Geht’s auch noch dilettantischer und harmloser Herr Kranki?

Kurz nach der Wahl am Sonntag hat sich diese Woche Alexander Kranki, Digitalunternehmer in Duisburg und Verantwortlicher beim Verein Wirtschaft für Duisburg, zu Wort gemeldet und Forderungen an den „neuen“ Rat gestellt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/das-fordert-duisburgs-wirtschaft-nach-der-wahl-vom-neuen-rat-id230441242.html

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/partner/partner-wirtschaft-fuer-duisburg.php

Laut WAZ erwartet der Mann angeblich klare Verantwortlichkeiten und mehr Mut in der Duisburger Verwaltung, wenn Unternehmen neue Ideen haben.

Also, wer so belanglos startet der hat noch Potential sich zu steigern. Doch weit gefehlt, es folgt im weiteren Textverlauf nur Floskel auf Floskel.

So werden breit die Corona-Folgen beklagt, was allerdings inzwischen schon so oft durchgekaut wurde, dass man sich das nochmalige ausführliche Erläutern hätte sparen können.

Dann Kranki laut WAZ: „Etablierte Unternehmen in Duisburg zu halten und neue herzuholen müsse ein zentrales Anliegen der ganzen Stadt sein.“

Wer hätte das gedacht?

Dann holt er gleich danach zur Kritik aus, nämlich dass die Stadtverwaltung dies wohl noch nicht erkannt hat.

Ach, echt?

Deshalb begrüsst er, dass die Wirtschaftsförderung zu einer kommunalen Gesellschaft umgebaut wird. Ich berichtete bereits darüber.

Zum Schluß fordert er noch ein sog. 10-Punkte-Programm das der Verein aufgestellt hat:

klare Verantwortlichkeiten in der Verwaltungsstruktur

die Verwaltung muss sich als serviceorientierter Dienstleister verstehen

Konzepte zur Entschuldung

bedarfsgerechte Flächenstrategie, attraktive Einzelhandels- und Gastronomiestandorte

attraktiver Rahmen für Wohnen und Arbeiten

Schulen modern ausstatten

Digitalisierung vorantreiben

Sanierung/Modernisierung, Auf- und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Kultur- und Freizeitangebote ausbauen

Umwelt und Wirtschaft in Einklang bringen

Tja, nun haben wir den belanglos-dilettantischen Bodensatz des Textes endgültig erreicht. Die Forderungen sind Allgemeinplätze, locker auf jede andere Kommune in Deutschland „anwendbar“ und enthalten nicht eine eigene Idee für die man den Duisburger Rat begeistern und auf die man ihn konkret „festnageln“ könnte.

Ich empfehle Herrn Kranki mal klar und deutlich die Namen der verantwortlichen Personen zu nennen, die uns in Duisburg bisher so grottenschlecht verwalten und regieren.

Ich gebe ihm in dem Zusammenhang ausserdem den Tipp mal darüber nachzudenken ob der Großteil der im Rat sitzenden Leute nicht lediglich als Stimmvieh einer kleinen Personengruppe fungiert.

Dass er bestimmte Personen innerhalb dieser Personengruppe nicht direkt „angreift“ liegt sicherlich an seiner persönlich-moderaten, wenig konfrontativen Art, ist aber nicht zielführend. Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass er selbst dadurch Teil des Problems ist, dass er u.U. künftige Auftragsvergaben z.B. im Rahmen von SmartCity an seine Firma nicht gefährden will.*)

So wie ich den WAZ-Text verstehe wird lediglich mit Wattebäuschchen geschmissen obwohl der Holzhammer nötig wäre.

*) Ich hatte vor geraumer Zeit mit Herrn Kranki ein Gespräch über seinen Neubau und kurz über SmartCityDuisburg sowie die Nutzung der passenden Domain die mir gehört. Ich habe dabei nicht  feststellen können, dass er selbst irgendwelchen Ideen „anderer Leute“ offen gegenüber steht, sondern lediglich so uninteressiert reagiert wie ich es in dem Zusammenhang auch von der Stadt (u.a. von Link, Murrack) gewohnt bin. Mit anderen Worten: Gute Ideen ja, aber bloß nicht von jemand anderem ausserhalb der üblichen Verdächtigen, die hier in Duisburg was zu sagen haben und/oder zum erlauchten Kreis der wirklich Wichtigen gehören.