Schulklos, SmartCity und echt solidarisch – Jahresrückblick mit Sören Link

Es ist inzwischen Usus wenn studio47 mit seiner Sendung spruchreif den OB in einem zweiteiligen Interview im Herbst/Winter zum abgelaufenen Jahr und zum kommenden Jahr befragt. So ist es auch dieses Jahr gewesen. Der erste Teil ist bereits gelaufen und ich habe ihn mir angesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=9cABCqCsp60&list=PLj9RlV6qomR6KdnYYBM-jPqXs0oeDraYK

Moderator Mario Mais geht gewöhnlich pfleglich mit seinen Interviewpartnern um, so auch in diesem Fall. Die beiden kennen und duzen sich und das erlaubt in der Regel schon mal keine Schärfe. So kann LEBENSWERT-Link sein Programm abspulen und alles schön reden was er und die SPD/CDU-GROKO in den letzten Jahren gemacht haben. Dazu ein paar Spritzer und Bonmots zu dem was noch kommt, z.B. mit dem Wirtschaftsförderer Rasmus, gemeint ist Rasmus C. Beck, und schon ist der verbale Interview-Cocktail abgerundet wohlbekömmlich.

An ein paar Dingen bin ich dann doch hängenblieben, die es verdienen nicht gänzlich unkommentiert zu bleiben.

So sollen die Schulklos künftig von der Octeo (Tochter der DVV und damit Teil des städtsichen Beteiligungsportfolios, GF ist der Ex-GF der SPD Oliver Hallscheidt) saniert werden, weil man angeblich keine Fachfirmen findet. Das halte ich für einen Witz und es kann nur daran liegen, dass a) die Preise zu sehr gedrückt werden, b) Octeo Umsatz braucht, c) man auf jeden Fall die Fördergelder behalten will, weshalb man sie bei Octeo parkt.

Denn kurz auf die Octeo-Seite geschaut kann man feststellen, das Sanitärleistungen/-installationen im Octeo-Leistungsspektrum in der Form eigentlich nicht angeboten werden.  Es dürfte aber kein Problem sein das irgendwie hinzubiegen.

Hängengeblieben bin ich auch bei dem Thema SmartCity. Link hat als einziges dürftiges Beispiel für SmartCityDuisburg seine Erfahrung mit der Beantragung seines eigenen Personalausweises parat. Und zwar in Bezug auf die tolle Online-Terminvergabe.

Nun kann sich jeder vorstellen, dass wenn der OBerboss von Duisburgs-Verwaltung einen neuen Perso braucht ihm die Antragseinreichung dafür auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag und an Silvester ermöglicht wird. Man wird sich den Arsch aufreissen um nicht blöd dazustehen. Wenn aber Oma Käthe Kaschunke kommt dann sieht es ev. anders aus.

Und ganz ehrlich, eine Online-Terminvergabe ist nur wirklich kein echt dolles Ding, die könnte es schon seit 10 Jahren geben. So verweist Link selbst auf das was bei Amazon technisch alles möglich ist und das gibt es schon seit 26 Jahren.

Tja und dann noch das Thema Duisburg-ist-echt. Da erlaubt sich unser aller OBerhaupt eine äusserst witzige Erzählung. So sei geplant in den nächsten Jahren mit der Kampagne richtig durchzustarten, aber Duisburg-ist-echt-solidarisch wirke schon ganz furchtbar doll nach innen. Da wird einem ja ganz warm ums Herz.

Ach ja, auf Meinungen würde er nichts geben. Z.B. auch nicht auf die, dass Duisburg unsympatsich sei, wie kürzlich eine Umfrage ergeben hat. Nun muß man tatsächlich solche Meinungsumfragen nicht wirklich ernst nehmen, aber man sollte sie auch nicht kommentarlos so stehen lassen. Vor allem nicht wenn man sein Image verbessern will. Aber da ist Link grosskotzig und meint, dass man das als Duisburger OB nicht bräuchte.

Link selber verbeitet allerdings auch ziemlich viele unbelegte Meinungen über sich und seine Mannschaft – wie z.B. Duisburg-ist-echt-solidarisch. Er dürfte also nicht überrascht sein, wenn andere diese dann  auch nicht wirklich ernst nehmen.

Als dann zum Schluß geschlagene fünf Minuten über Knöllchen geredet wurde und Link sich als braver Ordnungshüter aufspielen durfte, war es echt Zeit zum Abschalten.