Schwachsinn Achse-Kuhlenwall-Umgestaltung – auch Fördergeld ist Steuergeld

Schon mal was vom IHI gehört? Vom Integrierten Handlungskonzept Innenstadt? Zurückgehend auf den Masterplan von Sir Norman Foster im Jahre 2007 geht es angeblich um Maßnahmen der Innenstadtaufwertung.

12 Jahre nach Foster, also vor rund einem Jahr startete deshalb mit Bürgerbeteiligung ein planerischer Wettbewerb, der nun von einem Planungsbüro aus Berlin gewonnen wurde.

Ziel des Wettbewerbs: Die Umgestaltung der Achse Kuhlenwall.

Sieht man sich die Fotos vom jetzigen Zustand an oder geht man direkt vor Ort die Strecke entlang, so entsteht nicht unbedingt der wirklich zwingende Eindruck die Strecke bedürfe einer Totalerneuerung. Mit ein paar guten Landschaftsgärtnern und laufender Pflege wäre es meiner Meinung nach getan. Das ist natürlich viel zu lapidar.

Da man seitens der Stadt aber Fördergelder(=Steuergelder) abgreifen kann und will, startete man den Wettbewerb.

Frappierend die schmalzig-schwachsinnigen Worte von OB Link und Baudez Linne anlässlich der aktuellen Verkündung des Gewinnerbüros.

Zitat(Auszug):

„Dem Sieger ist es gelungen, die Achse Kuhlenwall als zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen erheblich aufzuwerten. Für die Weiterentwicklung unserer Innenstadt ist das ein großer Gewinn“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Beigeordneter und Jurymitglied Martin Linne ergänzt: „Der Kuhlenwall soll künftig als eine durchgehende, lineare Grünachse ausgebildet werden. Es wird eine intuitiv wahrnehmbare, durchgängige Hauptwegeverbindung entlang der Grünachse definiert und gleichzeitig werden die notwendigen Querverbindungen, beispielsweise zu dem angrenzend entstehenden Mercatorviertel, hergestellt. Der Siegerentwurf soll in einem nächsten Schritt zur Städtebauförderung angemeldet und anschließend umgesetzt werden.“

Fragen an Link: Wie kann eine derartige Verbindung, am unteren Ende der Königstrasse, für Fußgänger und Radfahrer, die zentrale Verbindung zwischen der Königstraße und dem Innenhafen sein?  Und wer braucht diese Verbindung an dieser Stelle wenn am oberen Ende eine gleichartige Verbindung fehlt, was zumindest einen Rundgang möglich machen würde? Und wieso wird die Innenstadt mit dieser eigentlich geringwertigen Achse weiterentwickelt?

Frage an Linne: Konnten Sie sich zwischen intuitiv und wahrnehmbar nicht entscheiden und haben deshalb beide Worte kurzerhand einfach kombiniert?  Klingt gebildet ungebildet. Und noch was: Es gibt keine erwähnenswerten Querverbindungen zum geplanten Mercatorviertel, sondern das Viertel liegt einfach am Wegesrand, es wäre ja Schwachsinn an der Stelle einen Zaun zu errichten, weshalb man eben Zuwegungen schafft. Ach ja, durchgehend ist ein sicherlich passender Begriff in dem Zusammenhang, durchgängig eher nicht.

Fazit: Wer nix Sinnvolles zu sagen hat und schwafeln will sollte besser still sein oder als Clown und Alleinunterhalter im Zirkus auftreten. Bei allen 12 Entwürfen kann ich auch nicht erkennen welche besonderen Leistungen diese enthalten, ausser Rasenflächen anlegen, Bänke aufstellen, Abfallbehälter aufstellen. Alles Ideen die keine sind, weil es sich um Selbstverständlichkeiten handelt.

Nach wenigen Jahren sieht dann alles wieder so aus wie jetzt, weil die Stadt sich von dem Moment der Erstellung an nicht mehr weiter kümmern wird.

Vllt. wird sogar noch der jetzige Baumbestand gefällt und neu gepflanzt, es würde mich nicht wundern.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000108450.php?p=%2Findex.php%2C%2Fallgemein%2Fnewsdesk%2Findex_54228.php%2C108450

https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/kuhlenwall.php

Zum Schluß noch ein Glanz-Spruch aus dem 123. Übungsleiterbuch („Reden und nix sagen.“) für angehende Verwaltungsfachleute im gehobenen Dienst:

„Wenn irgendwelche nicht näher erläuterte Umstände es erlauben, könnten wir gewiss versuchen, etliche Aspekte immerhin den gewünschten Gegebenheiten anzupassen.“