OB Link im Interview mit vielen interessanten Aspekten aber wenig Substanz

Wie üblich zum Jahresanfang hat OB Link der Presse ein ausführliches Interview gegeben. Leider komme ich nie in den Genuß den Mann mal auszuquetschen. Das ist wie üblich in diesem Falle wieder mal nicht passiert, weil die hiesige Mainstream-Presse wenig kreativ ist und wenig insistiert oder einfach viel Rücksicht nimmt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-ob-soeren-link-will-beim-nahverkehr-nachsteuern-id228098471.html

Ich will hier nicht alle Punkte aufgreifen, sondern nur die aus meiner Sicht wesentlichen. Zum einen das anscheinend bereits in Planung (Arbeitsgruppe) befindliche neue Verwaltungsgebäude. Es ist also mehr dran als es bisher schien und ich hatte es längstens vermutet. Wenn jetzt noch von einer Fläche in der City die Rede ist, dann dürfte jedem klar sein wo das letztendlich sein wird. Und dieser Umstand verschafft einem möglichen Investor für die restliche Bebauung und Vermarktung einen unschlagbaren Vorteil und ist damit das Aus für die alte „City“. Dort werden die Immo-Preis verfallen und ein Aufkäufer macht in zehn Jahren Reibach wenn Fördergelder dafür fliessen um die alte City zu erneuern.

Wenn das Verwaltungsgebäude auch noch als Vermietungsprojekt angelegt ist, dann werden sicherlich Mieten um die 24 EURO kalt pro qm pro Monat aufgerufen. So wie auch beim LANUV.  Geld das Bürger als Anleger gut gebrauchen könnten.

Sie erkennen nun auch warum ich bereits 2018 dem Rat einen Antrag einreichte, die Investionen doch in einem Bürgerfonds aufzulegen. Genau diese Eingabe hat Bürgerbeteiligungs-Obermeister-Link fast ein Jahr hinausgezögert und in den Keller des Rathauses verbannt.

Wenn Link dann auch noch das Thema „SmartCity“ damit in Zusammenhang bringt, dann habe ich ja auch hier einen richtigen Riecher gehabt. Ich sag nur „www.smartcityduisburg.de“.

Das ganze Vorhaben deckt sich auch mit meinen Vermutungen und Infos bzgl. des Geländezustandes. Ich sage nur „Altlasten“. Denn wenn nun ein öffentliches Gebäude dort gebaut wird, kann man zur Not Altlastenkosten wesentlich besser umverteilen. Und ja, die Gebag als Geländebesitzerin könnte einen guten Schnitt machen, angesichts eines Schuldenbergs von über 400 Millionen EURO . Nur ist das ein reines rechte-Tasche-linke-Tasche-Spielchen. Mich würde es letztendlich nicht wundern, wenn die Gebag das Gelände am Hbf in einem Stück wiederverkauft, sobald die Sache mit dem Verwaltungsneubau in trockenen Tüchern ist. Eine solche Transaktion würde uns natürlich als Vorteil verkauft, weil unser Risiko, als Steuerzahler die Zeche bezahlen zu müssen, sinkt.

Beim zweiten Thema das ich ansprechen will geht es um die Altschulden. Hier geht Link u.a. Herrn Laschet an den er nachdrücklich auffordert nun zu liefern. Zu dem Thema sage ich erneut: Wenn man Link & Co frisches Geld in die Hand gibt, weil nach einem Schuldenerlass die Kreditgeber die Stadt neu raten(Rating), denn dann ist man sicherlich wieder würdig frisches Geld zu bekommen. Dann wird die Kohle wieder ausgegeben für jeden Mist der uns allen nichts nutzen wird. Sollen doch Link & Co. erstmal aufzeigen, wofür die Gelder der letzten Jahre tatsächlich ausgegeben wurden und was die Ausgaben gebracht haben. Immer nur zu pauschalieren der Bund hätte durch die Flüchtlinge den Kommunen die hohen Sozial-Kosten aufs Auge gedrückt ist mir zu wenig.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/ob-link-an-laschet-ministerpraesident-muss-jetzt-liefern-id228100649.html

Apropos: Die Entschuldung wird ja vielerorts auch damit begründet, dass man als Kommune mit dem Förderdschungel nicht klarkommt. Milliarden sollen unabgerufen sein. Doch Vorsicht, in der Fläche mag das stimmen, also bei ländlichen und kleineren Kommunen, doch die Big Player, also Großstädte habe hier weniger Probleme, am Beispiel EG DU nun Teil der Gebag(!!!) kann man sehen, dass man gewappnet ist für das „Beantragen und Abgreifen“ von Fördergeld.

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/investitionsstau-warum-infrastrukturprojekte-trotz-geld-scheitern-100.html

Und wie man damit umgeht kann man derzeit in Mülheim beobachten, dort hat -auch im Bahnhofsbereich, welch Zufall- eine Investorenfirma namens SWT aus Rain in Süddeutschland sich einen grosses Gelände-Filetstück unter den Nagel gerissen, weiß Gott was mit dem Vorkaufsrecht passiert ist. Und da für dieses Gelände auch Fördermillionen vorgesehen sind wartet der Investor nun auf seine Chance die zu bekommen. Hinter dem Investor steckt nach meinen Recherchen ev. ein Mann/Manager aus dem Dunstkreis des urkrainischen Food-Riesen MHP. Mich würde auch nicht wundern, wenn es schlußendlich ein russischer Oligarch, ein Israeli oder BlackRock sein sollte.

Den dritten Punkt den ich ansprechen will ist das Projekt „The Curve“. Geschickt-Ungeschickt lässt sich Link ein Türchen offen. Er ist ja nachwievor vom Gelingen überzeugt … blablabla …

Aber Zitat – auszugsweise:

„Ich denke, es wird sich … Wochen zeigen, ob das klappt oder nicht. Ich bin ganz zuversichtlich. Sollte es … nicht zu vertretbaren Konditionen gehen, werde ich es dem Rat berichten.“

Klingt so überzeugend und vertrauensvoll wie: Morgen wird es nicht regnen, nimm aber mal ’nen Schirm mit.

Zum Schluß noch zum Thema Rettung des MSV durch Geld für die Stadionprojektgesellschaft. Ich hatte ja bereits die Vermutung Link und Co. verkaufen uns bald eine ganz neue Idee, nämlich die, dass es besser wäre das Stadion direkt ganz zu überdachen. Dazu folgendes Zitat aus dem Interview:

Hier geht es um städtisches Vermögen …, was kann auf einer Fläche im Sportpark Duisburg anderes entstehen als ein Stadion, wo Sportveranstaltungen durchgeführt werden?

Antwort von mir: Eine All-Wetter-Multifunktionshalle.

Okay ich weiß, weit hergeholt, aber warten wir es ab.