Ärger um neues trimodales Logistikzentrum auf der Kohleninsel

Ich berichtete bereits vor einigen Monaten über das Projekt des sog. neuen Gateway Terminal in Ruhrort, das nun für 100 Mio. EURO auf der Kohleninsel entstehen soll. Es regt sich aktuell erneut Widerstand, u.a. von der Initiative „Saubere Luft“ aus Rheinhausen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-gateway-terminal-einwaende-gegen-bau-von-duisport-id231382645.html

googlemaps – Kohleninsel

Die Initiative verweist in ihrer Kritik auf drei wesentliche Punkte. Erstens befürchtet sie wesentlich mehr innerstädtischen LKW-Verkehr (Staus, Strassenschäden) und damit verbunden zweitens auch mehr Emissionen (Lärm, Staub, Abgase). Drittens glaubt sie nicht an das immer wieder bei derartigen Neubauvorhaben vorgebrachte Argument der Etablierung von entsprechend vielen nachhaltigen Arbeitsplätzen.

Wöchentlich sollen künftig 100 Züge aus China dort eintreffen, die rund 60.000 Container anliefern. Sogar die Betreiberfirma Duisburg Gateway Terminal GmbH geht dann von 4% mehr LKW-Verkehr in Duisburg aus, denn für die letzte Meile von der Kohleninsel ins Umland werden LKW gebraucht. Plus alle Anlieferungen aus dem Umland auf die Kohleninsel.

Vorschläge der Initiative, wie die grossflächige Bestückung der Hallendächer mit Photovoltaik werden irgnoriert, Hinweise darauf, dass z.B. die erst 2025 einigermaßen wieder hergestellte, weil erneuerte Infrastruktur wie der Karl Lehr Brückenzug als Zubringer zur A40 nicht ausreichen, werden ausgeblendet.

Als wenig transparent und für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur geplanten sog. Osttagente (im Zusammenhang mit der A59) ungeeignet, findet der Sprecher der Initiative Norbert Bömer die DIG* (Duisburger Infrastrukturgesellschaft). Die wird nämlich u.a. von Führungskräften von DUISPORT wie Prof. Thomas Schlipköther „dominiert“. Ein Mann der bei Bürgersprechstunden und kritischen und (ihn) nervenden Nachfragen wohl auch mal laut wird.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-hafen-chef-verliert-beherrschung-bei-fragestunde-id230094682.html

Norbert Bömer bringt zusätzlich und nachdrücklich ein LKW-Mautsystem ins Spiel um den LKWs klare Wegstrecken vorzuschreiben und alle Umwege und Abkürzungen, wie bereits seit über 20 Jahren leidlich in den nördlichen Wohnvierteln üblich und deshalb scharf kritisiert, in Zukunft zu unterbinden bzw. per Maut unwirtschaftlich zu machen.

*)Kurzinfo zur DIG: Die Gesellschaft (gegründet 2019) plant, errichtet und betreut städtische Infrastruktureinrichtungen wie Straßen, Brücken, Parkplätze und Sonderbauten. Die Gesellschaft ist auf dem Gebiet der Stadt Duisburg tätig.