Keine Werbung mehr nötig – das macht die RP doch gerne redaktionell

Wie schön, wenn man als Stadtspitze, Investor und Bauunternehmen so tolle Freunde bei der Presse hat.

Und wie toll, dass noch immer genug AbonnentenInnen bereit sind für diese redaktionelle Werbung zu bezahlen. Anstatt für gut recherchierte Inhalte.

So heisst es aktuell in der RP-Online zum Neubaugebiet Am Alten Güterbahnhof aka Duisburger Dünen aka Duisburger Freiheit:

Duisburger Dünen: grünes, dichtes, gemischtes Quartier

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/die-duisburger-duenen-gruenes-dichtes-gemischtes-quartier_aid-58006089

Garniert mit einer wie immer zum Kotzen hübsch-schönen Grafik, die jedoch, so wie auch die Überschrift, eines ganz deutlich macht: Hier will man richtig Schotter machen. Aber so was von richtig voll fett.

Dazu wird man das ganze Gebiet zwar grün und gemischt(???), aber so dicht bebauen, dass die werten künftigen Mieter und Käufer sich wie Hühner in Käfighaltung auf Grasboden fühlen dürfen – für viel Geld pro qm. Echt LEBENSWERT, sie erinnern sich.

Ja so geht moderne Stadtgestaltung, von der ja so oft gesprochen wird, Stadtgestaltung für Hühner. Dafür wird dann extra eine Brücke gebaut, als „Hommage“ an das Ex-Bahngelände (Tuuut-Tuuut). Anmerkung: Eine Hommage gilt einem Menschen,  Reminiszenz wäre ev. passender – wenn überhaupt. Ich würde immer noch die 300m hohe Link-Statue als Koloss von Duisburg vorziehen die ein Mitbürger beim Online-Ideen-Prozess vorgeschlagen hatte. Mit richtig viel Taubenkacke auf dem Scheitel, als Hommage an seine beschissene Amtsführung nebst undemokratischem Verhalten.

Ich verstehe nun auch erst richtig warum Link meine Eingabe an den Rat gemäß GO §24 (vor Jahren), dass wir nämlich alle per Bürgerfonds daran partizipieren sollten was auf dem Gelände geschieht, never ever per Ratsbeschluß hätte zustimmen lassen dürfen.

So drehen jetzt andere, wahrscheinlich die, die eh schon genug auf der hohen Kante haben, das grosse Rad und verdienen sich den Arsch ab.

Mal sehen wie hoch die Lärmschutzwand (Zugverkehr) wird, die man dort platzieren will,  in 6-Seen-Wedau wächst das 15 Meter hohe Monster bereits täglich in die Länge.

Wer sich diese grandiose Lärmschutz-Scheisse nur ausdenkt? Mit dem von mir angedachten nachfolgenden Satz würde ich mir sicherlich eine Strafanzeige einhandeln, deshalb lasse ich den Satz mal weg. Ich konnte mich auch nicht wirklich zwischen Galgen, Guillotine und Löwenrudel entscheiden.

Ich könnte es natürlich so machen wie ein gewisser Martin Linne, der dann einfach sagen würde „Lass‘ Sie doch klagen!“, aber ich habe noch Niveau, selbst wenn das in vielen Texten anscheinend nicht immer vollumfänglich zum Ausdruck kommt.

Fazit:

Harren wir nun gemeinsam dem nächsten redaktionellen Highlight über das Ex-Bahngelände in Citynähe, in dem ausgelobt wird wie toll es sich im Hühnerkäfig leben lässt wenn man nur smarte Küchengrossgeräte hat. Und einen ebenso smarten Pipimat, der einem morgens verkündet: Dein Morgenstrahl ist rein und Du pisst … äh bist gesund, obwohl Du in einem Käfig wohnst.

Dann können alle froh gestimmt ihr OKAY an Google senden: