Duisburg-City: Endlich mal ein wenig Thema

Aufgrund von Corona sind anscheinend alle anderen Themen in Duisburg irgendwie unter den Tisch gefallen oder es passiert tatsächlich fast nichts. Ein wenig Bewegung kommt aktuell durch die Verlautbarungen der neuen Forum-Centermanagerin Annika Kriebel auf. Sie managed als Nachfolgerin von Jan Harms sowohl das Forum als auch die Königsgalerie und gerade deren Zustand  ist nicht besonders gut. Nur noch rund die Hälfte an Läden ist in der Königsgalerie belegt, die Frequenz ist mies und -ich berichtete- Aussicht auf eine Trendwende dürfte auch nicht in Sicht sein. Deshalb will auch Kriebel mehr auf Diensteanbieter wie die Post setzen, ansonsten, was den reinen Handel angeht, verortet sie die Galerie als C-Lage.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/forum-und-koenigsgalerie-was-sich-in-duisburg-aendern-soll-id230688384.html

Dafür scheint es in Sachen Forum ganz gut zu laufen, nur die Zahlen die das belegen könnten will Frau Kriebel nicht nennen.

Problem: Bei dem was sie in Zukunft vorhat, mehr Marketing, Events und Aktionen, kann die WAZ nicht so sehr insistieren und in Sachen Zahlen nachbohren, kommt die Dame doch als Werbekundin und die WAZ als mögliches Werbemedium in Betracht.

Wenn man etwas kritischer daranginge, müsste man m.M.n. wie folgt konstatieren:

Das Forum hat zwar eine ausgezeichnete Lage und profitiert auch von dem mässigen bis schlechten Umfeld, jedenfalls was das Handelsangebot angeht. Das Forum hat andererseits aber auch mit der geringen Kaufkraft in Duisburg zu kämpfen und muß beim Umsatz in zwei Bereiche trennen. Einmal in den Umsatz den man als Vermieter*in macht  und einmal in den den die Läden dort machen.

In der Regel unterschreiben die mächtigen Filialisten, sofern sie auch noch für viel Frequenz sorgen, keine Umsatzmietverträge, d.h. das Forum muß mit der Festpreismiete kalkulieren.

Langlaufende Verträge wie früher sind auch nicht mehr üblich bzw. es gibt einseitige  Kündigungsklauseln.

Das Center-Business ist also extrem volatil geworden und kann sich schnell ändern. Dass ALDI im FMCG-Bereich mit seinen Preislagen momentan erfolgreich ist, mag sein, doch schnell kann mit EDEKA in einem der von Funke geplanten neuen Torhäuser Wettbewerb erwachsen.

Und das Forum ist auch auf die Rahmenbedingungen, sowohl örtlich, in der Art und Weise der City-Entwicklung gesamt, als auch auf die äusseren Faktoren angewiesen: Corona, Kaufkraft und Amazon & Co.

Insgesamt bin ich überwiegend skeptisch was den stationären Einzelhandel angeht. Hier und da wird es eine Art Aufflackern geben, aber tendenziell sehe ich eher schwarz.

Ich empfehle Frau Kriebel, die angeblich mit City DU und DuisburgKontor (Stadtmarketing) in Kontakt steht, eher mal ein klärendes Gespräch mit dem OB, um die Frage zu erörtern was man(Stadt und Gebag) denn auf dem ehemaligen Gütergelände am Bahnhof vorhat.

Ich glaube nicht, dass die Idee eines DOC 2017 endgültig beerdigt wurde und dann ist da noch die Sache mit dem neuen Rathaus. Und auch der RRX ist nicht zu unterschätzen, bringt er doch ev. Kunden*Innen aus anderen Städten oder zieht welche aus Duisburg in andere Städte ab. Zusätzlich dürfte sich die Bahn mit einem Umbau des Bahnhofs, sofern der mal kommt, verstärkt als Vermieterin von Handelsobjekten/Ladenflächen und auf eine professionellere Vermarktung konzentrieren.

Fazit: Der stationäre Kuchen wird weiterhin kleiner und hart umkämpft sein.