Fragen zum Wohnungsmarkt: Philipp antwortet nicht – wen wundert’s?

Wahlwerbetauglich hat die SPD in Form von Noch-Interimschefin und MdL Sarah Philipp Anfang des Monats für einen sozialen Neustart in der Wohnungspolitik plädiert. Es darf erneut gelacht werden, aber vorsichtig, sonst droht womöglich Erstickungsgefahr!

https://spd-duisburg.de/sarah-philipp-nrw-braucht-einen-sozialen-neustart-in-der-wohnungspolitik/

Ich berichtete bereits über die wohlfeilen Worte Philipps, die Hohn sind angesichts der Wohnpolitik- und -planungen in Duisburg, besonders hinsichtlich der grossen Neubauflächen am Bahnhof und in Wedau. Und wer bestimmt hier maßgeblich die Politik und Planungen?

Philipp geht es in ihrem verlogenen Appell besonders um die mit einer Mietbelastung von über 30% ihres Haushaltseinkommens, deren Bevölkerungsanteil in Duisburg bereits bei knapp 50% liegt. Tendenz steigend.

Dazu passt ein aktueller Bericht in der WAZ über die Vorteile von Wohnungsgenossenschaften. Es darf die kritische Frage gestellt werden warum Genossenschaften dieser Art in Duisburg so wenig zum Zuge kommen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/wohnen-bei-der-genossenschaft-in-duisburg-begehrt-und-rar-id232773607.html

Philipp jedenfalls hat auf meine Fragen erwartungsgemäß nicht geantwortet und auch nicht auf einen offenen Brief einer ebenso kritischen Leserin mit ebenso kritischen Fragen. Lediglich eine Eingangsbestätigung soll vorliegen.

Das alles verwundert kaum, denn ebenso aktuell fragt das TV-Magazin Report Mainz (ARD) gestern Abend just danach was denn die grosse Koalition seit 2017 beim Thema Wohneigentum gerade für junge Familien versprochen und konkret getan hat. U.a. sollte es einen Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer geben, Pustekuchen. Dafür freuen sich nachwievor die grossen Immo-Konzerne über sog. Share Deals (ich berichtete). Und wer sitzt seit 2017 in der grossen Koalition?

https://www.swr.de/report/unbezahlbare-eigenheime-viele-familien-koennen-sich-haeuser-nicht-mehr-leisten/-/id=233454/did=25423730/nid=233454/zstzsa/index.html

Deutlich wird in dem Beitrag auch, dass sich eine Durchschnittsfamilie mit Durchschnittseinkommen kaum noch Eigentum leisten kann, da z.B. die Mietbelastungen zu hoch sind (s.o.) um nebenbei genug Eigenkapital ansparen zu können und Neubauten sowie Gebrauchthäuser inzwischen über 60% teurer sind als noch vor 10 Jahren. Auch in den Randgebieten der Städte.

Wer den Beitrag anschaut wird auf ein interessantes Modell aus Münster stossen, dort vergibt man Grundstücke genau an die die es besonders nötig haben.

Fazit:

Freuen wir uns also alle auf wohlhabende DüsseldorferInnen (wahrscheinlich grösstenteils RentnerInnen) denen wir bzw. denen die Investoren unsere besten Bauplätze teuer verscherbeln, wovon wir aber nicht viel haben werden!

LEBENSWERT war und ist nur ein SPD-Linkscher-Werbespruch, dessen inhaltliche Umsetzung noch lange auf sich warten lassen dürfte. Aber schließlich sind wir in Duisburg, warum sollten wir uns dann nicht weiter verarschen lassen – von Link, Philipp und Co.?

Ach ja, ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals daran erinnern, dass ich bereits vor etlichen Jahren für beide Projekte (Bahnhof und Wedau) jeweils Bürgerfonds vorgeschlagen habe.  Bisher sind meine Eingaben dazu im Rat nie erörtert worden. OB Link und seine GenossenInnen werden inzwischen Corona dafür verantwortlich machen, es gibt eben Wichtigeres wie z.B. Dringlichkeitsbeschlüsse etc., da bleibt so manche Sache einfach auf der Strecke. Dafür hat man jetzt irgendwo ’ne alte Karre von Schimanski rumstehen und dafür ein bißchen PR abgestaubt.