Klatschen reicht nicht – für eine bessere Bezahlung im Gesundheitswesen

Pressemitteilung von „Aufstehen Duisburg“ zur Verdienstsituation im Gesundheitssektor von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus- und Pflegebereich.
Für eine gute Bezahlung – statt Klatschen!
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sollen uns bei Erkrankung, Eingriffen oder in einer Pflegesitutation helfen. Jeder Mensch hofft unter menschenwürdigen Bedingungen in einer Pflegeeinrichtung für seinen Lebensabend versorgt zu werden. Den Belegschaften wird viel abverlangt! Nicht nur Menschen im Medizinsektor bedürfen unserer Anerkennung, sondern auch die in der Nahversorgung des Einzelhandels arbeitenden Mitarbeiter(innen) oder die in Berufen der Gebäudereinigung ihren Lebensunterhalt Verdienenden!
Ihnen gebührt unser uneingeschränkter Respekt.
Aber für alle Beschäftigten in den sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen gilt: Sie brauchen vor allem eine gute Bezahlung für Ihre Leistung! Klatschen allein hilft nicht!
Bis vor 25 Jahren wurde in unserem solidarischen Gesundheitswesen die nötigen Behandlungskosten von den Krankenkassen übernommen. Dann aber begann die Umstellung auf ein gewinnorientiertes System, in dem nur Pauschalen übernommen werden. Vor allem kleinere Krankenhäuser geraten zunehmend in eine Kostenfalle und verschulden sich. Da Pflege aus der Sicht der im Gesundheitswesen zunehmend dominierenden Finanzinvestoren in erster Linie ein Kostenfaktor ist, wurden seit 2000 weniger Pflegekräfte ausgebildet und Stellen in der Pflege gestrichen. Den daraus entstanden Pflegenotstand und die Überschuldung wollen jetzt auch noch sogenannte „Experten“ der Bertelsmann-Stiftung mit Schließung von Krankenhäusern bekämpfen.
Damit aber treibt man den Teufel mit dem Belzebub aus. Vor 15 Jahren gab es in Deutschland noch 2.242 Krankenhäuser, also über 800 mehr als heute. Jetzt wollen sie weitere 800 Kliniken schließen. Im Ergebnis ist mit dieser Umsetzung die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung gefährdet!
Klatschen allein hilft wenig. Wir benötigen eine Umverteilung großer Kapitalvermögen! „Die wachsende Ungleichheit ist eine Folge politischer Entscheidungen der letzten 20 Jahre.
Sie kann und muss auch wieder durch politische Entscheidungen eingedämmt werden. Mit der Anhebung von Spitzensteuersätzen, der Wiedereinführung einer Vermögensabgabe für Millionäre und durch Austrocknung des Niedriglohnsektors und die Stärkung von Gewerkschaften und Tarifverträgen. Der Mindestlohn muss erhöht, Mieten und andere zuletzt stark gestiegene Lebenshaltungskosten gesenkt werden. (Zitat: Sarah Wagenknecht in ihrem Newsleter vom 16. Juli 2020)
•    Schluss mit dem Ausverkauf unserer öffentlichen Daseinsvorsorge!
•    Aufstehen für mehr und gut ausgestattete Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen im Gesundheitswesen!
•    Für eine leistungsorientierte und gerechte Bezahlung von Menschen, die im Gesundheitswesen, in der Logistik, im Einzelhandel und in Reinigungsbetrieben ihren Mann und ihre Frau stehen!
Zusätzlich wird Aufstehen Duisburg vor den Sanakliniken am Donnerstag, den 23. Juli 2020, um 12:30 Uhr eine Mahnwache durchführen. Sie findet an der Ecke Kalkweg / Zu den Rehwiesen statt.
Jürgen Hagenguth, Tel. 0175 104 3798
im Auftrag von „Aufstehen Duisburg“