DOR: Rund 191 EURO pro Besuch als Subvention. Nur mal zum Nachdenken.

In der letzten Woche ging relativ geräuschlos eine Meldung „über die Bühne“ die es lohnt mal genauer betrachtet zu werden. Die sog. Theaterehe der DOR (Deutschen Oper am Rhein) wurde erneuert und zwar bis 2027. Sie besteht seit 1956 zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Ich habe diese Kulturehe nicht bis in die Anfänge zurückverfolgt aber landläufig muß man davon ausgehen, dass so ein Projekt immer ein Zuschußgeschäft war, ist und sein wird. Schaut man sich die aktuellsten veröffentlichten Bilanzzahlen an, so kostete diese Ehe 2019 beide Städte zusammen rund 40 Mio. EURO. Ein im Verhältnis dazu kleiner Teil kommt noch vom sog. Freundeskreis on top.

Mit anderen Worten: Diese nun in die Verlängerung gehende Partnerschaft wird weiterhin eine Menge Geld kosten. Allein Duisburg rund 10 Mio. EURO und mehr pro anno. Die Corona-bedingten Zusatzkosten in 2020 und 2021 wegen der Ausfälle noch unberücksichtigt.

Nun kann man sagen und argumentieren, dass  diese Art der (Hoch-)Kultur Großstädte wie Düsseldorf und Duisburg nunmal brauchen. So wie sie ja auch einen Fussballverein brauchen dessen 1. Mannschaft ganz oben mitspielt usw. usf.

Die Frage in Sachen DOR ist nur zu welchem Preis?

Gehen wir also mal ins Detail und zwar nur Duisburgs Anteil betreffend:

In der Spielzeit 2018/2019 hatten die insgesamt 83 Veranstaltungen 52.279 Besuche.  Die werden als Besucher in der folgenden Tabelle (s.u.) ausgewiesen.

Das war eine Auslastung von 73,2%. Das ist wahrscheinlich der Mittelwert über alle Veranstaltungen.

Die Zahl der Abonnenten betrug 3.218. Man sollte dazu wissen, die Zahl der möglichen Abos ist gross. So gibt es z.B. Premierenabos usw.

Teilt man nun 10.000.000 EURO durch 52.279, kommt man auf einen Betrag etwas über 191 EURO pro Besuch. Wohlgemerkt pro Besuch.

Wenn nur mal angenommen die 3.218 Abonnenten jede(r) je sechs Mal in eine Vorstellung gingen, wären das allein 19.308 Besuche.

Und damit eine Subventionierung jedes Abos=Abonnenten iHv 6×191 EURO = 1.146 EURO.

Ich erspare Ihnen die Rechnung im Falle von 12 Besuchen im Jahr.

Anders formuliert: Es wäre mal ganz interessant zu wissen ob wir nicht eine im Vergleich zu den 500.000 EinwohnernInnen Duisburgs nur geringe Zahl von Abonnenten der DOR subventionieren.

Kommt diese Art der Kultursubvention also ev. nur sehr wenigen Menschen zugute? Wer die sind, ob die sich ev. höhere Ticketpriese leisten könnten sei mal dahingestellt. Interessant wäre noch zu wissen, wer die Vorstellungen z.B. gratis besuchen darf und mitgezählt wird.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/rheinoper-in-duisburg-so-teuer-ist-die-kooperation-mit-duesseldorf_aid-57475175