Duisburg als Heimat für Chinesen – Seidenstrasse als Einbahnstrasse

Wenn es was zu feiern gibt dann läßt sich unser OB nicht lumpen, fällt dabei doch immer ein Pressefoto an, was man gut gebrauchen kann. So auch zum chinesischen Frühlingsfest, dass man in Duisburg entsprechend würdigt. Gleichzeitig wird die Bedeutung der Chinesen für Duisburg betont und die Stadt soll Heimat werden für chinesische Fachkräfte, die vllt. heute noch hier studieren und künftig bleiben sollen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-will-eine-heimat-fuer-chinesische-fachkraefte-werden-id228158249.html

Soweit so gut und nichts gegen Gastfreundschaft und Willkommenskultur sowie das prospektive Anwerben von Fachkräften.

Nur sind solche positiven Töne bisher vom OB auch immer in Sachen Seidenstrasse gekommen, ebenso von seinem Hafen-Sprechadjutant Staake, der aber auch mal Kritisches äusserte (mehr Züge aus China als nach China).

So kritisch wie in der ARD-tagesschau von gestern allerdings nicht.

https://www.tagesschau.de/ausland/china-seidenstrasse-kritik-101.html

Die Seidenstrasse wird in dem Beitrag ungeschönt als Einbahnstrasse bezeichnet, und sei bisher nur für die Chinesen ein Erfolg. Sie profitieren mit ihren Unternehmen und Fachkräften anscheinend fast ganz alleine von dem Mega-Projekt, Lediglich 20(!) europäische Unternehmen waren bisher irgendwie in Projekte eingebunden bzw. daran beteiligt, allerdings hatten sich auch nur rund 15% überhaupt auf ein Projekt beworben.

Vor allem in den Bereichen Stahl, Bau und Transport bringt China seine Leute quasi mit, was durchaus mit der Startegie zu tun hat die man als Staat ausgegeben hat. Europäische Firmen spielen dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle, so hat es zumindest bisher den Anschein.

Die IHKn geben meiner Ansicht nach auch hier eine ziemlich dumme Figur ab, kaum jemand kennt das europäische Gegenstück mit dem Titel „EU-Asien-Konnektivitätsstrategie“. Dabei haben doch die IHKn alle Möglichkeiten die ihr zwangsweise angeschlossenen Unternehmen entsprechend zu „bewerben“.

Ich hab es schon mal gefragt: „Was machen die den ganzen Tag?“