte, aber in Bissingheim hinter den Bahngleisen, da sitzt einer, der ist noch viel besser als Du.